Der Kini
#41
Ich möchte zur näheren Objektiven Sichtweise noch einwerfen, dass das was manche als Geisteskrankheit bezeichnen, andere als eine Geistesqualität sehen.
Offenbar war Ludwig ein sehr introvertierter Mensch.
Mit erstauliches analytischen und geistigen Fähigkeiten.

Dies sind 2 Charaktermerkmale, die häufig zusammenhängen, denn extrovertierte Persönlichkeiten verbringen weniger Zeit mit Analysen, sondern mit Interaktion.

Vermutlich brauchte Ludwig nicht viel Diskussionspartner, weil solcherart geschmiedete Geister in sich selbst ihre Thesen rundum beleuchten und in Frage stellen, innere Kritiker ausbilden, im inneren mit ihnen Diskurse führen usw.
Die genialsten Geister der Menschheit haben dann zudem noch die Fähigkeit in diesen rationalen Prozess die Intuition mit einzbringen.
Diese sind dann zu bahnbrechenden Erkenntnissen fähig, haben aber oft leider weder die Fähigkeit ihre Erkenntnise verständlich zu vermitteln, noch sind ihre inneren welten für "normale" Menschen zugänglich, weil unverständlich.

Mir scheint, von dem was ich gelesen habe, dass wir hier von einer solchen Persönlichkeit sprechen.
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#42
nachdem ich nun diesen bericht gelesen habe , muss ich mich bei euch entschuldigen , für meine wirklich dem mainstream angepassten meinung , der könig habe sich selbst umgebracht ...
http://hinter-den-schlagzeilen.de/2011/06/13/mordfall-ludwig-ii-von-bayern/
man hatte ihn also tatsächlich umgebracht ...Werdrot
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#43
aber wie ist er nun umgebracht worden ? es gibt soviele verschiedene theorien und alle klingen irgendwie plausibel ..was meint ihr ?

theorie 1 :
- er wurde erschossen , weshalb die wittelsbacher einer exumierung der leiche auch bis heute nicht zustimmen . da sein onkel indem fall der drahtzieher der ermordung war , aus angst , das ludwig das ganze geld der wittelsbacher für sein schloßbau ausgibt ...

theorie 2 :
er wurde mit einer betäubungsspritze beim spaziergang behandelt , da der könig flüchten wollte . nachdem er dann ins wasser flüchtete , bekam er aufgrund der betäubung einen herzinfarkt und ertrank ...

theorie 3 : ( für mich die realistischste theorie :
- dr. gudden wollte ludwig zur flucht verhelfen , weil er wusste das der könig nicht lange unter verschluss gehalten werden konnte . es kam dann zu einer rangelei mit beiden leuts , die die fluchtkutsche fuhren . der könig wurde mit chlorophorm betäubt und anschliesend bewusstlos in den see geworfen . er ertrank und es sah wie selbstmord aus .....

was meint ihr , wies gewesen sein könnte ?
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#44
Wenn er kein Wasser in der Lunge hatte, und ein Augenzeuge von zwei Einschüssen in seinem Körper spricht, wird wohl die Theorie 1 zutreffen.
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#45
guten morgen ,

