09.04.12008, 11:46
Der Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Gehört zur Familie der Compositae.
Er ist eine der verbreitetsten Wildpflanzen und gedeiht bei fast jedem Klima an nahezu jedem Standort.
Der Löwenzahn ist winterhart und ausdauernd. Seine Blätter sind lang und gezähnt, die hohlen, röhrenartigen Blätter enthalten einen milchigen Saft, die kräftige Pfahlwurzel ist lang, dick und fleischig. Im Frühjahr zeigt er goldene Blütenköpfe, aus denen sich später (Sommer) die Samen entwickeln. Die ausgewachsene Pflanze wird bis zu 30 cm hoch.
Der Löwenzahn ist auf der gesamten Nordhalbkugel heimisch und auch in Nord- und Südamerika zu finden.
Die Samen der wild wachsenden Pflanzen können im Garten angesät werden, die gezüchtete Art ist an dickeren, breiteren Blättern zu erkennen und schmeckt weniger bitter.
Inhaltstoffe, Wirkung und Anwendung:
Der Löwenzahn enthält Bitterstoff (Taraxacin), Cholin, Saponin, Fett, Zuckerstoffe, Eiweiß Lävulin, Spuren von ätehrischem Öl, Schleimstoffe, Wachs, Stärke (wandelt sich nach längerer Lagerung in Fruchtzucker).
Das Kraut enthält zudem viel Kalium, Mineralsalze, Calcium, Mangan, Natrium, Kieselsäure, Schwefel und reichlich Vitamin C (besonders das junge Kraut im Frühjahr).
Der hat durch seine stoffwechselanregende und hohe blutreinigende Wirkung viele Heilanzeigen. So wird er etwa bei Gicht, Rheumatismus, Skrofulose, Hautekzemen, Flechten, Blutkrankheiten, Störungen der Magen- und Darmtraktes, der Leber- und Gallentätigkeit sowie Wassereinlagerungen im Gewebe (Wassersucht) eingesetzt. Einige Quellen empfehlen ihn auch ausdrücklich bei Diabetes (vergl: Willfort, R. Gesund durch Heilkräuter, Linz 1973, Seite 339).
Der Milchsaft wurde früher zur Behandlung von Augenkrankheiten verwendet (gr. taraxis = „Augenentzündung“, akeomai = „ich heile“).
Ebenso wurde er zur Behandlung von Warzen gebraucht, ähnlich wie der Milchsaft des Schöllkrautes. Heute ist eher die stoffwechselanregende Wirkung bekannt. Sie regt die Bildung von Magensaft und Galle an und fördert die Ausscheidung über Leber und Niere.
Da der Löwenzahn eine echte Frühjahrspflanze ist, eignet er sich gut zu einer entgiftenden, anregenden Frühjahrs-Teekur:
Ein bis zwei Teelöffel der kleingeschnittenen Pflanze werden mit einem Viertelliter kaltem Wasser übergossen.
Das Ganze erhitzen bis es siedet und eine Minute kochen lassen. Anschließend zehn Minuten ziehen lassen, filtern und nach Bedarf mit Honig süßen. 2-3-mal täglich über 4-6 Wochen frisch trinken.
Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups oder Gelees als Brotaufstrich ("Löwenzahnhonig"/ "Löwenzahnsirup").
Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden, die Blüten können als Salatdekoration dienen.
Aus der getrockneten Wurzel der Pflanze wurde in der Nachkriegszeit ein Ersatzkaffee hergestellt.
Weiteres:
Die vielen volkstümlichen Namen des Löwenzahns spiegeln seinen Bekanntsheitgrad wider.
Viele beziehen sich auf seine harntreibende Wirkung (Diuretikum).
Hierzu zählen etwa Folgende: Bettnässer, Hundeblume, Hundsblume, Mühlenbuschen, Pisser, Pusteblume.
