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[Beitrag rückkopiert aus Thementrennung]
Hallo nocheinmal,
Zitat:Neowulf: Es gibt aber auch eine Menge Nachteile. Von Kopfschmerzen über Depressionen, sowie eine Persönlichkeitsveränderung.Darum verzichtet man heute in der Schule auf das Umlernen von Linkshändern zu Rechtsschreibern.
Bitte nicht unterschiedliche Themen durcheinanderwürfeln, das verwirrt und "zerredet" das Thema.Die Idee war nicht Links- zu Rechtshändern zwangsumzufunktionieren, sondern eine Schreibweise zu bevorzugen, die beide Seiten gleichmäßig beansprucht. Nicht mehr und nicht weniger.Ich bin aber auch der Meinung, daß es wichtig ist, eine Person mit ihrer angeborenen (nicht anerzogenen!) Händigkeit nicht zu anderer Schreibweise zu zwingen. Das wäre ja eben genau kontraproduktiv und könnte tatsächlich "Verhaltensstörungen" hervorrufen.
Einmal geht es darum, daß jeder sowohl seine "natürliche" Polarität ausleben oder gar unabhängig von seiner Erziehung finden (!) kann. Und zum anderen, daß man auch mit der "schwachen" Seite konfrontiert wird.Außerdem sind durch unseren Schriftfluß Linkshänder ohnehin zwangsbenachteiligt (verkrampfter Schreibstil). Da brauche ich keinen Dr./Phd in Linguistik um das feststellen zu können.Aber keine Angst, mein Vorschlag ist z.Zt. ohnehin nicht umsetzbar. Vielleicht aber beim nächsten Zivilisationsanlauf. Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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Der Göttin zum Gruße!Habe gerade etwas recherchiert, "meine Idee" ist scheinbar gar nicht so neu, sondern eher extrem alt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Boustrophedon
Zitat: Bustrophedon (griech. bous: Ochse, strephein: wenden, vgl. Strophe, gemeint: ~ wie beim Pflügen, wörtl: „ochsenwendig“; im Deutschen hat sich der Ausdruck „furchenwendig“ eingebürgert) bezeichnet die Schreibweise mit zeilenweise abwechselnder Schreibrichtung von links nach rechts und von rechts nach links.
Genau das hatte ich gemeint, dort gibt es auch sogar noch ein Beispielbildchen in altgriechischer Schrift, so daß jetzt alle Unklarheiten beseitigt sein sollten.Erste Versuche meinerseits mit Schreibschrift (ich bin rechtshändig) haben gezeigt, daß die Lernkurve recht steil ist. Am Anfang ging gar nichts, ich mußte mir jeden Buchstaben erst in rechtsgerichteter Form aufmalen und dann gedanklich spiegeln, bevor ich ihn linksgerichtet hinbekam - und dann auch nur hakelig. Nach en paar Übungen pro Buchstabe funktioniert es allerdings problemlos automatisch, es bleibt nur hakelig, wie bei einem Grundschüler. Inzwischen prägt sich nun mein graphologischer Schreibstil immer mehr auch in linksgerichteter Schreibrichtung aus.Eine graphologische Untersuchung von einem Text, der sowohl links- als auch rechtsläufig geschrieben ist, dürfte auch ein paar interessante Aspekte mehr über den Schreiber aufdecken, da beide "Gehirnareale" abwechselnd zum Ausdruck kommen.Grüße
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Der Göttin zum Gruße,
Zitat: 7x7: Schreiben ist mehr als Zeichen auf Papier setzen.
Und Musizieren mehr als Tasten drücken, und Kampfkunst mehr als Bewegungsabläufe abzurufen oder einfach irgendwo draufzuschlagen.
Der Vergleich ist sogar perfekt. Nun?E ben gerade weil (Hand-)Schreiben mehr ist, als nur Zeichen auf Papier setzen, sollte man doch darauf achten WIE man dies tut.
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Gast
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Ich grüße Dich,
Zitat:Und Musizieren mehr als Tasten drücken, und Kampfkunst mehr als Bewegungsabläufe abzurufen oder einfach irgendwo draufzuschlagen.Der Vergleich ist sogar perfekt.
