Kontrollstaat Deutschland
#1
Das Orwell-Argument greift nicht mehr

Mit wenigen Kameras hat es angefangen, mittlerweile werden ganze Innenstädte in Deutschland per Video überwacht. Aber Proteste gegen die totale Überwachung gibt es kaum noch. Jedermann wird zum Statisten im ewigen Polizeifilm, und die Bevölkerung hat sich damit abgefunden.

Berlin - Chr*stoph Saeftel wollte einen Präzedenzfall schaffen - vergeblich. Mit Verve und Zuversicht zog der grüne Bezirksbeirat in Mannheim gegen die Videoüberwachung der Innenstadt vor Gericht. Die per Kamera kontrollierten Plätze seien "Orte der Kommunikation", ihre Überwachung folglich ein Verstoß gegen das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, empörte sich Saeftel.
Doch das Karlsruher Verwaltungsgericht wies seine Klage ab. Die Beobachtung per Kamera erfolge ausschließlich zur Gefahrenabwehr und sei deshalb rechtmäßig, erklärten die Richter Ende vergangenen Jahres. Polizeioberrat Thomas Köber, Leiter des Einsatzstabes in Mannheim, beteuert zudem: "Wir haben ein sicheres System entwickelt, der Datenschutzbeauftragte hat daran mitgearbeitet." Also beobachtet die Polizei weiterhin mit ihren elektronischen Augen die gesamte Fußgängerzone und kann jeder Person unbemerkt auf Schritt und Tritt durch die Innenstadt folgen.

Und das nicht nur in Mannheim. Die Kameras sind überall, Polizei und private Wachdienste filmen bundesweit, was immer sie in ihren digitalen Speichern und Bändern unterbringen können. In fast allen Bundesländern wurden die Polizei- und Datenschutzgesetze schon geändert, und der neue Passus klingt stets gleich: Zur Gefahrenabwehr und Prävention ist sowohl polizeiliche als auch private Videoüberwachung öffentlicher Plätze und Räume in Deutschland erlaubt.

Folglich sind große Teile des Landes von elektronischen Augen übersät. Über 500.000 öffentliche und private Objektive sollen rund um die Uhr den deutschen Alltag filmen, sagen Kritiker. Die Zahl ist nicht sicher, denn es gibt keine Meldepflicht für private Überwachungsanlagen. Doch in beinahe allen öffentlichen Bereichen kommen die Kameras zum Einsatz. Im Parkhaus, im Supermarkt, im Bahnhof, am Bankautomaten sowieso, Kameras hängen überall, und die Bürger haben jede Kontrolle darüber verloren, wer sie gerade beim Nasepopeln beobachtet.


In Baden-Württemberg entwickelte sich die Kamerakontrolle sogar zum Vorzeigeprojekt für Innere Sicherheit. Innenminister Thomas Schäuble verkündete stolz, sein Bundesland sei das sicherste, auch weil die eingesetzte Videoüberwachung Erfolge zeige. Deswegen soll ab Juli 2002 neben Stuttgart und Mannheim auch die Heilbronner Innenstadt überwacht werden.

Die allgegenwärtigen Augen erinnern so manchen an alte Zeiten im deutschen Osten, als es am Leipziger Bahnhof oder am Berliner Alexanderplatz die Besucher aus dem Westen vor den vielen Kameras gruselte. Allerdings saßen damals die Schergen eines wirklichen Überwachungsstaates vor den Monitoren, heute beobachten Polizisten im Auftrag von Regierungen und Parlamenten, die auch abwählbar sind. Folglich fürchten nur wenige die Kontrolle per Kamera, weil offenkundiger Missbrauch für politische oder private Zwecke bislang nicht bekannt wurde.

Gleichwohl sehen Kameragegner die ständige Beobachtung als Bedrohung an, weil sie konformes, künstliches Verhalten erzeuge und den Menschen das Recht auf Anonymität nehme. Es entstünden "Selbstkontrolle und Anpassung", warnten Demonstranten gegen das Heilbronner Überwachungsprojekt.

Befürworter halten dagegen, dass die Videoüberwachung ein gutes Mittel sei, um Kriminalitätsbrennpunkte zu entschärfen. Durch die Kameras würden potenzielle Verbrecher abgeschreckt, außerdem könnten Straftaten schneller aufgeklärt werden, lauten die gängigen Begründungen. In den Innenministerien liegen Aufklärungsstatistiken griffbereit, mit denen die Erfolge der Kamerakontrolle sofort mit Zahlen belegt werden können. So verweist etwa Heiko Homburg, Sprecher des brandenburgischen Innenministeriums, auf das lange Zeit von Schlägern und Nazis drangsalierte Städtchen Erkner, wo heute am Bahnhof ein großer Parkplatz überwacht wird. Vom November 2001 bis zum März 2002 gab es dort neun Straftaten, im Vergleichszeitraum im Vorjahr waren es ohne Kameras noch 86 Delikte. "Die Kameras haben eine extrem präventive Wirkung", meint Homburg.

Gerne verweisen die Überwacher auch auf das britische Modell. Auf der Insel sind mittlerweile über zwei Millionen Kameras installiert. Alle Innenstädte werden von der Polizei überwacht, und die Kriminalitätsrate ist in den überwachten Zonen auch gesunken. Doch am englischen Beispiel wird auch das Problem der Videoüberwachung deutlich. Die allgemeine Kriminalitätsrate veränderte sich nämlich nicht, die Verbrechen wurden nur aus den überwachten Gebieten verdrängt.

Die Kameras bekämpfen also nicht die Kriminalität, sondern sind nur Mittel zur Schaffung besonders sicherer Zonen. Sie sorgen für mehr Sicherheitsempfinden bei den Bürgern und sind logischerweise beliebte Werkzeuge der Politiker, die so das gestiegene Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung befriedigen. Spätestens seit dem 11. September ist die Zahl der Befürworter der Videoüberwachung auch hier zu Lande deutlich gestiegen, Sicherheitsdenken geht in Deutschland mittlerweile vor Freiheitsdenken.

Folglich sind die Gegner der Videoüberwachung auf dem Rückzug. Wo vor einigen Jahren noch das Horrorszenario aus George Orwells Zukunftsroman "1984" als ernst zu nehmende Warnung galt, macht sich heute Ernüchterung breit. Das Orwell-Argument greift nicht mehr: "Das ist kein Überwachungsstaat, sondern eine ganze Überwachungsgesellschaft", kapituliert Lukas Herschel vor den übermächtigen Gegnern. Herschel ist Mitglied der Leipziger Arbeitsgemeinschaft "Öffentliche Räume". Seine Stadt ist das Symbol für den Konflikt: 1997 startete hier der deutschlandweit erste Modellversuch zur Videoüberwachung, wenig später wurde Leipzig zu einem Zentrum der Kameragegner.

Vor zwei Jahren setzten die Kritiker durch, dass eine Kamera im links-alternativen Viertel Connewitz wieder verschwand. Eine ganze Demonstrationswoche ließ die Ordnungsbehörde einknicken und das öffentliche Auge wieder abbauen. Doch danach war Ruhe in Leipzig, und die Polizei filmte munter weiter. Am Hauptbahnhof sowieso, vor kurzem wurde auch am Roßplatz eine neue Anlage installiert. "Es gibt einfach zu viele Kameras", erklärt Herschel das Dilemma. Seine Arbeitsgemeinschaft kämpfe zwar noch immer, aber der Protest sei "eingeschlafen".

Mittlerweile sind die Kameras so winzig, dass deren Betreiber völlig unbemerkt die Passanten beobachten können.
Dabei ist es den ferngesteuerten Augen egal, was sie zu sehen bekommen. Manche liefern romantische Filmchen aus den noblen Villenvierteln der High Society, andere drehen spannende Psychothriller in düsteren Plattenbausiedlungen - die Beobachter hinter den Kameras beschützen und kontrollieren jede Bevölkerungsschicht.

Selbst gegen Kinder wird die Videoüberwachung nun schon eingesetzt. Bei der brandenburgischen Havelbus Verkehrsgesellschaft sind mittlerweile alle Schulbusse mit vier Kameras bestückt. Ein Unglück in Altlandsberg war der Auslöser. Durch Tumulte im Bus war das Fahrzeug von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gekracht. Jetzt sollen die Kids durch die Objektive diszipliniert werden.

