Lebensmittel-Neuigkeiten
#71
AKTION 3. WELT SAAR
Pressemitteilung
26. September 2008 Nr. 16

"Streit um Saatgut"

Immer häufiger stellen Firmen aus den Industriestaaten Patentanträge auf
Nutzpflanzen aus der 3. Welt. Patente auf Leben. Ist die Welt verrückt?
Schon möglich. Vielleicht ist die Welt aber nur arg
betriebswirtschaftlich gestrickt. Öffentliche Güter wie Bildung, Rente
und Wasser werden im Zeitalter des Neoliberalismus privatisiert. Für
immer mehr Menschen sind sie unerreichbar. Die Kartoffel LINDA soll vom
Markt verschwinden. Das will ihr Besitzer. Im Herbst entscheidet das
Bundessortenamt in Hannover, das Bundesminister Seehofer untersteht,
über den Antrag auf Wiederzulassung. Außerdem sollen Bauern neuerdings
Gebühren zahlen, wenn sie Weizen und Kartoffeln aus der Ernte zurück
behalten für die Aussaat im nächsten Jahr: Nachbaugebühren nennt sich
diese Sondersteuer für Bauern. Während sich der Deutsche Bauernverband
seltsam bedeckt hält, engagiert sich die "Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL)" gegen diese Gebühr und erzielte bisher
bemerkenswerte juristische und praktische Erfolge.


Anmerkung: Das hört sich schon fast wie in der MONsanto-Doku an....???
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#72
Zitat:Anmerkung: Das hört sich schon fast wie in der MONsanto-Doku an....???

Naja, das ist ja der Nachteil von Monsanto, dass der Bauer "Nachbaugebühren" zahlen muß, weil er jedes Jahr neues Saatgut bei Monsanto einkaufen muß. Das Genzeug taugt ja nicht für die Neuaussaat. Wenn alle Landwirte, egal ob konventionell, bio oder Gentechnik eine Nachbaugebühr entrichten müssen, dann verschwindet der Wettbewerbsnachteil von Monsanto. Es geht hierbei also darum, der Gentechnik über die Hinterhinter-Tür zum Durchbruch zu verhelfen bzw. Gentechnik attraktiver für Landwirte zu machen. Letzlich ist nämlich alles eine Geldfrage, jedenfalls bei den meisten.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.

Cosima Wagner
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#73
In mir reift der Gedanke, mir die Sonnenstrahlen bzw. das Licht patentieren oder "schützen" zu lassen.
Na aber hallo, da wird dann verdient, da rollt der Taler.

(Keine Panik, Stammschreiber bekommen Rabatt.)
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#74
Newsletter des Umweltinstituts München e.V.
Dienstag, den 23. Dezember 2008



Die Universität Rostock will von 2009 bis 2012 einen Freilandversuch mit genmanipulierten Kartoffeln in Ostdeutschland durchführen. Die Pflanzen sollen Arzneimittel produzieren, weshalb sie unter anderem Teile das Cholera-Bakteriums enthalten. Simbabwe kämpft gegen die Cholera, und bei uns sollen Pflanzen mit Genen des Erregers auf den Acker! Weitere Linien der manipulierten Kartoffeln sollen z.B. einen Impfstoff gegen die Kaninchenseuche RHD herstellen.

Heute, einen Tag vor Weihnachten, hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) den Antrag der Universität Rostock zur Einsichtnahme ausgelegt. Rund 80 Prozent der Bundesbürger wollen keine Gentechnik auf dem Acker, und schon gar keine Pharma-Pflanzen. Der Zeitpunkt, zu dem das gentechnikfreundliche BVL den Antrag auslegt, ist eindeutig dazu geeignet, diese kritische Öffentlichkeit möglichst zu umgehen. Denn so liegt ein großer Teil der knappen Zeit, der für Einwendungen gegen das gefährliche Experiment bleibt, in den Weihnachtsferien.

Gentechnisch manipulierte Pflanzen lassen sich im Freiland nicht kontrollieren. Das gilt auch für Pharma-Pflanzen. Es droht eine Kontamination der Nahrungskette mit Arzneimitteln aus transgenen Pflanzen.
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#75
Verbrechergesindel ...
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#76
Neue Schädlinge

Auf Indiens Äckern mit Gentech-Baumwolle macht sich die Schmierlaus breit. Dies wird als weiterer Beleg dafür gewertet, dass die sogenannte Bt-Baumwolle anfälliger gegen Schädlinge ist.

Ram Kalaspurkar bezeichnet die Schmierlaus als „tödliches Geschenk von Monsanto“. Der Sprecher der Vidarbha Organic Farmers Association stellt damit einen Zusammenhang her zwischen dem Auftreten der Laus und der Einführung von gentechnisch veränderter Baumwolle durch den US-Konzern. Zwar kann sich Bt-Baumwolle, in die das Gift eines Bakteriums mit gentechnischen Methoden eingebaut ist, gegen bestimmte Schädlinge wehren. Andererseits ist Bt-Baumwolle anfälliger gegenüber anderen Schädlingen, weshalb die Bauern nach einigen Jahren mehr Pestizide einsetzen müssen. Ein Grund dafür könnte sein, dass das Bt-Gift auch Nützlingen schadet und dadurch anderen Schadinsekten den Weg frei macht.

Quelle: Schrot&Korn
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#77
Illegale Pestizide auf Obst und Gemüse

Deutsches Obst, Gemüse und Getreide sind häufig mit illegalen Pestiziden belastet. Dies geht aus einer Untersuchung von Greenpeace hervor, die auf Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) basiert.

