Sven Godenrath
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Liebe Akeleia,
Der Punkt ist doch der, warum spricht heute denn fast keiner mehr über die Sänger sondern nur noch über Inszenierungen? Wir haben es heute zu 80 % mit Inszenierungskritikern, aber nicht mehr mit Musikkritikern zu tun, weil diese von Musik weitesgehend keine Ahnung haben.
Diese kamen zum Musikteil einer Zeitung wie die Jungfrau zum Kinde und nicht weil sie etwas davon verstehen. Ihr bescheidenes Wissen haben sei sich, wie auch immer erarbeitet oder es zumindest versucht.
Hier liegt das große Problem, die erheblich Schräglage. Und hier muß man den Hebel ansetzen um diesen Schwachsinn zukünftig zu unterbinden, wenn man sich jetzt bei einer dieser schwachsinnigen Inszenierungen nur noch auf die desolate Gesangsleistung konzentriert (Stephanie Friede als Venus) und diesen Edelschwachsinn (Regie und Bühnenbild ) einfach nicht mehr erwähnt. Keine Bilder sondern statt dessen die Porträts der Sänger mit den dazugehörigen Texten wie gesungen worden ist, denn verlieren diese " Provokateure " sehr schnell an Macht.
Das muß zukünftig der Weg sein um diesen Opernzerstörern das Handwerk zu legen. Ich bin mir ganz sicher das dieser Schritt auf lange Sicht erfolgreicher sein wird als dieses alberne Buhrufen zum Ende einer dieser Inszenierungen, denn darauf haben es diese Menschen von vornherein ja angelegt. Reden ist Silber und schweigen ist Gold.
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Lieber Sven,
wenn ausnahmslos alle bei Ihrem Vorschlag mitmachen würden ...Aber jeder, der schweigt, ermuntert nur die Nutznießer der jetzigen Situation.
Nutznießer, das sind unter anderem 60 Prozent aller Karten-Empfänger, die sich regelmäßig aus Sonderkontingenten bedienen oder Kunden bei Luxus-Reiseveranstaltern sind. Außerdem persönliche Freunde der Festspielleitung, die 2.650 Freikarten einstecken.
Wenn die Kritik daran verstummt, dann bleiben nur noch die Jubelberichte der Journalisten übrig, die zur Regietheater-Fraktion gehören und diese Zustände zementieren. Ratten-Lohengrin, Biogas-Tannhäuser... Es wird immer schlimmer.
Für die letzte Produktion gab es keinen einzigen, der Bravo gerufen hat. Die Festspiele sind zur Zeit künstlerisch heruntergewirtschaftet und beachten verschiedene Regeln nicht (Stiftungsrecht, Steuergesetze u. a.).
Die Mängelrügen des Bundesrechnungshofs wurden jedoch veröffentlicht. Sonst wäre alles weiter geheim gehalten worden, und nichts hätte sich geändert.
Aglaia hat übrigens nichts mit der schönen Akelei-Pflanze zu tun, sondern mit einer griechischen Sagengestalt (Tochter des Hephaistos, welcher Gatte der Aphrodite ist).
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
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Trigema ist Hauptsponsor der Festspiele in Bayreuth
Die alljährlich stattfindenden Wagner-Festspiele sind ein Großereignis der Kulturwelt, global beachtet. Zu den Hauptsponsoren gehörten bisher Siemens oder Audi. Ab diesem Jahr zählt Trigema dazu.
„Mein lieber Schwan!“, heißt es im Lohengrin. Das kam überraschend. Nicht, dass Trigema-Chef Wolfgang Grupp am Mittwoch zum Auftakt der diesjährigen Festspiele in Bayreuth weilte. Wie er am Donnerstag sagte, habe er das 1876 von Richard Wagner begründete Opernspektakel im Laufe seines Lebens schon vier oder fünf Mal besucht.
Überraschend war, dass Wolfgang Grupp in der Eigenschaft eines Sponsors mit Frau und Tochter über den roten Teppich schritt. Mehr noch, er wird im kommenden Jahr sogar als der eigentliche Hauptsponsor der Spiele auftreten. Momentan ist das noch die Firma Audi.
2013 fällt deshalb besondere Bedeutung zu, weil sich am 22. Mai der 200. Geburtstag des Komponisten jährt und man dieses Jubiläum groß begehen wird. Millionen Wagner-Fans und womöglich ebenso viele, die sein Werk ablehnen, blicken dann auf den Grünen Hügel (so benannt nach dem Ort, auf dem das von Richard Wagner selbst erbaute Festspielhaus steht).
"Ich war vollkommen überrascht"
Wie es Wolfgang Grupp geschafft hat, in die illustre Reihe der Großsponsoren aufgenommen zu werden? In dem Sinne habe er das gar nicht „geschafft“, meinte er am Donnerstag gegenüber der HZ. Nicht er sei es gewesen, der um Bayreuth warb, sondern die Festspielleitung sei auf ihn zugetreten. „Ich war vollkommen überrascht.“ Katharina Wagner, Urenkelin des Komponisten und eine der maßgeblichen Organisatorinnen, habe ihm „einen netten Brief“ geschrieben. Nach einem Besuch in Burladingen und intensiven Gesprächen habe er, Grupp, nach Rücksprache mit seiner Familie, dann das „OK“ gegeben.
Dass die Wagners und ihre Berater bei der Suche nach Fördergeld nun auf ein mittelständisches Unternehmen zurückgreifen, hat bereits Häme in der überregionalen Presse hervor gerufen. Grupp sieht’s indessen pragmatisch. Bei den Weltkonzernen sitze das Geld eben auch nicht so locker, vor allem, wenn sie sich über einen langen Zeitraum bei den Wagners engagiert haben. Stimmt: Die Verwirklichung der Spiele ist teuer und die Finanzierungsprobleme sind so alt wie das Festspielhaus selbst.
Grupp indessen steht bereit. Diese Art von Sponsoring, freut er sich, sei einmal „etwas ganz anderes“. Wobei er das Wort Sponsoring nicht mag. Der Firmenchef macht keinen Hehl daraus, als Unternehmer verspricht er sich von seinem finanziellen Beitrag in „sechsstelliger Höhe“ einen Gegenwert. Selbstverständlich rechne er mit öffentlicher Aufmerksamkeit und in Folge davon – das braucht er nicht eigens zu erwähnen – mit Absatz. In Schaufenstern der Bayreuther Innenstadt, erzählte er weiter, sei seine Firma bereits präsent. Man habe Wagner-T-Shirts herausgegeben und werde auch zum Jubiläum im kommenden Jahr eine Kollektion vorlegen.
Siehe auch: http://www.pagan-forum.de/Thema-Trigema
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner