Wie wird der Geschmack von Bioprodukten überprüft?
#1
Stiftung Warentest ist für einen Test von Bio-Produkten nicht qualifiziert bzw. verfügt über kein geeignetes Testpersonal

Diese Aussage wurde bereits im Ordner: "Rapunzel-Schokolade zurückgerufen" (siehe: http://www.pagan-forum.de/index.php?showtopic=26616&st=30&#entry134957) angesprochen. Als Belege dafür wurden angeführt:


Zitat:von Inte:

ich will Dir mal mit einem Beispiel versuchen, etwas begreiflich zu machen. Ich nehme hierzu Aspartam her.

- in USA von der Bedenkenlosigkeitsliste gestrichen
- in Japan verboten
- in beiden Fällen: Weil nachweislich mit Gesundheitsrisiken behaftet!
- in Deutschland weiterhin in Lebensmitteln erlaubt
- von Stiftung Warentest wird die Bedenklichkeit gänzlich unerwähnt gelassen bei der Beurteilung von Produkten (z.B. bei Test von Kalzium Brausetabletten)
- Hersteller von Aspartam: Monsanto, mit 88% Marktanteil aller ausgebrachten gentechnisch veränderten Saatgut weltweit also ein Mogul


Zitat:von Paganlord:

Und was "Stiftung Warentest" angeht, so haben die eben mehrmals bewiesen, daß sie nicht qualifiziert sind, um Bio-Produkte zu testen. Unabhängig vom Ergebnis gut oder schlecht.

Nehmen wir zum Beispiel mal diesen Test vom 29.06.06. Es geht um Orangensaft aus Tüte und Flasche.

http://www.test.de/themen/essen-trinken/test/-/1391733/1391733/1391897/

Gänzlich unerwähnt bleibt bei dem Test, daß manche Orangensäfte Gelantine (also tierische Bestandteile) enthalten, die wohl als Nebenprodukt bei der Saftzubereitung anfällt. Siehe den Beitrag von Benu: http://www.pagan-forum.de/index.php?showtopic=26647&st=0&#entry134838

Für einen Normalköstler ist das eine sehr wertvolle Information, weil er den Verzehr von Leichenstoffen für sich ablehnt. Da wie bereits mehrfach von mir gesagt, die Stiftung Warentest meiner Meinung nach über kein qualifiziertes Testpersonal in Bezug auf die Bio-Branche verfügt, ist diese Information unwichtig für die Tester, da es sich ja um nichts "Verbotenes" handelt. Jedenfalls nicht verboten im Sinne der eigenen Qualitätsauffassung. Für mich ist ein solcher Test jedoch völlig wertlos, da er keine Informationen darüber enthält, was mich zu wissen verlangt. Aus diesem Grund und den Beispielen vieler anderer Testergebnissen sind die Aussagen der Stiftung Warentest für mich generell wertlos, da deren Untersuchungskriterien für mich tendenziös am Fleischesser und Nicht-Bio-Konsumenten festgemacht wird.


Zitat:von Merum

Skandalös (und) kritiklos? – Die Stiftung Warentest und das Olivenöl

Olivenöl wird als Thema immer beliebter bei den Redaktionen weitab mediterraner Olivenhaine. Auch die Stiftung Warentest glaubt, ihren Lesern immer wieder mal ihre Erkenntnisse zu diesem Thema zu schulden.

Über Olivenöl kann man schreiben, was man will. Egal, ob fundiert oder nicht, merken tuts kaum einer. Ein massives Echo in der Öffentlichkeit ist vor allem Presseberichten gewiss, die Olivenöl mit den Reizwörtern Fälschung und Schadstoffbelastung in Verbindung bringen.

Manche Beobachter sind der Ansicht, es sei egal, wenn da manchmal etwas danebengehauen würde. Wichtig sei, dass man über Olivenöl berichte und bewusst mache, dass etwas nicht stimme. Merum ist mit dieser Haltung nicht einverstanden. Es gibt keinen triftigen Grund, warum die Redaktionen über dieses Thema nicht kompetent und sorgfältig berichten sollten. Niemandem dient weitere Verunsicherung, Verbraucher und Produzenten sind auf Sicherheiten angewiesen, auf Kriterien, die ihnen gestatten, zwischen gut und schlecht, echt und falsch zu unterscheiden. Auflagesteigernde Provokationen, Schüsse in die Dunkelheit und Skandalberichte dienen nur den Verlegern, nicht den Lesern.

