Garten – Arbeit oder Entspannung?
#1
Wer einen Garten besitzt, der weiß was es heißt, einen Garten zu besitzen. Es ist nicht nur Arbeit, wie sich der eine oder andere vielleicht denken mag, sondern auch pure Entspannung. Das wiederum liegt, so muß man wohl sagen, im Blickwinkel des Betrachters.

Viele würden ja einen Garten eher mit einem hohen Zeit- und Arbeitsaufwand, weniger mit Erholung verbinden. Denn es müssen so einige Dinge erledigt werden: z.B. Beete anlegen und vorbereiten, Pflanzen studieren, bestellen, vorziehen, aussähen. Dann ist da noch das stetige Pflegen und Hegen (bei Regen und Sonnenschein Lächeln) und nicht zu vergessen das Ernten… Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was sonst noch erledigt werden muß. Jahr ein, Jahr aus!

Ja, ich gebe zu, das sind so einige Tätigkeiten, die ein Garten mit sich bringt. Doch gibt es auch die andere Seite. Die Seite der Entspannung und Erholung. Einige denken jetzt, was ist daran bloß Entspannung oder gar Erholung. Ganz einfach. Man muß es mal so sehen: Man ist in der Natur, lernt sie, Pan und seine Helfer besser kennen und auch lieben. Man beobachtet, wie alles wächst und gedeiht. Man sieht den Erfolg. Die natürliche Perfektion. Man spürt die Stille, Ausgeglichenheit und perfekte Harmonie.

Wie ich anfangs schon sagen wollte: Hier gilt eine Individuelle Betrachtungsweise. Der eine kann jeglichen Streß und Ärger des täglichen Alltags bei einer solchen Tätigkeit vollkommen vergessen und abschalten. Dem anderen fällt es dagegen extrem schwer, bei solch einer Art von Arbeit überhaupt zu entspannen oder abzuschalten und die Dinge locker zu sehen. Dabei ist es doch ganz einfach.

Sind wir mal ehrlich, in der heutigen Gesellschaft ist es sehr wichtig, möglichst streßfrei und entspannt den Alltag zu beschreiten. Wer hat von uns es denn noch nicht erlebt, daß z.B. die Zeit immer schneller vergeht und man nicht mehr so viele Dinge am Tag erledigen kann, die man hätte eigentlich noch erledigen müssen. Keiner kann mir erzählen, daß er sich noch nie in einer solchen oder ähnlichen Streßsituation befunden hat, die gesteckten Ziele nicht erreicht zu haben.

Bei vielen mag Sport helfen, den Streß abzubauen, andere mögen es ein bißchen ruhiger, sie machen Kunst (Handarbeit, Zeichnen), und wieder andere gehen in den Garten, um abzuschalten.

Den Auslöser dafür zu erkennen ist das eine, doch ihn zu bekämpfen und in Zukunft zu vermeiden/verhindern, das ist die hohe Kunst. Denn nur dann kann man auch scheinbar unlösbare Probleme mit Bravour meistern.

Egal für was man sich entscheidet, wichtig ist, seinen eigenen Weg zu finden.

Liebe Grüße
Rica
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#2
Gärtnern stärkt den Mut des Menschen. Die direkte Erfahrung der Immerwiederkehr der Natur läßt ihn an Zuversicht und Erkenntnis über die Unerschütterlichkeit des Seins gewinnen.
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#3
Erholung nicht möglich, wenn kreischende Erwachsene(!) und Kinder auf der Wiese nebenan sich derart abnorm gebärden. Dazu kommen noch Baustellen auf der ganzen Straße verteilt. Erholung prinzipiell möglich, aber nur mit Ohrenstöpsel ;).
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#4
Hallo VeLiN,

was verstehst Du denn unter "abnormem Gebärden"? Manches sind einfach Lebensäußerungen: Juchzen und Jauchzen beim Spielen, lautes Lachen, oder wenn man z.B. Fangen spielt mit Kindern und eins mal aufkreischt, wenn es gefangen wird. Für den Unbeteiligten sind es zwar sowieso nur Geräusche. Wie auch Baulärm. Andererseits will man wohl kaum mit maroden Wasserrohren oder Schlaglöchern in der Straße leben.

Ich finde, man tut sich keinen Gefallen, sich über die eigentlich normalen oder notwendigen Geräusche des heutigen Lebensstils zu beklagen. Entweder man akzeptiert sie, oder man sollte in eine ruhigere Gegend ziehen. Mit Feldweg und Schotterpiste, und Brunnen zur Wasserversorgung (was auch nicht gerade das Schlechteste ist).

