Beiträge: 10.795
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21546
198335x gedankt in 7739 Beiträgen
Vielen Dank für die vielen gutgemeinten Hinweise (auch per KM). Leider ist nichts dabei, was ich suchte.
Cat schrieb:Um Magdeburg herum saßen die Semnonen. Die Chatten dürfte noch weiter westlich gesiedelt haben, könnten deren westliche Nachbarn gewesen sein.
Semnonen & heiliger Hain der Semnonen, das ist hier unsere Berliner Gegend über Rathenow bis Magdeburg usw. (Spree > Havel > Elbe). Auch Waluburg, die semnonische Seherin, die bis nach Ägypten reiste, ist mir alles bekannt.
Wo aber kamen die Chatten her? Meinst Du, werte Cat, die hätten dann links der Elbe gesiedelt; also direkt neben den Semnonen? Ich habe halt ein paar Anhaltspunkte gefunden, daß die Chatten zwischen Stendal und Brandenburg eine Weile gelebt haben müssen. Also rechtselbisch. Und nun wollte ich wissen, ob es irgendelche "Beweise" dafür gibt, die nicht im Internet zu finden sind. Es ist auch durchaus möglich, daß der Chatten-Klan sich einst aus den Semnonen herauslöste und erst dann einen eigenen Stamm bildete. Leider findet man nicht sehr viel über die Ursprünge der Chatten im Netz. Die Forscher und Wissenschaftler sind faul, uninteressiert und unzuverlässig wie immer. Aber vielleicht findet ja jemand den Artikel hier im Forum, irgendwie, irgendwo, irgendwann
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
diekeltin
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Nur mal in Kürze weil ich gerade sehr viel aussenrum zu tun habe.
ich hab auch noch ein Fachbuch, das muss ich allerdings noch suchen
Chatten
Die in Nachbarschaft zu den Cheruskern lebenden Chatten siedelten zwischen Fulda und Eder. Zwischen beiden Völkern gab es offenbar verwandschaftliche Beziehungen. So war Ramis, die Frau des Cheruskers und Segimer-Sohnes Sesithakos, eine Tochter des Chattenfürsten Ukromeros.
Innerhalb der Chatten gab es die Chattuarier, die ebenfalls als Nachbarn der Cherusker und Brukterer von den antiken Schriftstellern erwähnt werden, deren Wohngebiet aber nicht genau bestimmt werden kann.
Während der Varusschlacht kämpften die Chatten als Verbündete an der Seite des Arminius und der Cherusker gegen die römischen Legionen.
Aber ich fürchte das weisst du bereits werter Lord?
Beiträge: 10.795
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21546
198335x gedankt in 7739 Beiträgen
diekeltin schrieb:Aber ich fürchte das weisst du bereits werter Lord?
Danke ja, das hatte ich schon gefunden. Ich hatte gehofft Cat weiß hier etwas mehr?
Zitat:Innerhalb der Chatten gab es die Chattuarier
Vom Namen her total interessant. Findest Du nicht auch, werte keltin?
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Hekaterina
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Die Chatten und die Semnonen waren auf jeden Fall verschwistert. Es ist also möglich, daß sie ursprünglich einer gemeinsamen Wurzel entstammen.
Auffällig ist, daß Cäsar von den 100 Gauen der Chatten schreibt - und Tacitus von den 100 Gauen der Semnonen.
Möglicherweise löste sich ein Teil der Semnonen ab und zog dann unter dem Namen Chatten weiter westwärts.
Apollo
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Erhard Landmanns Weltbild führt in zweiter Instanz immer wieder zu den Saxen,
wobei diese These gar nicht mal so abwegig ist, wenn man seine primär These
und natürlich die Möglichkeiten der Ma..ix bzw. von außen berücksichtigt.
