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Da ist sie mal wieder die Stiftung Warenpest ... äh ... -test.
Paganlord hat es sehr schön gesagt ... der gesundheitliche Aspekt wird wieder völlig unwichtig gemacht. Aber so sind sie eben, DIE, die ihre publizierte Meinung nach Zuwendungen erstellen...
Aber das, was so offensichtlich scheint, fällt der Bevölkerung wieder überhaupt nicht ins Auge:
Wie soll denn jemand, der sich mit Chemie die Geschmacksnerven betäubt überhaupt einen Unterschied feststellen können?
Das ist, als wenn ein Blinder ein Bild interpretieren soll...
Ich halte diese Zeitschrift für äußerst unseriös! Ihre Absicht wird damit wieder einmal mehr als deutlich.
Finde Dich selbst!
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Das Böse lauert im Bio-Supermarkt
Bio-Käufer sind nicht die besseren Menschen. Sie kaufen sich nur ein gutes Gewissen und neigen zu "unethischem und selbstbezogenem Denken".
Wer ökokorrekt fleißig Bioware kauft, muss nicht automatisch ein besserer Mensch sein. Das wissen alle, die nicht jedem Ökosiegel im Supermarkt vertrauen oder zu wenig Kohle haben, um den Aufpreis für ein gutes Gewissen zu löhnen. Aber dass ausgerechnet Bio-Käufer zu Geiz neigen und sogar mit falschen Angaben kleine Beträge erschleichen - das verblüffte selbst Forscher aus Kanada, die eigentlich beweisen wollten, dass Bio-Käufer die besseren Menschen sind.
Dabei zeigten sich die Ökos weniger sozial als Käufer herkömmlicher Produkte, schreiben die Psychologen Nina Mazar und Chen-Bo Zhong (Toronto) im "Psychological Science Journal".
Was macht die Bio-Käufer böse? Das Prinzip heißt laut Fachblatt "Licensing Effect", eine Art moderner Ablasshandel. Mit dem sicheren Gefühl, beim Bio-Kauf bereits Gutes getan zu haben, lebt es sich hernach befreiter unanständig. So führe der Kauf gesunder Produkte zu "unethischem und selbstbezogenem Denken".
Die Wissenschaftler hatten 156 Studenten getestet, die in zwei fiktiven Online-Shops einkaufen sollten, einem normalen, einem Bio-Laden. Eine Gruppe durfte nur gucken, die andere auch kaufen. Wahlweise konnten die Testkäufer ihr Geld mit einem Unbekannten teilen. Die Bilanz: Bio-Käufer waren viel knickriger. Und nach einem Computerspiel um Barschaft, bei dem jeder Teilnehmer am Schluss seinen Spielgewinn selbst aus einem Umschlag nehmen durfte, schummelten die Bio-Logen, um mehr Kasse zu machen.
Ist der Griff zu "besseren" Produkten vielleicht doch eher egoistischer als sozialer Natur? Das würde erklären, warum Bio auch bei Discountern boomt, aber fair gehandelte Produkte, die zusätzlich armen Produzenten mehr Lohn sichern, vor sich hin dümpeln. Oder wandeln nur die Kanadier auf Bio-Abwegen? Und hierzulande sind die Ökos alle Apostel? Immerhin hat jeder zehnte Kanadier deutsche Wurzeln. Nach ihren Vorfahren wurden die Test-Studenten jedoch nicht befragt.
Sei!
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Macht Bio kaufen böse?
Bitte verzeihen Sie die indiskrete Frage, aber haben Sie heute schon was geklaut? Sind Sie wenigstens mit Tempo 70 durch eine verkehrsberuhigte Spielstraße gebrettert? Nein? Kann nicht sein. Sie lügen. Ganz bestimmt. Oder Sie sind kein richtiger Bio-Käufer. Schließlich habe ich es doch gerade erst gelesen: „Studie: Bio kaufen macht böse“, titelte die „Hamburger Morgenpost“. Zitat: „Bio kaufen verdirbt den Charakter“ müsste in Öko-Märkten als Warnsticker auf Produkten kleben.
Die „Welt“ trompetete im gleichen Ton „Bioesser lügen öfter“. Auch die ehrwürdige „Zeit“ präsentierte die Thesen „kanadischer Forscher“ zur Doppelmoral von Öko-Konsumenten: „Grün kaufen, schlecht handeln“. Den Artikeln zufolge sei jetzt (endlich?) erwiesen, dass wir Öko-Moralisten, die mit imaginären Heiligenscheinen durch die Bio-Märkte schweben, uns mit dem Kauf pestizidfreier Karotten das Recht auf Sünden aller Art verschaffen wollen. Erwischt!
Natürlich wollte ich genau wissen, wie die Forscher uns auf die Schliche gekommen sind. Deutsche Journalisten – bekanntlich die besten der Welt – würden schließlich nicht einfach ungeprüften Unsinn drucken, ohne die entsprechenden Studien vorher durchgearbeitet zu haben, oder?
Also besorgte ich mir „Do Green Products Make Us Better People?“ von der Psychologin Nina Mazar, die als Co-Autorin der Untersuchung zeichnet, und freute mich auf eine empirisch gesättigte Arbeit. Bestimmt hatte Frau Mazar rund 1 000 Personen quer durch alle Schichten und Altersstufen ausgesucht und mit unzweideutigen Versuchsanordnungen konfrontiert, bevor sie die zitierten Schlüsse zu veröffentlichen wagte. Um es kurz zu machen: 1000 waren es nicht ganz. Auch keine 500. Frau Mazar stützt ihre Thesen auf Tests mit gerade mal 90 „zufällig ausgesuchten“ Studenten der Uni Toronto.
Wenn es gegen uns Gutmenschen geht
Die jungen Menschen konnten sich bei einem kleinen Testspiel durch Schummeln einen minimalen finanziellen Vorteil verschaffen. Und tatsächlich: Aus der Gruppe der gelegentlichen Bio-Käufer kamen sage und schreibe zwei „Betrüger“ mehr als aus der Gruppe der „Normalen“. Noch mal kurz zusammengefasst: 90 nach Zufall zusammengewürfelte Testpersonen, am Ende zwei „Lügner“ mehr aus der Gruppe der Bio-Konsumenten – genau so habe ich mir exakte Wissenschaft immer vorgestellt ...
Wenn es gegen uns „Gutmenschen“ geht, scheint deutschen Medien keine Studie zu zweifelhaft, kein Befund zu aberwitzig zu sein, um ihn nicht mit einer Gewissheit herauszutröten, als handle es sich um die zehn Gebote. „Bio kaufen verdirbt den Charakter“ – besser hätten es die Betreiber von Tierfabriken, die Boden- und Wasserverpester aus der industrialisierten Landwirtschaft oder die Hersteller von Ersatzkäse oder Klebeschinken auch nicht sagen können.
Fred Grimm, Autor von „Shopping hilft die Welt verbessern“
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Stiftung Warentest hatte mich mal in der Pubertät beeindruckt. Das weiß ich noch.
:-)
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