Da will ich Dir gar nicht widersprechen. Nur denke ich eben, ist es ein kleiner Unterschied ob man Neues lernt oder erlerntes vertieft. Ich kann nur beschreiben wie es bei mir ist und da ich rechts schreibe, kann ich wohl für mich sagen, das das links schreiben mich kräftig durcheinander bringt.Der Fluss der Worte, der Gedanken, dem was ich mitteilen will ... ist dann einfach gestört und verläuft stockend und quält sich.Das ist für mich und dem was ich tue nicht sehr zuträglich.
Zitat:Eben gerade weil (Hand-)Schreiben mehr ist, als nur Zeichen auf Papier setzen, sollte man doch darauf achten WIE man dies tut.
Auch dem will ich nichts entgegen setzten. Für mich jedoch ist es eher unpraktisch und stört meine Gedanken. Es hindert mich eben daran, das was in mir drin ist nach außen zu befördern. Denn ich schreibe ja nicht einfach nur ab oder kopiere was ich denke. Es ist etwas, das auch durch das schreiben an sich entsteht. Außerdem würde ich noch gerne hinzufügen, das die linke ja nicht unbeteiligt ist. Sie hält das Papier und manchmal auch die Stirn oder die Wange, wenn ich zum Beispiel innehalte und das geschriebene noch einmal prüfend überblicke.Habe ich einen Absatz zu meiner Zufriedenheit beendet, so ist es auch die Linke die das Papier in die Höhe hebt und zu den anderen legt.
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Zitat:Auch dem will ich nichts entgegen setzten. Für mich jedoch ist es eher unpraktisch und stört meine Gedanken. Es hindert mich eben daran, das was in mir drin ist nach außen zu befördern.Das muß man eben von klein auf beginnen zu üben, dann macht es gar nichts aus denke ich.
Fahr doch mal in England mit dem Auto, die Regeln dort werden Dich sicherlich auch beim Fahren behindern. ;-) Es ist aber gut möglich, daß die "Ochsenpflugschreibweise" nicht mit jeder Art von Gedanken auf die Dauer harmoniert, bzw. die Gedanken verändert. Ich selbst kann aus eigener Erfahrung noch nicht genug dazu sagen.Fest steht aber: Es gibt geborene Linkshänder wegen der verdrehten Polung (ohne gesellschaftlichen Druck gäbe es wahrscheinlich noch mehr) und die müssen durchgehend verkrampft schreiben, um sich der einseitigen Schrift anzupassen.
Gruß
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7x7
Gast
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Hallo THT,
Gibt es schon etwas mehr Erfahrungen über Du die berichten könntest?
Es würde mich schon sehr interessieren.
Auch darum, weil ich in England keinerlei Probleme hatte und eine Veränderung der Gedanken auch nicht bemerkt habe. Ich konnte nur eine Art Erweiterung der Gedankenansätze bemerken, was ich aber eher auf die andere Sprache zurück führe.
Gruß von 7x7
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Der Göttin zum Gruß,
Leider noch nichts außerhalb extremer Spekulation.
Ich melde mich hier zu Wort, wenn definitive Ergebnisse vorliegen. Auch wenn diese dann noch immer definitiv subjektiv sind. ;-)
7x7:
Zitat:Auch darum, weil ich in England keinerlei Probleme hatte ...
Ich habe selbst in D keine Probleme mit dem "Linksfahren".
8-)
Zitat:Ich konnte nur eine Art Erweiterung der Gedankenansätze bemerken
Dieser Effekt tritt i.d.R. aber nur bei sprachlich begabten oder die Fremdsprache gut beherrschenden Menschen auf, bzw. bei wäßrig empathischen Charakteren, die sich eher spontan in das "fremde Volkskollektiv" einklinken. Bei manchen extrem festen Individuen habe ich sogar schon eine Begrenzung des Denkhorionts bemerkt. ;-)
Wie auch immer, ich denke auch nicht, daß das etwas mit den stur verkehrt fahrenden Engländern zu tun hat.
Nachtrag:
Hier eine kleine Java-Anwendung, mitr der man Text aus Textdateien und Zwischenablagen ochsenwendig darstellen kann. Wenn man übt, kann man dann Texte auf diese art sogar schneller lesen als konventionell:
http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=202549
Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
7x7
Gast
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Grüße Dich THT,
auch auf die Gefahr hin, vollkommen OFF - TOPIC zu sein, könntest Du mir bitte erklären, was "wäßrige Empathie" ist?
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