TV-Dokumentation: "Monsanto, mit Gift und Genen"
#1
Hallo zusammen,

ich habe eben im TV-Programm folgenden Dokumentarfilm entdeckt:

Titel: Monsanto, mit Gift und Genen - Aufstieg eines Imperiums

Beschreibung: Der Chemiekonzern „Monsanto Chemical Works“ erlangte als Hersteller des im Vietnamkrieg eingesetzten Entlaubungsmittels „Agent Orange“ traurige Berühmtheit. Heute ist der Firmengigant weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Biotechnologie. Die Dokumentation zeigt, wie Monsanto seine Interessen knallhart durchsetzt.

Sendezeit: 11.03.2008 - 21:00 Uhr auf ARTE


Viele Grüße von
Kelda

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#2
Hallo,

Hat das irgendwer aufgenommen? Bin leider unterwegs und konnte es mir leider nicht ansehen.

Danke und Grüße

Der Reiseritter
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#3
Hallo,

hab mir heute diese Doku angesehen, hat gut gepasst, da ich Spätdienst hatte.
Naja was soll man noch dazu sagen - Monsanto steht für Manipulation und Kontrolle in (erschreckender) Perfektion. Wird Zeit, dass es endlich kracht.

Bis es soweit ist, sollte man jedoch genau darauf achten woher die Sojaprodukte stammen, sollten solche am Speiseplan stehen.

Die Ironie an der Sache ist, dass gerade Aßfresser, die sich meistens über Soja lustig machen genauso (wenn nicht sogar stärker) betroffen sind, da dieses als Nahrung für deren Nahrung (Tiere) dient.

Meine Grüße
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#4
Danke Kelda für diesen Hinweis.

Wir haben uns auch gestern den Dokumentarfilm angeschaut.
Meine Hochachtung der Regisseurin für ihre mühevollen Nachforschungen. Der Film ist erschreckend, aufrüttelnd und zeigt das wahre Gesicht dieser Firma. Zornig
Hier wurde auch nachgewiesen wie sie die Regierung der USA völlig in der Hand haben. Es wäre ja nur zum Nutzen der Menschen. Traurig
Sie bringen die Dritte-Welt-Länder in Abhängigkeit, stürzen die Kleinbauern ins Unglück, verseuchen die Umwelt und haben, wenn sie so weiter machen, fast das ganze Monopol über Saatgut in ihren Händen.
Wie artus schon geschrieben hat, kommen die genverseuchten Sojabohnen aus Paraguay nach Europa, um dort die Kühe, Schweine und Hühner zu füttern.
Von den gesundheitlichen Auswirkungen braucht man nicht mehr viel zu schreiben. Dies ist ja den meisten schon bekannt.


artus schrieb:
Zitat:... sollte man jedoch genau darauf achten woher die Sojaprodukte stammen, sollten solche am Speiseplan stehen.
Hier kann ich nur zustimmen. Man muß ganz genau nachschauen, woher die Sojabohnen stammen. 90% aller angebauten Sojabohnen in den USA sind genveränderte Bohnen.

Gruß Arnika

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#5
Zusammenfassung des Filmes "Monsanto, mit Gift und Genen - Aufstieg eines Imperiums"

Im Nachfolgenden habe ich die Hauptaussagen des Films zusammengefasst. Es sind sicherlich einige Informationen darunter, die den meisten bereits bekannt sind, aber sicherlich auch interessante neue Fakten.
Der Film ist meiner Meinung nach sehenswert, auch wenn es teilweise sehr "unschöne" Bilder in den Bereichen Tierversuche, Krankheiten und Mutationen gibt. Wenn man aufpasst, kann man schnell genug wegsehen. Lächeln

Nun zum Thema:


GVO (Genetisch veränderte Organismen)

