Ostara
#1
Der Frühling ist da!

Wer in letzter Zeit mit offenen Augen durch Feld, Wald und Wiesen gegangen ist, hat bemerkt die ersten Frühlingsboten sind schon länger da - Krokusse, Märzenbecher blühen, die Gänse kommen zurück und verkünden mit ihren Rufen den Frühling.

Die Zeit des neuen Wachstums beginnt!

Wir hatten vor einigen Tagen die Tag- und Nachtgleiche, es beginnt die Zeit, wo nun die Tage länger als die Nacht sind, wo die Helligkeit und Sonne über den kalten und dunklen Winter gesiegt hat.
Es wird wärmer, junges Grün sprießt hervor, der Boden taut auf und die Zeit beginnt, wo Pflanzen vorgezogen, Beete vorbereitet werden und schließlich kommen die kleinen Pflänzchen aus der Erde und strecken sich dem Licht und der Wärme der Sonne entgegen.
Die Bäche sind vom Eis befreit, die ersten Buschwindröschen und Himmelschlüssel luken hervor. In den Wäldern und Auen hören wir die Lockrufe der Vögel und wenn wir ganz leise sind entdecken wir auch Wild.
Draußen in der Natur und auch in uns spüren wir die Kräfte voller Vitalität. Wir sind voller Tatendrang, richten das Haus, die Wohnung, den Garten oder das Feld. Uns treibt es raus in die nach Frühling duftende Natur und wir beobachten die Boten des Frühlings und der Fruchtbarkeit.

Es ist Ostarazeit!

Ostara ist ein Fest des Frühlings. Der Sieg aus dem Kampf zwischen der Naturkraft des Winters und die Kraft des Frühlings werden gefeiert.

Das Ostarafest ist, wie schon der Name sagt, das Fest der Göttin Ostara (auch Eostre, oder Astarte). Sie ist in der Mythologie die Göttin der Fruchtbarkeit, die Frühlingsgöttin, die Göttin der Morgenröte welche nach dem langen Winter, die Auferstehung der Natur symbolisiert.
Ihr heiliger Monat war der Eastre-monath, der Mond der Eostre.

Lieblingstier und Begleiter der Ostara war dabei der vermehrungsfreudige Hase, der Fruchtbarkeit und Lebenslust symbolisiert. Der Hase wird oft auch als der Mondhase der Göttin gesehen.
Bis heute hält sich der Brauch, dass man zu Ostern Gebildebrot oder Sinngebäck in Form des Hasens bäckt.
Zum Hasen gesellt sich das Ei als Symbol des werdenden Lebens und somit auch der Fruchtbarkeit.
Hase und Ei ergaben zusammen die Vorstellung vom Osterhasen, der am Ostersonnabend die bunten Ostereier bringt.
Ein Brauch um die Ostereier ist es, mit ihnen die noch kahlen Sträucher und Bäume zu schmücken. Die Eier sind oft bunt gefärbt oder bemalt, sicherlich auch eine uralte Tradition.

Ein weiterer allgemein bekannter Brauch ist das Osterfeuer. Um den Dämonen des Winters zu zeigen, dass sich ihre Herrschaft nun dem Ende neigt, zündete man Osterfeuer an. Dies ist dann der Höhepunkt eines jeden Ostarafestes. In einigen Regionen fertigt man auch Osterräder in Größe eines Wagenrades an, welche als Feuerrad vom Berg in das Tal gerollt werden.

Der letzte Brauch den ich benennen möchte ist das Osterwasser holen.
Es gingen am frühen Ostaramorgen, zur Zeit des Sonnenaufgangs, die Mädchen zu einer Quelle im Wald oder auf den Wiesen, um Wasser zu holen. Der Gang sollte ohne Sprechen erfolgen. Dem stumm geschöpften frischen Quellwasser misst man besondere Kräfte der Heilung bei. Die Bauern führen ebenfalls ihr Vieh zu diesen Anlass an die Quellen.

Das Ostarafest und das Julfest sind die Feste an denen man am deutlichsten sehen kann, wie die Kirche "ihre" Feste zusammengeklaut hat.
Aus dem ständigen Wechsel zwischen Sommer und Winter, der Zeit des Wachsens und des Ruhens, der Zeit voll sprießenden Lebens und scheinbaren Todes, aus der zyklischen Wiedergeburt machte das Ch**stentum das einmalige Ereignis des Todes und der Auferstehung des G*ttessohnes.