wie unwissend ich doch war , so erfuhr ich gerade das dr. gudden auch der arzt von ludwigs bruder war , der ihn im jahre 1873 für geisteskrank bescheinigte ..sehr interessantes detail , das auch der selbe arzt war der darauf auch ludwig für geisteskrank bescheinigte ..O_O
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#46
dürfte ich die theorie in den raum werfen , das der bruder von ludwig , also otto , nicht geisteskrank war , sondern viel mehr an autismus oder dem asperger syndrom litt ? Hmm
da diese beiden krankheiten auch erblich bedingt sein können , ist es dann unabwägig , das auch ludwig an einer dieser krankheiten litt , wenn auch in einer abgeschwächteren form wie bei seinem bruder otto ?
also geisteskrank waren beide nicht und das sie hochintelligent waren , sollte jeder eingestehen . es war vielmehr das verhalten der beiden , was anders war und ein sonderbares verhalten ist in keinem falle mit einer geistigen erkrankung gleichzustellen ...
ich stelle diese behauptungen nicht einfach nur so in den raum , meine tochter hat das asperger syndrom und ist deswegen in einer klinik für kinder mit psychischen erkrankungen in behandlung . als mir nun eben einige seiten über otto durchgelesen habe unter anderem auch schilderungen über sein verhalten und sein krankheitsbild , musste ich sofort an meine tochter denken , weil vieles ähnlich ist , als bei ihr ..Unsure
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#47
ludwigs leben verlief doch der " norm " entsprechend . ich verstehe gerade garnicht , wiso immer jeder behauptet er hätte seine regierungs und staatsgeschäfte nicht gewissenhaft wahrgenommen ..?
im gegenteil er übte seine amtsgeschäfte trotz häufiger abwesenheit bis zum schluss gewissenhaft aus und machte schriftliche veränderungs und besserungsvorschläge , wenn er unterschriften zu tätigen hatte . er setzte sich für eine gewerkschaft ein , für eine freiwillige feuerwehr und sogar für den umweltschutz , indem er bäume vor der abholzung rettete . er schenkte uns das richard - wagner festspielehaus und angagierte sich für die kultur ...was will man mehr von einem könig ?
hätte ludwig gewusst das sich prinzessin sophie , schon wenige tage nach der verlobung der beiden , in einen kaufmann verliebt hatte , hätte er sich nicht so quälen müssen , mit seiner entscheidung die verlobung wegen mangelndem interesse seinerseits aufzulösen ....dennoch wird aufgrund von ludwigs " geheimen " tagebüchern dargelegt , das er seine stallburschen sexuell genötigt haben soll , da er versuchte seine homoseuellen neigungen zu unterdrücken , was anscheinend nicht funktioniert hatte ..
war seine sexuelle neigung vielleicht der wahre grund , weshalb er die verlobung mit sophie auflöste ? es wird ja wehemend berichtet das der grund für die auflösung nur war , weil er spohie eben nur als gute freundin ansah und nicht als partnerin .
ok zur damaligen zeit konnte ludwig wohl schlecht sagen , das er lieber mit einem mann zusammen wäre ...!
stellt sich nun für mich die frage , ob er seine stallburschen wirklich sexuell genötigt hatte , oder ob dies , trotz seinen tagebuchaufzeichnungen wieder nur eines von vielen bösen gerüchten war ..? !
auch sehr interessant :
- Der Heidelberger Psychiater Heinz Häfner kommt in seiner Studie über Ludwig zum Schluss, dass die Diagnose vom 8. Juni 1886, die auf „unheilbare Paranoia und Geistesschwäche“ lautet, nach modernen klinischen Methoden unhaltbar sei. Seine inneren Konflikte, etwa eine bei Ludwig schon früh zu beobachtende Sozialphobie in Verbindung mit Scham- und Schuldgefühlen wegen seiner homosexuellen Neigungen, führten, so Häfner, zur Entwicklung einer „nicht substanzgebundenen Sucht“, wie sie etwa auch bei Glücksspielern vorliegt. Das Mittel der Sucht Ludwigs wurden seine Bauvorhaben. Der ständig wachsende Schuldenberg brachte ihn in zusätzliche äußere Schwierigkeiten. Diese, so Häfner, beeinträchtigten seine Handlungs- und Regierungsfähigkeit in durchaus erheblichem Maße. Wie auch z.B. bei Spielsüchtigen sei bei Ludwig ein zunehmender Realitätsverlust zu beobachten. Dagegen sei der König zu keinem Zeitpunkt geisteskrank, paranoid oder schizophren nach modernen Kriterien gewesen.[8]

mittlerweile bin ich mir sicher das sein onkel luitpold der drahtzieher dieser ganzen intrige war . er wollte an die macht , wahrscheinlich um jeden preis . das ganze hatte ja auch wunderbar geklappt , zumal er ja auch später die staatsgeschäfte für ludwigs bruder otto übernam und danach , nach seinem tod , sein sohn ..