Entwicklung:
GVO wurden in den USA zugelassen, da in den 90er Jahren eine Meinung gegen die GVO mit einer Antihaltung gegenüber Wissenschaft und Forschung gleichgesetzt wurde.
Die Wirtschaft investierte viele Gelder in die Forschung und wollten ihre Produkte auf dem Markt sehen. Starker Durck wurde auf die Politik ausgeübt.
Beispiel:
Der Film zeigt eine Szene, in welcher George Bush Senior ein Labor von Monsanto besucht. Zum Einen führt er selber Veränderungen an Pflanzengenen durch und zum Anderen ist eine indirekte Drohung des Monsato-Mitarbeiters dokumentiert.
D.h. falls es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Genehmigung gäbe, würde Monsanto seinen „Ton“ ändern. Später setzte sich Bush Senior für die Aufweichung von Regeln bezüglich der GVO ein. Die Umwelt- und Gesundheitsregelungen wurden reduziert und neue Richtlinien erarbeitet, die zugunsten der Gentechnik-Unternehmen waren.


Transgene Verunreinigung:
Selbst im regionalen, unabhängigen Anbau sind Transgene von GVO in den Pflanzen zu finden.
Ist das Saatgut einmal aus den Laboren in die Umwelt entlassen, verbreitet es sich unkontrolliert und löst Mutationen bei den Pflanzen aus.
Begünstigt Monokulturen, Rodung von Wäldern und zerstört die „reinen“ Pflanzenarten der Kleinbauern sowie die Artenvielfalt in der Tierwelt.
Beispiel:
Paraguay: 2005 wurde der heimliche Anbau von gentechnisch veränderten Soja (Rond-up-Ready) legalisiert, um den Export (hautsächlich Soja) des Landes zu „retten“.


Fazit: Die Welt ist verseucht
Gegenmaßnahme: Die veränderten Pflanzen nicht wachsen lassen.

Anbau:
Auf 100 Millionen Hektar weltweit werden gentechnisch veränderte Pflanzen ausgesät (70% Round Up Soja / 30 % BT-Saatgut)

Saatgut:
Saatgutfirmen
50 Saatgutfirmen weltweit sind von Monsanto aufgekauft.
Kontrolliert Monsanto das Saatgut, kontrolliert die Firma die Lebensmittel.
Beispiel:
Baumwollbauern in Indien wollen wieder konventionelle Baumwolle anbauen. Die Versprechen, dass BT-Baumwolle um 70% weniger gespritzt und um 30% mehr Ertrag liefern würde, haben sich als unwahr herausgestellt. Sie BT-Baumwolle ist sehr anfällig für Pilze und viermal so teuer wie konventionelle Baumwolle. Es gibt aber nur BT-Baumwolle zu kaufen, was nicht verwunderlich ist, wenn man an die Aufkäufe von Saatgutfirmen durch Monsanto denkt.
Viele Bauern müssen sich stark verschulden, um Saatgut, Spritzmittel und Dünger zu kaufen und ruinieren sich dadurch. Täglich bringen sich 3 Bauern aus diesen Gründen um. Im Jahr 2005 waren es 600 Bauern, im ersten Halbjahr des Jahres 2006 bereits 680 Bauern.


Patentschutz
Monsanto hat ein Patent auf das Saatgut. Sie nennen das „Recht auf geistiges Eigentum“. Im Klartext bedeutet das, dass jeder Bauer sich verpflichten muss kein Saatgut für die nächste Saat zurückzuhalten. Das ist verboten und wird mit Klagen geahndet. Häufig werden außergerichtliche Einigungen erzielt, da sich die (häufig zu Unrecht angeklagten Bauern) ihre gesamte Existenz retten müssen.

In den USA gibt es die so genannte „Gen-Polizei“. Mitarbeiter von Monsanto kontrollieren die Bauern und suchen Patentverletzungen. Es wurde sogar eine kostenlose Telefonnummer zum Melden von Verstößen (z.B. des Nachbars gegen die Patente) eingerichtet.


