Pilze in Wald und Flur
#1
Hallo zusammen!

Heute setzte bei uns der Winter mit Schneefall ein, daher für das Thema „Pilze“ in unserer Heimat etwas zu spät. Aber noch vor einigen Tagen war die Luft des heimische Waldes mit Pilzdüften gesättigt.

Zum Sammeln von Pilzen benötigt man ein paar Dinge:
Kenntnisse über Gift- und Speisepilze
Einen Korb und ein Messer
Zeit und Geduld
Den richtigen „Pilzriecher“, um eine reiche Ernte nach Hause zu tragen.

Pilze dreht oder schneidet man immer oberhalb des Mycels ab, putzt vor Ort Dreck, Schnecken, Wurmfraß o.ä. ab. Bei älteren Pilzen schneidet man (vor dem kompletten Abschneiden des Pilzes) den Hut entzwei, um festzustellen ob er noch als Speisepilz geeignet oder volkommen zerfressen ist.

Pilze können die Küche bereichern, denn sie wachsen in den heimischen Wäldern, sind schmackhaft (jedenfalls einige) und wachsen ganz von alleine.

Ich werde im folgenden nach und nach die häufigsten und am einfachsten zu bestimmenden Pilze zusammentragen.

Viele Grüße von
Kelda
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#2
Wo findet man Pilze?

Im Prinzip überall dort wo Samenpflanzen wachsen und gedeihen.

Pilze können sowohl bei extremer Kälte, als auch bei Temperaturen über 60°C überleben.
Pilze wachsen in allen Klimazonen des Planeten.
Jeder Pilz ist ganz individuell an seinen Standort angepasst.

Besonders windgeschütze Orte bieten vielfältige Pilze - also der Wald. Blinzeln
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#3
Natürliche Standorte von Pilzen:

In Wäldern
[Bild: pilze-im-wald.jpg]
(Hier findet man häufig Pilze.)
Am Fuße von oder direkt an Bäumen, denn viele Pilze leben in Symbiose mit Bäumen.

In Mooren (Einige Pilze sind speziell auf diesen Lebensraum angewiesen.)
Der Moor-Hallimasch
[Bild: moor-hallimasch.jpg]
lebt z.B. nicht auf Holz, sondern auf Torfmoos. Ebenso fühlen sich viel Schlauchpilze in Mooren wohl.

In den Bergen findet man auch noch bei 2000 m Höhe Pilze.
Hier findet man z.B. den Arven- oder Zirben-Röhrling,
[Bild: zirben-r-hrling.jpg]
oder den Helvetischen Körnchen-Röhrling, welcher in Symbiose mit der Arve/Zirbel-Kiefer lebt.
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#4
Durch Menschen enstandene Lebensräume:

Magerwiesen sind reich an Kräutern und Gräsern, hier sind auch Pilze zu finden:
Saftlinge (Foto: Kegeliger Saftlin, Quelle: Wikipedia)
[Bild: saftling.jpg]

Ellerlinge (Foto: Wiesenellerling/oranger Ellerling - Speisepilz)
[Bild: wiesen-ellerling.jpg]

Auf Kuhweiden und Pferdekoppeln findet man häufig den Egerlinge/Champignons,
die ich persönlich sogar schon direkt am Misthaufen fand.
Hier ein junger Wiesenchampignon, die leicht rosa gefärbten Lamellen sind zu erkennen:
[Bild: wiesenchampignon.jpg]

Auf Wiesen wachsen auch z.B. der Riesen-Egerling und der Riesen-Bovist.
[Bild: riesenbovist-hexenring.jpg]
Foto: Riesenbovist im Hexenring gewachsen - die Wiese wird extensiv genutzt.
Quelle: Wikipedia
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#5
Sind Pilze durch Biotopveränderungen gefährdet?

Natürliche Laubwälder werden durch die Forstwirtschaft immer stärker in Fichtenforste umgeforstet und sind dadurch teilweise gefährdet...
Dadurch verschwinden einige „unwirtschaftliche“ Bäume aus den Wäldern, wie z.B. Birken, Espen, Weiden und Hainbuchen.

Damit geht auch einher, dass die Begleitpilze dieser Bäume aus den Wäldern verschwinden.
Für diese Pilzarten bringt eine neu gepflanzte Kiefer eben nichts, weil diese nicht die spezifischen lebensnotwendigen Bedingungen für den jeweiligen Pilz schafft.
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#6
Schutzmaßnahmen für Pilzbiotope

Um die Artenvielfalt von Pilzen zu erhalten, müssen die entsprechenden Biotope erhalten oder neu geschaffen werden.

Folgende Maßnahmen sind der Artenvielfalt von Pilzen dienlich:

1.) Standortgerechte Baumbepflanzungen.

2.) Liegende und abgestorbene Bäume liegenlassen (jedenfalls teilweise), da diese für einige Pilze der perfekte Lebensraum sind.

3.) Der Wald sollte nicht zu intensiv forstwirtschaftlich genutzt werden.

4.) Pilzsammler sollten sehr seltene Arten stehenlassen, um die weitere Vermehrung dieses Pilzes zu unterstützen.
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#7
Pilz-Baum-Symbiosen / Partnerschaften von Pilz und Baum

Hier möchte ich einige Bäume benennen, die mit Pilzen eine Symbiose eingehen und umgekehrt.

Diese Symbiosen bringen beiden Pflanzen Vorteile. Die Pilze versorgen die Bäume mit Mineralstoffen und Wasser. Der Baum hingegen liefert die für das Wachstum des Pilzes notwendigen organischen Stoffe.
Fast alle Bäume in unseren Wäldern sind auf so eine Partnerschaft angewiesen.

Der Pfirsich-Täubling (russola violeipes) lebt mit einigen Nadel- und Laubbäumen zusammen. So z.B. mit der Kiefer, der Eiche und der Buche:
[Bild: pfirsich-t-ubling.jpg]
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#8
Fichte

[Bild: fichte.jpg]


Pilzpartner:
Die Fichte nennt mehrere Pilze ihre Partner, hier sind nur einige Beispiele benannt:

Wulstlinge
Röhrlinge, wie z.B. der Fichten-Steinpilz oder der Maronen-Röhrling
Täublinge, wobei der ockerweiße Täubling am häufigsten zu finden ist
Fliegenpilze
Spitzhütige Knollenblätterpilz
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#9
Waldkiefer / Föhre

[Bild: kiefer.jpg]

Pilzpartner:
Obwohl Fichten an recht trockenen Standorten wächst und der Pilz meist feuchte Gebiete bevorzugt, sind einige Pilzpatenschaften zu finden.

Butterpilz
Edel-Reizker
Körnchen-Röhrling
Kupferrote Gelbfuß
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#10
Stieleiche

[Bild: eiche.jpg]


Pilzpartner:

Unter Eichen findet man z.B. den

Grünen Knollenblätterpilz
Eichhase
Pantherpilz

Für die Zucht von Shii-Take-Pilzen ist Eichenholz besonders geeignet.
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