06.09.12010, 15:05
Je intelligenter ein Kind, um so wahrscheinlicher ernährt es sich später vegetarisch. Das haben Wissenschaftler herausgefunden. Sie führen den Effekt auf den gesünderen Lebensstil von gebildeteren Menschen zurück.
Fleisch essen ist dumm – so würden es wohl militante Vegetarier formulieren. Wenn sie von einer neuen Studie aus Großbritannien hören, dürften sie sich bestätigt fühlen. Sie könnten daraus sogar vorschnell folgern, daß nur Dumme Fleisch essen. Dann hätten sie die Ergebnisse der Untersuchung mit 8179 Teilnehmern jedoch überinterpretiert.
Gemüseparadies: Schmälert Klugheit den Appetit auf Fleisch?
Wissenschaftler der University of Southampton hatten in ihrer Studie 4222 Frauen und 3948 Männer im Alter von 30 Jahren nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt, deren Intelligenzquotient bestimmt worden war, als sie zehn Jahre alt waren. 366, das entspricht 4,5 Prozent, bekannten sich zur vegetarischen Ernährung, wobei 123 davon jedoch zugleich einräumten auch Fisch und weißes Fleisch wie Huhn zu essen.
Den Zusammenhang mit der Intelligenz hatten die Forscher schnell ermittelt: Je höher der IQ im Kindesalter, um so größer sei die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener Vegetarier zu sein, schreiben Catharine Gale und ihre Kollegen im Fachblatt „British Medical Journal“. Diese Erkenntnis stimme mit früheren Studien überein, in denen ein Zusammenhang von IQ und gesünderer Lebensweise nachgewiesen worden war.
Vegetarier seien vor allem weiblich, gehörten höheren sozialen Schichten an und hätten eine bessere Ausbildung. Sie seien meist Akademiker. Ein Unterschied im IQ um 15 Prozent erhöhe die Wahrscheinlichkeit, Vegetarier zu sein, um 38 Prozent. Selbst wenn Faktoren wie soziale Herkunft und Bildung statistisch bereinigt würden, verschwinde der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Ernährung nicht, erklärten die Forscher.
Es gebe viele Beweise dafür, daß vegetarische Ernährung das Risiko von Herzkrankheiten senke, sagte Gale. Wer kein Fleisch esse, habe tendenziell einen niedrigeren Blutdruck und einen geringeren Cholesterinspiegel. Das Ergebnis der neuen Studie könne auch erklären, warum höhere IQ-Werte mit einem verringerten Risiko von Herzerkrankungen korrelierten, schreiben die Forscher. Man könne auch schlußfolgern, daß der Lebensstil je nach IQ variiere, was auch Auswirkungen auf die Gesundheit habe.
Für Fleischesser, die fürchten als Kinder nicht besonders schlau gewesen zu sein, haben die Wissenschaftler eine beruhigende Nachricht: Zumindest bei der Höhe des Einkommens gibt es keine Unterschiede zu Vegetariern.
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,454740,00.html
Fleisch essen ist dumm – so würden es wohl militante Vegetarier formulieren. Wenn sie von einer neuen Studie aus Großbritannien hören, dürften sie sich bestätigt fühlen. Sie könnten daraus sogar vorschnell folgern, daß nur Dumme Fleisch essen. Dann hätten sie die Ergebnisse der Untersuchung mit 8179 Teilnehmern jedoch überinterpretiert.
Gemüseparadies: Schmälert Klugheit den Appetit auf Fleisch?
Wissenschaftler der University of Southampton hatten in ihrer Studie 4222 Frauen und 3948 Männer im Alter von 30 Jahren nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt, deren Intelligenzquotient bestimmt worden war, als sie zehn Jahre alt waren. 366, das entspricht 4,5 Prozent, bekannten sich zur vegetarischen Ernährung, wobei 123 davon jedoch zugleich einräumten auch Fisch und weißes Fleisch wie Huhn zu essen.
Den Zusammenhang mit der Intelligenz hatten die Forscher schnell ermittelt: Je höher der IQ im Kindesalter, um so größer sei die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener Vegetarier zu sein, schreiben Catharine Gale und ihre Kollegen im Fachblatt „British Medical Journal“. Diese Erkenntnis stimme mit früheren Studien überein, in denen ein Zusammenhang von IQ und gesünderer Lebensweise nachgewiesen worden war.
Vegetarier seien vor allem weiblich, gehörten höheren sozialen Schichten an und hätten eine bessere Ausbildung. Sie seien meist Akademiker. Ein Unterschied im IQ um 15 Prozent erhöhe die Wahrscheinlichkeit, Vegetarier zu sein, um 38 Prozent. Selbst wenn Faktoren wie soziale Herkunft und Bildung statistisch bereinigt würden, verschwinde der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Ernährung nicht, erklärten die Forscher.
Es gebe viele Beweise dafür, daß vegetarische Ernährung das Risiko von Herzkrankheiten senke, sagte Gale. Wer kein Fleisch esse, habe tendenziell einen niedrigeren Blutdruck und einen geringeren Cholesterinspiegel. Das Ergebnis der neuen Studie könne auch erklären, warum höhere IQ-Werte mit einem verringerten Risiko von Herzerkrankungen korrelierten, schreiben die Forscher. Man könne auch schlußfolgern, daß der Lebensstil je nach IQ variiere, was auch Auswirkungen auf die Gesundheit habe.
Für Fleischesser, die fürchten als Kinder nicht besonders schlau gewesen zu sein, haben die Wissenschaftler eine beruhigende Nachricht: Zumindest bei der Höhe des Einkommens gibt es keine Unterschiede zu Vegetariern.
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,454740,00.html
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!