Wenn schon die Jüngsten so an die ständige Beobachtung gewöhnt werden, ist es scheinbar nicht mehr weit bis zur "Schönen neuen Welt", die Aldous Huxley in seinem Roman beschrieb. Huxleys Figuren werden schon als Neugeborene an bestimmte Zustände gewöhnt, das zukünftige Verhalten wird genormt, und so entsteht Gleichgültigkeit. Tatsächlich ist es vielen Menschen mittlerweile einerlei, ob sie gefilmt werden.

Die meisten begrüßen es sogar, wie Ulf Treger von der Bremer Web-Initiative "Aktuelle Kamera" erfahren musste. Die Bremer gestalteten eine Website, auf der sie alle Kameras der Innenstadt markiert haben. Anfangs war die Resonanz gut, doch mittlerweile hat die Initiative resigniert. "Wir sind dabei unser Projekt zu beenden", berichtet Treger ernüchtert.

Dass sich die Bürger längst mit der dauerhaften Überwachung abfinden, erkannte Treger spätestens bei einer Bürgerversammlung zur geplanten Videokontrolle eines Bremer Wohngebietes. Die beiden einzigen kritischen Stimmen kamen da nämlich ausgerechnet von zwei Polizisten, die daran erinnerten, dass Videoüberwachung allein nicht gegen Gefahren schütze. "Die Anwohner hingegen waren völlig begeistert davon, dass ihr Wohngebiet mit hochauflösenden Kameras bewacht werden sollte", schüttelt Treger den Kopf. Man könne den Menschen immer nur sagen: "Leute, ihr lebt dadurch nicht sicherer."

Das aber glauben vor allem im Osten Deutschlands viele Bürger. In der Plattenbausiedlung Halle-Neustadt in Sachsen-Anhalt beispielsweise wirbt der Immobilienunternehmer Ulrich Marseille mit den entsprechenden Vorkehrungen in seinen Mietshäusern. Das Wohnen ist zwar etwas teurer, dafür bekommen die Mieter ein nettes Extra frei Haus. Im Eingangsbereich der hässlichen Betonklötze ist eine Überwachungskamera installiert. Sie liefert den Bewohnern rund um die Uhr die besten Bilder aus dem Treppenhaus live auf den Fernseher.

Das Programm auf Speicherplatz 36 ist sehr beliebt, jedoch späht kaum ein Zuschauer nach verdächtigen Eindringlingen. Vielmehr schauen die Hochhausbewohner, was die lieben Nachbarn so machen. So bekommt der Umzug einer Großfamilie am Samstag bessere Einschaltquoten als die Fußball-Bundesliga, und der Abschiedskuss eines jungen Liebespaares im Erdgeschoss sorgt in den Wohnzimmern darüber für rührseliges Taschentuch-Geschniefe.

Den Ostdeutschen scheint diese Big-Brother-Veranstaltung, in der sie mal Zuschauer, mal Schauspieler sind, zu gefallen: Das Ansehen Marseilles sei erstaunlich hoch, melden die Demoskopen.

So ist die fortwährende Ausbreitung der Videoüberwachung wohl nicht mehr abzuwenden. Größter Vorreiter dabei ist die Bundesregierung. An 55 Bundesgebäuden hat sie in Berlin und Bonn insgesamt 1477 Kameras installiert. Eine Anfrage der PDS, warum es keine Hinweisschilder für diese Kameras gebe, obwohl das im neuen Bundesdatenschutzgesetz ausdrücklich gefordert wird, beantwortete das Innenministerium lapidar mit den Worten, "die für jedermann sichtbare Anbringung der Videokameras" mache die Beobachtung ausreichend erkennbar. Tatsächlich sind viele Kameras zehn Meter über den Köpfen der Passanten angebracht, die meisten nehmen das gewiss gar nicht wahr. "Das ist ein schlechter Witz!", empörte sich daher die PDS-Abgeordnete Angela Marquardt über den laschen Umgang der Bundespolizisten mit dem Gesetz.