FDA (Food an Drugs Administration)

Die Aufgabe der FDA ist der Schutz der öffentlichen Gesundheit in den USA. Die FDA kontrolliert die Sicherheit und Wirksamkeit von Human- und Tierarzneimitteln, biologischen Produkten, Medizinprodukten, Lebensmitteln und strahlenemittierenden Geräten.
Folglich ist die FDA auch für die Überprüfung von GVO verantwortlich.

Revolving Doors/Drehtüren:
Viele Mitarbeiter der FDA waren zuvor bei Monsanto angestellt und viele Mitarbeiter der Regierung und der FDA arbeiteten später bei Monsanto...


Einstellung zu den GVO:
Für genetisch veränderte Lebensmittel gelten die gleichen Regeln, wie für konventionelle Lebensmittel.
Gentschnisch veränderte Pflanzen sind mit konventionelllen Pflanzen gleich zu setzen. Stichwort: Substanzielle Äquivalenz.
Da es keine erheblichen Unterschiede zwischen GVO und konventionellen Pflanzen gibt, sind beide Varianten „sicher“. Denn DNA ist in beiden Pflanzen, DNA ist natürlich und daher „sicher“.
Die Qualität der GVO unterscheidet sich nicht von denen der konventionellen Qualität.
Gentschnik ist eine neutrale Technik.

Interessante Aussagen:
Dr. James Maryanski, Koordinator der FDA Biotechnologie-Arbeitsgruppe:
Die (amerikanischen) gesetzlichen Regelungen zu den GVO waren nicht wissenschaftlich fundiert, sondern politisch begründet.
Es war bekannt, dass die gentechnisch veränderten Pflanzen und ihr Konsum zu unerwarteten Auswirkungen (im menschlichen Organismus und der Umwelt) führen können.
Bedenken (auch schriftlich eingereichte) bezüglich der Sicherheit von GVO wurden ignoriert.


Firmengeschichte /Hintergründe:

Die Firma wurde 1901 gegründet und war zunächst ein Chemieunternehmen. Das Unternehmen war bereits früh umstritten. Es stellte unter anderem folgende Gifte her: Agent Orange / Aspartam / Wachstumshormone / Round Up / PCB (in der BRD - Clophen).
Im Zusammenhang mit PCB (50 Jahre lang das Aushängesschild des Unternehmens) zu einem Skandal: In Alabama wurde ein gesammter Ort durch PCB verseucht. PCB wurde in der Erde vergraben, Bäche transportierten verseuchtes Wasser in die Umwelt (Fische überlebten nur 3 ½ Minuten im Wasser).
Das Unternehmen wusste von dieser hochgradiegen Vergiftung, die Regierung ebenfalls. Beide blieben tatenlos. Der Profit war höher als spätere Schadensersatzforderungen.
PCB führt u.a. zu folgenden Krankheiten:
Unterfunktion der Schilddrüse; Beeinträchtigung der Sexualhormone; Krebs.


Produkte

Rinderwachstumshormon:
Auch bekannt unter rBGH oder Posilac
Transgenes Hormon, dass die Milchproduktion um 20 % steigern soll.
Die erste große Anwendung von GVO in der Lebensmittelproduktion.
Monsanto verspricht Vorteile für den Verbraucher, da die Milchqualität nicht beeinträchtigt wird hinsichtlich der stofflichen Zusammensetzung.
Gefahren:
Physiologische Veränderungen bei den Kühen:
Eierstöcke vergrößern sich
Probleme bei der Fortpflanzung treten auf
Mastitis (bakterielle Entzündung der Brustdrüse)
Für den menschlichen Organismus:
Eiter in der Milch (bedingt durch Mastitis)
Antibiotika in der Milch
Erhöhter Gehalt von insulinähnlichen Wachstumsfaktoren (IGF1), die in Verbindung zu Krebserkrankungen stehen.

