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Die vermummten Landfreundinnen
Wachleute eingeschlossen, Feld zerstört. Jetzt kam heraus: Die Aktivisten ließen auch Wachdienst-Dokumente mitgehen.
15.07.2011 BERLIN taz | Die Täter kamen nachts, und sie waren vermummt. Ihr Ziel: Die Versuchs- und Demonstrationsanlage für gentechnisch veränderte Pflanzen im sachsen-anhaltischen Üplingen. Einmal auf dem Gelände, nötigten sie laut Polizei einen Wachmann "unter Vorhalt von Pfefferspray", sein Handy herauszugeben. Einen anderen Wächter sollen sie im Wachhaus bedroht haben - damit sie ungestört gentechnisch veränderte Kartoffel-, Weizen- und Maispflanzen aus dem Boden reißen und niedertreten konnten.
So geschehen in der Nacht zu Montag im "Schaugarten Üplingen", einem wissenschaftlichen Besuchsgarten, in dem Interessierte nach Darstellung der Betreiber "Pflanzenforschung erleben", also gentechnisch veränderte Pflanzen anschauen können.
Nun legen sie nach. In einem Bekennerschreiben und einer Dokumentensammlung, die der taz in Kopie vorliegen, dokumentieren die mutmaßlichen Feldzerstörer die Früchte ihres Beutezugs. Demnach haben sie nicht nur – wie die Polizei zu Protokoll gab – 670 Quadratmeter Boden von gentechnisch veränderten Pflanzen befreit, sondern bei ihrer Erstürmung auch Dokumente des Wachdienstes abgeräumt.
Diese anonym zugestellten Dokumentensammlung tauchte nun bei der sogenannten Projektwerkstatt Saasen auf, ein Haus- und Politikprojekt bei Gießen, in dem sich politische Aktivisten wie der bundesweit bekannte Feldbefreier Jörg Bergstedt, die Politaktivistin Hanna Poddig sowie die als "Eichhörnchen" bekannte Kletteraktivistin Cecile Lecomte vernetzen und organisieren.
In dem Schreiben bedanken sich die Urheber des Bekennerschreibens für Vorträge der Initiative über Verflechtungen zwischen Gentech-Konzernen und Genehmigungsbehörden – denn das bunte, anarchisch anmutende Haus in der kleinen Ortschaft ist so etwas wie die Zentrale der radikalen Feldbefreiung, seitdem der Gentechnikgegner Bergstedt vor Jahren mit öffentlichen Protestaktionen, Gerichtsprozessen und bundesweiten Vortragstouren auf die Gefahren der umstrittenen Technologie hinweist.
Die vermummten Landfreundinnen
Wachleute eingeschlossen, Feld zerstört. Jetzt kam heraus: Die Aktivisten ließen auch Wachdienst-Dokumente mitgehen.
15.07.2011 BERLIN taz | Die Täter kamen nachts, und sie waren vermummt. Ihr Ziel: Die Versuchs- und Demonstrationsanlage für gentechnisch veränderte Pflanzen im sachsen-anhaltischen Üplingen. Einmal auf dem Gelände, nötigten sie laut Polizei einen Wachmann "unter Vorhalt von Pfefferspray", sein Handy herauszugeben. Einen anderen Wächter sollen sie im Wachhaus bedroht haben - damit sie ungestört gentechnisch veränderte Kartoffel-, Weizen- und Maispflanzen aus dem Boden reißen und niedertreten konnten.
So geschehen in der Nacht zu Montag im "Schaugarten Üplingen", einem wissenschaftlichen Besuchsgarten, in dem Interessierte nach Darstellung der Betreiber "Pflanzenforschung erleben", also gentechnisch veränderte Pflanzen anschauen können.
Nun legen sie nach. In einem Bekennerschreiben und einer Dokumentensammlung, die der taz in Kopie vorliegen, dokumentieren die mutmaßlichen Feldzerstörer die Früchte ihres Beutezugs. Demnach haben sie nicht nur – wie die Polizei zu Protokoll gab – 670 Quadratmeter Boden von gentechnisch veränderten Pflanzen befreit, sondern bei ihrer Erstürmung auch Dokumente des Wachdienstes abgeräumt.
Diese anonym zugestellten Dokumentensammlung tauchte nun bei der sogenannten Projektwerkstatt Saasen auf, ein Haus- und Politikprojekt bei Gießen, in dem sich politische Aktivisten wie der bundesweit bekannte Feldbefreier Jörg Bergstedt, die Politaktivistin Hanna Poddig sowie die als "Eichhörnchen" bekannte Kletteraktivistin Cecile Lecomte vernetzen und organisieren.
In dem Schreiben bedanken sich die Urheber des Bekennerschreibens für Vorträge der Initiative über Verflechtungen zwischen Gentech-Konzernen und Genehmigungsbehörden – denn das bunte, anarchisch anmutende Haus in der kleinen Ortschaft ist so etwas wie die Zentrale der radikalen Feldbefreiung, seitdem der Gentechnikgegner Bergstedt vor Jahren mit öffentlichen Protestaktionen, Gerichtsprozessen und bundesweiten Vortragstouren auf die Gefahren der umstrittenen Technologie hinweist.
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