Hausmittel bei Atemwegserkrankungen
#1
Atemwegserkrankungen
Husten, Schnupfen, Heiserkeit sind das richtige Anwendungsgebiet für bewährte „Hausmittelchen“. Heilpflanzen bei Erkältungskrankheiten gehören zu den am meisten genutzten Heilmitteln überhaupt. Die bei Atemwegserkrankungen eingesetzten Arzneidrogen sind größtenteils gut erforscht und vielfältig wirksam.

Erkältungskrankheiten: grippaler Infekt
Die Symptome eines grippalen Infekts bzw. einer Erkältung sind bekannt, sie äußern sich mit allgemeinem Schwächegefühl und Niesen, die Nase beginnt zu laufen. Schnupfen, Halsschmerzen, trockenem Husten, Bindehautentzündungen, Kopf- und Gliederschmerzen, die Körpertemperatur ist leicht bis mäßig (bis etwa 38,5) erhöht, und etwas später kommt oft noch Husten und schleimigem Auswurf dazu, eine Bronchitis.
Häufig wird der grippale Infekt (Erkältung) mit der deutlich schwereren echten Grippe (Influenza) verwechselt. Beide Infektionen sind durch Viren verursacht und äußern sich anfangs mit den gleichen typischen Erkältungssymptomen.

Symptome: grippaler Infekt
Schnupfen, verstopfte Nase : häufig
Kopfschmerzen: häufig, erträglich
Muskel-/Gliederschmerzen: gelegentlich
Krankheitsbeginn: schleppend, mit Kratzen im Hals
Fieber: selten
Husten: meist am ende der Erkältung
Kranheitsdauer: 7 - 9 Tage
Entkräftung: selten

Symptome: Grippe
Schnupfen, verstopfte Nase: eher selten
Kopfschmerzen: typisch: häufig und heftig
Muskel-/Gliederschmerzen: typisch häufig und stark
Krankheitsbeginn: plötzlich, mit hohem Fieber
Fieber: schnell hohes Fieber
Husten: von Beginn an schmerzhaft, trocken
Krankheitsdauer: 7 - 17 Tage akut, 3 - 6 Wochen bis zur vollständigen Erholung
Entkräftung: rasch auftretend, heftig


Naturheilkunde

In der Naturheilkunde werden weniger die Erreger bekämpft, als vielmehr die körpereigene Regulationsfähigkeit unterstützt und stimuliert. Das beginnt mit einer gesunden körperlichen und seelischen Lebensweise (Stressvermeidung), genügend frischer Luft und Schlaf und einer ausgeglichen Ernährung: genügend Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle oder pflanzliche Farbstoffe, die in Gemüse und Kräutern enthalten sind.

Zu Beginn einer Erkältung sind leichte Kost und 2 – 3 l heiße Flüssigkeit zu empfehlen.Die Behandlung einer Erkältung besteht vor allem darin, dem Körper Ruhe zu gönnen.

Bittermittel gehören zu einer umfassenden Therapie: Bitterstoffe tonisieren den erschöpfend Körper, unterstützen das Immunsystem und regen außerdem die Schweißbildung an. Hier bietet sich Angelika- oder Ingwertee mit Zitrone und Honig an.

Inhalationen können helfen, die Schleimhäute anzufeuchten und vom Schleim zu befreien. Auch Halsschmerzen und Husten können durch die Inhalation gelindert werden.

Bei einer echten Grippe ist das Herz mitbelastet. Es sollte auf alle Fälle währende des akuten Geschehens sowie zur Nachsorge (6-8 Wochen lang) mit Bitterstoffen (z. b. Ingwer, Angelika) und herzstärkendem Weißdorn unterstützt werden.
Bei Grippe runden neben Bettruhe und genügende warmer Flüssigkeit die fiebersenkende und schmerzlindernde Weidenrinde (Teezubereitung: 1 TL fein geschnittene Droge mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und nach 10 min. abgießen, mehrmals tägl. 1 Tasse heiß trinken) oder Mädesüß (Teezubereitung: 1 TL Kraut oder ½ TL Blüten mit 150 ml siedendem Wasser übergießen und 7 min. zeihen lassen, danach abgießen, mehrmals tägl. 1 Tasse möglichst heiß trinken) ab.

