Woher kommt Wissen?
#1
Woher kommt Wissen?

I. Das logische Wissen

„Woher kommt denn das Wissen?“ – ist eine heute häufig gestellte Frage. Philosophiert man mit Dritten über diese und jene Dinge des Alltags oder man spannt den Bogen gar noch weiter, dann hören wir diese Frage recht häufig oder stellen sie unserem Gesprächspartner gar selbst.

1. Allgemein anerkannt ist dabei das logische Schulbuch-Wissen. Also das Wissen, das man sich aufgrund der allgemeinen Standardbildung, diversen TV-Berichten oder durch gesellschaftlich favorisierte Forschungsprojekte aneignen mußte bzw. durfte. Die allgemeine Anerkennung ist natürlich verwunderlich, da dieses Wissen ständig nachgebessert, ausgebessert und überholt werden muß. Die allgemeine Anerkennung beruht hier eher darauf, daß jeder Bürger mit diesem Wissen konfrontiert wurde (man hat sozusagen das identische Buch gelesen) und weiß daher, wovon der andere spricht. Also eher eine Art psychologischer Effekt als tatsächliches Wissen. Wir sprechen hier von der sogenannten "Verbildung".

2. Ein zweiter logischer Wissensbereich (der auch hier im Forum bevorzugt wird) ist das Wissen, das aus der Eigenerfahrung, sozusagen der eigenen Forschung und Lebenserfahrung stammt. Man hat dieses und jenes ausprobiert, diese und jene Erfahrungen gemacht und hat hieraus eine Art individuelles Wissen erhalten. Dieser Wissensbereich beinhaltet zumeist ein sehr praktisches Wissen, welches jedoch den Nachteil besitzt, subjektiv wahrgenommen worden zu sein und außerdem von der Beurteilungsfähigkeit der eigenen Logik abhängig zu sein. Um diesen Nachteil auszugleichen wird hier im Forum empfohlen, sich die Natur als objektive, sich niemals irrende Wahrheitsinstanz zu Rate zu ziehen. Also die eigene subjektive Beobachtung mit der allgemeinen Natürlichkeit zu konfrontieren.

Die beiden eben genannten Bereiche greifen also auf das sogenannte logische Wissen zurück. Man kann die Eingangs gestellte Frage ("Woher kommt das Wissen?") also beantworten, indem man auf den (persönlichen oder allgemeinen) Logik-Speicher verweist. Man berichtet also von eigenen Erfahrungen (hier empfohlen) oder zitiert die Erfahrungen und angeblichen Forschungsergebnisse dritter Personen (also von denen, denen man mehr (zu)traut als sich selbst und seinen eigenen Erfahrungen) (wird hier nicht empfohlen).

Beim logischen Wissen wird sich immer ein gewisses Zeitproblem auftun. Wir können es uns oft nicht leisten, die entsprechende oder notwendige Zeit, Arbeit oder Finanzkraft aufzubringen, um dieses und jenes nachzuprüfen. Dieses Manko wurde natürlich von interessierten Firmen erkannt, die deshalb ein aufbereitetes Wissen allgemein anbieten. Damit wären wir wieder bei Punkt 1, dem sogenannten "logischen Schulbuchwissen". Das ist die einzige Form von Wissen, die innerhalb der Matrix allgemein anerkannt und kommuniziert wird. Als Grund dafür wird die Nachprüfbarkeit dieses Wissens genannt. Also ein Beweis oder ein Wissen muß für Dritte nachprüfbar sein.

Soweit so gut, aber das ist nur die Theorie. In der Praxis sind komplexe Behauptungen (und akribisch betrachtet hat jede noch so kleine Behauptung einen komplexen Hintergrund) für den einzelnen (und sogar für entsprechende Interessengruppen) kaum nachrüfbar. Zum einen werden Ergebnisse frisiert, manipuliert oder verschwiegen, weil man damit gewisse Strategien verfolgt. (Es ist also äußerst gefährlich, mitunter sogar lebensbedrohlich, diese Behauptungen überprüfen oder nachvollziehen zu wollen.)

Zum anderen spielt bei einer Überprüfung wieder der bereits genannte Zeit, Geld und Aufwandsfaktor eine Rolle, der kaum bewältigt werden kann.