Andere Kameragegner finden die totale Überwachung dagegen schon fast schon wieder amüsant. In der Szene hat sich ein neuer Kult ausgebreitet, die Kritiker beschäftigen sich jetzt künstlerisch mit ihrem Hassobjekt. In New York, wohl die Stadt mit den meisten Kameras überhaupt, hat das "Institut für angewandte Autonomie" einen virtuellen Stadtplan ins Netz gestellt. Die Nutzer können sich einen Weg durch Manhattan zeigen lassen, auf denen sie von den wenigsten Kameras beobachtet werden. Die Route führt allerdings zu gewaltigen Umwegen, der kamerafreie Kurs verwandelt Spaziergänge in Wanderungen.
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#2
Big Brother Thomas Schäuble

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Schäuble hat sich für die Überwachung von öffentlichen Plätzen mit mobilen Videokameras ausgesprochen. Mit der gleichen Forderung hatte sich Mitte März Jürgen Rüttgers bei Datenschützern eine Abfuhr abgeholt: "Verfassungswidrig". Eine Überwachung à la "Big Brother" werde immer wieder gern in Wahlkampfzeiten gefordert.

Stuttgart - Thomas Schäuble: "Die Kameras sollen an Kriminalitätsbrennpunkten vor allem in den Innenstädten aufgestellt werden." Eine flächendeckende Einführung werde es aber nicht geben. Von den Kameras sollten vor allem potenzielle Straftäter abgeschreckt werden.
Als mögliche Orte für den Einsatz der Anlagen nannte der Schäuble Gebiete rund um Bahnhöfe, belebte Plätze in den Innenstädten und Treffpunkte von Dealern. Mannheim, Stuttgart und Heilbronn hätten schon Interesse an der Videoüberwachung angemeldet. Doch bevor die Kameras aufgestellt werden könnten, müsse in Baden-Württemberg noch das Polizeigesetz geändert werden. Mit dem Koalitionspartner in Stuttgart, der FDP, würden zurzeit Gespräche geführt.

Noch offen sei, wie lange die Aufnahmen aufgehoben werden dürften. Die polizeiliche Praxis spreche mindestens für eine Frist von zwei Wochen, weil Täter oft erst mehrere Tage nach einem Verbrechen mit Hilfe der Aufzeichnungen identifiziert werden könnten. Mögliche Kriminelle sollten mit allen technischen Mitteln erkennbar gemacht werden, betonte Schäuble. Zugang zu den Aufnahmen sollten nach seinen Vorstellungen in erster Linie nur Polizei und Staatsanwaltschaft haben. Auch der Datenschutzbeauftragte des Landes könnte bei etwaigen Missständen Zugriff zu dem Material bekommen, "um seiner Kontrollpflicht nachkommen zu können".

Der Landesinnenminister will die Anlagen von der Polizei rund um die Uhr betreuen lassen. Die Höhe der Kosten sei bisher noch nicht klar. "Neue Polizisten müssen wir deswegen aber nicht einstellen." Jede Stadt solle selber entscheiden, ob sie von der Möglichkeit der Videoüberwachung Gebrauch machen wolle. Vor Ort wisse man am besten, wo ein Treffpunkt von Kriminellen sei. "Wir dürfen uns nicht einbilden, dass die Videoüberwachung das Allheilmittel bei der Verbrechensbekämpfung ist", räumte Schäuble ein. Sie sei nur ein Mosaikstein in einem ganzen Bündel vorbeugender Maßnahmen.

Schäubles Vorschläge sind Teil eines landesweiten Projekts zur kommunalen Kriminalitätsvorbeugung. Daran beteiligen sich rund 200 Städte, Landkreise und Gemeinden in Baden-Württemberg. Wie der CDU-Politiker unterstreicht, geht es dabei auch darum, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.