Beispiele:
1985 reichte Monsanto den Antrag auf eine Zulassung von Posilac bei der FDA ein. Ein Veterinär übersprüfte u.a. diesen Antrag und stieß auf unzureichende Daten. Er forderte weitere Studien an und sprach Bedenken aus. Der Veterinär wurde "ausgebootet“ und schließlich entlassen.

In Kanada verhinderten 3 Wissenschaftler der dorigen Gesundheitsbehörde (Santé Canada) die Zulassung von Posilac. Dieser „Kampf“ führte auch zu dem Verbot des Hormons in Europa. Die Wissenschaftler wurden allerdings später wegen Ungehorsam entlassen. Die Verfahren laufen noch.


Round Up (Unkrautvernichter):
Total-Herbizid
Wurde mit „Biologisch abbaubar“ und „Umweltverträglich“ beworben.
Monsano wurde zweimal wegen irreführender Werbung (1996 in New York / 2007 in Frankreich) angeklagt und verurteilt. Denn nur 2% der Mittels beginnen sich nach 28 Tagen abzubauen.
Eine Studie von R. Bellé belegt, dass Round Up eine Funktionsstörungen bei der Zellteilung hervorruft, die als die erste Etappe einer Krebserkrankung bezeichnet werden kann. Die Ergebnisse dieser Studien versuchte man zu verheimlichen, da eine große Veröffentlichung der Entwicklung von GVO geschadet hätte.

Round Up Soja:
Eine gegen Round Up resistente Sojapflanze, die auf 90 % der Anbauflächen der USA angebaut wird und in 70% der amerikanischen Lebensmittel (mit Soja) vorkommt.


Gefälschte Untersuchungen von Monsanto

Ein Unkrautvernichtungsmittel (2,4,5 T) der Firma enthält Dioxin. Dieses Gift ist krebserregend und löst schwere genetische Mutationen aus.
Auch in dem „Entlaubungsgift“ Agent Orange ist Dioxin ein Hauptbestandteil. Im Zuge von gerichtlichen Klagen US-amerikanischer Soldaten legte Monsato (Produzent von Agent Orange) eine Studie vor. Diese Studie untersuchte die Gesundheit von Arbeitern die während eines Unfalls im Werk vereucht wurden und die nicht kontaminiert wurden. In den Studien tauchten an Krebs erkrankte Personen in doppelt auf. Bei den kontaminierten Arbeitern und den nicht kontaminierten Arbeitern. Daher war das Ergebnis auch das Folgende: Dioxin sei nicht krebserregend. Die Studien wurden augenscheinlich falsch durchgeführt und manipuliert.
Diese Studien waren 7-9 Jahre maßgeblich für die amerikanische Politik. Verdachtsäußerungen bezüglich der Glaubhaftigkeit und die Forderung nach Überprüfung wurden nicht berücksichtigt.


Wie verkauft Monsanto sich?

Grundsatz:
Food – Health . Hope

Versprechen:
Qualitätsverbesserung von Lebensmitteln; Saubere Lebensmittel; Landwirtschaft und Umwelt wir verbessert u.a.

Aussage:
Keinerlei Beeinflussung von konventionellem und biologischen Anbau durch die
GVO.

Weltweit führend in der Gentechnik


Saatgut-Datenbank

Im Anschluß wurde noch eine Gesprächsrunde zu dem Thema übertragen und ein weiterer kurzer Film gezeigt. Diesen Film halte ich für erwähnenswert.
Auf Spitzbergen wird in einem gefrorenen Berg eine Saatgut-Datenbank angelegt. Weltweit lassen Länder ihr, noch gentechnisch unverändertes, Saatgut dort einlagern. Regierungen und Unternehmen der Wirtschaft beteiligen sich an den Kosten für den Bau und den Unterhalt der Anlage. Die Anlage soll der Erhaltung der Artenvielfalt dienen.