Das heißt wiederum, wir müssen mehrmals täglich herausfiltern, welche Informationen für uns relevant sind, und vor allen Dingen müssen wir entscheiden, welcher Informationsquelle wir glauben oder wem wir keinen Glauben schenken. Jetzt sieht man schon an der Formulierung, daß wir hier im Grunde nichts wissen, sondern einfach nur (jemandem) glauben. Wenn wir aber schon jemandem glauben müssen, dann ist es sicherlich immer besser, sich selbst zu vertrauen! Wo das nicht genügt, müssen wir unser geglaubtes Wissen mit der einzigen objektiven Wahrheitsinstanz abgleichen, die die heutige Zeit uns noch bietet: die Natur bzw. die Natürlichkeit allgemein. Damit wären wir dann wieder bei Punkt 2. gelandet, womit sich der logische Beweiskreis geschlossen hätte.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Zitat:Um diesen Nachteil auszugleichen wird hier im Forum empfohlen, sich die Natur als objektive, sich niemals irrende Wahrheitsinstanz zu Rate zu ziehen. Also die eigene subjektive Beobachtung mit der allgemeinen Natürlichkeit zu konfrontieren.

Das Ganze dann noch auf eine konsequent unemotionale Weise, um eine Verfaelschung auszuschliessen. Denn die Emotion truebt hier den Blick. Dinge, die man nicht wahrhaben will, werden gern mit emotional-subjektiven Eigenargumenten gerechtfertigt.
EigenSinnige Frauen
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#3
Allgemein sollte man dazu noch ausführen, dass Punkt 1. (also die Anerkennung des logischen Schulbuch-Wissens) von den sogenannten Legalitäts-Theoretikern bevorzugt wird. Die Legalitäts-Theoretiker behaupten, dass die Mächtigen dieser Welt zum Zwecke der eigenen Vorteilsnahme nicht zusammenarbeiten. Dem gegenüber stehen die sogenannten Verschwörungs-Theoretiker, die wiederum behaupte, dass die Mächtigen dieser Welt zum Zwecke der eigenen Vorteilsnahme in konspirativer Form zusammenarbeiten.

Sicherlich ist eine Zusammenarbeitsverweigerung (wie sie von den Legalitäts-Theoretikern behauptet wird) nicht nur lebensfremd, sondern muss ausserdem als Schutzbehauptung abgetan werden, um die mutmassliche eigene Konspiration zu verdecken. Andersherum enthält die Behauptung der Verschwörungstheoretiker das typische „gut“/“böse“ Muster, bei dem man sich alleine durch die Behauptung der Konspiration auf die „gut“-Seite zu stellen beabsichtigt.

Beide Gruppen sind (so jedenfalls meine persönliche Erfahrung) nicht an der Tatsächlichkeit interessiert, sondern im Wahnwitz ihres Glaubens gefangen.
Tue was immer ich will!
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#4
Hallo zusammen!


Zitat:Das Ganze dann noch auf eine konsequent unemotionale Weise, um eine Verfaelschung auszuschliessen. Denn die Emotion truebt hier den Blick. Dinge, die man nicht wahrhaben will, werden gern mit emotional-subjektiven Eigenargumenten gerechtfertigt.

Zieht man die Natur als Instanz für die Wahrheit her, so ist automatisch keine Emotion im Spiel, da Natur=emotionslos.

Im Allgmeinen denke ich, das die meisten Bürger heutzutage nicht mehr das Selbstbewusstsein haben, ihren eigenen Erfahrungen recht zu geben und sie als Basis für das eigene Wissen in Betracht zu ziehen. Oftmals stützen sie sich lieber auf die Meinungen von "Experten", die haben studiert, haben einen Titel, haben also recht. Wer ist dann der Kleinbürger dessen eigene Erfahrungen gegenteiliges beweisen? :?:
Bevor man also nicht mehr der Norm der Gesellschaft entspricht, zieht man sich lieber weiterhin diese Brille auf und vertraut nicht dem eigenen Selbst.
Und wie sollen diese Bürger dann in der Lage sein, die Natur als Instanz für Wahrheit zu erkennen oder gar wahr zu nehmen?

Nein nein der hier :ugeek: sollte es ja besser wissen... Lol


Meine Grüße
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
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#5
Wishmaster schrieb:Die Legalitäts-Theoretiker behaupten, dass die Mächtigen dieser Welt zum Zwecke der eigenen Vorteilsnahme nicht zusammenarbeiten. Dem gegenüber stehen die sogenannten Verschwörungs-Theoretiker, die wiederum behaupte, dass die Mächtigen dieser Welt zum Zwecke der eigenen Vorteilsnahme in konspirativer Form zusammenarbeiten.

