Novalis
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Zitat:Gudrun Wagner, die Ehefrau des Bayreuther Festspielleiters Wolfgang Wagner, ist am Morgen überraschend gestorben. Sie wurde 63 Jahre alt.
Quelle: http://www.br-online.de/kultur-szene/artikel/0711/28-gudrun-wagner/index.xml
Novalis
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Zitat:Nach jahrelangem Ringen um seine Nachfolge zieht sich der 88-jährige Bayreuther Festspielleiter Wolfgang Wagner jetzt freiwillig zurück und macht den Weg frei - nur für wen? Die beste Chance hat ein Tandem seiner Töchter aus zweiter und erster Ehe Katharina Wagner, 29-jährig, und Eva Wagner-Pasquier, 63-jährig. Die dritte Wagner-Verwandte, Nike, wird wohl leer ausgehen.
Quelle: http://www.br-online.de/aktuell/wagner-festspiele-bayreuth-ID1209450443123.xml
Damit ist dann wahrscheinlich Schluß mit den würdevollen Aufführungen in Bayreuth...
Gruß,
Novalis
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Zitat:Damit ist dann wahrscheinlich Schluß mit den würdevollen Aufführungen in Bayreuth...
Die Erpressungen gingen ja schon seit Jahren. Man streicht heutzutage einfach die Gelder bzw. droht mit finanziellen Nichtbeteiligungen usw. Gudrun und Wolfgang Wagner haben sich in den letzten Jahren schon viel gefallen lassen müssen. Da streikten die Künstler und alle möglichen Erpressungen von staatlicher und gesellschaftlicher Seite, um die Bayreuther Festspiele daran zu hindern – wie eigentlich üblich – das Wagner'sche Original aufzuführen. Schlingensief als Chefinszenator (oder sollte man schreiben Scharfrichter der Anständigkeit) tat dann sein Übriges. Bayreuth wird von der heutigen Kunstcliquce einfach dafür gehaßt, weil es Bayreuth ist.
Was nun Katharina und Halbschwester Eva Wagner-Pasquier im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten hinbekommen, werden wir sehr bald sehen. Eva Wagner-Pasquier gibt für Bayreuth immerhin die künstlerische Leitung des Kunstfestes Weimar auf. Ein Opfer, das ihr nicht jedermann zugetraut hätte. Da ist also Liebe zu Bayreuth, so will man hoffen, und Katharina kann an ihrer Seite reifen und eines Tages die Festspiele übernehmen. Hoffen wir nur, daß die Mädels anständig bleiben!
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Es ist doch so, dass die Politik am Hügel schon lange nicht mehr alleine von der Familie Wagner gemacht werden kann. Der oben geschilderte erfolgreiche Erpressungsversuch (Künstlerstreik, finanzielle Drohungen) waren doch nur der letzte Beweis. Auch Wieland und Wolfgang waren nicht unabhängig, sondern an gewisse Vorgaben gebunden. Wieland hat ja bereits 1951 die "Neubayreuther Bühne" "entrümpelt".
Und die Ring-Inszenerierung des Franzosen Patrice Chereau von 1976 (ausgerechnet zum 100 Jahrestag) ist allen echten Wagnerfreunden noch in schlechter Erinnerung. Diese Aufführungen von 1976 - 1980 (auch als der Jahrhundert-Ring bekannt) schockierte bereits damals große Teile des Publikums und führte zu Protestaktionen im Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen Hügel. Es kam zu Schlägereien, Unterschriftenlisten gegen diese Inszenierung wurden ausgelegt und Flugblätter verteilt. Chereaus Verlegung der Ring-Handlung in die Zeit der Frühindustrialisierung bewegte damals viele Altwagnerianer dazu, sich zu einer Bürgerinitiative zu formieren, die für ein "zukunftsorientiertes Verständnis des Wagnerschen Werkes" eintrat und "Werkschutz für Wotan" forderte.
