Alexander bei den Hunnen und Kurganleuten
#1
Alexander in Kasachstan

Ein neuer Anblick bot sich uns jenseits des Flusses; die Wohnwagen der Skythen standen dort, ihre Pferdeherden und schwarzen Filzzelte. Sie hatten von der Erhebung der Sogdier gehört und waren herbeigestürzt wie Raben, um ihren Anteil von der Beute zu erhalten. Als sie uns sahen, zogen sie sich zurück, und wir glaubten, daß sie fort seien. Am nächsten Tag waren sie wieder da; allerdings nur die Männer. Sie ritten auf ihren kleinen struppigen Pferden in wirbelnden Kreisen, schwenkten ihre mit Quasten verzierten Speere und schrien. Sie versuchten, über den Fluß zu schießen, aber ihre Pfeile flogen nicht so weit. Alexander war neugierig, was ihr lautes Geschrei bedeuten sollte, und ließ Pharneuches, den obersten Dolmetscher, kommen. Offensichtlich wollten die Skythen Alexander wissen lassen, daß er nur den Fluß überschreiten müsse, wenn er den Unterschied zwischen Baktriern und den heldenhaften Skythen lernen wollte.

[Bild: Skythe.jpg]
Skythischer Hunne mit dem typischen Skythenbogen. Der Reiterbogen ist eine Bogenform, die im Großraum China vorherrschte und von den damals dort angesiedelten Hunnen, Mongolen und Türken benutzt wurde.

Das ging mehrere Tage so, jedes Mal schrien die Skythen lauter und machten Gesten, die keines Dolmetschers bedurften. Alexander wurde zornig. Er versammelte alle seine Generäle in seinem Zelt. Dichtgedrängt standen sie um ihn herum, so daß er nicht laut sprechen mußte.

Alexander sagte, wenn er die Skythen jetzt ohne Denkzettel fortließe, würden sie seine neue Stadt in dem Augenblick plündern, in dem wir wegmarschierten. Da Alexander den Skythen diesen Denkzettel jedoch persönlich erteilen wollte, waren die anderen dagegen. Trotzdem stand Alexanders Beschluß zur Rache an den Skythen fest. Er dachte, daß sie glauben würden, er fürchte sich, wenn er nicht selbst käme.

Der Jaxartes (heute: Syr-Darja) ist viel schmaler als der Oxus (heute: Amurdarja), den wir bereits vor einigen Wochen überquert haben. Am nächsten Tag ließ Alexander die Flöße klarmachen und schickte nach dem Seher Aristandros, der die Vorzeichen deuten sollte. Als Aristandros zurückkam, sagte er, daß die Vorzeichen nichts Gutes verhießen.

[Bild: kasachstan.jpg]
Alexander wäre noch weiter in Richtung Mongolei und Baikalsee geritten, wenn ihn die Krankheit nicht aufgehalten hätte.

Alexander zögerte. Am nächsten Tag kamen jedoch mehr Skythen als je zuvor. Sie waren nun eine ganze Armee. Alexander ließ das Opfer wiederholen und erhielt vom Priester Aristandros wieder ein „Nein“. Daraufhin fragte Alexander, ob die Gefahr seine Soldaten oder ihn betreffe. "Nur ihn", sagte Aristandros.

Natürlich bereitete Alexander die sofortige Überfahrt vor. Das war einer der wenigen Fälle, wo Alexander nicht auf die Worte der Priester und Seher hörte. Besser wäre er wahrscheinlich jedoch dran gewesen, hätte er auf Aristandros gehört.

Die Skythen warteten nur darauf, unsere Soldaten in Stücke zu hauen, sobald sie ans andere Ufer klettern würden. Aber sie hatten nicht mit den Katapulten gerechnet. Die Geschosse hatten eine größere Reichweite als die skythischen Pfeile. Nachdem einigen ihrer Reiter Schild und Panzer durchschlagen worden waren, hielten sie sich in einiger Entfernung vom Ufer. Alexander schickte die Bogenschützen und Schleuderer voraus, um die Skythen in Schach zu halten, während die Phalanx und die Reiterei übersetzen. Er selbst war auf dem ersten Floß, das hinüberfuhr.

