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Sklavenarbeit
Sklaven waren lebenswichtig für die römische Wirtschaft. Menschenkraft war in einer Zeit, in der es nur wenige Maschinen als Hilfsmittel gab, ein wichtiger Produktionsmotor. Durch Sklavenarbeit konnten die Produktionskosten in allen Wirtschaftsbereichen stark gesenkt werden.
Anmerkung: Dasselbe Prinzip wird auch heute noch verfolgt, um höchstmögliche Gewinne erzielen zu können. Was wäre wohl, wenn z. B. die ausländischen Spargelstecher nicht mehr für einen Hungerlohn diese Arbeit verrichten würden und man diese leistungsentsprechend vergüten würde? Dann würde der Spargelpreis sich wahrscheinlich vervierfachen! Dann aber könnten sich auch einheimische Arbeitnehmer dieser Arbeit wieder zuwenden!
In der Regel arbeiteten Skalven unentgeltlich, doch zahlten ihnen viele Besitzer einen geringen Lohn, der als Anreiz für höhere Leistungen dienen sollte. Dabei waren auch niedrige Beträge verlockend, denn mit ausreichend Geld konnte sich ein Sklave freikaufen.
In der späten Republik und der frühen Kaiserzeit hatte die römische Wirtschaft eine Blütezeit. Die erfolgreichen Eroberungszüge der Römer sorgten für ständigen Nachschub an Sklaven. Besonders 146 v. d. Z., als die Städte Karthago und Korinth zerstört und deren überlebende Einwohner versklavt wurden, gelangten zahlreiche neue Arbeitskräfte nach Rom.
Anmerkung: Nicht anders als heute. Unruhen und Wirtschaftsbankrotte veranlassen viele Leute ihre Heimat zu verlassen und in wirtschaftlich stärkere Regionen auszuwandern.
Die mittelständische Bevölkerung in den wirtschaftlich besser strukturierten Regionen bleibt bei dieser Art der Politik Stück für Stück auf der Strecke, und eine Verarmung einhergehend mit einer hohen Arbeitslosenquote sind die Folge.
Als im 3. Jahrhundert n. d. Z. die römische Expansionspolitik aufgegeben wurde, begann die römische Wirtschaft zu stagnieren, da unter anderem nicht mehr genügend Sklaven zur Verfügung standen. Hier wurde die große Bedeutung der Sklavenarbeit offenkundig.
Anmerkung: Nicht anders als heute, wo das Wirtschaftsprinzip ausschließlich auf Wachstum basiert. Wenn also keine potentiellen Konsumenten mehr geboren werden, kommen sie eben von außen! Ein Prinzip, bei dem die Stagnation und der Zerfall vorprogrammiert sind.
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Der Einsatz von Sklaven auf den Latifundien (ausgedehnte Landgüter) der reichen Landbesitzer vertrieb die traditionellen römischen Bauern endgültig vom Land in die Stadt, denn mit den billigen Sklaven konnten sie als Arbeitskräfte nicht konkurrieren. Die wenigen übrig gebliebenen Kleinbauern wurden schließlich zum Verkauf ihrer Landwirtschaften gezwungen, denn sie konnten mit der neuen Produktionsweise auf den Latifundien nicht mithalten.
Die kleinbäuerliche Wirtschaft verschwand aber nicht gänzlich, denn die Veteranen bekamen beim Ausscheiden aus dem Militär ein Stück Land als Gratifikation für ihre loyalen Dienste. Während der Republik teilte man diesen Soldaten zunächst Land in Italien zu, bevor die Flächen zu knapp wurden und sie Land in den Provinzen erhielten. Städte wie Timgad in Numidia und Italica in Hispania wurden zur Ansiedlung von Veteranen gegründet, die dort als Hilfstruppen bei Provinzaufständen eingesetzt werden konnten.
Anmerkung: Die Vertreibung der Kleinbauern aus den Latifundien zieht auch in unserer heutigen Zeit seine Parallele. Seit Aldi und Co. den Markt mit Billigfutter für die Massen überschwemmen, werden die Bauern finanziell an den Rand getrieben. Sie können preislich nicht mithalten, denn Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis mehr.
Aber diese Tendenz ist auch rückläufig, wenn auch schleppend, denn es besinnen sich immer mehr Menschen wieder auf gesunde Ernährung zurück. Deswegen ist Bio so teuer bzw. das Massenfutter so billig und das Geld ohnehin kaum mehr etwas wert ...