Zum Gurgeln kann man sich einen Zistrose-Tee bereiten. 1 EL Droge mit 0,2 l Wasser bei schwacher Hitze 1 – 5 Minuten köcheln lassen, abgießen und für Spülungen/Gurgellösungen verwenden und 3-5x tägl. damit gurgeln bzw. spülen.

Man kann sich auch eine gute Zimtsuppe zubereiten, welche ein bewährtes Hausmittel gegen Erkältung und Grippe ist: 1 EL Gewürznelken mit Zimtstangen in ¼ l Wasser 10 min. sanft köcheln, 2 getrocknete Feigen und ca. 5 cm frische, klein geschnittene Ingwerwurzel zugeben und weiter 10 min. köcheln, danach abgießen. Davon je 2 TL auf 1 Tasse heißes Wasser geben und schluckweise trinken, morgens und abends je 1 Tasse.

Fieber sollte man nicht unterdrücken, sondern den eigenen „inneren Heiler“ aktivieren. Dazu sind Zeit und Ruhe nötig, und zwar Bettruhe für den „Heilschlaf“ und genügend warme Flüssigkeit, z. b. Tees. Erst wenn das Fieber höher steigt, mit Wadenwickeln und fiebersenkenden Heilpflanzenteemischungen beginnen. Wadenwickel werden mit warmen Wasser bzw. mit warmen Pfefferminz- oder Zitronentee oder mit Essig zubereitet.

Auch die Einnahme von Vitamin C stärkt die körpereigene Abwehr, unterstützt das Immunsystem und beugt Infektionen vor. Bei Fieber und Erkältungskrankheiten ist der Vitamin-C-Bedarf deutlich erhöht. Das Vitamin C kann man sich z. b. durch Hagebuttenschalen-Tee zufügen (2-5 g pro Tasse, einmal aufkochen und 30 min. ziehen lassen, oder über Nacht in Wasser einweichen und am nächsten Tag im Einweichwasser kurz aufkochen). Besonders viel Vitamin C ist auch in der Acerolakirsche vorhanden.

Auch pflanzliche Phytobiotika („Antibiotika“) sollten hierbei nicht außer Acht gelassen werden, wie z. B. Spitzwegerich, Kapuzinerkresse (Roh essen oder in Essig einlegen), Brunnenkresse (1 TL Droge mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 5 min. ziehen lassen und abgießen, 2-3 x tägl. 1 Tasse trinken, man kann sich auch das frische Kraut essen), Meerrettich (ein Stückchen Wurzel grob raspeln, die doppele Menge Honig zugeben und über Nacht ziehen lassen. Durch ein feines Tuch gießen 3x tägl. ½ TL einnehmen). Pflanzliche Phytobiotika wirken gegen ein breites Spektrum von Erregen. Sie wirken häufig gleichzeitig gegen Viren und Pilze. Sie verfügen über äußerst komplexe Wirkmechanismen, die eine Resistenzbildung nahezu unmöglich erreichen lassen. Auch kann man Propolis als ein antibiotisches Phytotherapeutikum ansehen.

Wer Lust hat, kann ja noch weitere bekannte Hausmittel zum Thema Erkältung und Grippe zufügen!
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Es bedanken sich: Hælvard
#2
Quarkwickel Wenn die Lunge stark betroffen ist, kann man auch Auflagen mit Quark machen.
Einfach ein Leinentuch auf den Hals oder/und auf die Brust legen. Den frischen Quark/Topfen darauf verteilen und ein weiteren Tuch darauf legen und zum Schluß noch eine Wärmflasche. Am besten lässt man das Tuch drauf, bis der Quark bröselig wird. Falls nur der Hals betroffen ist, schlägt man den Quark in ein Tuch ein und wickelt es um den Hals, für die Warmhaltung kann man einen dicken Schal nehmen.

