Der Kini - Druckversion +- Tal der weisen Narren (https://www.pagan-forum.de) +-- Forum: Märchen, Mythen, Sagen - verstecktes Wissen (https://www.pagan-forum.de/forum-5.html) +--- Forum: Geschichte (https://www.pagan-forum.de/forum-24.html) +--- Thema: Der Kini (/thread-52.html) |
Der Kini - Paganlord - 15.06.12011 Am 13. Juni 1886, vor genau 125 Jahren, wurde Ludwig II. von dem Arzt Dr. Bernhardt von Gudden ermordet. Als ein Mensch, der Krieg und Gewalt geistig und tatsächlich verabscheute und der sich stattdessen der Kultur, Architektur und Magie zuwandte, gilt ihm meine besondere Verehrung. Zu seinen wenigen Freunden gehörten Familie Wagner, Sissi (Elizabeth II. von Österreich) und Reichskanzler Otto von Bismarck, obwohl dieser der Feldherr, der sich im Kriege mit Bayern befindlichen preußischen Armee gewesen ist. (Es müssen nicht immer die weltlichen Dinge sein, welche die Menschen miteinander verbinden.) Der Rettungsversuch von Kaiserin Sissi kam leider zu spät. Die Intrige der Wittelsbacher gipfelte zuvor in der Ermordung des entmündigten Königs. Der Mörder, Dr. Bernhardt von Gudden, wurde als lästiger Zeuge ebenfalls an Ort und Stelle beseitigt. Nach seinem Tod wurde dem König das Herz aus dem Leibe genommen und wird seitdem in der "Gnadenkapelle Altötting" verwahrt, während der Leichnam Ludwigs in der Gruft der Michaelskirche in München beigesetzt ist. Auch 125 Jahre nach dem Tode Ludwigs sind die Akten (betreffend der Entmündigung und Ermordung des Königs) nicht freigegeben, werden von den Wittelsbachern nach wie vor unter Verschluß gehalten – und damit der Öffentlichkeit vorenthalten. Ludwig II. wird heute oft als irrer Verschwender diffamiert, der sich nicht um sein Land habe kümmern wollen. Der Grund: Ludwig wollte den Krieg gegen Preußen nicht mittragen, mitmachen und finanzieren. Ludwig weigerte sich, den Krieg gegen Preußen zu führen. Er wollte statt dessen Frieden, Bildung für das gesamte Volk und hatte den innigsten Wunsch, daß Kultur, Kunst und Architektur Zutritt zu den Herzen aller Menschen fänden. Wegen solch gefährlicher Ideen wurde er zuerst mit der Entmündigung und danach mit dem Tode bestraft. Die zig Millionen, die Bayern für den verlorenen Krieg gegen Preußen ausgegeben hat, sind heute längst Schall und Rauch – während man mit den Schlössern des Märchenkönigs noch immer Millionen verdient, und das seit mehr als hundert Jahren – jedes Jahr. Wer schon mal Neuschwanstein (oder die anderen Schlösser Ludwigs) besuchte, der weiß, welch ein Besucheranstrom dort herrscht und welch gute Geldanlage der Bau dieser Schlösser für den Staat Bayern damit gewesen ist. Lang lebe der Kini! Re: Der Kini - Wilder Mann - 16.06.12011 Wenn ich diese Zeilen lese, dann bestätigt das meinen Argwohn, den ich gegenüber der offiziellen Geschichtsschreibung über "unseren" (soweit ich das als Bayer nördlich der Donau sagen darf) Kini immer hatte. So paßt das mal wieder ins aktuelle Gesamtbild, in dem Personen, die den Machtschiebern im Weg sind, entweder beseitigt und/oder diffamiert werden. Danke für die Info und ein wenig mehr Durchblick! :geek: Er mal wieder, der Kini - čono - 19.06.12011 Ist die ehemalige Inkarnation Ludwig II vielleicht unter uns? Dann könnte er/sie ja endlich Licht ins Dunkel des Spekulationsreiches bringen. Gruß, ?ono Re: Er mal wieder, der Kini - Ajax - 19.06.12011 ?ono schrieb:Ist die ehemalige Inkarnation Ludwig II vielleicht unter uns? Dann könnte er/sie ja endlich Licht ins Dunkel des Spekulationsreiches bringen. Spekulationen??? Re: Der Kini - Alexis - 20.06.12011 Spekuliert wird hier tatsaechlich weniger. Und falls das der Fall ist, wird es als Spekulation oder Vermutung gekennzeichnet. Es ist fuer Quer- und Fremdleser nicht immer nachvollziehbar, wie man hier zu diesen und jenen Erkenntnissen gelangt. Der von ?ono vorgeschlagene Weg (wenn event. auch scherzhaft gemeint) ist sicherlich einer, der hier oft zur Anwendung kommt. Jedoch muss man beruecksichtigen, dass auch Tote luegen koennen oder sich fuer eine Person ausgeben, die sie gar nicht sind. Es gehoert also schon etwas Uebung dazu, ein solches Interview zu fuehren. Mit etwas weniger Uebung erkennt man (und hier ist gemeint, dass jeder das erkennen kann!) immerhin, wo eine "historische" oder "heutige" Person hingehoert. Ob jemand (auch waehrend der Chr*stenzeit) den alten Weg gefahren ist, ob derjenige zu den Naturliebhabern oder zu den Naturverachtern und -saboteuren gehoerte, ob er ein kontrollierter oder ein zuegelloser Mensch ist, ob jemand zu sich und seinem Wort steht usw. usf. Die Grundcharakterzuege eines Menschen bleiben dem aufmerksamen Beobachter niemals verborgen, auch wenn man nicht alle Details seines Lebens kennt. Das letztere (die Details) ist naemlich oftmals gar nicht notwendig, ja sogar behindernd oder einfach nur ein "Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken". Bezueglich Ludwig II. hat Lord oben ein paar dieser Eindeutigkeiten aufgezeigt. Ludwigs Pazifismus, seine ganz besondere Architektur, persoenliche Gepflogenheiten, seine wenigen persoenlichen Freunde, das alles sagt uns sehr sehr viel ueber den Menschen Ludwig II. aus. Was also gibt es da noch zu spekulieren? Gute Beobachtung und Faktenlage sind alles! Re: Der Kini - Wishmaster - 20.06.12011 Ja werte Alexis, das trifft aber nur auf Menschen zu, die einen Plan haben. Leider ist das bei „den vielen“ nicht der Fall, und deswegen sehen die hier nur „böhmische Dörfer“, wenn wir miteinander plaudern. Letztlich ist das aber auch gut so, denn nichts auf der Welt verachte ich mehr als Dummheit und „sich geistig nicht weiterentwickeln wollen“. Die sollen sich ruhig bemühen, wenn sie „wissen“ wollen und nicht erwarten, dass sie es auf dem Silbertablett serviert bekommen. Paganlords Beitrag oben ist proppig voll mit Hinweisen, die jedem sofort ins Auge fallen. Wer halt nicht zwischen den Zeilen lesen kann, ist ein armes Würstchen. Dabei kennt das „zwischen den Zeilen lesen“ jeder aus seinem Arbeitszeugnis bzw. hat zumindest davon gehört. Auch was das symbolische Entschlüsseln von Hinweisen betrifft. Die Leute meinen halt nur, dass diese Art Sprache auf Arbeitszeugnisse begrenzt wäre. Sie haben keine Ahnung, wie ein tatsächlicher Informationsaustausch abläuft. Über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg! Sie verstehen die einfachste Sprache der Welt nicht und suchen die Schuld dafür bei anderen. So deutlich wie es manche brauchen, bekommen sie es nicht. Weder in der Zeitung und auch nicht hier im Forum. Also bleiben sie uninformiert, weil sie niemals zuzuhören gelernt haben. Und ehe wieder ein Missverständnis entsteht: Ich habe das ganz allgemein gesagt und keine hier anwesende Person speziell damit gemeint. Der Kini - Opfer oder Macher? - čono - 21.06.12011 Ah, die Details, das "Lesen zwischen den Zeilen" - das selbstverständlich die Kritiker einer in einer Gruppe vorherrschenden Meinung nicht verstehen... welch nettes Argument, uralt und gebraucht immer dann, wenn man selbst