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Vielfältige Aufgaben
Sklaven erfüllten sehr vielfältige Aufgaben: Sie waren nicht nur einfach Arbeits- und Reinigungskräfte, sondern auch Lehrer, Ammen, Köche und Gladiatoren. Zu den härtesten Tätigkeiten für Sklaven zählte die Arbeit in den Minen, wo die Lebenserwartung bei extrem schwierigen Arbeitsbedingungen sehr niedrig war. Dagegen konnte die Tätigkeit als Sklave im Haushalt einer römischen Familie wesentlich angenehmer sein. Einige Dienstherren waren allerdings sehr streng: So sprach sich beispielsweise Cato der Ältere öffentlich gegen jegliches Mitgefühl gegen Sklaven aus. Manche Familien hatten jedoch zu ihren Sklaven ein freundschaftliches Verhältnis. Während der Saturnalien, einem Fest zu Ehren von Saturn nach der Herbstaussaat, hob man die Standesunterschiede auf und beschenkte auch die Sklaven. Die Aufhebung der Standesunterschiede konnte sehr unterschiedlich ausfallen.
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Änderungen in der Kaiserzeit
In der Kaiserzeit wurden die Sklaven im Allgemeinen besser behandelt als in republikanischer Zeit. Kaiser Claudius (41 - 54 n. d. Z.) erließ neue Gesetze, um die unmenschliche Behandlung von Sklaven einzuschränken, und in der späten Kaiserzeit konnten Sklaven ihre Herren sogar verklagen.
In römischer Zeit hatten Sklaven die Möglichkeit, unter bestimmten Umständen freigelassen zu werden. Die Bedingungen für die Freilassung waren unterschiedlich: Die Sklaven konnten sich von ihrem Dienstherren freikaufen, der Herr konnte den Sklaven nach seinem Tod aus dem Dienst entlassen oder ihn zu Lebzeiten als Belohnung für gute Dienste die Freiheit schenken. Die entlassenen Sklaven nannte man Freigelassene; sie unterlagen aber einigen Einschränkungen und waren keine römischen Bürger. Sie konnten Land erwerben, und ihre Kinder erhielten das römische Bürgerrecht. Vor allem in spätrepublikanischer Zeit und in der frühen Kaiserzeit bildeten einige reiche Freigelassene eine politisch einflußreiche Gruppe.
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Zitat:Die Vertreibung der Kleinbauern aus den Latifundien ...
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft war die eigentliche Stütze der römischen Wirtschaft. Trauben und Oliven gehörten zu den Hauptprodukten, noch wichtiger war Getreide. In den meisten Gebieten des Reiches baute man Getreide vorwiegend für den eigenen oder lokalen Bedarf an. Die Stadt Rom benötigte allerdings Mengen, die weit über die Kapazitäten ihres Umlandes hinausgingen und einen Getreideimport aus Nordafrika erforderlich machten. Diese Getreidelieferungen waren lebensnotwendig für die Stadt.
Ein beträchtlicher Teil der Stadtbevölkerung erhielt eine kostenlose Getreidezuteilung, die ihr Überleben sicherte.
Anmerkung:
Deutliche Anzeichen einer Überbevölkerung, wenn das eigene bewirtschaftete Umland nicht mehr ausreicht, um die Menschen ernähren zu können.
Zudem schaffte man mit den kostenlosen Getreidezuteilungen Abhängigkeiten. Nicht anders als heute, nur mit dem Unterschied, daß heute nichts mehr kostenlos ist.
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Bergbau
Der Bergbau war ein bedeutender Industriezweig. Metall wurde für eine Vielzahl von Produkten, wie Geräte, Waffen, Münzen, Schmuck, Rohre und ähnliches benötigt.
Die Arbeit im Bergbau wurde überwiegend von Sklaven verrichtet und zählte zu den härtesten Tätigkeiten im antiken Rom. Da der Nachschub an Sklaven zunächst nie abriß, machte sich nicht jede regierende Instanz unendlich viele Gedanken über die fürchterlichen Arbeitsbedingungen.
Anmerkung:
Eine Schlußfolgerung der heutigen Geschichtsschreibung, die das antike Rom als grausame Zweiklassengesellschaft darstellt. Dennoch nichts anderes als heute!
Die Sklaven arbeiteten viele Stunden pro Tag in den kalten, engen und dunklen Minen, die stets von Wassereinbrüchen und Einstürzen bedroht waren. Erst als im späten Kaiserreich weniger Sklaven zur Verfügung standen, wurden die Arbeitsbedingungen etwas verbessert, um die Lebenserwartung der Arbeiter zu erhöhen und so den Sklavenmangel zu kompensieren.
Anmerkung:
Ich finde, hier widerspricht sich die Geschichtsschreibung etwas, stellt man die Gesetzesänderung von Kaiser Claudius dem als Argument gegenüber.
Zitat:Kaiser Claudius (41 - 54 n. d. Z.) erließ neue Gesetze, um die unmenschliche Behandlung von Sklaven einzuschränken ...
