15.01.12008, 19:18
Zitat:Das alles führt zu Haß, Aggression, Gewalt und Krieg, die flankiert von Mitleid, Trauer, Wehmut und Hilfsbereitschaft daherschreiten. Letzteres führt dann wieder zu Liebe und der Teufelskreis beginnt von Neuem.
Sind es nicht viel häufiger Gier und Machtgelüste, die zu Gewalt, Haß, Krieg usw. führen? Aber auch Liebe kann zur Manipulation führen, wenn sie zu „Ich weiß, was für Dich gut ist“, wird. Unter Liebe wird eben Vieles verstanden, manche wenden auch direkt Gewalt an – aus ihrer so verstandenen Liebe. Und manch einer denkt sogar, er wurde tatsächlich aus Liebe gepeinigt. Ebenso werden „aus Liebe“ auch die schwersten und absichtsvollsten Fehler verziehen. Oder auch gemacht. Es wird ja sogar „aus Liebe“ gemordet. Alle Emotionen können eben zur Unkontrolliertheit führen.
All dies sollte man aber auch nicht Liebe nennen, sondern emotionale Abhängigkeit. Die Bezeichnung Liebe verdiente eher die Zusammenfassung aus Achtung, Treue, einem füreinander Einstehen, Vertrauen (und zwar nicht blindem, sondern begründetem) usw.
Zitat:Vielleicht muß es so sein, damit wir lernen, diese Gefühle zu kontrollieren.
Ja, das sehe ich auch so. Und darum geht es ja auch im Forum: Emotionskontrolle.
Das ist es, warum wir hier (auf der Erde; nicht im Forum ) sind, um diese Erfahrungen zu machen und um damit zurechtzukommen, über uns selbst hinauszuwachsen, was ja nichts anderes heißt, als die Emotionen zu kontrollieren.
Und es betrifft alle Emotionen, seien das Haß, Neid, Gier oder aber die Form der Liebe, die auf Abhängigkeit gründet, die uns der Kontrolle beraubt. „Wahre“ Liebe ist nicht emotional, sondern eine bewusste sinnvolle Entscheidung. Wenn es auch schön ist, wenn sie mit der „romantischen“ Liebe einhergeht, da dies ja eine angenehme Emotion ist. Aber sobald sich eine Abhängigkeit einschleicht, sollte man auch hier kontrollieren. Denn es ist gleich, welche Emotion Dich kontrolliert, also ob das Haß oder ob das Liebe ist, statt dass Du Dich selbst kontrollierst.
Das gilt nicht nur für die Partnerliebe, sondern auch für Nächstenliebe, Naturliebe usw. Auch in der Natur sollte man nicht „vor Liebe abheben“, sondern in Verbundenheit und mit Respekt empfinden. Verbundenheit und Respekt sind kontrollierte Handlungen, die nicht geleistet werden könnten, wenn die Füße nicht auf dem Boden stehen, weil man abgehoben hat. Und wenn man abhebt, manchmal will man das ja (ich meine jetzt beim Kunstgenuß oder so ), dann sollte man das bewußt tun, damit man aus dieser unkontrollierten und auch unkontrollierbaren Sphäre auch wieder heraus findet in die kontrollierbare.
Zitat:Wer es will, kann ja als kalter Fisch leben.
Man ist nicht kalt, nur weil man seine Emotionen unter Kontrolle hat. Die kaltherzigen kaltblütigen Taten werden ohne eigene Kontrolle, unter der Führung einer Emotion, begangen.