Die Skythen umzingelten das makedonische Karree; jedoch hielten sie den vernichtenden Angriff unserer Reiterei von links und rechts gleichzeitig nicht aus. Sie wurden in die Zange genommen und flüchteten ins Landesinnere. In einer riesengroßen Staubwolke ergossen sich die Skythen über die Ebene, von Alexanders Reitern verfolgt. Die Verfolgung des flüchtenden Feindes dauerte drei Tage und Alexander wäre noch weiter nach Kasachstan hineingeritten, wenn sich nicht die unglückliche Prophezeiung des Aristandros erfüllt hätte. Alexander trank schmutziges Wasser und erkrankte so schwer an Ruhr, daß er bewußtlos aus dem Sattel fiel und ins makedonische Lager am Jaxartes-Fluß zurückgetragen werden mußte.

„Es ist die Ruhr, gnädiger Herr“, sagte ein Knappe zu dem Arzt. „Ich wurde beauftragt es euch zu sagen; er trank fauliges Wasser. Er hat einen blutigen Ausfluß und ist sehr schwach.“

„Das sehe ich“ sagte der Arzt. Alexanders Augenlider flatterten. Sie redeten über ihn hinweg, als wäre er halb tot; das war er auch, aber es ärgerte ihn. Der Arzt gab ihm einen Trank, den er vorbereitet hatte. Man legte Alexander auf eine Trage und trug ihn ins Zelt. Würde er die nächsten beiden Tage überleben, hätte er gute Chancen, daß sein Körper die Krankheit besiegen würde. Jeder im Lager machte sich die größten Vorwürfe, daß man Alexander trotz der schlechten Omen nicht von dem Vorhaben abgehalten hatte. Mit Leichtigkeit hätten auch Ptolemaios, Seleukos oder Perdikkas die Schlacht gegen die Skythen anführen können.

Aber die Götter hatten noch einiges mit Alexander vor und ließen ihn wieder genesen. Ein paar Tage später empfing Alexander dann eine Gesandtschaft der Skythen. Sie entschuldigten sich und versprachen, daß sie Alexander nicht wieder belästigen wollten. Sie hatten ihre Lektion gelernt, auch wenn Alexander dafür beinahe mit dem Leben bezahlen mußte.



Anmerkung: Als Skythen werden einige der frühesten bekannten Reiternomadenvölker bezeichnet, die im 1. Jahrtausend v. d. Z. in dem Steppengürtel zwischen dem Jenissei in Sibirien bis hin zum nördlichen Schwarzen Meer gelebt haben. Darunter waren auch einige Gruppierungen seßhaft und betrieben Ackerbau. Anthropologisch betrachtet waren ihre Stammeskonföderationen Indoeuropäer. Ihre Gemeinsamkeiten kennzeichnen sich durch das Entstehen des Reiternomadentums, durch eine neue Kampftechnik mit Einführung des Kompositbogens (berittene Bogenschützen), durch einen eigenen Kunststil (skythischer Tierstil) und einer sozialen Ausdifferenzierung, die sich in den monumentalen Grabhügeln (sogenannte Kurgane) ausdrückt.
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#2
Meine Grüße an Wishmaster!

Fein Fein, ein weiterer Alexander-Freund. Winken

Auch wenn Alexander nur 33 Jahre jung geworden ist, gibt es über ihn mehr Geschichten zu berichten, als man gemeinhin denken könnte.

Ewig währt der Toten Tatenruhm.
Im A & O das Geheimnis liegt - Omega siegt!
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#3
Im Jahre 329 v. d. Z. hatte Alexander mit seinem Heer von Kandahar (Afghanistan) kommend den Hindukusch nach Norden überschritten, um darauf in die Landschaft Baktrien einzuziehen. Zu dieser Zeit hatte sich für ihn die Situation sehr kritisch gestaltet. Zum einen war das Heer nach dem schweren Übergang über das zentralasiatische Gebirgsmassiv während der Wintermonate und längeren Phasen der Hunger- und Durststrecken ausgezehrt und weiterhin durch größere Truppenabstellungen zur Provinzsicherung auf fast die Hälfte seiner ursprünglichen Mannesstärke geschrumpft, also auf etwa 25.000 Mann.