Es kam im ersten Aufführungsjahr sogar zu vehementen Störungen einzelner Vorstellungen, die beinahe zum Abbruch führten. Auch Mitglieder des Orchesters wandten sich gegen die musikalische Interpretation durch Dirigent Pierre Boulez. Der SPIEGEL schrieb: "Just zum Jubeljahr [...] hatten sich die Konservativen wohl eine Art musikalisches Burgtheater erwartet: würdig und langweilig. Nun war es – scheinbar – respektlos und sicher unterhaltsam. Dem Altgedienten verging Hören und Sehen." Die konservativen Kritiker sahen Wagners Ring in den Händen eines linken Revoluzzers ...
Das war bereits vor 30 Jahren.
Ich bitte euch also, werter Novalis, werter Paganlord, was sollte heute noch passieren? Die Festspiele sind bereits seit langer Zeit verunstaltet und entweiht. Es geht den "Modernen" nur darum, dass Gesamtwerk Wagners zu weit wie möglich zu entstellen und durch ihre nicht-originalen Aufführungen lächerlich zu machen.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
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Muß man das wirklich so konservativ sehen? Ich finde, daß Schlingensief wirklich gute Arbeit in Bayreuth geleistet hat! Natürlich waren vorher alle skeptisch, denn der Name Schlingensief steht nun mal für gewisse Abenteuer, mit denen man das erzkonservative Bayreuth ungern in Zusammenhang bringt.
Es war jedoch schön mitanzusehen, wie Familie Wagner und Schlingensief zusammengewachsen sind, denn auch ein Herr Schlingensief hat sich an bestimmte Bayreuth-Regeln und nur dort übliche Etikette gehalten. Ich empfinde es als einen Verlust für die Festspiele, weil er gegangen ist. Der Parsifal (2004) war schließlich auch seine erste Oper, die er inszenierte. Sein Debut kann sich weit mehr sehen lassen als das der Katharina Wagner im vergangenen Jahr (Meistersinger)! Zudem ist ja auch bekannt, daß gerade Schlingensief sich für Katharina Wagner sehr stark gemacht hat. So schlimm kann er also nicht sein und Kathrina als seine "Schülerin" wird sicherlich mehr als weniger in seine Fußstapfen treten.
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Ein Schlingensief-Befürworter? Na was sage ich denn dazu?!?!?! Der "bekennende und zweifelnde Katholik Chr*stoph Schlingensief" findet hier einen Fürsprecher....
Ich weiß nicht! Für mich steht gerade Schlingensief als Synonym für die kulturelle Verwahrlosung der heutigen Zeit, für alles Häßliche und vor allem für das Konzept zur Zerstörung des Altehrwürdigen.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Novalis
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Hallo Aglaia,
Zitat:findet hier einen Fürsprecher...
Hier spricht jeder für sich selbst. Allerdings kann man von Dancred nach einem Monat Registrierungszeit auch nicht erwarten, daß er die hier schon oft geschriebenen Meinungen zu Wagner und seinen Werken kennt.
Zitat:Schlingensief als Synonym für die kulturelle Verwahrlosung der heutigen Zeit
Das sehe ich genauso. Ich habe zwar die Wagner-Inszenierungen von Schlingensief nicht gesehen, aber das was ich von ihm gesehen habe, bezeichne ich im besten Fall als "widerlich". Der Typ gehört zu den Zombiezüchtern der modernen Gesellschaft... und hat somit nichts bei den herausragenden Werken wahrer Kunst wie Wagners Opern verloren.
Grüße,
Novalis
Frederic
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Hallo Aglaia, werte Forengemeinde!