Also, lasst uns die alten ursprünglichen Feste feiern und uns an der Harmonie des Natur erfreuen! Fettes Grinsen

Ein schönes Ostarafest wünsche ich uns allen! Knuddel

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#2
Auch Dir, liebe Kelda, ein frohes Osterfest von mir und von Violetta!
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
Von mir auch und viel Spaß beim Ostereier suchen. [IMG]http:

Anmerkung Paganlord: bitte etwas mehr Contenance. Das Bild habe ich gelöscht. Ansonsten auch Dir ein frohes Osterfest Blinzeln
“Seine Pflicht erkennen und tun, das ist die Hauptsache.” Friedrich der Große
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#4
Hier noch ein paar Ausführungen zum Osterfest (07)

Ástagud

Der Name Ostara ist ein von Jacob Grimm (durch Namensvergleiche als Bezeichnung für eine germanische Frühlingsgöttin) hergeleiteter Begriff. Grimm spekuliert in seinem Buchband „Deutsche Mythologie“ in Band 1, Seite 266 bis 269 über eine germanische Göttin mit dem Namen Ostara, auf der Grundlage von Bedas „Eostre“. Im 8. Jh. erklärte der englische Kirchenvater Beda Venerabilis (673-735 n. d. Z.) in einem seiner Bücher über die Bekehrung der Angelsachsen, die Herkunft des Wortes Ostern mit einer Göttin Eostrae. Diese Göttin soll dem Eostur-Monat (Ostermond) seinen Namen verliehen haben.

[Bild: freya_katzenwagen.jpg]
Freya, Aphrodite – Ástagud. Dieser Göttin
verdankt sowohl der April (von Aphrodite)
als auch der Ostermond und das Osterfest
seinen Namen. Die fruchtbare Lebens-, Todes
und Liebesgöttin, aus deren Gräbern und Äk-
kern nun neues Leben emporsprießen darf.


Zahlreiche Flur- und Ortsnamen (z. B. Osterhever/Østerhever (Nordschleswig/Dänemark); Oster-Ohrstedt (Schleswig); Osterode (Harz); Osterholz (Westfalen) usw.) weisen aber ebenfalls auf eine frühe Verwendung des Namens Ostern und auf eine mögliche Göttin Ostara hin. Auch die Inschrift auf einem Runenstein (Runenspruch): „Thu Ga Ut Thatr Osta“ (wörtlich: Tue gehen aus/raus, das/es ist Ostern), weist auf eine Ostergöttin Ostara im germanischen Siedlungsraum hin.

In jedem Fall ist es aber sicher, daß die Liebesgöttin Freya/Aphrodite (unter welchem Namen auch immer) diesem Fest ihren Namen gegeben hat. In Griechenland ist die Göttin Eos bekannt, die sicherlich mit dem Osterfest und dem Wortnamen Ostern in Verbindung gebracht werden muß. Die griechische Eos ist nämlich eindeutig indogermanischen Ursprungs und wird von den Griechen als „Göttin der Morgenröte“ und als „die Früherwachende“ bezeichnet.

[Bild: ostara_01.jpg]
Eos/Ostara (römisch: Aurora) die Göttin des Frühjahres, des frühen Tages und des Osterfestes.
Am Ostersonntag – in der Früh – opfert man der Göttin Eos frisches Quellwasser, bevor man
sich selbst damit wäscht und es trinken darf.


Wenig bekannt ist, daß Freya als Liebesgöttin den Namen Ástagud (Osterg*ttheit) in der jüngeren Edda führt, welcher ebenfalls unmittelbar mit der Grimmschen Wortschöpfung Ostara bzw. Eostre in Verbindung gebracht werden muß.

[Bild: ostara_05.jpg]
Der keltisch-irische Maler Jim Fitzpatrick
hat dieses Bild gezeichnet, bei welchem
er der Ostergöttin Ostara/Eostre auch
die Attribute der Iduna (Apfelschale/
Apfelkorb), neben der Katze Freyas
und den als Osterglocken bekannten
Narzissen hinzudichtet.


Das bekannteste Ostersymbol ist jedoch das Ei, welches das neue (zerbrechliche) Leben und damit die Wiedergeburt symbolisiert. Die wertvolle Reproduktion, den Schatz, den es zu beschützen gilt. Also das noch nicht ganz geborenen Leben, das im Gegensatz zum Apfel (Jugend, Lebenskraft, Jungbrunnen) noch weiterer Nestwärme und auch unseres Schutzes bedarf, damit es sich einst entfalten kann.

[Bild: ostara_03.jpg]
Ástagud/Ostara behütet das neue Leben
solange, bis es auf eigenen Beinen stehen
kann. Das neue Leben ist noch ängstlich,
schreckhaft und feige wie der sprichwörtliche
Hase, was einer der Gründe ist, den Hasen als
Ostersymbol zu wählen. Der andere (Haupt-)
Grund ist, daß ein Hase ein sehr fruchtbares Tier
ist, welches sich tatkräftig vermehrt und fleißig
Nachwuchs erzeugt. Hierher kommt das Sprichwort
vom fleißigen Osterhasen bzw. der Hase als Symboltier
für das Osterfest.