Etwas weiter im Norden, jenseits des Flusses Jaxartes (Syrdarja), lebte ein Unterstamm der Skythen, der wegen seiner Raubzüge eine ständige Bedrohung für Alexanders Reich darstellte. Die skythischen Fürsten waren über die aktuellen Vorgänge im Alexanderreich gut unterrichtet – einige ihrer Reiterhorden kämpften bereits auf Seiten des Alexander-Gegners Spitamenes – worauf sie nun die Gelegenheit erkannten, mittels eines Sieges über die Makedonen und eine anschließende Ausplünderung der Provinz reiche Beute machen zu können. Am Nordufer des Jaxartes zogen sie ein großes Reiterheer zusammen. Alexander erfuhr in Marakanda von der neu aufziehenden Bedrohung und sah daher einstweilen von einem direkten Zug gegen Spitamenes ab. Stattdessen nahm er mit seinem Heer den Marsch Richtung Jaxartes auf, auf dem er innerhalb von zwei Tagen sieben Städte erobern und zerstören konnte, darunter die in der Nähe des Südufers gelegene Stadt Kyropolis. Sie war die nördlichste Stadt des persischen Reichs in Asien und wurde einst von Kyros II. als Grenzbollwerk gegen die in den weiten Steppen des Nordens lebenden Skythen gegründet. Nach dem Abzug aus Marakanda war im Gegenzug Spitamenes mit seinen Reitertruppen aus der Steppe zurückgekehrt und nahm deren Belagerung auf. Alexander verzichtete allerdings auf eine Umkehr und sandte lediglich eine 2.300 Mann starke Truppe unter Pharnuches aus, die Marakanda entsetzten sollte.

Bevor Alexander die Durchschreitung des Jaxartes aufnahm, um die am Nordufer wartenden Skythen zum Kampf zu stellen, entschloss er sich zunächst am Südufer eine neue Stadt zu gründen, Alexandria Eschatē („die Äußerste, die Entfernteste“), das heutige Chudschand. Sie sollte mit kriegsinvaliden Makedonen und Griechen sowie der einheimischen Bevölkerung der zuvor zerstörten sieben Städte besiedelt und mit einer Schutztruppe versehen werden. Ebenso wie Kyropolis vor ihr sollte sie den Schutz der Nordgrenze des Alexanderreichs gegen die Skythen gewährleisten.

Die Skythen beobachteten vom Nordufer aus die Arbeiten an der Stadtmauer und suchten sie durch Pfeilbeschuss zu stören, der allerdings wirkungslos blieb, da die Reichweite ihrer Pfeile nicht über die Breite des Flusses hinausreichte.

Erst nachdem die Mauern nach siebzehn Tagen Bauzeit für einen wirkungsvollen Schutz der Stadt hoch genug waren, entschloss sich Alexander zum Kampf mit den Skythen. Dazu ließ er alle auffindbaren Boote entlang des Jaxartes requirieren, auf denen seine Krieger alle zugleich über den Fluss setzen sollten. Diese waren zahlreich genug um den Skythen mehr Ziele zu bieten als deren Feuerkraft bewältigen konnte. Weiterhin ließ Alexander seine Feldartillerie, Ballisten für den direkten Zielbeschuss, am Ufer positionieren, die den Booten Feuerschutz bieten konnten. Denn die Reichweite der Ballisten ragte weit über die von einfachen Bögen hinaus und konnte die Skythen am gegenüberliegenden Ufer erreichen. Ein ähnliches Vorgehen hatte Alexander während seines Balkanfeldzugs (335 v. d. Z.) gegen die Illyrer angewandt. Nachdem einer ihrer Anführer unter dem Beschuss getötet wurde, zogen sich die Skythen vom Ufer zurück, sich ihrer Unterlegenheit gegenüber der ihnen unbekannten und weiterentwickelten Artillerie des Gegners bewusst geworden. Damit erlaubten sie das Anlanden Alexanders am Nordufer, der zuerst seine Bogenschützen und Schleuderer von Bord gehen ließ, welche die Skythen auf Distanz halten sollten, als Deckungsschutz für die nachfolgende Kavallerie und Infanterie.