ein absoluter beweis der mordtheorie sollte meiner meinung nach sein , das dr. gudden mit dem könig , gegen 18 uhr zu einem spaziergang aufgebrochen war , mit der ausdrücklichen anweisung , ohne pflege oder schutz personal zu gehen ...zu diesem spaziergang sollte man vielleicht auch erwähnen , der er garnicht geplant war . geplant war nur der spaziergang am mittag des selben tages , zu dem ja auch zwei pflegekräfte mitgenommen wurden ....der könig erinnerte den arzt ausdrücklich , den abendlichen spaziergang nicht zu vergessen ...jetzt stellt sich mir die frage , wiso ein plötzlicher , ungeplanter spaziergang ? wiso ohne pflege oder schutz personal ? und wiso war er dem könig so wichtig gewesen ?

es wundert mich mittlerweile sowiso , das ich vor wenigen tagen noch so doof war und die weitverbreitet selbstmord theorie zu glauben ..war denn damals niemandem aufgefallen , das die uhr des königs viel früher stehen blieb , als die des arztes ? damit war doch die theorie das der könig erst den arzt und dann sich selbst umbrachte hinfällig ...!
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#48
Zitat: er schenkte uns das richard - wagner festspielehaus und angagierte sich für die kultur ...was will man mehr von einem könig ?

Ja, das Festspielhaus. Und außerdem wunderschöne Parkanlagen und Schlösser, und er riß den Mächtigen im Hintergrund (Schattenregierung) durch seinen Tod die Maske vom Gesicht. Der Kini hat wirklich eine vielfältige, wunderschöne Hinterlassenschaft.

Die Promis stehen Schlange und werden vom Patriarchen persönlich begrüßt. Regierungschefs da, Schriftsteller dort, berühmte Musiker dazwischen. Sehen und gesehen werden bei der Premiere auf dem Grünen Hügel. Wer wegen der Musik kommt und wer wegen des Glamours, das weiß keiner so genau. Jedenfalls war es nicht schwer, an Karten zu kommen.

So war das Anno 1876 bei den ersten Bayreuther Festspielen. Geändert hat sich seitdem eigentlich nichts. Damals kam der Kaiser, heute kommt die Kanzlerin. Damals hieß der Chef noch Richard, heute heißen sie Katharina und Eva, der Nachname blieb.

Sogar das Programm ist (seit den 1880er Jahren) das gleiche. Welches Festival kann das schon von sich behaupten. Nur die Sache mit den Karten hat sich geändert. Auf die muß man bekanntlich lange warten.

Die Bayreuther Festspiele, die eigentlich "Richard-Wagner-Festspiele" heißen, sind eines der begehrtesten Klassik-Festivals der Welt. Das Festspielhaus ist für Wagner-Fans nichts anderes als Mekka, wenigstens einmal im Leben muß man dort gewesen sein. Zu anderen Festivals fährt man, nach Bayreuth pilgert man. Aber warum eigentlich? Wagner-Opern kann man ja auch woanders hören.

Es gibt ein paar sachliche Gründe. Die Akustik in Bayreuth gilt als einzigartig. Der Saal ist aus Holz, und unter dem Fußboden ist ein Hohlraum. Das ganze Haus schwingt wie der Resonanzkörper einer Geige.

Auch die Musiker sind außergewöhnlich. Das Orchester setzt sich aus allen Orchestern Deutschlands zusammen, ist also eine Art Nationalmannschaft. Es gilt als Auszeichnung, dorthin berufen zu werden, und die Musiker opfern für die Proben und Konzerte ihren Urlaub. Auf der Bühne stehen oft die besten Wagner-Sänger der Welt.

Wichtiger für die Fans sind aber die irrationalen, die emotionalen Gründe für den Weg zum Grünen Hügel. Es ist der Kult des Genies. Um keinen anderen Komponisten haben Zeitgenossen wie Nachgeborene so einen Zirkus gemacht wie um Wagner. Es ist kein Zufall, daß es für seine Verehrer eine eigene Bezeichnung gibt, "Wagnerianer". Von "Mozartanern", "Beethövlingen" oder "Bachanten" hat noch niemand etwas gehört.