Die Stiftung Warentest, die die Welt des Olivenöls auf den Regalen der Discounter zu ergründen sucht, verbreitet unbeirrt ihr Credo "Qualität muss nicht teuer sein" und richtet damit großen Schaden an. Nicht so sehr zu Lasten der Verbraucher. Die sind selber Schuld, wenn sie meinen, für EUR 5,60, 8,- oder 10,- pro Liter ein Olivenöl zu erwerben, das Gaumen und Nase Angenehmes zu bieten habe. Schaden entsteht vielmehr all jenen Produzenten, die sich bemühen, Olivenöl hoher Qualität zu erzeugen. Öl somit, für das das europäische Recht die Bezeichnung Extra Vergine vorsieht. Die Erzeugung solcher Öle ist aufwendig und teuer, da die Oliven manuell geerntet und innert weniger Stunden mit modernen, superhygienischen Anlagen verarbeitet werden müssen.

Leider kümmert sich heute keiner um das Gesetz, das die Qualitätskategorien definiert (die EU-Verordnung 796/2002). Kontrolliert wird nicht. Fast alles Olivenöl kommt als Extra Vergine auf den Markt. Gutes und stinkendes, teures und billiges. Kein Wunder, dass bei mehr als 90 Prozent der sogenannten Extra Vergine Inhalt und Etikett nicht miteinander übereinstimmen.

Leider interessiert die Stiftung Warentest die Qualität der Öle und deren rechtmäßige Bezeichnung wenig.

Die Kollegen möchten lieber Fälschungen aufdecken. Prominent prangt der Titel: "Schmutziges Gold" über dem Bericht der Stiftung Warentest. Weiter liest man, "Kein Öl war frei von Schadstoffen"! Tatsächlich hallte diese Meldung im deutschen Pressewald laut wider: "Viele Olivenöle gefälscht oder verschmutzt" und weitere Schreckensmeldungen waren zu vernehmen. Diese Berichte wurden von Kollegen verfasst, die übersehen hatten, dass die Skandalmeldung der Warentester sich lediglich auf einem - einem einzigen! - "Mangelhaft" bezüglich "Schadstofffreiheit" abstützte. Mit einer einzigen Ausnahme war der Schadstoffgehalt bei allen geprüften Ölen so unbedenklich, dass die Noten "Gut", "Befriedigend" oder "Ausreichend" vergeben wurden.
Die Warentester beharrten aber auf ihrem Skandal-Titel, obschon die Ergebnisse der Analytiker diesen nicht rechtfertigten.

Vom weitverbreiteten Etikettenschwindel ist keine Rede! Von einem Skandal gäbe es allerdings sehr wohl zu berichten. Allerdings ist weniger die Fälschung das Problem, und noch weniger die Schadstoffbelastung, als vielmehr der weitverbreitete Etikettelschwindel. Aber sensorische Qualität ist für die Stiftung Warentest kein Thema. So straften die Verkoster lediglich ein einziges Öl, dem nicht bereits die Chemiker eine verbotene Behandlung - also Panscherei - nachgewiesen hatten, mit einem "Mangelhaft" ab. Bei 19 (von 23 geprüften) Billigölen hatte der Warentest-Panel an der Qualität nichts Grundsätzliches auszusetzen.

Der wahre Skandal? Diese perfide Kombination von Skandalgeile und Kritiklosigkeit unter dem Deckmantel des "Konsumentenschutzes"!