Heißes Knollengemüse Gegen Ohrenschmerzen helfen heiße Kartoffeln. Dazu kocht man eine mittelgroße Kartoffel und gibt sie dann in einen Waschlappen, Leinentuch oder Ähnliches. Man sollte die Kartoffel so heiß wie möglich auf das Ohr legen und am besten über Nacht dort lassen.

Zwiebelsaft Ein selbstgemachter Hustensaft. Man nimmt eine Zwiebel (auch bekannt mit Rübe), schneidet oben einen kleinen Deckel ab und höhlt den unteren Teil ein bisschen aus und da rein kommt brauner Zucker. Jetzt die Zwiebel in ein Glas stellen, so dass die Zwiebel oben auf sitzt und die Spitze nach unten zeigt. Übernacht stehen lassen, und am nächsten Tag ist der Zucker durch die Zwiebel gewandert und hat einen fertigen Hustensaft hinterlassen.


Zwiebelsäckchen Stinkende Helferchen. Wenn man über Nacht schwer Luft bekommt und man nicht richtig schlafen kann, kann man sich ein Zwiebelsäckchen machen. Dazu schneidet man sich eine Zwiebel klein und macht die in einen Leinensack oder -tuch. Dann drückt man jenes ein paarmal, damit der Saft der Zwiebel im Tuch ist. Einfach auf den Hals, Brust oder in die Nähe vom Kissen legen.

Zwiebelsud Ergänzend kann man auch einen Zwiebelaufguss machen. Die zerkleinerten Zwiebeln mit heißen Wasser übergießen und den Sud unters Bett stellen.

Hinweis: beide Methoden haben einen sehr intensiven Geruch, der sich leider einige Tage im Haus hält Tdown Auch färben die klein zerschnittenen Zwiebeln ab, das sollte man bei der Wahl des Tuches beachten.
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#3
Aus meiner Jugendzeit:

Ein Löffel Honig mit einer Knoblauchzehe auf nüchternen Magen in der früh gut durchkauen. Das über ein paar Tage gemacht hilft auch bei leichter Erkältung.
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#4
Preiselbeersaft
Preiselbeermarmelade oder frische Preiselbeeren mit Wasser auffüllen und gut umrühren. Den Saft über den Tag hinweg trinken. Ist fiebersenkend und hilft auch vorbeugend bei Erkältungen.

Hollersulze/Hollersaft
Aus den Beeren des Hollunders kann man einen Sirup machen, und den gibt man dann zum Tee dazu. Soll eine Erkältungsphase verkürzen.
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#5
Ich habe mit großem Interesse die Beiträge gelesen. Ein, vielleicht wichtiges Heilkraut, habe ich dabei vermißt, oder auch überlesen .
Es handelt sich hierbei um Salbei - ein Mittel zur Unterstützung bei Husten und Heiserkeit, was auch sehr effektiv wirkt. Es ist meist nicht sehr beliebt, weil der Geschmack nicht so doll ausfällt, aber desdo wirksamer.
Ich sammle seit Jahren Heilkräuter und verwende diese auch. In meinem Garten baue ich auch selber welche an.
Sollten dazu Fragen sein, bin ich gern bereit, diese zu beantworten.


>> Reich ist man, wenn man etwas hat, was mehr wert ist, als materielle Dinge <<
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#6
Was als natürliches Antibiotikum hilft, ist ein Teelöffel Honig mit Zimt oder echten Sternanis. Kann auch schon bei den ersten Zeichen von Erkältung vorbeugend eingenommen werden.
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#7
Meine Oma hat schwarzen Rettich (diese dunklen kugelförmigen Rettiche) ausgehöhlt und dort Zucker hineingestreut. Der Saft, der sich dann dort sammelt, soll bei Husten helfen. Erfahrungen dazu habe ich allerdings keine.

Auch ein Salzdampfbad (am besten mit Meersalz) wirkt hustenlösend. Damit kein Topf mit heißem Wasser umkippen kann, kann man es auch über dem Waschbecken machen (Kinder beispielsweise).