Das Beklagen irgendwelcher vermeintlichen oder echten Mißstände hat mit dem Sinn des Gärtnerns auch sowieso nichts zu tun.
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#5
Zitat:Bei vielen mag Sport helfen, den Streß abzubauen, andere mögen es ein bißchen ruhiger, sie machen Kunst (Handarbeit, Zeichnen), und wieder andere gehen in den Garten, um abzuschalten.

Sport finde ich wichtig, um meine Energie abzubauen und meinen Körper zu spüren. Kunst und Handarbeit ist dafür da, meine musische Talente zu fördern und meine Ideen umzusetzen. Gartenarbeit ist eine schöne Sache, um ruhiger zu werden.

Wenn ich es richtig anstelle, kann meine Gartenarbeit und mein Garten alle drei Komponenten beinhalten. Ich habe körperliche Bewegung, setze meine kreativen Ideen um und bin in meinem grünen Reich entspannt.

Das schönste am Gärtnern ist und bleibt aber die Verbundenheit mit der Natur. Meine Salbei und Lavendel blühen so prächtig und schön, die Bienen und Hummeln summen den ganzen Tag und die Echsen und Nattern lieben die Natursteinen.

Zitat:Erholung nicht möglich, wenn kreischende Erwachsene(!) und Kinder auf der Wiese nebenan sich derart abnorm gebärden. Dazu kommen noch Baustellen auf der ganzen Straße verteilt. Erholung prinzipiell möglich, aber nur mit Ohrenstöpsel Blinzeln.

Dann gehe doch in den Wald! Winken
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#6
Unter abnormen Gebärden meine ich, dass erwachsene Leute beim Spielen mit Kinder sich derart aufführen, dass man glatt meinen mag man hätte es mit den Insassen eines Irrenhauses zu tun. Niemand kann mir sagen, dass beim Spielen mit Kindern ein solches Geschrei ( welches immerhin ~150 meter weitgeht ) man noch als normales Verhalten anerkennen kann. Und nein es sind nichtmal die Kinder die mich stören die schreien ohnehin immer, die Erwachsenen sind noch zu viel lauteren Geräuschen im Stande, wenn sie z.B. auch ihre Hunde wiedermal ohne Leine herumlaufen lassen ( gesetzlich verboten!) und diese nicht ihrem Herrchen folgen. Hierbei liegt die Schuld natürlich ganz klar beim Hundebesitzer, denn was kann der Hund denn dafür, das ihm nicht beigebracht wird wie er sich zu verhalten hat. Nunja, die Kinder solcher Proleten sind ja genauso frech und verhaltensauffällig. So gesehen zitiere ich hier jemanden dessen Namen ich nicht mehr in Erinnerung habe als Abschluss:" Der Hund ist der verlängerte Arm des Besitzers."
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#7
Hallo VeLiN,

ich schließe mich Pamina an, geh' in den Wald zur Erholung. Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht, die Abendstunden zu nutzen, wenn die Baustellen stillstehen, und die meisten Leute wieder zu Hause sind, oder jedenfalls weg von der Wiese.

Und wenn Dich das nicht zufriedenstellt, und Dir auch sonst keine Entlastungsmöglichkeit einfällt, dann wäre mein Rat umzuziehen. Wenn man eine Situation weder akzeptieren noch ändern kann, dann muß man sie eben umgehen. Es ist langfristig nicht einträglich, sie leidend zu ertragen.
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#8
Ich schließe mich hier VeLiN an. Ich weiß genau was sie/er meint. Laut herumbrüllende Eltern, die aus der Wohnung heraus ihr Kind (oder Hund) zur Ordnung rufen. Abartig herumgröhlende Kinder, die mit ihrem Geschrei nur Aufmerksamkeit erregen wollen, knatternde Rasenmäher und Mopeds und Radiogeräte ...

... die ganze Überbevölkerung findet kaum noch Platz auf dem Planeten, alle rücken sich auf die Pelle und gehen sich so gegenseitig auf den Keks. Ergo: Es rennen viele Zweibeiner in den Wald, um dort ihre Ruhe zu finden und stören beim "Ruhefinden" die Tiere, die wiederum die Zweibeiner als abartige Eindringlinge in ihr Revier betrachten.

Es ist schwierig, hier irgendwem die Schuld zu geben, denn schuld sind im Grunde die ganzen Gebär- und Zeugungswütigen, die immer neue Überbevölkerung produzieren.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#9
Also wir hier auf dem Lande werden immer weniger, hier zieht alles weg. Zu Grün, zu ruhig - nix los ist die Antwort. Meistens ziehen die nach Hamburg oder Berlin. Also wer Platz braucht und im Wald keinen antreffen möchte, zieht nach Mecklenburg. Daumen hoch Dem am wenigsten besiedelten Platz in Deutschland. Ansonsten sieht man hier die Leute im Garten eher selten, und wenn, dann nur noch die ganz Alten.