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Nun interessierte mich wie die "Stiftung Warentest", die u. a. mit den Slogans: "Bio schmeckt nicht besser" oder "Bio Produkte sind zwar teurer – aber nicht besser" für Billig-Produkte und Discount Lebensmittel wirbt –

http://www.welt.de/wirtschaft/article1216141/Bio-Produkte_sind_teurer__aber_nicht_besser.html

denn einen solchen Geschmackstest überhaupt durchführt. Das ist sehr wichtig, denn am angeblich schlechten oder unzureichenden Geschmack machte die Stiftung Warentest ihre schlechte Testbenotung für Bio-Produkte fest. Meiner Meinung nach ist das ein Skandal, denn der gesundheitliche Vorteil der Bio-Produkte wegen der nicht vorhandenen (oder nur geringen) Schadstoffbelastung wird zwar am Textende erwähnt, aber wohl als nicht ausschlaggebend für das Testergebnis der Stiftung Warentest angesehen. Wie also testet man den Geschmack eines Lebensmittels?

Die Auskünfte, die ich dazu gefunden habe, bestätigen meine Meinung, daß die Stiftung Warentest entweder über kein geeignetes Bio-Testpersonal verfügt oder böswillig Stimmung gegen Bioprodukte verbreitet.

Nachfolgend dazu weitere Ausführungen.

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#3
aus Schrot & Korn (http://www.schrotundkorn.de/2007/200711b05.html)

Wie ein Erdbeerjoghurt schmeckt zu beschreiben, ist nicht einfach. Sahnig, süß oder säuerlich? Schmeckt er nach frischen Erdbeeren oder nach Kinderzahnpasta? War die Geschmacksempfindung schwächer oder stärker als beim zuvor probierten Joghurt? Mithilfe solcher Fragen stellen Sensorik-Experten Unterschiede zwischen Bio-Lebensmitteln und konventionellen Erzeugnissen fest.

Mit geschlossenen Augen beißt die Frau in ihr Brötchen. Es knuspert und bröselt. Der Unterkiefer mahlt langsam. Andächtig kaut sie den trockenen Bissen, schluckt ihn runter. Einige Sekunden passiert nichts. Dann schlägt die Frau die Augen auf, zückt einen Stift und beugt sich über das Blatt Papier auf ihrem Tisch. Die geschulte Geschmackstesterin umringelt die „3“, „kleistrig/teigig“ steht daneben.

Dieses Urteil entscheidet, welche Produkte ein Testmagazin später mit „sehr gut“ oder „befriedigend“ bewerten wird. Dafür braucht es natürlich klar definierte Maßstäbe, die für alle Brötchen gelten. Und die gibt es: Wie ein Richter sich an seine Gesetzesbücher hält, folgt der Geschmackstester dem DLG-Prüfschema.

Die Deutsche Landwirtschaft-Gesellschaft ist eine Organisation der konventionellen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Seit 120 Jahren testet sie Lebensmittel. Ihre Gold-, Silber- und Bronzemedaillen mit der Aufschrift „DLG prämiert“ prangen auf Tausenden von Broten, Würsten, Weinen, Tiefkühlgerichten und anderen Lebensmitteln. Für jede Produktgruppe hat die DLG Prüfbestimmungen erarbeitet, die Geschmack, Aussehen, Konsistenz, Mundgefühl und Geruch umfassen. Über 100 Merkmale muss ein Prüfer bewerten. Fünf Punkte vergibt er, wenn alles passt. Krümelt das Brötchen beim Schneiden, bekommt es einen Punkt weniger. Ein grober Fehler, etwa ein gäriger Geschmack, führt zu zwei oder drei Punkten Abzug. Jedes Produkt wird von mehreren Testern probiert. Bei DLG-Wettbewerben sind es mindestens drei.


Orientiert am Massengeschmack

An den DLG-Prüfbestimmungen orientieren sich auch Ökotest oder die Stiftung Warentest, wenn sie die Sensorik von Lebensmitteln bewerten. Das kann für Bio-Produkte ein Nachteil sein. Denn die DLG richtet ihre Merkmale an der üblichen, konventionellen Herstellungspraxis und der allgemeinen Verbrauchererwartung aus. Sie definiert eine Art Massengeschmack. Was davon abweicht, schmeckt nicht anders, sondern schlecht.