* in Bayern auch Seichkraut
* im Bergischen Land auch Pissblume, Kettenplösch
* in der Eifel auch Backenzahn, Eierpetsch
* in Norddeutschland auch Butterblume (wie mehrere andere Pflanzenarten), Kuhblume, Maiblume, Maistöckel, Milchscheck
* in der Pfalz auch Bettsäächer, Bettschisser, Bettpisser, Mußdischtl
* in Mittelhessen auch Saumilch
* in Rheinhessen auch Bettnässer, Eierpisch, Ochsenpflanze
* im Saarland auch Bettsaier, Bettseicher
* in Sachsen-Anhalt auch Speckblume, Butterblume
* im Schwäbischen auch Bettsoicher
* in Thüringen auch Milchbusch, Pappelstock, regional ist auch Bummbein[-er], Bimbaumbusch oder Bummbaumel gebräuchlich
* in Frankreich piss en lit („piss ins Bett“)
* in der Schweiz auch Chrottepösche, Säutätsch, Saublueme, Schwiiblueme, Söiblueme, Sunnewirbel, Chetteblueme, Milchblueme, Ramschfädere, Weiefäcke, Buggele, Ziggorie, Hälistock
Eine Löwenzahnblüte, auf der die Raupe und ein Falter des „Grauen Streckfußes“ sitzen, war auf der Rückseite der 500-DM-Banknote abgebildet.
Durch das frühe Erscheinen seiner Blüten ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide, die der Entwicklung der Bienenvölker im Frühjahr dient. Für 1 kg Honig muss ein Bienenvolk über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.
Aus Blättern und Wurzel gewinnt man ein braungelbes Färbemittel.
Schon die beiden arabischen Ärzte Rhazes und Avicenna sollen den Löwenzahn verwendet haben, und auch die alten Griechen kannten seine Heilwirkung.
Der Dichter Josef Weinheber hat den Löwenzahn lyrisch beschreiben:
Keine Vase will dich. Keine
Liebe wird durch dich erhellt.
Aber deines Samens reine
Weiße Kugel träumt wie eine
Wolke, wie der Keim der Welt.
Gehört zur Familie der Compositae.
Er ist eine der verbreitetsten Wildpflanzen und gedeiht bei fast jedem Klima an nahezu jedem Standort.
Der Löwenzahn ist winterhart und ausdauernd. Seine Blätter sind lang und gezähnt, die hohlen, röhrenartigen Blätter enthalten einen milchigen Saft, die kräftige Pfahlwurzel ist lang, dick und fleischig. Im Frühjahr zeigt er goldene Blütenköpfe, aus denen sich später (Sommer) die Samen entwickeln. Die ausgewachsene Pflanze wird bis zu 30 cm hoch.
Der Löwenzahn ist auf der gesamten Nordhalbkugel heimisch und auch in Nord- und Südamerika zu finden.
Die Samen der wild wachsenden Pflanzen können im Garten angesät werden, die gezüchtete Art ist an dickeren, breiteren Blättern zu erkennen und schmeckt weniger bitter.
Inhaltstoffe, Wirkung und Anwendung:
Der Löwenzahn enthält Bitterstoff (Taraxacin), Cholin, Saponin, Fett, Zuckerstoffe, Eiweiß Lävulin, Spuren von ätehrischem Öl, Schleimstoffe, Wachs, Stärke (wandelt sich nach längerer Lagerung in Fruchtzucker).
Das Kraut enthält zudem viel Kalium, Mineralsalze, Calcium, Mangan, Natrium, Kieselsäure, Schwefel und reichlich Vitamin C (besonders das junge Kraut im Frühjahr).
Der hat durch seine stoffwechselanregende und hohe blutreinigende Wirkung viele Heilanzeigen. So wird er etwa bei Gicht, Rheumatismus, Skrofulose, Hautekzemen, Flechten, Blutkrankheiten, Störungen der Magen- und Darmtraktes, der Leber- und Gallentätigkeit sowie Wassereinlagerungen im Gewebe (Wassersucht) eingesetzt. Einige Quellen empfehlen ihn auch ausdrücklich bei Diabetes (vergl: Willfort, R. Gesund durch Heilkräuter, Linz 1973, Seite 339).