Nachdem das Heer Alexanders schließlich in Schlachtformation aufgestellt war, ließ Alexander eine Abteilung der berittenen griechischen Söldner und vier Schwadronen der Lanzenreiter als Vorhut vorausreiten, um die zunächst abwartenden Skythen zu einer Attacke zu provozieren. Diese griffen tatsächlich die Vorhut an, ihrer üblichen Taktik des Einkreisens bei gleichzeitigem Pfeilbeschuss folgend. Darauf führte Alexander seine Bogenschützen, Agrianen und Speerwerfer in enger Formation an die bedrängte Vorhut heran, flankiert von drei Abteilungen der Hetairenreiterei und allen berittenen Speerwerfern. Mit der restlichen Kavallerie griff er selbst die Skythen an, die sich ganz auf die Vorhut konzentriert hatten, und zwang sie so ihre Kreisbewegung abzubrechen. Stattdessen ritten sie nun direkt den wartenden Bogenschützen und Speerwerfern entgegen, von denen sie unter Beschuss genommen wurden. Zusätzlich von der makedonischen Kavallerie bedrängt, erlitten sie hohe Verluste. Nachdem auch ihr Anführer Satrakes gefallen war, wandten sich die Skythen zur Flucht in ihre Steppe.

Alexander setzte den fliehenden Skythen einige Zeit lang in ihr Hinterland nach. Allerdings musste er die Verfolgung bald abbrechen und umkehren, weil er von einer schweren Diarrhö befallen wurde, nachdem er Wasser aus dem Jaxartes getrunken hatte. Am Ort seiner Umkehr errichtete er Altäre für die mythischen Wanderheroen Herakles und Dionysos als äußerste Grenzpunkte seines Reiches im Norden der Oikumene. Angeblich hatte er bei seinem Zug in das Skythenland sogar die Steinmale des Dionysos hinter sich gelassen, den er somit übertroffen habe. In jedem Fall hatte er den Welteroberer Kyros II. in den Schatten gestellt, der nur bis zum Jaxartes gekommen war. Zuvor hatte Alexander schon Altäre am Nordufer des Istros (Donau) und dem Westufer des Nils errichtet, wie er dies später auch am Ufer des Hyphasis (Beas) und an der Indusmündung wiederholen sollte.

Nach Alexandria Eschatē zurückgekehrt empfing Alexander in den folgenden Tagen eine Delegation der Skythen, die im Namen ihres Königs um Frieden ersuchte. Auf das Versprechen, nie wieder plündernd ins Alexanderreich einzufallen, ließ Alexander als Geste des Respekts die Gefangenen bedingungslos frei. Etwas später empfing er in Baktrien eine weitere Abordnung, die ihm eine förmliche Allianz und die Ehe mit einer Tochter ihres Königs anboten. Ersteres nahm Alexander an, die Ehe mit der Skythenprinzessin lehnte er aber ab; sie sollte stattdessen mit einem seiner Offiziere verheiratet werden.
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#4
Zitat:Alexander setzte den fliehenden Skythen einige Zeit lang in ihr Hinterland nach. Allerdings musste er die Verfolgung bald abbrechen und umkehren, weil er von einer schweren Diarrhö befallen wurde, nachdem er Wasser aus dem Jaxartes getrunken hatte. Am Ort seiner Umkehr errichtete er Altäre für die mythischen Wanderheroen Herakles und Dionysos als äußerste Grenzpunkte seines Reiches im Norden der Oikumene.

