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Zitat:Sich (ausschließlich) aus dem eigenen Garten zu ernähren ist ein hohes Ziel. Aber wer kann das von sich behaupten? Hier geht es eindeutig um die Praxis und nicht darum, nur zu wissen wie es richtig wäre. Jetzt im Sommer esse ich etwa 80% aus dem eigenen Garten. Aber gerade Backwaren und auch Getränke müssen leider gekauft werden. Ich kann mir vorstellen, daß bei anderen die Quote ähnlich oder sogar noch bescheidener ausfällt.
... und wenn dann der Winter kommt, dann ist das, was man aus dem eigenen Garten eingelagert hat, doch eher ein Dazuessen, also eindeutig in der Unterzahl.
Die Lösung ist relativ einfach (theoretisch). Man findet ein paar Freunde, tauscht und bevorratet eigene Lebensmittel so gut wie es geht. Der eine hat Winteräpfel und Winterbirnen, der andere Nüsse oder Honig. Aber in der Praxis hapert diese Umsetzung leider daran, daß im Sommer nicht genug gegärtnert wird.
@Anicca Wie also umsetzen Deinen Vorschlag vom pssst ... und in den eigenen Garten? Wollen wir uns ein bißchen darüber unterhalten (?) Und vielleicht hat ja die eine oder andere auch noch eine praktische und gut umsetzbare Idee. Denn solange das nicht ist, bleibt nur die Wahl im Bioregal.
Angeregt von Violettas Artikel aus dem Ordner "Bio und Goldmedaille", möchte ich hier ein paar Gedanken zur Selbstversorgung am Beispiel von Kartoffeln niederschreiben.
Am Anfang ist da die Idee und ein Plan, wie man an sein Ziel kommt.
Die Idee ist, eine Mahlzeit am Tag mit Kartoffeln zu essen. Sagen wir eine Portion Kartoffeln sind 400 g.
Der Plan ist, so viele Kartoffeln anzubauen, um das ganze Jahr mit Kartoffeln versorgt zu sein. Man rechne also 0,4 kg mal 370 Tage. Das sind rund 150 kg. Meiner Meinung nach gar nicht so viel und machbar.
Jetzt kommt eine Frage, wo ich eure Hilfe brauche, da ich die letzten Jahre keine Kartoffeln setzte. Wieviele Kartoffeln (in Kilogramm) ernte ich im Durchschnitt pro Pflanze oder Kartoffelreihe. Wie sind da eure Erfahrungen?
Weitergehend kann man daraus den Saatkartoffelbedarf und den Platzbedarf der Pflanzen ermitteln, also wie groß ist die benötigte Anbaufläche pro Jahr.
Hat man dann genügend geerntet, stellt sich die Frage der Lagerung. Im Zeitalter von trockenen Kellern gar nicht mehr so einfach. Kartoffeln sollten dunkel, kühl und eben nicht so trocken gelagert werden, sonst schrumpeln sie schnell.
Auch sollte man an Saatkartoffeln für das nächste Jahr denken. Die müssen auf den geplanten Ertrag noch dazugerechnet werden. Die kommen dann im folgenden Jahr im Frühling wieder in den Boden (auf Fruchtfolge achten), um die nächste Ernte zu sichern.
Diese Überlegungen können Grundlage einer Selbstversorgung sein.
Gibt es weitere Ideen?
Lebe für Deine Ideale!
ani
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hi,
1. ich glaube nicht dass jemanden geben wird, der/die jeden tag kartofffffeln essen will
2. auch bei optimaler lagerung fangen die kartoffeln an zu keimen und sind aufgrund von anreicherung von solanin nicht mehr zum verzehr geeignet (auch dasd abreissen von den trieben ändert nix daran!)
3. ich persönlich bevorzuge ungeplante selbstversorgung, weil es mit der matematischen rechnung im naturnahem garten bei mir nicht funktionieret. deswegen säe und pflanze ich von allem und schaue was kommt und dann gibt es eben je nach jahr unterschiedlich zu essen... so ist die selbstversorgung bei mir eben ein abenteuer und nicht eine maschine... natürlich erfordert auch solche selbstversorgung ein mindestmas an planung - z.b. salatfolgesaaten so zu säen, dass ununterbrochen frischen salat gib, doch ist dies eher nur eine zeitliche planung...
gruss
Ani
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Die Kartoffeln sind für mich nur ein Beispiel.
Es ist allerdings nicht sehr weit hergeholt, aber heute habe ich noch keine gegessen.
Ich möchte daran zeigen, wieviel Platz (Gartenboden) man braucht.
Wie groß ist denn Deine bewirtschaftete Fläche, von der Du lebst?
Und wieviele Mitesser (Das ist nicht zweideutig! ) Du hast?