Ich meine, beides existiert durchaus. Menschen arbeiten sowohl zusammen, um eigene Ziele zu erreichen, die sich mit dem Ziel eines anderen überschneiden oder auch decken, oder wenn die Unterstützung des Ziels des anderen dem eigenen Ziel hilfreich ist. Die Zusammenarbeit ist dann Mittel zum Zweck. Oder Zusammenarbeit wird auch verweigert, um z.B. eigene Ziele nicht zu gefährden. Und das betrifft nicht nur "die Mächtigen", sondern kommt überall auch im Kleinen vor, wie ich sowieso der Meinung bin, daß es im Kleinen ist wie im Großen. Nur bei Mächtigen kommt das Wort Verschwörung hinzu, statt es Absprache oder Zusammenarbeit zu nennen.
Zusammenarbeitsverweigerung finde ich überhaupt nicht lebensfremd. Oder meinst Du damit "der Sache nicht dienlich"? Man kann Verweigerung genauso überall beobachten wie gezielte Zusammenarbeit. In jedem Betrieb, in dem Informationen dem Kollegen am Nachbartisch vorenthalten werden, damit der nicht etwa einen Vorteil daraus hat z.B., obwohl die Information weitergeben für den Betrieb selbst, einen Kunden usw. sehr nützlich gewesen wäre.
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#6
Wenn man in derselben Firma arbeitet, ist man dann nicht zur Zusammenarbeit durch das Betriebsgesetz gezwungen? Lol Lol Lol

Aber ehe es hier zu weit vom Thema wegfuehrt... ich denke es geht darum, ob dem Volk die Wahrheit gesagt wird, oder nicht. Und das ist eindeutig nicht der Fall - egal um welche konspirativen Formen der Zusammenarbeit oder Zusammenarbeitsverweigerung es sich dabei handelt. Inte hat durchaus recht, wenn sie sagt, dass es diese Form der Konspiration sowohl bei den kleinen Leuten, als auch bei den grossen Machern gibt. Es geht dabei immer um Eingeweihte und Aussenstehende.

Wer zur Familie gehoert darf mitreden, und wer nicht fuer den Vatikan, die SPD, fuer Monsanto oder fuer das Verkehrsministerium arbeitet, der erfaehrt nichts ueber dortige Wissensbereiche oder nur soviel, wie der innere Kreis der Wissenden es jeweils zulassen moechte.
EigenSinnige Frauen
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#7
Um mal auf "1.) Das logische Wissen" einzugehen ...

Zitat von Paganlord:
"[...]Die allgemeine Anerkennung beruht hier eher darauf, daß jeder Bürger mit diesem Wissen konfrontiert wurde (man hat sozusagen das identische Buch gelesen) und weiß daher, wovon der andere spricht. Also eher eine Art psychologischer Effekt als tatsächliches Wissen. Wir sprechen hier von der sogenannten "Verbildung"."

Was ist denn, wenn jemand reflektiert - wie es z.B. im universitären, bzw, allgemein wissenschaftlichen Bereich üblich ist ? Die Inhalte auch hinterfragt.
Also das, was er gelehrt bekommt auch versucht nachzuvollziehen und (praktisch) zu überprüfen ?

Dann erhält man ja wieder das Wissen durch Erfahrung - da man z.B.
die theoretischen Aussagen eines Modells z.B. mit Versuchen oder vorliegenden Daten überprüfen kann.
Das wäre dann wieder Wissen durch Erfahrung - natürlich sollten Wissenschaftler in ihren
Beobachtungen generell objektiv bleiben - das unterscheidet sie ja von den Pseudowissenschaftlern.
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#8
Zitat:Dann erhält man ja wieder das Wissen durch Erfahrung - da man z.B.
die theoretischen Aussagen eines Modells z.B. mit Versuchen oder vorliegenden Daten überprüfen kann.