Die Ostgermanen (Slawen, Reusen, Wikinger) verwendeten auch Freyas Beinamen/Entsprechung: Liuba (nordisch: Lofn; deutsch. Liebhild; indogermanisch: leubh"; slaw. Ljuba) was soviel wie: „die Liebende“ bedeutet. Dieser Namensentsprechung verdanken der heutige Stadtbezirk Berlin-Lübars, die Stadt Lübben (Spreewald) und die heutige slowenische Hauptstadt Ljubljana ihren Namen. In Lübars und Lübben finden wir nicht nur den Namen der Göttin Ljuba/Lofn wieder, sondern auch deren Heiligtümer, eine Quelle (Osterquelle Lübars) bzw. einen Liuba-Hain (Lübben).

Wer in diesen Tagen an diesen Stellen vorbeikommt, der sollte Lofn frisches Quellwasser oder ein paar einheimische Früchte opfern.

[Bild: ostara_04.jpg]
Weitere Symboltiere der Ostergötinn sind das
Einhorn, das Reh(kitz), Störche und Schwäne.
Die Farbe weiß, in welcher die Ostergöttin be-
vorzugt dargestellt wird, spielt auf das weiße
Schneekleid der Erde an, das Hochzeitkleid,
das zum Vermählungsakt getragen wird.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Es bedanken sich: Sirona , Vale
#5
Hallo,

schöner Beitrag, im wahrsten Sinne des Wortes. :-)

Thema Ei:
Zitat:Also das noch nicht ganz geborenen Leben,

Wobei hier besonders interessant ist, daß in diesem fraktal - also selbstähnlich - aufgebautem Universum man immer nur von einer Eiform in die andere wechselt, mal von "innen" nach "außen" oder auch von "außen" nach "innen". Es ändert sich immer die Schale aber nicht die Form.
Vielleicht auch deswegen die Wiedergeburt sehr passend.

->Hawkings "Nußschalenuniversum" sollte naturgemäß eher Eierschalenuniversum heißen.

Grüße
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#6
Zitat:Das bekannteste Ostersymbol ist jedoch das Ei,

Ja genau = der (Oster-)Mondhase der großen Göttin. Hathor-Astarte, die das goldene Ei, die Sonne legte.
Sei!
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#7
Guten Abend zusammen!

Die Osterzeit steht ja bevor und 2 Dinge gingen mir in diesem Zusammenhang gerade durch den Kopf.

1) Es gibt ja den leider stark chr*stl. geprägten Brauch vor der Osterzeit eine Fastenzeit einzulegen. Diese beginnt am Aschermittwoch (Faschingsende) und endet in der Osternacht. Da Chr*sten bei ihren Bräuchen immer auf heidnische Feste und Bräuche zurückgriffen würde mich die ursprüngliche Bedeutung interessieren.

Wenn man Fasten auf die Natur umlegt, könnte es bedeuten, dass die Vorräte des Vorjahres durch den (harten) Winter zu Ende gehen oder bereits aufgebraucht sind
und daher Einschränkung sprich Fasten angesagt ist. Diese Fastenzeit endet mit dem Osterfest, welches das Wiedererwachen der Natur wiederspiegelt und somit neue
Nahrungsquellen verspricht.
Oder gibt es eine andere Bedeutung?

2) Bei dem Wort Österreich (Ostarrichi) stellt sich auch die Frage, ob es einen Zusammenhang mit Ostern (Ostara) gibt oder wird Österreich eher von "Land im Osten" abgeleitet?

Bin auf eure Antworten gespannt.

Meine Grüße


NS: Ich hoffe das steht nicht schon wo im Forum und ich habs übersehen. Beim Suchen ist es mir allerdings nicht aufgefallen.
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#8
Fasten ist einfach nur "schlechte Planung".

Oder: "Leben am falschen Platz".
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#9
Ástagud, große gute Göttin der Oster- und Fruchtbarkeitsriten
Als Aschtoret, Athar, Isis und Ištar von den Menschen unterschieden
Als Astarte, Ostara, Delia und Aphrodite in einem anderen Land;
– und doch nur als eine Große Göttin bekannt.
© by Paganlord

Der biblische König Salomo förderte zeitweise die Verehrung der Astarte (1. Könige 11, 5).

"Da schrien sie zum Herrn und sagten: Wir haben gesündigt; denn wir haben den Herrn verlassen und dem Baal und der Astarte gedient. ... "

Das Volk Israel verstieß mit der Verehrung von Astarte und Baal gegen das erste Gebot der Bibel: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Ogrins

Allen Lesern ein frohes Ostarafest!
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Es bedanken sich: Alva
#10
Zitat:Das Volk Israel verstieß mit der Verehrung von Astarte und Baal gegen das erste Gebot der Bibel: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Und was die koennen, das koennen wir schon lange: Ein frohes heidnisches Ostara-Fest!!!
EigenSinnige Frauen
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