Nun, was soll ich sagen? Schlingensiefs Parsifal, den ich 2004 besuchte, hatte wirklich sehr starke Momente, allerdings war es für mich zu viel hin und her, auf und ab, dreh rechts und links, blink hier blink dort, Video vorn, hinten, links, rechts, multimediale Visualisierung, nein, dies war ein wenig viel und dann immer im halbdunklen. Es gab den Moment, an dem ich merkte, es sind mittlerweile 45 Minuten rum und ich habe nichts von der Musik gehört und mitbekommen außer des Vorspiels. Da habe ich mich wirklich geärgert. Etwas weniger wäre hier mehr! Der zweite Akt hatte für mich die intensivste Ausstrahlung, dort machte es Spaß zuzuschauen. Sprach nach der Vorstellung noch mit Wegener, den ich aus Düsseldorf kenne, wie er denn so schnell diese Leiter erklimmen konnte. Er meinte nur, dass sie dies mindestens 100x geprobt hätten.
Eigentlich hätte er mit dem Rücken zum Publikum hochlaufen sollen, aber er selbst meinte dass es ja auch andersherum gehen sollte. Nur den Einfall mit der Rakete zum Schluss, nicht wirklich, ein wenig komisch, ich musste laut lachen, was viele um mich herum ansteckte, die dann auch lachten. Beim dritten Aufzug waren viele Dinge, die zwar abstoßend aussahen aber gut durchdacht waren, wie die Bilder des Hautkrebses usw. Das Schlussbild war wirklich sehr sehr schön und ließ nachhdenklich stimmen.
Gebuht wurde nur nach dem ersten Akt, dafür aber recht heftig! Nach dem dritten Akt standing ovations für Boulez, der das gesamte Orchester auf die Bühne holte. 25 Minuten Applaus bestätigten die Leistung der Sänger, selbst Wottrich war ganz gut an diesem Tag. Am besten gefiel mir aber der Klingsor Wegeners und der Amfortas von A. Marco-Buhrmester.
Die Beschimpfungen gegen Schlingensief hörten wir uns auch eine viertel Stunde an. Worte wie „Ketzer“, „Arschloch“, „Kulturzerstörer“, „Du hast die heilige Halle entweiht“, „das Stück verschandelt“ etc. etc. etc. fielen. Einiges kann man nachvollziehen, einiges eben nicht.
Ein Herr neben mir schrie ihn so an, dass er ein violettes Gesicht bekam, ich dachte der hebt gleich ab und bekommt gleich einen Herzinfarkt. Ja wie witzig. Im Bürgerreuth kam ich mit Schlingensief kurz ins Gespräch und er fragte wie es mir denn gefallen hätte. Ich sagte genau das, was ich hier schrieb. Er hörte sich alles ganz ruhig an und meinte dann nur, wie schön es doch sei einmal in aller Ruhe über seine Inszenierung zu sprechen. Dies würde für ihn viel mehr bedeuten als wenn man nur sagen würde: Alles scheiße! Dann erzählte er noch, dass seine Anwälte eben bis um 15Uhr mit Wolfgang's Anwälten telefonierten, da er Hausverbot habe und somit eigentlich nicht die Vorstellung hätte besuchen dürfen, aber mit einer offiziellen Karte schon. Es ist ein hin und her. Wie soll es nur weitergehen, wenn er das Festspielhaus nicht mehr betreten darf? Muß man sich da wundern, daß er den Job geschmissen hat?
Alles in allem war es eine sehr schöne Zeit in BT, wie immer. Der Einführungsvortrag von Herrn Mickisch war einfache spitze. Wirklich sehr sehr schön! Baden Baden war herrrrrrrrlich! Eine sehr stimmige Inszenierung, die von der Musik ganz und gar nicht ablenkte sonder die wunderbare Musik durch wunderschöne Bilder unterstreicht! Stimmlich ein wunderbarer Salminen der den Gurnemanz lebt und nicht spielt, er strahlt eben diese Person so vollkommen aus, einfach wunderbar. Chr*stopher Ventris ist für mich der momentan beste Parsifal, die Stimme steigert sich von Akt zu Akt und somit läßt er nicht nur durch die Inszenierung diesen Parsifal wachsen nein auch stimmlich. Meier wie gewohnt wundervoll, diese Stimme, die Ausstrahlung, die Mimik, Gestik einfach alles war perfekt! Hampson als Amfortas war ok, man merkte ihm an, dass er mit der Rolle doch noch etwas überfordert ist.