Neun Prozent (199 von 2 176 Proben) der im Jahr 2006 behördlich nachgewiesenen Pestizide haben in Deutschland keine Zulassung. Die meisten illegalen Pestizide befanden sich in frischen Kräutern, Himbeeren, Feldsalat, Birnen und Rucola. Greenpeace hat die erst dieses Jahr veröffentlichten Daten ausgewertet, da das BVL seine Analysen nicht selbst auf illegale Pestizide überprüft. „Viele deutsche Bauern verspritzen illegale, hochgefährliche Pestizide“, sagt Manfred Krautter von Greenpeace. Es sei ein Skandal, dass die oberste deutsche Verbraucherschutzbehörde ihre Daten nicht auf illegale Pestizide untersuche. Das BVL stellte hierzu fest, dass es für den Verbraucherschutz nicht wichtig sei, ob die Spritzmittel zugelassen seien oder nicht, sondern „ob die gefundenen Rückstände gesundheitlich bedenklich sind“. Hier kommt der BVL-Jahresbericht 2006 zu dem Ergebnis, dass insgesamt „bei lediglich 14 von insgesamt 17?535 untersuchten Proben ein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher nicht ausgeschlossen werden“ konnte.

Quelle: Schrot&Korn

Anmerkung:
Zitat:Das BVL stellte hierzu fest, dass es für den Verbraucherschutz nicht wichtig sei, ob die Spritzmittel zugelassen seien oder nicht, sondern „ob die gefundenen Rückstände gesundheitlich bedenklich sind“.

Es gab leider keinen Smilie der einen Smilie über Pestiziede aufklärt, indem er sie selbst konsumieren muß und danach unerwartete Reaktionen zeigt...

Im Lexikon sollte vielleicht die Definition des Verbraucherschutzes neu definiert werden...
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#78
Elektronenstrahlung soll Saatgut keimfrei machen

Dresden. Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft haben eine Technik entwickelt, Saatgut mit Elektronenstrahlung zu desinfizieren. Beim herkömmlichen Landbau wird das Saatgut meist chemisch behandelt. Fungizide schützen die Pflanzen, die später aus dem Samen wachsen werden, zum Beispiel vor Mikropilzen; Insektizide vor Drahtwürmern, Blattläusen und Fritfliegen; Herbizide vor Unkraut. Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (Dresden) haben nun eine Alternative zu Fungiziden entwickelt. Sie zerstören mit Elektronenstrahlung die biochemischen Bindungen der Moleküle von Keimen und Pilzsporen.
Durch die von ihnen entwickele Testanlage rauschen 30 Tonnen Saatgut pro Stunde. Die Methode sei für den konventionellen Pflanzenbau geprüft und sogar für den Bio-Landbau empfohlen, so das Institut.

Quelle: np / Saarbrücker Zeitung
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#79
Honig musste in die Müllverbrennung

Der schwäbische Imker Karl Heinz Bablok hat seine gesamte Honigernte in der Müllverbrennungsanlage Augsburg entsorgt.

Bei Analysen des Honigs war Pollen der gentechnisch veränderten Maissorte MON 810 gefunden worden. Das Bienenhaus des Hobbyimkers steht nahe einer Versuchsfläche, wo der Freistaat Bayern Genmais anbaut. Als der Imker das Land auf Schutzmaßnahmen verklagte, lehnte das Verwaltungsgericht Augsburg dies ab. Er durfte den Honig andererseits aber auch nicht verkaufen: Die Ware sei wegen der Genpollen als Lebensmittel nicht verkehrsfähig.

Die Richter meinten, der Imker könne ja während der Maisblüte mit seinen Bienen wegziehen. Das hatte Bablok sogar getan und seine Bienen ins gentechnikfreie München versetzt. Genutzt hat die Flucht nichts, die analysierten gentechnisch veränderten Pollen im Honig stammen vermutlich aus dem Anbau des Vorjahres und hatten wohl damals schon den Bienenstock verunreinigt. 342 Kilo Honig und Met musste Bablok in die Müllverbrennung fahren. Ob er den Schaden vom Anbauer, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, ersetzt bekommt, ist unklar. Allein für die Analysen zahlte der Imker 746,73 Euro. ml

Quelle: Schrot&Korn, Titel 12/2008
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#80
Und Bio ist doch besser

Bioobst und -gemüse seien nicht gesünder, sagen dänische Forscher. Sind sie doch, sagen britische Kollegen.

Wissenschaftler aus Kopenhagen bauten zwei Jahre lang Möhren, Kohl, Äpfel an - mal öko, mal konventionell. Ergebnis: Bioobst und -gemüse seien nicht reicher an Nährstoffen und Spurenelementen. Forscher der Universität Newcastle widersprechen diesen Ergebnissen. Sie verglichen vier Jahre lang Bioware mit Erzeugnissen aus konventioneller Landwirtschaft.

Resultat hier: Biogetreide und -gemüse enthielten zwischen 20 und 40 Prozent mehr Nährstoffe. In Biomilch waren 50 bis 80 Prozent mehr Antioxidantien enthalten. Grund für den Unterschied: Die Dänen hätten lediglich getrocknetes Gemüse verglichen. Bei frischem sei der Vorteil von Bioware eindeutig. Auch gehe es nicht nur um Nährstoffe und Spurenelemente: Bei sekundären Pflanzenstoffen und Vitamin C sei Bio deutlich besser. Und vor allem pestizidfrei. ml

Quelle: Schrot&Korn
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