Runen und Zahlen
#1
Von Esoterikern wird oft behauptet, daß einer Rune ein bestimmter Zahlwert zugeordnet wäre. Dieser Unfug reicht sogar soweit, daß man mit Hilfe kabbalistischer Methoden angebliche Runenzahlwerte ausrechnet, entsprechende Namensrunen mit Quersummen in Verbindung bringt und dabei gänzlich unberücksichtigt läßt, daß hier zwei verschiedene Kulturgüter in unzulässiger Weise vermischt werden. Dem Vermischer fällt dieser Fehler vor allem deshalb nicht auf, weil er eben Runenbücher, Esoterik, Kabbala, ägyptische Totenbücher und alles sonst greifbare konsumierte und in wirren Gedankenkonstrukten im eigenen Kopf vermengte. Das Endprodukt ist ein kabbalistischer Runenkundiger mit ägyptischen Einschlag und Chr*stlichen Wesenszügen, der Grundwissen in UFO-Logie und indischem Astralchanneling besitzt. Kurz gesagt: Jemand der im eigenen Kopf nicht mehr durch sieht. Trotzdem soll hier kurz auf einige Fakten, die das Thema Runen & Zahlen betreffen, eingegangen werden.







Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Irrtum: Man zählt die Runen des gemeingermanischen Futharks in der Folge 1 bis 24, wobei man bei jedem Ætt links zu zählen anfängt und rechts aufhört. Durch diese Zählweise entstehen die eingebildeten Zahlenwerte bzw. Zahlenzuordnungen der Runen.

1. Der erste grundlegende Fehler ist der, daß man generell alle Zeichen, die nicht im Futhark enthalten sind ignoriert, und sich ausschließlich auf diese 24 (es gibt auch Futharks mit 18 oder 32 Runen) fixiert. Schon durch die Tatsache bedingt, daß es sehr viel mehr Sinnzeichen als die irgendeines Futharks gibt, führt die runischen Zahlenzuordnungen ad absurdum.

2. Die kabbalistische Zahlenzuordnung beim heute gebräuchlichen Abc ist mit einer Futhark-Zuordnung darum nicht vergleichbar, weil Futhark eben kein Runen-Abc ist, sondern eine andere Bedeutung besitzt.

3. Man kann die orientalische Kabbala nicht 1:1 in die nordischen Breitengrade übertragen. Die Kabbala gilt für das hebräisches Buchstabenwerk und nicht für das nordeuropäische.

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#3
Gegenfrage: Aber auch die mittelalterliche Lieder-Edda ordnet den Runenversen doch eine Reihenfolge zu. Ein erstes kenne ich... und so weiter. Hier wird doch ebenfalls eine Zahlenanordnung vorgenommen?


Die Natur kennt keine Zahlen, kennt keine Zentimeter, Kilotonnen oder andere Maßeinheiten. Zahlen und Abmessungen existieren nur in der Vorstellungskraft und Phantasie des Menschens.

Das heißt aber nicht, daß Zahlen gar keine Bedeutung und Auswirkung besitzen. Allerdings gibt es keine natürliche Äquivalente, die einer bestimmten Rune einen Zahlenwert in der Reihenfolge des bevorzugten Futharks zuteilt. Dadurch entstehen Fehler.

Beispiel: Es würde z.B. Sinn machen, einem Dreieck den Zahlenwert 3 zuzuordnen. Die Gemeinsamkeit mit der dritten Futhark-Rune Thurisaz wäre ebenfalls gegeben. Aber schon wenn wir den dritten Abc Buchstaben mit Kenaz, dem griechischen Delta oder dem hebräischen Gimel vergleichen ist die Verwirrung perfekt.

Das liegt daran, daß der Mensch in diese Zahlen eine Reihenfolge interpretiert, statt die Zahl als solche, unabhängig vom Standtort des Buchstabens oder der Rune zu sehen. Also die Zahl 3 wäre unabhängig davon, ob man damit 3 Brote, 3 Äpfel oder 3 Birnen meint. Runische Zahlenesoteriker versuchen aber gerade, die 3 den Birnen zuzuordnen und im fanatischen Glauben an dieser Irrung festzuhalten.

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#4
A. C. , sag ich da nur... Lächeln
Das kann einen wirklich ganz schön wirr machen - da spreche ich wahrlich aus Erfahrung.

Ich halte lediglich die Vorstellung vom kabbalistischen `Weltenbaum` vergleichbar, mit keltisch/germanischem Gedankengut.
Wobei, rein vom Empfinden her denke ich, die kabbalistischen Inhalte stehen genauso für sich, wie die Runen - obwohl Parallelen erkennbar sind, kann man das nicht wirklich miteinander vermischen.

Und Numerologie halte ich ohnehin eher für eine Spielart.
Das ist wie `nomen est omen`.
Ein Fingerzeig, der jedoch nicht in jedem Fall endgültig zutreffend sein muß.

Gruß,
Abnoba
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#5
hallo abnoba,

genau das denke ich so auch. die kabballa kann man nicht beliebig in andere laender exportieren. das kommt erst seit der internationalisierung der welt, das man das gerne tun moechte. aber es klappt eben nicht. kabbala ist nun mal für j** und wer das hebraeische alphabet nicht kennt, zieht die niete. das sollte man sich besser ersparen. ausserdem denke ich wie du, dass man die inhalte von den symbolen trennen kann und dieses buchstaben/zahlenspielchen einfach den anderen ueberlaesst.

gruesse von alexis
EigenSinnige Frauen
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#6
Olá alexis.

alexis schrieb:die kabballa kann man nicht beliebig in andere laender exportieren. das kommt erst seit der internationalisierung der welt, das man das gerne tun moechte. aber es klappt eben nicht. kabbala ist nun mal für j** und wer das hebraeische alphabet nicht kennt, zieht die niete.

Naja, ganz so hatte ich es gar nicht gemeint. Einiges in der Kabballa halte ich ebenso für international allgemeingültig, wie den Sinn hinter den Runen (da habe ich doch noch eine Übereinstimmung gefunden). Ebenso wie diese steht jeder einzelne kabballistische `Buchstabe` als Sinnträger für unendlich viel mehr. Und schwerer zu erlernen als Runen sind die auch nicht wirklich - ist immer eine Sache des Interesses.
Manche Dinge, die in diesem Buch stehen halte ich für ganz tauglich, anderes lehne ich strikt ab.
Es ist eben ein Buch *schulterzuckt*.
Mein Leben würde ich darauf nicht stützen wollen Lächeln .


Grüße,
Abnoba


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#7
Gast_Abnoba schrieb:Kabballa halte ich ebenso für international allgemeingültig, wie den Sinn hinter den Runen (da habe ich doch noch eine Übereinstimmung gefunden). Ebenso wie diese steht jeder einzelne kabballistische `Buchstabe` als Sinnträger für unendlich viel mehr. Und schwerer zu erlernen als Runen sind die auch nicht wirklich - ist immer eine Sache des Interesses.
Ich glaube mich zu erinnern, dass es nur "zwei" wahre Alphabete -in dem von Abnoba geschilderten Sinn- gibt. Das hebräische und das runische. Das sind die einzigen, bei denen die Buchstaben auch einen tatsächlichen Sinn ergeben, sozusagen ein Eigenleben führen....

Sei!
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#8
Das sind die beiden "abendländischen".

Die Chinesen und Japaner haben aber für elementare Dinge wie Sonne, Wind, Feuer etc. eigenständige Schriftzeichen mit Symbolgehalt, wobei obige sowohl im Cinesischen als auch japanischen identisch sind.
Wenn man diese Schriftzeichen genauer anschaut, machen sie sogar von unserem Blickwinkel aus betrachtet "Sinn".

MfG

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#9
Chinesen, Japaner, Koreaner am besten außen vor lassen und sich statt dessen auf das konzentrieren, was wirklich interessant und ausschlagegebend ist.

Was Runen und Zahlen betrifft ist es ebenfalls zum persönlichen Nutzen (Durchsicht) das Thema Zahlen einfach außen vor zu lassen. Man versucht nämlich zwei ähnliche Komponenten zusammenzufügen. Ähnlich, aber eben nicht gleich. Das ist wie bei den Frequenzen, wenn man etwas zusammenfügt = entsteht etwas Neues, mit einem eigenen (eigenartigen) Eigenleben. Sehr eigen diese Runen. :-)

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#10
Die Zahlenspielerei wird in der Praxis vorrangig zur Codierung benutzt. (Siehe auch Runen-Codes und Runen-Chiffres). Dabei sucht man künstlich Zahlen (Eigenschaften), welche zu Runeneigenschaften (ungefähr) passen. Wer nicht codieren will, soll einfach darauf verzichten, weil Zahlen viel ungenauer als jegliche Bilderschrift sind.
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