Mitte März war ein gleichlautender Vorschlag von Jürgen Rüttgers, Ministerpräsidentschafts-Kandidat der CDU in Nordrhein-Westfalen, am Widerstand der Datenschützer gescheitert. Die hielten das Ansinnen für nicht "mit dem Menschenbild des Grundgesetzes" vereinbar. Burckhard Nedden, niedersächsischer Datenschutzbeauftragter und Vorsitzender der Datenschutzkonferenz, kommentierte, solche Pläne würden "immer dann, wenn in einem Bundesland der Wahlkampf bevorsteht" geäußert.
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#3
ABFUHR FÜR RÜTTGERS

Datenschützer lehnen Videoüberwachung ab

Mit einer zeitlich begrenzten Überwachung à la Big Brother wollte Jürgen Rüttgers an öffentlichen Plätzen die Kriminalität bekämpfen. Doch jetzt bekam der CDU-Politiker eine Abfuhr. Nach Meinung von Datenschützern ist der Vorschlag nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

Hannover - Die flächendeckende Videoüberwachung kommt für die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern nicht in Frage. Jürgen Rüttgers hatte vorgeschlagen, dass Videoaufnahmen von öffentlichen Plätzen aufgezeichnet und für den Fall einer Strafanzeige verwertet werden sollen. Doch die Datenschützer urteilten zum Ende ihrer Frühjahrskonferenz in Hannover, dass "ein flächendeckender Einsatz von Videotechnik mit dem freiheitlichen Menschenbild des Grundgesetzes in keinem Fall vereinbar" sei.
 
Der niedersächsische Datenschutzbeauftragte und Vorsitzende der Datenschutzkonferenz, Burckhard Nedden, befürchtet gar eine bundesweite "Überwachungsinfrastruktur". Zwar sei Deutschland noch nicht so weit wie die TV-Serie "Big Brother", doch gebe es bereits mehr als 30.000 Kameras im öffentlich zugänglichen Raum. In Bahnhöfen, Ladenpassagen und Kaufhäusern müssten Bürger damit rechnen, in das Visier der Videokameras zu geraten. Die Dunkelziffer der tatsächlich überwachten Bereiche sei sogar noch weit größer. Denn auch so genannte Überblickskameras, wie sie beispielsweise für Verkehrsleitsysteme eingesetzt werden, können mit einer Zoomfunktion gestochen scharfe Bilder von Passanten liefern.

Erfahrungsgemäß komme die Forderung nach technologischer Verbrechensbekämpfung "immer dann, wenn in einem Bundesland der Wahlkampf bevorsteht", sagte Nedden. "Besonders offensiv" werde die Debatte zurzeit in den südlichen Bundesländern und in Sachsen geführt. Umfragen zufolge seien zwar bis zu 80 Prozent der Bürger mit der Videoüberwachung einverstanden, doch würden die Risiken "viel zu wenig beachtet".

Die Datenschützer bezweifeln, dass die überall präsente Videotechnik Straftaten spürbar eindämmen könnte. Kriminelle könnten sich schließlich schnell einen anderen Ort für ihre Machenschaften suchen. Für den unbescholtenen Bürger sei die Gefahr dagegen groß, dass seine Bilder missbräuchlich verwendet werden. "Videokameras liefern zwangläufig personenbezogene Daten, die elektronisch auf vielfältige Weise bearbeitet werden können", erklärte Nedden.

Die Datenschutzkonferenz fordert, jeden Missbrauch der Videoüberwachung und die heimliche Aufzeichnung unter Strafe zu stellen. Der Einsatz einer solchen Maßnahme dürfe nur streng zweckgebunden, beispielsweise an Kriminalitätsschwerpunkten oder zum Schutz öffentlicher Einrichtungen erfolgen. Der überwachte Bereich müsse für die Bürger durch Hinweisschilder erkennbar gemacht werden. Nedden erwartet, dass der Gesetzgeber die Forderungen bei der längst überfälligen Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes berücksichtigt.
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#4
Kanzler nach Amoklauf für schärfe Waffen- und Internet-Kontrolle

Als Konsequenz aus dem Amoklauf in Erfurt will Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) das Waffenrecht verschärfen sowie entschiedener gegen Gewalt in den Medien und im Internet vorgehen....
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Das Schulmassaker in Erfurt ist mir sehr suspekt. Nicht weil zum Vollmond wieder mal jemand durchdrehte, sondern wegen der Täterverschleierung. Es war den ganzen Tag von 2 Attentätern die Rede, dann war es plötzlich nur noch einer, obwohl Zeugen von zwei maskierten Tätern berichten. Zuerst waren es auch 18 Tote, dann nur noch 17. Kann die Polizei nicht richtig zählen oder wessen tote Identität wird hier verschwiegen?