nicht weiter argumentieren kann, denn an diesem Punkt ist die Diskussion ja dann beendet. Ein Detail: Betrachtet man die Bilder von Ludwig II ist deutlich der körperliche Verfall zu sehen (nicht die biologische Alterung ist gemeint). Woher das nur kommt? :twisted: Stellt sich mir folgende, andere Frage: Fleischfresserei und Sauferei ist ok (mal abgesehen davon, daß er trotz Wagnertraumkulisse bekennender Chr*st war)? Hieße, das Gesamtbild zählt nicht sondern die "passenden" Teilaspekte werden herausgepickt und hervorgehoben. Wenn aber etwas am Gesamten nicht "gesund" ist, kann dann das Gesamte trotzdem gesund sein, bzw. die positiven Eigenschaften werden als überwiegend angenommen gegenüber den negativen? Hieße, man hielte sich an das bestmöglich (be-)greifbare Gesamte, das jedoch nur ein Abklatsch sein kann vom Original/Quelle. Thema Pazifismus: das ist lediglich der Gegenpol zu Bellizismus. Ist es schlau, seine Einstellung an einem "Polende" festzumachen? Hier wurde bereits argumentiert (im übertragenen Sinn): Wer zu doof ist, sich zu wehren, hat es nicht anders verdient... Womöglich war Ludwig II ja schon zu entrückt um die Realität um sich herum noch wahrnehmen zu können/wollen und war letzendlich deshalb (über)lebensunfähig. Gruß, ?ono Re: Der Kini - diekeltin - 21.06.12011 was er auch immer war ... "unser kini!" zumindest eines kann man ganz unspekulativ sagen: er ist bis heute eine der schillernsten figuren die der bayrische staat hervorgebracht hat und wenn FJS ( ) schon lange vergessen sein wird, wird der kini noch in der erinnerung weiterleben .... ein "obszöner popstar monarch seiner zeit", ein kulturförderer und feingeist, unverstanden und (aufgrund seiner pragmatischen erziehung sicherlich) desorientiert ob seiner obsessionen. bekennender Chr*st? hm, was blieb ihm den anderes übrig, als oberhaupt eines zutiefst katholischen staates (in bayern wird noch in einem jahrhundert kein "öffendlich bekennender" heide oder atheist an die spitze einer - demokratisch oder wie auch immer entstandenen- regierung kommen) ein leben und ein ende als mythos ... ich trink heut (wenn auch zu spät) ein weizen auf dich ludwig! Re: Der Kini - Knight - 21.06.12011 ?ono, Du kannst hier noch so oft versuchen einen hervorragenden Menschen schlecht zu reden, es wird Dir in diesem Kreis nicht gelingen. Aber immerhin dient Dein Verhalten als anschauliches Beispiel der für Personen, die, wenn sie was nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, anfangen das Haar in der Suppe zu suchen und z.T. auch selbst reinwerfen. Auch ich halte Heinrich II. für einen Wohltäter, dem man sehr übel mitgespielt hat, aber heute noch mit seinen Errungenschaften Profit macht ohne ihm die Achtung zu erweisen, die ihm wirklich zusteht. In diesem Sinne Ein Kini polarisiert - čono - 21.06.12011 Knight, Du kannst hier noch so sehr versuchen, mir etwas zu unterstellen, es wird Dir in meinem Kreis nicht gelingen. (An dieser Stelle könnte man den zweiten Satz von Knight als eingefügt betrachten - allerdings richtig formuliert. Das Haar wirft in diesem Fall die Grammatik in die Suppe). Knight schrieb:Auch ich halte Heinrich II. für einen Wohltäter, dem man sehr übel mitgespielt hat, aber heute noch mit seinen Errungenschaften Profit macht ohne ihm die Achtung zu erweisen, die ihm wirklich zusteht. ... diekeltin schrieb:hm, was blieb ihm den anderes übrig, So einiges. Aber es ist müßig darüber zu diskutieren, er hat sich ja für einen Weg entschieden. Gruß, ?ono |