Wagners Musik kann Menschen überwältigen. Sie ist mal wild, mal tragisch, manchmal kitschig, immer emotional. Es ist Filmmusik mit Anspruch. Dazu kommt die Person Wagner. Arrogant, opportunistisch und jähzornig, konnte er trotzdem Menschen in Bann schlagen, nach sich süchtig machen.

Wo aber kann man den Personenkult besser feiern, als an seiner alten Wirkungsstätte? In Bayreuth hat Wagner gewohnt (in der "Villa Wahnfried"), hier hat er seine Werke erklärt und dabei seine Wutanfälle bekommen, hier liegt er begraben. Bayreuth ist die Graceland-Ranch der Klassik. Das Beste dabei ist, daß die Festspiele kein späterer Einfall der städtischen Marketing-Abteilung waren. Sie gehen auf den Maestro persönlich zurück.

Wagner hielt sich für den Erlöser der Musik. Dazu schuf er das größte Opernwerk, das es je gab: Den "Ring des Nibelungen", einen Werkzyklus aus vier eigenständigen Opern. Von der ersten abgesehen, sind sie alle schon für sich genommen länger als die meisten anderen Stücke der Geschichte. Insgesamt dauert der "Ring" rund 16 Stunden.

Es wurde wirklich ein neuartiges Werk. Die Sänger haben keine Arien mehr mit Anfang und Ende, sondern die Musik fließt ohne Unterbrechungen vom Vorhangaufgang bis zum Untergang. Im "Ring" geht es um germanische Mythen, er erzählt vom Tod des Helden Siegfried, vom Machthunger des Gottes Wotan und von der magischen Kraft des Rheingoldes.

Die Sprache der Texte, die Wagner selbst geschrieben hat, sollte zum alten Mythos passen. Die Verse reimen sich nicht am Ende, sondern bestehen aus Wörtern mit demselben Anfangsbuchstaben (Alliteration). Wenn sich Siegmund in seine Zwillingsschwester Sieglinde verliebt, singt er: "Winterstürme wichen dem Wonnemond, in mildem Lichte leuchtet der Lenz." Schon Zeitgenossen haben sich über Wagners Kauderwelsch lustig gemacht.

Der Meister muß von dem Projekt besessen gewesen sein. Er arbeitete mit Unterbrechungen 26 Jahre lang daran. Für sein großes Werk war ihm keine Bühne der Welt gut genug. Er träumte von einem eigenen Opernhaus, das nur für seinen "Ring" erbaut werden sollte und neue Standards in Akustik und Bühnentechnik setzte.

Mit finanzieller Hilfe von Ludwig II., dem Märchenkönig von Bayern, konnte Wagner seinen Traum verwirklichen, 1872 war Grundsteinlegung in Bayreuth. Ludwig hätte den Standort München bevorzugt. Aber Wagner zog es aufs Land. Seine Zuschauer sollten sich ganz dem Zauber seiner neuartigen Musik hingeben und nicht durch die Versuchungen einer Großstadt abgelenkt sein.

Nach dem Tod Wagners führten seine Erben die Festspiele fort. Zum Programm zählen seitdem zehn Wagner-Opern, nur seine drei Frühwerke werden auf dem Grünen Hügel nicht gespielt. Die Leitung der Festspiele übernahm zunächst die Witwe Cosima Wagner, dann nacheinander Richards Sohn Siegfried und dessen Witwe Winifred, zuletzt die Enkel Wieland (gestorben 1966) und Wolfgang. Mit dieser neuen Saison steht mit Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier erstmals die Urenkel-Generation an der Spitze der Festspiele.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.

Cosima Wagner
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Es bedanken sich: Saxorior
#49
da hast du wunderbar geschrieben ..nun konnte ich auch noch etwas über die festspiele und über wagner dazu lernen ...ich danke dir dafür ..Daumen hoch
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#50
ich höre mir versuchsweise gerade über youtube richard wagners " tristan und isolde " an und ich muss zu meiner eigenen überraschung sagen , das es mir gefällt ....ist garnicht soo schwermütige musik ...Werdrot
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