Heute war in der Süddeutschen zu lesen:

Zitat einer Schülerin und Augenzeugin in der Süddeutschen Zeitung vom 27./28.04.02 auf Seite 3:

"Das war der reinste Terror", sagt ein Mädchen leise, das die Hand seiner Mutter hält. "Die sind einfach in die Klasse gekommen und haben die Lehrer abgeknallt."

*************
DIE?




Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#6
in der Tat werter Lord, das ist mir auch sehr suspekt!

Kann die Polizei etwa nicht über 10 hinaus Fehlerfrei zählen, das die Anzahl der Opfer geändert wurde, und standen etwa alle Zeugen derart unter Schock das sie begannen zu schielen?

zweifelnder und sarkastischer
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#7
ERFURT

"Er plante seine Rache"

Robert Steinhäuser, der Amokläufer von Erfurt, hat das Morden im Gutenberg-Gymnasium möglicherweise von langer Hand vorbereitet. Ermittler schließen das angeblich aus seinem Verhalten der letzten zwölf Monate.

man beachte die Formulierung "möglicherweise" und "angeblich" .....

Hamburg - Aus den Aktivitäten Steinhäusers, der am vergangenen Freitag 16 Menschen und sich selbst tötete, glauben Ermittler demnach eine exakte Vorbereitung des Massakers ableiten zu können. Minuten vor dem Massaker schrieb er drei Freunden: "Komm heute nicht mehr in die Schule. Es passiert hier was."
Die Ermittler sind sich jetzt auch sicher: Steinhäuser hat seine Wahnsinnstat lange und tödlich exakt vorbereitet.

erst "glauben" die Ermittler und dann sind sie "sich sicher"? interessant....

Um problemlos an die Waffen wie Pumpgun und Pistolen heranzukommen, sei Steinhäuser Mitglied im Schützenverein "Domblick" geworden, heißt es in der "Bild"-Zeitung. In den Verein sei er schon vor mehr als einem Jahr eingetreten, als Steinhäuser das erste Mal das Abitur verpasste. "Alles deutet darauf hin, dass er schon damals seine Rache plante für den Fall des erneuten Scheiterns", wird ein Ermittler zitiert. Im Herbst darauf flog Steinhäuser von der Schule.

Steinhäuser kam mit 540 Patronen in die Schule. Der Ermittler: "Da man auch mit Waffenbesitzkarte Munition nicht legal kaufen kann, muss er diese ungeheure Menge auf dem schwarzen Markt aufgekauft haben, nach und nach." Steinhäuser übte das Töten außerdem angeblich monatelang in der virtuellen Welt - mit dem Computer-Spiel "Quake", bei dem möglichst viele Menschen gezielt getötet werden.

ein Geständnis zwischen den Zeilen wie solche Spiele auf die Gewaltbereitschaft wirken....

Der 19-Jährige sei vor der Tat auch weder in seinem Handballverein SSV Erfurt-Nord noch in Kneipen aufgetaucht. Der Ermittler: "Um ja nicht in eine Schlägerei oder Ähnliches verwickelt zu werden. Und so zu riskieren, dass man die Waffen beschlagnahmt."

was mich an diesen ganzen Aussagen stört ist das ständige "er sei", die ganzen Mutmassungen die hier als Tatsachen verkauft werden sollen.... ich geniesse diese Nachricht mit Vorsicht!
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#8
und dazu passend:

ÜBERWACHUNGSSYSTEM

Software warnt vor Verbrechen

Künftig soll der Computer erkennen, wenn sich ein Mensch verdächtig verhält: Forscher in Großbritannien haben eine Software entwickelt, die bei "abnormalen Bewegungen" Alarm schlägt.

Wer langsam durch ein Parkhaus schlendert, macht sich verdächtig. Wer sich in einer Einkaufszone faul in der Sonne räkelt, löst einen automatischen Alarm aus. Nach diesem Prinzip verfährt eine neue Mustererkennungs-Software namens "Cromatica", entwickelt von einer Gruppe um den Forscher Sergio Velastin.