Nun gut, das soll es hier von mir gewesen sein. Macht was drauss oder auch nicht.
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So dann meine Eindrücke von der besagten "Hasifal"-Inszenierung, obwohl ich nicht für mich in Anspruch nehmen kann, hinterher mit Herrn Schlingensief persönlich gesprochen zu haben.
Als Voranmerkung sei jedoch gesagt, daß es sich erst um meinen zweiten Parsifal überhaupt handelt. Der erste Parsifal war die Konwitschny-Inszenierung, die mir damals sehr gut gefallen hat und dementsprechend war ich sehr gespannt, wie Schlingensief Wagners opus ultimum interpretieren würde.
Zu meiner Enttäuschung: überhaupt nicht. Die Voraussetzung einer gelungenen Inszenierung ist meiner Meinung nach eine gute Personenführung, und die ist bei allem guten Willen meinerseits einfach nicht vorhanden. Die Charaktere wandeln über die Drehbühne von einem zum nächsten Bild: Aktionismus statt Analyse.
Man fragt sich auch, ob Schlingensief sich nicht mehr mit Sekundär- und Tertiärliterliteratur als mit dem Primärtext auseinandergesetzt hat. Als Beispiel sei die Auftrittsszene Parsifals angeführt, in der Gurnemanz den Bogen Parsifals zerbricht und nicht der Schütze selber ob der Erkenntnis einer vollkommen obsoleten Gewaltaktion.
Zu viel Wirbel haben die Projektionen und Filmeinspielungen geführt. Diese gefallen mir durchaus, aber weniger wäre deutlich mehr gewesen. Grob überschlagen finden diese während einem Drittel der gesamten Inszenierung statt. Zu oft erzeugen diese aber dann eine optische Reizüberflutung, der ich einfach nicht mehr Herr werden konnte.
Um diese Filmsequenzen zu präsentieren, bedarf es natürlich einer gewissen Dunkelheit auf der Bühne, was wiederum darin resultiert, daß der Zuschauer oft nur erahnen kann, was da eigentlich auf der Bühne passiert. Da diese zudem mit zahllosem Sperrmüll vollgestellt ist, lassen sich die Darsteller selbst bei hellerem Licht kaum ausmachen. So habe ich während des gesamten Abendmahles im ersten Aktes vergeblich versucht, irgendwo Titurel ausfindig zu machen. Schade !
Das Bühnenbild selber ist Geschmackssache, für den ersten und dritten Akt stört mich die afrikanische Township-Atmosphäre nicht sonderlich, im zweiten Akt dafür umso mehr, da die selbe trostlose Stimmung wie in den anderen Akten vorherrscht und es für Parsifal eigentlich keinen Grund zum Pause machen mit den (überaus häßlich kostümierten) Blumenmädchen gibt. Daß Klingsor mit einer Rakete verschwindet, wird im Publikum mit Schmunzeln vernommen.
Schlingensief hat sich laut mehrerer Zeitungsartikel stark von seinem Arbeitsaufenthalt/ Urlaub in Deutsch-Südwestafrika bzw. Namibia inspirieren lassen. Schön und gut, aber die Interpretation eines derart komplexen Werkes sollte weniger vom letzten Urlaubsort als von einer gründlichen Werkanalyse abhängen!
Schlingensief hat dabei mehrere interessante Überlegungen angestellt (z. B. die ständig wiederkehrenden Hasen, weswegen ich die Schlingensief Aufführung scherzhaft Hasifal nenne), aber diese fügen sich einfach nicht zu einem großen Ganzen. Weder emotional noch intellektuell konnte mich daher dieser Parsifal ansprechen.
