06.04.12008, 22:25
Warum ich mir zuweilen den Unmut einiger Mitdiskutanten zuziehe liegt wohl daran, daß ich mich zuweilen so ausdrücke, daß andere mich mißverstehen. Und ich bringe gern rhetorisch übertriebene Argumente, d. h. ich provoziere ein wenig in der Argumentation, um meinen Gesprächspartner zum Nachdenken über seine Positiuon zu veranlassen. Und ich habe eine klare und in Jahrzehnten begründete Meinung, von der ich nicht leicht abgehe.
Ich betrachte auch die Welt weniger aus meinen eigenen Augen, sondern von einem dritten, eher abgehobenen Standpunkt. Meine eigenen Eßgewohnheiten würden mich nie dazu bringen, nur deswegen etwas zu rechtfertigen. Ich esse gerne Süßes und weiß doch, daß es nicht gesund ist. Ich würde nie versuchen, es "gesund zu reden", um dieses Laster zu rechtfertigen. Das käme mir wie Fälschung vor.
Und ich denke, Toleranz ist entscheidend.
Bei der Frage der Fleischernährung sehe ich mehrere ethische Fragen zugleich:
1. Gilt die Natur (Biologie) allein als Vorbild, oder nicht auch die Kultur und Tradition?
Wie ich schon schrieb, in der Natur wirken auch Riesen und Dämonen, alles 1:1 vergöttlichen und zur Richtleite erheben, geht nicht. Und unsere Kultur und Tradition kennt die Gemischternährung. Waren diejenigen Vorfahren, die dies so gehandhabt haben, "schlecht" oder "Mörder"? Nein, waren sie nicht. Sie folgten nur ihrem natürlichen Überlebensinstinkt und ernährten sich von dem, was vorhanden war. Ich kann sie dafür nicht kritisieren.
2. Wenn die Natur Vorbild ist, welche Tierarten werden dann nach welchen Kriterien ausgewählt?
Das ist ja gerade der springende Punkt: Nimmt man die Bienen zum Vorbild, müßten wir im Matriarchat leben und Männer sterben lassen, nehmen wir die Hirsche zum Vorbild, müßten wir in patriarchaler Vielweiberei leben. Nehmen wir den Wolf zum Vorbild, müßten wir Fleischesser werden, ist es der Hase, müßten wie Vegetarier werden.
Wer das Vorbild der Natur (nach eigenem Gutdünken) auswählt, der entscheidet letztendlich über "gut" und "schlecht". Er macht sich zum Guru.
3. Wie sieht es mit den von unser Zivilisation unberührten Naturvölkern aus? Haben sie Sonderrechte oder machen sie alles falsch?
Sonderrechte für Naturvölker würde bedeuten, daß die Götter ungerecht sind, da Sie den einen gestatten, was Sie den andern verbieten. "Ungerechte Götter" ist ein Widerspruch, wie etwa "trockenes Wasser" - sie gibt es nicht. Wer das will, kann an Götter nicht glauben. Und wer an Götter nicht glaubt, wessen "Ethik" vertritt er dann, außer seiner eigenen?
4. Kann es unterschiedliche ethische Vorschriften geben, für uns und für echte Naturvölker?
Natürlich nicht. Götter, die den Kosmos geschaffen haben, haben auch nur eine göttliche Ethik geschaffen.
5. ist es ethisch zu rechtfertigen, ein anderes Lebewesen zu töten, um es zu essen?
Das Gebot "Du sollst nicht töten" ist biblisch. Aber auch dort gilt es nicht für Feinde, Verbrecher (Steinigung) oder Tiere. Heidnisch ist es auch nicht. Auch für die Tiere selbst gilt es nicht, oder alle Raubtiere verstoßen täglich dagegen. Und Pflanzenesser töten zwangsläufig die Pflanzen, die sie essen. Daß Pflanzen seelische Empfindungen haben, ist ja durch Versuche zumindest als sehr wahrscheinlich erwiesen. Aber selbst wenn sie das nicht hätten, so leben sie doch unbestreitbar und sterben durch die Ernte (nicht alle, manche überleben, wenn die Wurzel erhalten bleibt. Menschen, denen man Arme oder Beine abtrennt, sterben auch nicht deswegen gleich).
6. Ist es gesund, sinnvoll oder ungesund, unsinnig?
Wahrscheinlich hängt das auch von der sog. Rasse zusammen. Was dem einen gesund ist, macht den andern krank (siehe Milchverträglichkeit). Also muß jeder auf seinen Instinkt hören.
7. Wie geht man mit Menschen um, die es genau anders machen, als man selbst?
Es wird einem nichts anderes übrigbleiben, als es zu tolerieren. Denn niemand weiß mit 100% Sicherheit, welcher Weg der richtige ist. Aber selbst wenn man das wüßte, so wäre doch ein zwangsweises Befolgen der Gesetze nichts wert. Wir sind auf einem Entwicklungsweg und leben nach unserer geistigen Stellung.