Die Kartoffellagerung kenne ich von meiner Oma. Die hat so einen herrlich feuchten Keller, wo die Wände aus Granit sind und der Boden unbefestigt ist. Den hat sie in mehrere Räume aufgeteilt, einmal Rüben und Kartoffeln, dann Äpfel und Sauerkraut im Faß.
Die Kartoffeln keimen im Laufe der Zeit, das ist richtig, aber ungenießbar?
Mir haben sie immer geschmeckt. Also irgend etwas stimmt da nicht.
Deine Nachkultur ist oft Salat, ja das mache ich auch so.
Feldsalat, Lolorosso und auch Radieschen haben jetzt noch genug Zeit zum wachsen.
Eine optimale Ausnutzung der Anbaupfläche ist durch eine Vorkultur oder eben Nachkultur gewährleistet.
Hast Du noch mehr Hinweise?
Lebe für Deine Ideale!
Inte
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Zitat:Die Kartoffeln keimen im Laufe der Zeit, das ist richtig, aber ungenießbar?
Ich kenne das so: Man soll die Keime nicht mitessen, diese enthalten vor allem das Solanin. Auch das Kochwasser wegschütten, darin ist nach dem Kochen viel davon. Grüne Stellen an Kartoffeln entfernen und nicht essen, auch sie enthalten viel Solanin. Wenn man unsicher ist, ob die Kartoffel evtl. grün ist, sollte man sie schälen, dann sieht man es ja, ob man noch etwas wegschneiden muß. Das gleiche gilt für grüne Stellen an Tomaten. Bei Tomaten grüne Stellen auch wegschneiden, oder die Tomate erst ausreifen lassen.
Bei Kartoffeln habe ich übrigens immer das Gefühl, die sind nicht grün, wenn sie unreif sind, sondern sie werden manchmal nach einiger Zeit grün. Ist das so? Und warum dann?
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Nur die grünen Stellen/Keime enthalten das Solanin.
Diese müssen vor dem Kochen entfernt werden, dann steht dem Kartoffelgenuß nichts im Weg.
Die Kartoffeln werden grün bzw. fangen an zu keimen, wenn sie zu hell und zu warm gelagert werden.
Lebe für Deine Ideale!
ani
Gast
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Hi, Sax
...in der tat sprechen die meisten verfügbaren infoquellen inzwischen davon, dass das innere der k’knolle solaninarmst wäre, es freut mich natürlich, da es die kartoffelsaisson verlängert...... noch vor 10 - 15 jahren war der tenor anders – da sollte man/frau garnix von gekeimten oder ergrünten kartoffeln essen ...
...was jetzt stimmt, das weist wohl nur die kartoffel selbst... auch im spinat sollte sehr lange sehr viel eisen enthalten sein...
...kartoffel als beispiel ist gut – ich baue nur ein wenig kartoffeln an – gerade um im august und september welche zu haben... die hauptmenge kaufe ich vom bauer. Im kleinen massstab feldfrüchte anzubauen halte ich für selbstausbeutung... ich weiss was ich schreibe – vor jahrzehnten, als ich jung und radikal war, baute ich die kartoffeln für die ganze familie mit der hand auf ca. 500 m² an... drei jahre lang – dann hatte ich genug von bandscheibenkillen... nach paar jahren, als ich bereits einen traktor hatte, habe ich wiederum drei jahre kartoffeln angebaut – auch dieses hat sich als zu arbeitsintensiv und rückenschädigend (vor allem die manuelle käferbekämpfung) erwiesen...
...z.zt. bewirtschaften wir auf Eschenquell ca. 550m² gartenfläche als gemüse, kräuter und wildstaudenmix ... dazu kommen sonderflächen mit beerenobst ( ca. 70 sträucher) und ein dutzend obstbäume...
...da Eschenquell ein offenes haus ist, ist schwer zu sagen wie viele menschen hier mitessen, wir haben also immer die bestrebung mehr zu produzieren, als nöttig wäre...
...die ersten zwei salatsätze diesen frühjahr sind den schnecken zu opfer gefallen, dann glückten die folgesaaten an pflücksalat (amerikanischer brauner, australischer gelber, till, lollo und eichblatt). Diese sind jetzt am schiessen. Als nächster steht der eis auf dem programm (seltsameweise wenig gefault diesjahr), aber auch der endivie will dringend ausgedünnt werden ( ich säe oft zu dicht, dann dünne ich erst spät als erste ernte aus)... der feldsalat säet sich bei mir selbst aus: ist sehr praktisch – ich schaue nur wo er dick keimt und jäte rechtzeitig im herbst zweimal, dann habe ich bis in den frühling hinein rapunzel...
gruss
Ani
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Zitat:kartoffeln für die ganze familie mit der hand auf ca. 500 m² an... drei jahre lang – dann hatte ich genug von bandscheibenkillen
Das verstehe ich, ihr müßt ja tonnenweise Kartoffeln geerntet haben.