Bio verzichtet auf Zusatzstoffe

So wertete die Stiftung Warentest zum Beispiel passierte Bio-Tomaten ab, weil sie nur „schwach tomatig“ schmeckten. Die konventionelle Passata schnitt besser ab. Das lag nicht unbedingt an der Qualität der Tomaten, sondern daran, dass die Produkte, im Gegensatz zur Bio-Passata, gesalzen waren. Salz rundet den Geschmack ab und intensiviert ihn.

Viele Bio-Produkte jedoch schmecken anders und sehen anders aus als ihre konventionellen Gegenstücke. Weil die Hersteller auf übliche Zusatzstoffe verzichten, andere Rohstoffe wählen, sie schonender verarbeiten oder einer anderen Produktphilosophie anhängen.

Ein paar Beispiele: Instant-Kakao, der statt 80 nur 40 Prozent Zucker enthält, schmeckt nicht so süß. Bio-Margarine kommt ohne das in konventionellen Streichfetten übliche Butteraroma aus. Stattdessen bestimmen die verwendeten Pflanzenöle den Geschmack. Kaffee, dessen Bohnen aus einem einzigen Anbauprojekt stammen, schmeckt anders als die üblichen Mischungen von Bohnen aus mehreren Ländern. Ein Bio-Wiener-Würstchen wird nie so ein intensives Raucharoma aufweisen wie ein konventionelles. Dafür ist der Buchenholzrauch echt.


Bio schmeckt anders

An Beispielen wie Erdbeerjoghurt und Schokocreme hat Kirsten Buchecker vom Technologie Transferzentrum Bremerhaven aufgezeigt, dass Bio-Produkte tatsächlich anders schmecken. Sie fordert, dass Geschmacksprüfer solche Unterschiede lernen müssen. Nur dann könnten sie Bio-Lebensmittel angemessen bewerten. Auch müssten noch weitere Produktgruppen auf Unterschiede überprüft werden.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
... und jeder Bundesbürger, der mit Aas, Alkohol und anderen Mitteln (z.B. Nikotin)
seinen Geschmack verstümmelt, disqualifiziert sich automatisch, ein Geschmacksurteil über jedwedes Lebensmittel abzugeben.
Produkte aus der Chemiefabrik gauckeln meinem Geschmack etwas vor,
es schmeckt, was ich zu mir nehme, aber besteht es überhaupt noch aus natürlichen Rohstoffen?
Genau das ist es, was sich der bewußt lebende Mensch fragt, was nehme ich zu mir?
Man fängt an im Lebensmitteldschungel zu suchen.
Zum Glück hilft uns Muninn hier im Forum mit sehr guten Hinweisen,
da noch die Übersicht zu behalten.

Letztlich kommt man zu der Erkenntnis, daß nur Bioprodukte den Anspruch einer natürlichen Ernährung genügen, und genau darum geht es doch!
So nah wie möglich an der Natur, so unverändert wie möglich, und so rein wie möglich.
Ich bin schließlich kein Allesschlucker!
Daß die Bio-Schokolade von Hersteller B dem ein oder anderen nicht schmeckt, ist eben Geschmackssache, aber dafür gibt es dann Bio-Schokolade von Hersteller C.

Schreiber, die die Meinung der Masse hier vertreten, haben viele Themen, die dieses Forum behandelt, nicht gelesen bzw. nicht verstanden.
Diese zählen zu den Unruhestiftern und den Trägern der Desinformationskampagne.
Lebe für Deine Ideale!
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#5
Man sollte Kinder das testen lassen, denn Kinder sind geschmacklich, sofern sie vernünftig von Geburt an ernährt wurden, wesentlich unvorbelasteter als irgendwelche sogenannten Geschmackstester, die irgendwann dazu fanden, und es bestenfalls als Gelderwerb ansehen!

Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#6
Zitat: Man sollte Kinder das testen lassen, denn Kinder sind geschmacklich, sofern sie vernünftig von Geburt an ernährt wurden, wesentlich unvorbelasteter als irgendwelche sogenannten Geschmackstester


Solange sie nicht beeinflusst werden...
Dafür sind sie ja genauso anfällig.
Der Erfolg ist mit den Mutigen!
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