Genau darum geht es ja, werter Molekülbastler. Es werden die identischen Maßeinheiten, Meßsysteme, Analyseverfahren und Vorgehensweisen verwendet. Alles beruht auf reiner Logik und auf der derzeit gültigen Vorstellung des Universums/Erde. Dazu kommen noch absichtliche Fälschungen und Unterschlagungen, da das Ergebnis der "wissenschaftlichen Untersuchung" den Vorstellungen des Auftraggebers/Geldgebers entsprechen muß. Niemand bezweifelt hier (Objektivität vorausgesetzt), daß man mit den identischen Methoden und Prinzipien auch identische Ergebnisse erzielt.
Fulvia Flacca Bambula
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#9
Zitat:Es werden die identischen Maßeinheiten, Meßsysteme, Analyseverfahren und Vorgehensweisen verwendet. Alles beruht auf reiner Logik und auf der derzeit gültigen Vorstellung des Universums/Erde. Dazu kommen noch absichtliche Fälschungen und Unterschlagungen, da das Ergebnis der "wissenschaftlichen Untersuchung" den Vorstellungen des Auftraggebers/Geldgebers entsprechen muß. Niemand bezweifelt hier (Objektivität vorausgesetzt), daß man mit den identischen Methoden und Prinzipien auch identische Ergebnisse erzielt.

Ich würde die universitäre Grundlagenforschung allerdings schon als objektiv betrachten.
Da ich selbst die berufliche Laufbahn im wissenschaftlichen Bereich einschlagen will (Chemie) weiß ich auch, welche Anforderungen z.B. gesetzlich an analytische Labore der pharmazeutischen Industrie gestellt werden. Messwerte zu fälschen ist nicht einfach, da ja in Laboren jeder Handgriff dokumentiert
werden muss und jede Untersuchung nachvollziehbar und wiederholbar sein soll.

Was anderes sind Statistiken - hier lässt sich leichter manipulieren, da z.B. eigentlich relevante Ergebnisse einfach ausgelassen werden können. Eine Statistik kann so "geschönt" werden.
Die Arbeitslosenstatistik umfasst z.B. auch alle 1-Euro-Jobber, man erhält also eine niedrigere Arbeitslosenquote, ungeachtet dessen, dass einige von dem was sie verdienen nicht leben können.

Natürlich kann man einen Versuch nicht einfach nach Belieben umstellen - schließlich
macht das Ergebnis dann keine Aussage mehr über das, was man herrausfinden will.
Es geht nicht darum, ein Versuchsergebnis in den richtigen Rahmen zu biegen, sondern eher darum
das Ergebnis richtig zu deuten - dann passt es von alleine. Passt es nicht, dann ist entweder das
Ergebnis falsch oder eine andere Aussage muss erneut aufgegriffen werden.

Die Aussagen der Naturgesetze stellen ja auch nur Modelle dar (sind also stark vereinfacht) und sind
darüber hinaus auch im Alltag generell präsent. Ich wollte nur zeigen, dass es sich bei dem angesprochenen "logischen Wissen" ebenso um Wissen aus Erfahrung handelt - da die logischen Überlegungen mit Erfahrungen belegt werden müssen.
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#10
Zitat:Ich würde die universitäre Grundlagenforschung allerdings schon als objektiv betrachten.
Da ich selbst die berufliche Laufbahn im wissenschaftlichen Bereich einschlagen will (Chemie) weiß ich auch, welche Anforderungen z.B. gesetzlich an analytische Labore der pharmazeutischen Industrie gestellt werden. Messwerte zu fälschen ist nicht einfach, da ja in Laboren jeder Handgriff dokumentiert
werden muss und jede Untersuchung nachvollziehbar und wiederholbar sein soll.

Das eine ist die Theorie, das andere ist die Praxis. In der Theorie liest sich alles prima und "nur der Wissenschaft verpflichtet" usw. blablabla. Die Praxis sieht jedoch so aus, dass es Geldgeber gibt, die alles finanzieren muessen. Wer das Orchester bezahlt, bestimmt nunmal die Musik, die gespielt wird. Das ist auch in der Wissenschaft nicht anders.

Als die Gentechnik eingefuehrt wurde, haben die Universitaeten mit Brief und Siegel festgestellt, das sich gentechnisch veraenderter Samen nicht mit unmanipulierten Pflanzen kreuzt. Heute weiss jeder, dass das nicht stimmt. Aber das damalige Universitaetssiegel war die Voraussetzung, das Freilandversuche mit Genpflanzen ueberhaupt zugelassen wurden.

Die Universitaeten, Schulen, Lehrbuecher usw. sind nun mal die Institutionen, die die derzeitig herrschende Doktrin in die Hirne haemmern. Idealistische junge Menschen, wie Du einer bist, wissen doch gar nicht was tatsaechlich vorgeht. Die freuen sich, dass im CERN irgendwas Supertolles gemacht wird und die Wissenschaft feiert sich selbst. Das ist alles Hirn-Manipulation und keine Wissensquelle, wie Du behauptest.
EigenSinnige Frauen
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