Ist die Nasenatmung behindert, weil die Schleimhäute geschwollen sind, hilft auch eine (dünne!) Salzlösung, die man in die Nase träufelt (Schlucken vermeiden). Ich würde Meersalz nehmen. Wer sich unsicher ist, wie er die Lösung herstellen sollte, man kann das auch fertig kaufen.
Bei Säuglingen ein Tropfen Muttermilch ins Nasenloch.
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#8
Das mit dem Rettich und Honig hat man mir am Freitag auch empfohlen, das wäre ein natürliches Antibiotikum. Hab's probiert und mußte feststellen, daß der schwarze kugelige Rettich nicht wirklich scharf genug ist. Der ist ist nicht schärfer als ein Radieschen.

Jetzt habe ich richtigen Meerrettich genommen, die Sorte, die einem die Tränen in die Augen treibt, wenn man ihn ißt. Schälen, kleinschnetzeln, mit Honig übergießen, ziehen lassen, und dann "bei Bedarf" immer mal ein Löffelchen voll nehmen. Das putzt auf jeden Fall die Nase ordentlich durch.

Ein warmes Vollbad mit zehn Tropfen naturreinem ätherischen Salbeiöl hilft auch sehr gut bei festsitzendem Schleim, sei es in den Nebenhöhlen oder auf den Bronchien. Danach ins Bett und für den nächsten Morgen genügend Taschentücher parat legen.

Auch ein kalt angesetzter Aufguß aus Malvenblüten und Löwenzahnwurzel hätte gute schleimlösende Wirkung, habe ich schon gehört, aber keine eigenen Erfahrungen damit. Halbe Stunde ziehen lassen, dann abseihen und erhitzen zum Trinken.

Was die Salzlösung zur Nasenspülung angeht: Wenn's beißt und zwickt, war's zu konzentriert. Ich gebe nicht mehr als eine Messerspitze Salz in so ein Spülkännchen voll mit angenehm temperiertem Wasser. Hilft nicht nur bei akuten Erkältungszuständen, sondern soll auch sehr gut vorbeugen. Könnte man ruhig täglich machen, wenn man da anfällig ist. (*seufz*)
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#9
Zitat: Ein warmes Vollbad mit zehn Tropfen naturreinem ätherischen Salbeiöl hilft auch sehr gut bei festsitzendem Schleim, sei es in den Nebenhöhlen oder auf den Bronchien. Danach ins Bett und für den nächsten Morgen genügend Taschentücher parat legen.

Ich würde empfehlen, wenn man mit ätherischen Ölen arbeitet, diese vorher immer mit etwas Basisöl, z.B. Olivenöl zu vermischen, bevor man sie in die Badewanne gibt. Bei Zimtöl zum Beispiel kann es zu einer unangenehmen Überraschung kommen, wenn es pur dem Wasser zugefügt wird - das brennt dann total auf der Haut.
Man kann eigentlich nur ein paar ätherische Öle pur auf die Haut auftragen, z.B. Teebaum- oder Lavendelöl Winken
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#10
Zitat:Ich würde empfehlen, wenn man mit ätherischen Ölen arbeitet, diese vorher immer mit etwas Basisöl, z.B. Olivenöl zu vermischen, bevor man sie in die Badewanne gibt. Bei Zimtöl zum Beispiel kann es zu einer unangenehmen Überraschung kommen, wenn es pur dem Wasser zugefügt wird - das brennt dann total auf der Haut.
Man kann eigentlich nur ein paar ätherische Öle pur auf die Haut auftragen, z.B. Teebaum- oder Lavendelöl Winken

Genau Lächeln

Denn das Öl wirkt als Emulgator. Das ätherische Öl würde sich ohne diesem Hilfsmittel nicht im Wasser lösen und nur auf der Oberfläche schwimmen, was dann zu ungewollten Hautreaktionen führen kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß sich der Duft viel länger hält, denn ätherische Öle verflüchtigen sich sehr schnell. Man kann auch Schlagsahne nehmen Blinzeln
Finde Dich selbst!
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