Mein Beispiel war bei 150 kg, da reicht ein Beet von 20 m².
Zitat:..z.zt. bewirtschaften wir auf Eschenquell ca. 550m² gartenfläche als gemüse, kräuter und wildstaudenmix ... dazu kommen sonderflächen mit beerenobst ( ca. 70 sträucher) und ein dutzend obstbäume...
Schön, daß Du die Vielfalt ansprichst.
Im Gemüsegarten, kann man mit Vor-, Haupt- und Nachfrucht den Platz auf den Beeten optimal nutzen.
Nicht nur der Gemüsegarten bietet uns Nahrung, sondern auch der Obstgarten.
Zum Obst zählen auch die Beeren.
Wenn man die verschieden Sorten im genügenden Maße anpflanzt,
hat man über die Vegetationsperiode eine willkommmende Abwechslung.
In folgender Reihenfolge kann man die Beeren ernten:
- Honigbeere, Erdbeeren (Mai/Juni)
- Johannisbeeren (Juni/Juli/spätreifende Sorten bis August)
- Stachelbeeren (Juli)
- Jochelbeeren (Juli)
- Himbeeren (Juli/August)
- Brombeeren (August/September)
- Apfelbeere (Oktober) - (habe ich selbst noch nicht probiert)
Selbst ein einzelner Strauch bietet Beeren für mehrere Mahlzeiten.
Lebe für Deine Ideale!
ani
Gast
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hi,
...7,5 kg erdäpfel von einem quadratmeter...? theoretisch wahrscheinlich in intensiver gärtnerischen kultur möglich... doch auf einem nicht zu üppppig gedüngten acker war es nicht drin...
...auch bei den beeren gibt es durchaus unterschiede, die auf sortenwahl und klimabedingungen zurückzuführen sind, auch die pflege (schnitt) spielt eine rolle. ich habe einige alte beerensorten da, die schmecken zwar sehr gut, doch tragen eher durchschnittlich, wo hingegen die beerenstäucher (moderne sorten), die ich in meinem kirschgarten in Lehmanningen (Westpommern, Polen) gepflanzt habe, tragen überreichlich auch ohne dünger und pflege, doch geschmacklich lassen zu wünschen übrig...
...was erdbeeranbau anbetrifft, muss ich ein klares nein meinerseits zugeben... mir ist da zu viel arbeit... vielleicht sollte ich demnächst mit vollmulch (= incl. kartons) versuchen??
gruss
Ani
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Zitat:...7,5 kg erdäpfel von einem quadratmeter...? theoretisch wahrscheinlich in intensiver gärtnerischen kultur möglich... doch auf einem nicht zu üppppig gedüngten acker war es nicht drin...
Der Ertrag variiert von Sorte zu Sorte. In optimaler Kulturfolge und zwischendurch den Boden mit Gründüngung aufgepeppt, sollte das gelingen.
Zu den Beeren, Ani, möchte ich Dir recht geben, da ist in den letzten Jahren viel gezüchtet worden.
Man hat am Ertrag gewonnen und am Geschmack verloren. Und Pflege brauchen nunmal alle Kulturpflanzen.
Zitat:...was erdbeeranbau anbetrifft, muss ich ein klares nein meinerseits zugeben... mir ist da zu viel arbeit...
Ja, aber wer ernten will, muß bei Kulturpflanzen etwas tun.
Als Ausgleich habe ich einen Teppich von Walderdbeeren, der Ertrag ist klein, aber der Geschmack ist riesig!
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Nachdem wir nun über Planung im Gemüsegarten und Beerensorten sprachen, geht es im Obstgarten mit Äpfeln weiter.
Man wählt idealerweise die Apfelsorten so aus, daß man eine aufeinanderfolgende Ernte hat.
Einige Beispiele:
Apfelsorte..................Pflückreife.............Genußreife...............Lager
Klarapfel.................... E 7 - A 8................ E 7 - A 8................Sofortverzehr
James Grieve...............E 8 - A 9..................9 - 10...................bis E 10
Jonagold.....................E 9 - M 10...............10 - 3....................bis E 3
Pinova........................M - E 10..................M - E 10................bis E 3
Roter Boskoop..............A - M 10.................12 - 3....................bis 3
Shampion....................A - M 10.................11- 2.....................beobachten
(Legende: A - M 10 bedeutet Anfang bis Mitte Oktober)
Ich habe hier Apfelsorten gewählt, die untereinander befruchten, dies bitte bei der Wahl der Bäume beachten.
Der Platzbedarf eines Halb- bzw. Hochstammes liegt ungefähr bei 7 m im Durchmesser.
Obstbäume gibt es in Baumschulen (idealerweise ökologischer Landbau), zum Beispiel bei Pflanzlust.de zu kaufen.
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