Der Milchsaft wurde früher zur Behandlung von Augenkrankheiten verwendet (gr. taraxis = „Augenentzündung“, akeomai = „ich heile“).
Ebenso wurde er zur Behandlung von Warzen gebraucht, ähnlich wie der Milchsaft des Schöllkrautes. Heute ist eher die stoffwechselanregende Wirkung bekannt. Sie regt die Bildung von Magensaft und Galle an und fördert die Ausscheidung über Leber und Niere.
Da der Löwenzahn eine echte Frühjahrspflanze ist, eignet er sich gut zu einer entgiftenden, anregenden Frühjahrs-Teekur:
Ein bis zwei Teelöffel der kleingeschnittenen Pflanze werden mit einem Viertelliter kaltem Wasser übergossen.
Das Ganze erhitzen bis es siedet und eine Minute kochen lassen. Anschließend zehn Minuten ziehen lassen, filtern und nach Bedarf mit Honig süßen. 2-3-mal täglich über 4-6 Wochen frisch trinken.
Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups oder Gelees als Brotaufstrich ("Löwenzahnhonig"/ "Löwenzahnsirup").
Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden, die Blüten können als Salatdekoration dienen.
Aus der getrockneten Wurzel der Pflanze wurde in der Nachkriegszeit ein Ersatzkaffee hergestellt.
Weiteres:
Die vielen volkstümlichen Namen des Löwenzahns spiegeln seinen Bekanntsheitgrad wider.
Viele beziehen sich auf seine harntreibende Wirkung (Diuretikum).
Hierzu zählen etwa Folgende: Bettnässer, Hundeblume, Hundsblume, Mühlenbuschen, Pisser, Pusteblume.
* in Bayern auch Seichkraut
* im Bergischen Land auch Pissblume, Kettenplösch
* in der Eifel auch Backenzahn, Eierpetsch
* in Norddeutschland auch Butterblume (wie mehrere andere Pflanzenarten), Kuhblume, Maiblume, Maistöckel, Milchscheck
* in der Pfalz auch Bettsäächer, Bettschisser, Bettpisser, Mußdischtl
* in Mittelhessen auch Saumilch
* in Rheinhessen auch Bettnässer, Eierpisch, Ochsenpflanze
* im Saarland auch Bettsaier, Bettseicher
* in Sachsen-Anhalt auch Speckblume, Butterblume
* im Schwäbischen auch Bettsoicher
* in Thüringen auch Milchbusch, Pappelstock, regional ist auch Bummbein[-er], Bimbaumbusch oder Bummbaumel gebräuchlich
* in Frankreich piss en lit („piss ins Bett“)
* in der Schweiz auch Chrottepösche, Säutätsch, Saublueme, Schwiiblueme, Söiblueme, Sunnewirbel, Chetteblueme, Milchblueme, Ramschfädere, Weiefäcke, Buggele, Ziggorie, Hälistock
Eine Löwenzahnblüte, auf der die Raupe und ein Falter des „Grauen Streckfußes“ sitzen, war auf der Rückseite der 500-DM-Banknote abgebildet.
Durch das frühe Erscheinen seiner Blüten ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide, die der Entwicklung der Bienenvölker im Frühjahr dient. Für 1 kg Honig muss ein Bienenvolk über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.
Aus Blättern und Wurzel gewinnt man ein braungelbes Färbemittel.
Schon die beiden arabischen Ärzte Rhazes und Avicenna sollen den Löwenzahn verwendet haben, und auch die alten Griechen kannten seine Heilwirkung.
Der Dichter Josef Weinheber hat den Löwenzahn lyrisch beschreiben:
Keine Vase will dich. Keine
Liebe wird durch dich erhellt.
Aber deines Samens reine
Weiße Kugel träumt wie eine
Wolke, wie der Keim der Welt.
Ein frei denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt. H. v. Kleist
bonum bono - Dem Guten das Gute
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