Es soll dennoch erwähnt werden, daß es Szenen gab, die ich beeindruckend fand, wenngleich sie nur isoliert betrachtet sinnstiftend waren. Wenn während des Abendmahles Vertreter unterschiedlichster Religionen ihre blutigen Hände auf das blütenweiße Gewand Parsifals drücken entsteht ein ungeheuerlich beeindruckendes Moment. Man spürt die unterschiedlichsten Heilswünsche der Mitglieder der Gralsrunde, und die Überforderung Parsifals, diesen jemals gerecht werden zu können.
Musikalisch war die Inszenierung überzeugender:
Die Chöre fantastisch und das Orchester sehr zügig und transparent. Manchmal hätte ich mir jedoch ein Quäntchen mehr an musikalischem Kitsch gewünscht, z. B. in der Ouvertüre.
John Wegners Klingsor ist spielfreudig und ungemein stimmstark. Toll und für mich die Überraschung des Abends !
Buhrmesters Amfortas gefällt ebenfalls, selten konnte man sich am Leiden eines Anderen derart erfreuen ...
Wottrichs Parsifal ist im ersten Akt noch etwas zurückhaltend, aber durchaus rollendeckend. Den zweiten Akt präsentiert Wottrich dann aber wirklich beeindruckend, sein "Amfortas" beeindruckt schwer. Im dritten Akt sind die lyrischeren Passagen immer noch gut, aber am Ende "Nur eine Waffe taugt" geht Wottrich dann die Kondition aus und muß stark forcieren. Knackpunkt ist jedoch Wottrichs hörbares Lispeln, das ich einfach nicht ignorieren konnte und als störend empfand.
De Youngs Kundry ist im ersten Akt eine Enttäuschung. Ihr "Fragt nicht weiter. Ich bin müde" klingt wie eine Dame der High Society die soeben einen anstrengenden Einkaufsbummel hinter sich gebracht und keineswegs wie eine stets irrende, gequälte Kreatur. Im zweiten Akt erfolgt jedoch eine ungeheuere Steigerung, die Verführerin liegt de Young erkennbar besser. Sie ist sicher keine Waltraud Meier, aber als gelungen läßt sich ihre Leistung allemal bezeichnen.
Holls Gurnemanz hat einen schönen Bass, auch wenn er gelegentlich etwas ins Nasale rutscht, aber keineswegs so stark wie Rootering. Dabei klingt er glücklicherweise nicht so altväterlich wie ich Kurt Moll noch in Erinnerung habe. Irgendwie bleibt er trotz stimmlicher Qualität jedoch etwas blass.
Der Vorhang war kaum gefallen, als sich die ersten Buhrufer meldeten. Als Gegenreaktion ein Mehr an Bravorufer. Am meisten Applaus bekam Robert Holl, gefolgt von Wottrich. Insgesamt 17 Minuten Applaus, wobei die Vorhänge der letzen sieben Minuten nur von ein paar Wenigen erklatscht wurden.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
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Wie ruehrend wenn sich hier im Forum um die Zukunft der Bayreuther-Tradition gesorgt wird. Doch die beispielhafte Umsetzung der Werke Richard Wagners auf der Bayreuther Buehne sind noch viel wichtiger (!), und da hat Bayreuth (und nicht nur Bayreuth) in den letzten 20 Jahren total versagt. Schliesst das Festspielhaus fuer 5 oder 10 Jahre, und dann koennte ueber einen fairen Neubeginn nachgedacht werden! In dieser Zeit kann die Hysterie um die Festspiele abklingen und ein echtes Beduerfnis nach Inszenierungen im Sinne Wagners entstehen (!).
... Und kommt mir bitte keiner, dass man nicht wissen kann, was im Sinne Wagners sei...! Sehr wohl kann man dies, es ist sehr leicht nachvollziehbar. Ganz eindeutig belegen Wagners Werke und Schriften seine Inszenierungsvisionen und Philosophie. Werkgetreue Inszenierungen sind moeglich, auch ohne alten Buehnenplunder, es geht einzig und allein darum den Geist der Werke zu erhalten, und dies geschieht heute nicht mehr. Wahn, ueberall Wahn.
EigenSinnige Frauen
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