Sonnen Grüße
Apollo
Beiträge: 10.795
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21546
198335x gedankt in 7739 Beiträgen
Die Saxen waren bei Alexanders Heer und sind bis Indien mitgezogen. Als sie um 300 v. d. Z. zurück nach Germanien kamen, haben sie die Duringer (Thüringer) vertrieben. Auch die Semnonen gab es zu dieser Zeit bereits und die anderen Stämme ebenfalls. Das "kriegerische Geschick" haben die Sachsen höchstwahrscheinlich von den Makedonen mitgebracht. Sicherlich nicht die Schlechtesten, wo man das abschauen konnte.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Apollo
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Ahoi Pagan,
danke für Deine interessante Info, doch letztendlich bleibt es ein
langweiliges und vor allem primitives Spiel in der M..rix
Sonnengruße
Apollo
Beiträge: 5.039
Themen: 335
Registriert seit: Jan 2004
Bewertung:
743
Bedankte sich: 9166
32477x gedankt in 1697 Beiträgen
Sitonen
Zu den Nordgermanen, die u. a. in Skandinavien beheimatet waren, zählen wie schon benannt die Sueben (u. a. die Sueben verehrten lt. Tacitus (58. n. d. Z. - 120 n. d. Z.) die Göttermutter), zu denen auch die Sitonen gehören. Diese werden in Tacitus' Germania mit der Bemerkung erwähnt, daß diese von einer Frau geführt wurden.
Das ließ mich aufhorchen, und so recherchierte ich. Er schreibt: "Ihnen sonst ähnlich, unterscheiden sie sich allein dadurch, daß eine Frau die Herrschaft hat. So sehr sind sie nicht nur von der Freiheit, sondern sogar von der Knechtschaft herabgesunken."
Anmerkung: Die zweite Satz spiegelt mehr die damalige gesellschaftliche und somit persönliche Sichtweise von Tacitus wider, in der es undenkbar war, daß eine Frau eine führende Position bekleidet. Frauen waren damals nicht für den röm. Senat zugelassen. Die Beschneidung der Frau ging in Rom sogar soweit, daß es nur wenigen Frauen inoffiziell gestattet war, teilweise am öffentlichen Leben Roms teilzuhaben, so vielleicht Aurelia, Fulvia und Servilia oder Cornelia, die Mutter der Gracchen.
Zu den Sitonen und ihrer weiblichen Führung findet man leider nur wilde Spekulationen nachfolgender Autoren und Historiker, daß es sich um einen Schreib- bzw. Übersetzungsfehler handeln könnte etc.
Dabei liefert Tacitus selbst einen weiteren Hinweis, wenn er davon schreibt, daß die Sitonen mehr dem Ackerbau zugewandt waren als die meisten anderen germanischen Stämme. Zudem die Erwähnung, daß bei den Sitonen die Göttin Verehrung findet. Zwei Hinweise auf eine matriarchale Führungsweise dieses Stammes. Ob es sich dabei tiefergehend tatsächlich um eine matriarchale Gesellschaftsform handelt oder aus gewissen Umständen heraus zu einem weiblichen Stammesoberhaupt kam, bleibt offen.
Heute jedoch wird vollkommen ausgeschlossen, daß eine Frau die Anführerin ihres Stammes gewesen sein könnte, so engstirnig und patriarchal verprägt scheint die Denkweise der Historiker bzw. ist es ihr Auftrag, solche Gedanken im Keim zu ersticken. Dabei muß man hier nur an Tusnelda oder Boudicca denken ... die Tacitus bekannt gewesen sind ...
Boudiccastatue
Tusnelda, Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und Frau des Arminius
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Beiträge: 10.795
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21546
198335x gedankt in 7739 Beiträgen
(27.12.12016, 16:06)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51732.html#pid51732Dabei muß man hier nur an Tusnelda oder Boudicca denken ... die Tacitus bekannt gewesen sind ...
... oder an Veleda, Anführerin der Brukterer-Franken und natürlich an Sithona, die Anführerin der Sithonen, einem preußischen Unterstamm.
Pogezana, Oberhaupt der Pogesanen, Sassen (Saßnitz), Sithonen, Sudauen, Schalauen und weiterer preußischer Stämme
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Coco die Eule
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Danke für die beiden schönen Beiträge!
Leider ist es inzwischen ja sogar soweit gekommen,daß Thusnelda ein Schimpfwort wurde.Abgekürzt.Tussi.
Das beweist,daß es wohl sehr wichtig sein muß,daß niemand mehr Frauen als Stammesoberhäupter/Staatsdiennerinnen ernst nimmt.
|