Zitat:Es ist nur wirlich langsam Zeit sich auf ein paar wenige Dinge festzulegen und nicht von allem ein bisschen.
Sich festzulegen ist gut und taugt zur Eigen-Identitätsfindung im heutigen Sinn. Man definiert sich über Musikrichtung, Fußballverein oder Kleidungsstil. Darin geht man dann auf und findet auch sein Selbstbewußtsein. Man hat zwar nicht wirklich weise gewählt (die falschen Vorbilder gefunden), aber zur Identifikationsfindung und Lebenssinngebung genügt es in den allermeisten Fällen trotzdem. Von meinem Standpunkt/Werteschema aus gesehen würde ich zwar von einer "sinnlosen Existenz" reden, aber für die spezielle Person selbst ergibt sich ein individueller Sinn.
Trotzdem möchte ich anmerken, daß es (geht man an die Lebenssinnfindung und Identitätsfindung) einfach schlau ist, sich zunächst mal seine Werte bzw. sein Werteschema überprüft und mal überlegt, ob das wirklich erstrebenswerte Dinge sind oder was solche Werte sonst sein könnten.
Also zum Beispiel, jemandens größter Wert ist es, Freunde haben zu wollen, die ähnlich denken und sich ähnlich verhalten, wie derjenige selbst. Die findet man im Fußballverein, Vegetarierclub, Heavy-Metal-Konzert oder beim Segelverein. Das ist ziemlich einfach: eine Nische im Weltgeschehen, in der man sich wohl fühlt.
Aber ist eine solche Existenz wirklich sinnvoll oder dient sie nur dem Zeitvertreib, während man auf den Tod wartet? Wohl eher das letzte ... Alle diese Vorhaben enden nämlich mit der Erkenntnis, daß jedes körperliche Dasein irgendwann seine Existenz beendet. Egal wie reich, erfolgreich oder beliebt der Körper auch immer gewesen ist.
Deshalb suchen sich Menschen seit jeher spirituelle Herausforderungen, von denen sie hoffen, daß sie den Tod überwinden. Und hier existiert ein schier unbegrenztes, kaum überschaubares Angebot aller möglichen Heilslehren, Religionen, Weisheitsversprechen usw. usf. Jedem hier Lesenden ist das bekannt. Wie also findet man den richtigen Weg? Indem man alle diese Bücher von allen diesen Lehren, Sekten, Religionen, Politikern und Philosophen liest? Nun, irgendwann ist der Kopfcomputer randvoll und man hat nichteinmal die Hälfte aller verfügbaren Schriften gelesen. Geschweige denn, man hätte sich alles gemerkt. Mit allumfassender Information wird man dem also nicht Herr.
Wenn man dann überlegt, was wohl das Weiseste auf der Welt wäre, was uns jemals begegnet ist, dann kommen wir als Antwort unweigerlich auf die Natur zu sprechen. Warum ist die Natur so weise? Weil sie etwa alle diese Bücher gelesen hat? Oder ist die Natur deshalb so weise, weil sie einst von den weisen Göttern programmiert wurde und bis heute einigermaßen unverfälscht erhalten geblieben ist? Wessen Logik sich an dem Wort "Götter" stört, der nennt es eben anders.
Auf der Suche nach der eigenen Persönlichkeit, Identität und Weisheit beginnt man am besten bei der Natur und bleibt auch dabei. Hier ist alles enthalten, und man findet das Muster, welches man unbesorgt kopieren kann.
Die Spiritualität der Natur in das Erleben der eigenen Spiritualität einzubeziehen, sich entsprechend zu konditionieren und das wirkliche unsterbliche Selbst zu entdecken ist dann ein sehr schönes Lebensziel. Eine Arbeit, die sich auch von Inkarnation zu Inkarnation fortführen läßt. Wenn man damit fertig ist, dann glaube ich, ist man nicht mehr hier. Und das wiederum ist dann das ganz große Ziel: Die Rückkehr zum Ursprung seines Selbst, zu seinem tatsächlichen allwissenden Selbst. Nenn' es "across the rainbow bridge to Valhalla" oder wie immer Du willst. Gemeint ist die Rückkehr an die Tafel der Götter, zu der wir einst gehörten.