Auch wie weitreichend und fälschlicherweise behauptet wird, man hätte die Gladiatoren in der Arena zumeist getötet. Ein Gladiator war nichts anderes als ein heutiger Sportler, der ausgebildet und trainiert werden mußte. Das kostete zwangsläufig immense Summen an Geld! Und das alles für vielleicht einen Auftritt? Wohl kaum!
Zurück zum Thema:
Die Römer schürften überall im Reich nach verschiedenen Metallen. Große Bedeutung hatten die Minen in Spanien, die Blei, Eisen, Zinn, Silber, Kupfer und Gold lieferten. Roms Fertigungsindustrie war nicht sehr stark entwickelt. Wichtige Produkte waren Glas- und Tonwaren, Waffen, Schmuck und Textilien. Eine bedeutende Glasproduktionsstätte war die Colonia Agrippina (Köln).
Die wichtigste Goldmine des römischen Imperiums war Las Médulas in Spanien. Da die damalige Bergbautechnik gewaltige Mengen Wasser zum Wegspülen des Gesteins erforderte, bauten die Römer ein 100 Kilometer langes Kanalsystem. Der Ort zählt heute zum Weltkulturerbe.
Anmerkung:
Man geht heute leider fälschlicherweise immer noch davon aus, daß wir uns im fortschrittlichsten Zeitalter befinden. Das Gegenteil ist der Fall!
Die heutige Wissenschaft kann nicht erklären, wie die Pyramiden gebaut wurden, die wesentlich älter als 2.000 Jahre sind, und die unmöglichsten Theorien kursieren hierzu durch die Welt.
Ein anderes Beispiel ist das Kolosseum. Heutige Fußballstadien fassen nicht mehr Besucher, denn sie sind nach dem Prinzip des Kolosseums erbaut!
Der Circus Maximus bot rund 250.000 Zuschauern Platz! Im Vergleich hierzu: Das Olympiastadion in Berlin faßt etwas mehr als 75.000 Zuschauer.
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Das ist ein wirklich tolles Thema, danke dafür!
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Deutliche Anzeichen einer Überbevölkerung, wenn das eigene bewirtschaftete Umland nicht mehr ausreicht, um die Menschen ernähren zu können.
Zudem schaffte man mit den kostenlosen Getreidezuteilungen Abhängigkeiten. Nicht anders als heute, nur mit dem Unterschied, daß heute nichts mehr kostenlos ist.
Haelvard,
danke für diesen Gedankenanstoß. Darüber habe ich noch nie nachgedacht, ich nahm es als gegeben hin, so ist das nunmal hier. Alles wächst, doch wohin?
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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Deutliche Anzeichen einer Überbevölkerung
Dazu kommt mir jetzt noch ein Gedanke, und zwar mit der Völkerwanderung.
Es heißt ja, daß die germanischen Völker gewandert sind, weil es eben zu eng wurde. Das hört sich doch genauso an wie bei den Römern, also auch Überbevölkerung.
Dann lebten schon damals diese germanischen Völker gegen das Naturgesetz?
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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Zitat:Dann lebten schon damals diese germanischen Völker gegen das Naturgesetz?
Sagen wir mal so, um so mehr Jahrhunderte vergehen, um so mehr greift die Verdummung und Entwurzelung um sich, was eine Entfremdung von der Natur wohl zwangsläufig mit sich führt.
Um so weiter man in der Menschheitsgeschichte zurückgeht, um so naturverbundener waren die Menschen und somit auch klüger im Sinne von Intelligenz.
Ich bin mal so frei und zitiere hier den letzten Absatz von Paganlord aus dem Thema: "Ist Kinderkriegen noch normal"
Zitat:Genau diesen Status verliert er jedoch auf der Stelle, wenn er sich nicht mehr an die Regeln hält. Also Grundlage für den Pakt mit Frau Erde ist, daß Mensch vorher die Erlaubnis einholt, um sich hier niederzulassen. Denn auch Frau Erde ist ein "göttliches Wesen" und gestattet nur denjenigen Körper aus ihrem Material, die sie auch hier bei sich haben will. Wer sich mit Gewalt nimmt (durch unerlaubte Zeugung), was ihm verweigert oder nicht gestattet wurde, demjenigen wird auf der Stelle die Nabelschnur (seine Verbindung zu Frau Erde) gekappt. Er ist folglich "kein Kind der Erde" mehr, sondern nur noch ein Irgendjemand ohne Heimat und Familie. Derjenige hat also für alle Zeiten verwirkt, als Gast/Freund hier auf dem Planeten zu leben.
Es gab eine Zeit, da wußten die Menschen noch darum und hielten sich an die entsprechenden Regeln. Irgendwann lief das dann aus dem Ruder, mal abgesehen von einer anderen Sorte von Zweibeinern, die nicht aus dem Schoß einer Frau stammen ...
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