In dem Film trafen unabhängg voneinander mehrere Personen die Aussage, dass sie Monsato nie im Bezug auf Umweltverträglichkeit, Ungiftigkeit oder angeblicher Gefahrenlosigkeit glauben würden.
Bereits vor und vor allem nach diesem Film stimme ich dieser Aussage voll und ganz zu.

Zu Monsanto und anderen Firmen, die im Bereich der GVO arbeiten passen nur die folgenden Gesichter:
Keule Wacko Tdown

Viele Grüße von
Kelda

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#6
von damassimo:
habe leider den Film bei arte nicht gesehen, wie kann ich das nachholen, kenne das treiben von Monsanto
( "Leben ausser Kontrolle ") Gibt es ein Info-Forum, dem man sich anschliessen kann.
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#7
Bruachst kein Infoforum, die gute alte Sense und ne Taschenlampe können des Nachtens plötzlich dem Wachstum der Gentechpflanzen in der Nachbarschaft ein jähes Ende bereiten Evil2
Brennen tut das zeug glaub net so gut, und würde auch die Nachbarschaft gefährden.

Alternativ Ammoniumnitrat und Öl mischen und zur nächsten Monsanto Labor/Sitz, aber bitte nicht auf mich schieben, hab ja keinen schimmer was man mit ANFO machen kann, hab den Spruch nur mal wo aufgeschnappt, ganz ehrlich.

Mal ernsthaft: Info Foren haben noch nichts auf dieser Welt geändert. Passiver Widerstand scheint am vielversprechendsten zu sein.
Sprich Boykott.
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#8
Zitat:Mal ernsthaft: Info Foren haben noch nichts auf dieser Welt geändert. Passiver Widerstand scheint am vielversprechendsten zu sein.
Sprich Boykott.

Die ganzen Foren usw. dienen nur der Desinformationskampagne bzw. dem "Fertigmachen" von Andersdenkenden. Ich habe das selbst schon oft genug erfahren müssen. Mein Missionierungsdrang tendiert deshalb inzwischen gegen 0. Man muß einfach komplett damit aufhören, die Welt verändern zu wollen. Die (Menschen-)Welt ist unheilbar krank und hat sich ihren Untergang redlich verdient. Das einzige was man tun kann ist, für sich selbst einen "Freiraum der Normalität" zu schaffen, so gut es eben geht; aber dafür skrupellos. Kein Mitleid, kein Missionierungs- und Verbesserungsgehabe und kein sich ausnützen lassen. Statt "passiver Widerstand" - besser ist: gelebte Neutralität.
Fulvia Flacca Bambula
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#9
@ Fulvia

Hast Du das aus den Forengrundsätzen kopiert? Wenn nein, dann sollte das so oder so ähnlich da mit rein! Winken
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#10
Aus aktuellem Anlaß, hole ich das hier mal aus der Versenkung.

Der Anlaß ist auf den deutschen Wirtschaftsnachrichten zu finden:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/10/06/unerwartete-veraenderungen-bei-gen-soja-monsanto-warnt-vor-eigenem-produkt/

Zitat:Unerwartete Veränderungen bei Gen-Soja: Monsanto warnt vor eigenem Produkt

Die Soja-Pflanze Intacta führt zur schnelleren Ausbreitung bestimmter Schädlinge. Dies zeigt eine Studie, an der auch Monsanto-Mitarbeiter mitgearbeitet haben. Die Europäische Lebensmittelbehörde hält die Gen-Soja für unbedenklich. Monsanto räumt ein, dass es bei Intacta „unbeabsichtigte Veränderungen bei den Pflanzenmerkmalen“ gäbe - und will sich mit der Warnung gegen Klagen absichern.