Ist das Böse ausrottbar, wenn man es per Gesetz verbietet und die Einhaltung strikt überwacht? Das glauben Moslems, ich nicht. Nein, es kommt dann nur nicht zum Ausdruck, bleibt also in den Herzen der Bösen verborgen. Gutes tun, weil man es muß, ist aber nichts wert, es muß aus dem Inneren heraus, aus Überzeugung, getan werden.
Lichtgruß, Geza
Ich betrachte auch die Welt weniger aus meinen eigenen Augen, sondern von einem dritten, eher abgehobenen Standpunkt. Meine eigenen Eßgewohnheiten würden mich nie dazu bringen, nur deswegen etwas zu rechtfertigen. Ich esse gerne Süßes und weiß doch, daß es nicht gesund ist. Ich würde nie versuchen, es "gesund zu reden", um dieses Laster zu rechtfertigen. Das käme mir wie Fälschung vor.
Und ich denke, Toleranz ist entscheidend.
Bei der Frage der Fleischernährung sehe ich mehrere ethische Fragen zugleich:
1. Gilt die Natur (Biologie) allein als Vorbild, oder nicht auch die Kultur und Tradition?
Wie ich schon schrieb, in der Natur wirken auch Riesen und Dämonen, alles 1:1 vergöttlichen und zur Richtleite erheben, geht nicht. Und unsere Kultur und Tradition kennt die Gemischternährung. Waren diejenigen Vorfahren, die dies so gehandhabt haben, "schlecht" oder "Mörder"? Nein, waren sie nicht. Sie folgten nur ihrem natürlichen Überlebensinstinkt und ernährten sich von dem, was vorhanden war. Ich kann sie dafür nicht kritisieren.
2. Wenn die Natur Vorbild ist, welche Tierarten werden dann nach welchen Kriterien ausgewählt?
Das ist ja gerade der springende Punkt: Nimmt man die Bienen zum Vorbild, müßten wir im Matriarchat leben und Männer sterben lassen, nehmen wir die Hirsche zum Vorbild, müßten wir in patriarchaler Vielweiberei leben. Nehmen wir den Wolf zum Vorbild, müßten wir Fleischesser werden, ist es der Hase, müßten wie Vegetarier werden.
Wer das Vorbild der Natur (nach eigenem Gutdünken) auswählt, der entscheidet letztendlich über "gut" und "schlecht". Er macht sich zum Guru.
3. Wie sieht es mit den von unser Zivilisation unberührten Naturvölkern aus? Haben sie Sonderrechte oder machen sie alles falsch?
Sonderrechte für Naturvölker würde bedeuten, daß die Götter ungerecht sind, da Sie den einen gestatten, was Sie den andern verbieten. "Ungerechte Götter" ist ein Widerspruch, wie etwa "trockenes Wasser" - sie gibt es nicht. Wer das will, kann an Götter nicht glauben. Und wer an Götter nicht glaubt, wessen "Ethik" vertritt er dann, außer seiner eigenen?
4. Kann es unterschiedliche ethische Vorschriften geben, für uns und für echte Naturvölker?
Natürlich nicht. Götter, die den Kosmos geschaffen haben, haben auch nur eine göttliche Ethik geschaffen.
5. ist es ethisch zu rechtfertigen, ein anderes Lebewesen zu töten, um es zu essen?
Das Gebot "Du sollst nicht töten" ist biblisch. Aber auch dort gilt es nicht für Feinde, Verbrecher (Steinigung) oder Tiere. Heidnisch ist es auch nicht. Auch für die Tiere selbst gilt es nicht, oder alle Raubtiere verstoßen täglich dagegen. Und Pflanzenesser töten zwangsläufig die Pflanzen, die sie essen. Daß Pflanzen seelische Empfindungen haben, ist ja durch Versuche zumindest als sehr wahrscheinlich erwiesen. Aber selbst wenn sie das nicht hätten, so leben sie doch unbestreitbar und sterben durch die Ernte (nicht alle, manche überleben, wenn die Wurzel erhalten bleibt. Menschen, denen man Arme oder Beine abtrennt, sterben auch nicht deswegen gleich).
6. Ist es gesund, sinnvoll oder ungesund, unsinnig?
Wahrscheinlich hängt das auch von der sog. Rasse zusammen. Was dem einen gesund ist, macht den andern krank (siehe Milchverträglichkeit). Also muß jeder auf seinen Instinkt hören.
7. Wie geht man mit Menschen um, die es genau anders machen, als man selbst?
Es wird einem nichts anderes übrigbleiben, als es zu tolerieren. Denn niemand weiß mit 100% Sicherheit, welcher Weg der richtige ist. Aber selbst wenn man das wüßte, so wäre doch ein zwangsweises Befolgen der Gesetze nichts wert. Wir sind auf einem Entwicklungsweg und leben nach unserer geistigen Stellung.
Ist das Böse ausrottbar, wenn man es per Gesetz verbietet und die Einhaltung strikt überwacht? Das glauben Moslems, ich nicht. Nein, es kommt dann nur nicht zum Ausdruck, bleibt also in den Herzen der Bösen verborgen. Gutes tun, weil man es muß, ist aber nichts wert, es muß aus dem Inneren heraus, aus Überzeugung, getan werden.
Lichtgruß, Geza