Naja, und im Garten und bei der Anlegung setze ich auch schon mal Maschinen ein, so spare ich Zeit, die ich dann zum Rumlungern und Beobachten habe. Den Baum fällen mit der Axt oder den Rasen mit der Sense machen, ist dann doch schon ein erheblicher Kraft- und Zeitaufwand.

Aber die Vögel, Bienen und Hummeln, aber auch die Fledermäuse interessiert das überhaupt nicht. 1 Meter neben dem Rasenmäher landen die und sammeln Pollen, so nach dem Motto: Warte bis ich hier fertig bin.

Aber ich kann verstehen, wenn man auf alles gereizt reagiert, denn es ist nicht einfach, unter so vielen Menschen ruhig zu bleiben. Aber schön am Tor zu stehen oder am Fenster zu klucken und wie die alten Leute die Menschen zu beobachten oder Tieren zuzuschauen. Das ist besser als Fernsehen, besser gesagt es ist unser Fernsehen. Das macht richtig Laune.
Rauszufinden, was für Typen da so alles rumrennen, wie die sich bewegen, Körperhaltung, ihr Verhalten, wenn die denken, dass die keiner sieht ...

Also mein Fazit: Garten ist in jedem Fall Erholung und Orientierung, wenn er groß genug ist zum Anbauen und Entspannen. Alles drum herum ist Kino und hat ja keinen Einfluss auf mich. In den Park zu gehen, wo lauter Irre rumlungern, wäre dagegen nicht mein Fall.

Und ein echter lebendiger Wald ist auch laut, aber ebend schön laut. Und ein Wald bei Regen kann richtig unangenehm laut sein.
Weil man keine anderen Laute außer das Plätschern der Tropfen auf den Blättern hört, und wenn man dann nachts da sitzt und die Äste knacken, weil Sie durch das nasse Blattwerk schwerer werden und man nichts sieht ... So, ich schweife wieder ab Biggrin
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#10
Zitat:die ganze Überbevölkerung findet kaum noch Platz auf dem Planeten, alle rücken sich auf die Pelle und gehen sich so gegenseitig auf den Keks. Ergo: Es rennen viele Zweibeiner in den Wald, um dort ihre Ruhe zu finden und stören beim "Ruhefinden" die Tiere, die wiederum die Zweibeiner als abartige Eindringlinge in ihr Revier betrachten.

Es ist schwierig, hier irgendwem die Schuld zu geben, denn schuld sind im Grunde die ganzen Gebär- und Zeugungswütigen, die immer neue Überbevölkerung produzieren.

Wenn ich in den Wald gehe, bin ich meistens alleine und unsere Nachbarn haben einen strengen Mähplan, da kann man die Uhr danach richten und wenn meine Kinder draußen toben, stört es keinen, weil es keiner wirklich hört. So sind die Wohnsituation doch unterschiedlich und für mich ist es deshalb immer wieder schwer vorstellbar, dass es doch so viele Körper auf einen Flecken geben kann.

Ich konnte auch lange die Zahl der Menschheit, oder die Überbevölkerung an sich nicht nachvollziehen, weil ich zum einen keinen Sinn für hohe Zahlen habe und zum anderen immer mehr oder weniger "einsam" lebte.

Seit ich meinen Blickwinkel diesbezüglich geändert habe, sehe ich das alles viel klarer. Ich fühle mich schon auf dem Wochenmarkt bedrängt und Schwangere lösen bei mir Aggressionen aus. Meine eigene Gebährwütigkeit mal zur Seite gestellt. Das ist ein ganz anderes Thema!

Zurück zum Garten und Lärm: ich denke wir auf dem Land sind wirklich verwöhnt und können diese Art von Probleme vielleicht nicht ganz nachvollziehen.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass die Erholung im Wald und im eigenen Garten vielleicht zweierlei Stiefel sind. Im Wald bin ich doch auch immer nur Gast und weiß mich zu benehmen, auch den Waldbewohner gegenüber. Im Garten habe ich vielleicht etwas mehr "Rechte", wenn man so will, weil ich mir einbilde etwas eigenes zu haben. Kann also pflanzen und ernten, umtopfen und gestalten. Ich respektiere dennoch Pan und dessen Tierchen.
Im Grunde genommen bin ich aber Gast im Wald, im eigenen Garten, auf diesen Planeten. Und das ist, meiner Meinung nach, wohl der eigentliche Knackpunkt der Diskussion, denn die lauten Nachbarn, die Waldbesucher und die Zweibeiner der Erde verstehen das halt mal gar nicht und können sich deshalb auch nicht benehmen.
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