Monsanto hatte ursprünglich das Genmaterial der Pflanze so verändert, dass sie mit eigenem Gift Schädlinge abwehren kann und gegen Pflanzenschutzmittel immun ist. Es zeigte sich jedoch, dass etwa die Falterart Spodoptera eridania dank der gentechnisch veränderten Soja-Pflanze (MON 87701 × MON 89788) bessere Fortpflanzungsbedingungen findet. Bei der Soja-Pflanze Intacta verkürzte sich das Entwicklungsstadium als Larve „um zwei Tage und die Lebensdauer der männlichen Falter erhöhte sich um drei Tage“, heißt es in der Studie, die beim Fachjournal Bulletin of Entomological Research veröffentlicht wurde. „Unsere Ergebnisse sollen als Warnung angesehen werden“, dass die Population der Spodoptera eridania Falter auf Feldern mit der Sojabohne zunehmen kann, so die Forscher.

Trotz der warnenden Aussage der Studie ist es für Gentechnik-Experte Chr*stoph Then nicht ungewöhnlich, dass ausgerechnet zwei Monsanto-Mitarbeiter an der warnenden Studie mitgewirkt haben. „In diesem Fall geht es wahrscheinlich darum, dass Monsanto versucht, Klagen von Landwirten, die einen wirtschaftlichen Schaden erleiden können, vorzubeugen“, sagte Then den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Then ist Geschäftsführer des Institutes für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie, Testbiotech. „Hätten sich hingegen Risiken für Mensch und Umwelt gezeigt, wären die Ergebnisse wohl kaum veröffentlicht worden“. Und so heißt es außerdem in der Studie: „(…) es sei weniger wahrscheinlich“, dass diese Auswirkungen auf die Falter von dem Gift der Pflanze selbst kommen. Eher seien diese Ereignisse indirekt auf „unbeabsichtigte Veränderungen bei den Pflanzenmerkmalen“, die nach der Genmanipulation aufgetreten sind, zurückzuführen.

In der EU kann die Monsanto-Soja Intacta in Lebensmitteln und Futtermitteln eingeführt werden. Zwar gibt es hierzulande nicht die in der Studie erwähnte Falterart, aber mögliche unvorhergesehene Auswirkungen sind dennoch nicht auszuschließen. Denn die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA prüfe oft nur ‚nach Augenschein‘, sagt der Gentechnik-Experte Then. „Ihre Prüfrichtlinien sehen beispielsweise keine Fütterungsversuche mit den gentechnisch veränderten Pflanzen und keine systematische Untersuchungen der Auswirkungen auf die Umwelt vor.“

Signifikante Veränderungen in den Inhaltsstoffen der Pflanzen, wie sie auch bei der Gentechnik-Soja Intacta dokumentiert sind, würden in der Regel ohne weitere Untersuchungen als ‚biologisch nicht relevant‘ abgetan. Zudem haben die Zulassungsunterlagen der Firmen oft „nur einen sehr niedrigen Standard und werden ohne Kontrolle durch unabhängige Experten“ erstellt, so Then zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Man benötige „strengere Prüfrichtlinien“, „unbeabsichtigte Veränderungen in den Inhaltsstoffen der Pflanzen hinsichtlich ihrer Ursache und ihrer möglichen Auswirkungen“ müssten viel genauer untersucht werden.

Neben den gentechnisch veränderten Pflanzen stehen auch andere Produkte von Monsanto immer wieder in der Kritik. Ein Bestandteil von Roundup, eines der meistverkauften Pflanzenschutzmittel weltweit, soll einer Studie zufolge für den weltweiten Anstieg der Darm-Erkrankungen verantwortlich sein. Doch diese Studie und auch Berichte von so genanntem Super-Unkraut, dessen Ursprung auf Roundup zurückgeht, konnten den Siegeszug von Monsanto bisher nicht aufhalten. Das Unternehmen baut sein Monopol aus, notfalls staatlich gefördert.

Zusammen mit Testbiotech und dem Europäischen Netzwerk kritischer WissenschaftlerInnen (European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility, ENSSER) reichte Then 2013 Klage gegen die Zulassung von Intacta ein. Doch schon jetzt stehen neun andere gentechnisch veränderte Pflanzen kurz davor, in der EU sogar angepflanzt werden zu können, so der Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft.
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