Großbritannien gilt mit schätzungsweise 2,5 Millionen elektronischen Augen als Hochburg der Überwachungskameras. Doch der Dienst in den Zentralen ist ermüdend. Hier soll die Software helfen: "Unsere Technik ist hervorragend geeignet, die langweiligen Aufgaben zu übernehmen und auf Situationen hinzuweisen, die sonst nicht auffallen würden", erklärt Velastin.

Sein Team "trainiert" ein "neurales Netzwerk" so, dass es "abnormale Bewegungen" erkennen kann. Stellt etwa ein Flugpassagier seinen Koffer ab und geht zum Ausgang, soll Cromatica Bombenalarm auslösen. Und wenn ein Fahrgast zu lange und zu nah an den Gleisen verweilt, könnte der Computer vor einem bevorstehenden Selbstmordversuch warnen.

Unangepasstes Verhalten gerät damit unter Generalverdacht, mahnen Datenschützer. Velastin weist den Einwand zurück. Schließlich liege die Entscheidung, was bei "abnormalen Bewegungen" zu tun sei, weiterhin bei Wachleuten aus Fleisch und Blut.
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#9
Zitat:Steinhäuser kam mit 540 Patronen in die Schule. Der Ermittler: "Da man auch mit Waffenbesitzkarte Munition nicht legal kaufen kann, muss er diese ungeheure Menge auf dem schwarzen Markt aufgekauft haben, nach und nach."
aha, da war er ja gut beladen. Vielleicht sollte man den Schwarzmarkt (Schwarz? Wieso nicht Weiß?) in den Griff bekommen. Aber auch der ist für das eigene Handeln nicht verantwortlich. Bietet nur die Möglichkeit!
Zitat:Steinhäuser übte das Töten außerdem angeblich monatelang in der virtuellen Welt - mit dem Computer-Spiel "Quake", bei dem möglichst viele Menschen gezielt getötet werden.
Quake?? hahahaha jemand schon mal Quake gespielt? Sind meistens irreale Monster die da auflaufen. Ein paar Menschen in SOldatenform, ja.
Bei Quake muss man gezielt töten? mmmhh wenn man es so sagen möchte!! Nur, kann man bei einem Spiel nicht das töten üben.
Meiner EINER war ja beim Bund und selbst da kann man das TÖTEN nicht üben. Denn zum TÖTEN gehört mehr, viel mehr. Entweder eine lebensbedrohende Situation oder völlig geistige Umnachtung.
Der Verweis auf Quake und danach auf CounterSTrike ist ja mehr als lächerlich.
500 000 User spielen stündlich CS. Das heisst 500 000 weniger Lehrer und Eltern, wenn man 1:1 rechnet und das stündlich. Da würde sich die Bevölkerungsdichte aber lichten.
Die Berichte, die ich gelesen habe, sind sowas von verstrahlt. Es werden Bilder gezeigt die das genannte Spiel nicht zeigen, Daten genannt zum Spielverlauf, die nicht stimmen. Die Redakteure sollten sich mal informieren.
Aber so ist das, immer auf andere seine eigene Unfähigkeit abwälzen.
Zitat:was mich an diesen ganzen Aussagen stört ist das ständige "er sei", die ganzen Mutmassungen die hier als Tatsachen verkauft werden sollen.... ich geniesse diese Nachricht mit Vorsicht!

"er sei", weil er es ja nicht mehr bestätigen kann. weiss der Geier was da aales im Argen ist. Sollten die Berichte stimmen müsste man ihn wiederbeleben, was in die Schnauze hauen und ihn zum trocknen weghängen. Andere für seine eigene Unfähigkeit zu bestrafen und dann feige aus dem leben gehen ist schon sehr arm.

So, ich will noch was arbeiten, sonst würde der Text noch länger!

Cya
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#10
Also zu dem ganzen Überwachungskram fällt mir nur folgendes ein: Staaaaaaatsfeind Nr. 1.

Und zu dem Baller-Spielchen: Was sagt uns das, dass die US-Armee bei der größten Spielemesse in den USA vertreten war?

*no further comment*

Der Ritter *wiedermalkopfschüttelnd*
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