Zitat:... kühner Drusus den der Ehrgeiz blendet,
schnell zur Flucht den Fuß gewendet.
Jene Marken uns'rer Gauen
sind dir nicht vergönnt zu schauen.
Stehst am Markstein deines Lebens,
deine Siege wär'n vergebens.

Im Gegensatz zu Drusus Major erkannte Alexander solche Warnsignale rechtzeitig und ist lieber schweren Herzens umgedreht, als "verbotenes Terrain" zu betreten.

Ebenso später, als die Truppen kurz vor dem Ganges nicht mehr weitermarschieren wollten und ihn zwangen umzukehren. Obwohl er es gekonnt hätte und allein mit seinen nicht meuternden persischen Truppen hätte weitergehen können, ist Alexander in beiden Fällen umgedreht.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Alexander in Afghanistan,
gestern, heute, morgen

   
Alexandros und Roxane

Der König eines Volkes muß natürlich auch zum Volk gehören. Das tat Alexander. Er liebte Afghanistan, er liebte Roxane, und die mutigen Frauen und tapferen Männer dieses Volkes folgten ihm gern. Alexander hat das Herz der afghanischen Prinzessin erobert und damit die Herzen des ganzen Volkes. Er mußte Afghanistan niemals erobern, es fiel ihm durch diese Hochzeit rechtmäßig zu. Oxyartes (Roxanes Vater) blieb natürlich König in Afghanistan und zeitlebens der Freund Alexanders des Großen.

Zitat:Wikipedia:

Oxyartes wird zunächst als einer der Gefolgsleute des Bessos erwähnt, dem Mörder des persischen Königs Dareios III. und Widersacher Alexanders, vor dem er sich nach Baktrien zurückziehen musste. Auch nach Bessos’ Tod leistete Oxyartes weiterhin militärischen Widerstand. Um seine Frau und seine Kinder vor dem vorrückenden Alexander in Sicherheit zu bringen, ließ Oxyartes sie auf den Sogdischen Felsen bringen, der als uneinnehmbar galt. Dennoch gelang Alexanders Männern die Einnahme der Felsenfestung (innerhalb eines Tages), woraufhin u. a. Roxane dem Makedonenkönig in die Hände fiel. Nun bot Oxyartes Alexander seine Tochter Roxane zur Heirat an. Oxyartes begleitete Alexander auf dessen Feldzug nach Indien und wurde 326 v. d. Z. zum Satrapen des Paropamisaden-Gebiets zwischen Hindukusch und Indus ernannt. Dieses Amt behielt er auch nach Alexanders Tod und wurde darin in der Reichsordnung von Babylon 323 v. d. Z. und auf der Konferenz von Triparadeisos 320 v. d. Z. bestätigt. In den Diadochenkriegen unterstützte er zunächst Eumenes, ging nach dessen Tod aber zu Antigonos über.

Offensichtlich starb Oxyartes vor dem Indien-Feldzug des Seleukos, da er im Zusammenhang mit der Abtretung der Provinz Paropamisos an den indischen Herrscher Tschandragupta nicht mehr erwähnt wird.


   
Alexander und Antigonos überqueren den Hindukusch

Arachosian Mountains (Afghanistan), 329 v. d. Z.

   
Alexanders alte Festung/Burg in Afghanistan


Alexanders Burg wird in Afghanistan immer noch militärisch genutzt

   

Qalat City in Afghanistan (50 km nordöstlich von Kandahar gelegen) – In jedem anderen Land der Welt wäre es eine Touristenattraktion. Hier planten Alexander, Hephaestion, Seleukos, Nearchos, Ptolemaios, Krateros, Perdikkas und wie sie alle hießen ihren Feldzug ins geheimnisvolle Indien.

Ein Reiseleiter führt die Leute durch den Ort, den die einheimischen Afghanen Ball Haizer oder einfach "The Castle" nennen, und erzählt von seiner reichen Geschichte.

"Ich bin nicht der erste Soldat, der den Hügel hinaufgeht, um 'The Castle' für militärische Zwecke zu nutzen, und ich werde wahrscheinlich nicht der letzte sein", sagte Army Staff Sgt. Clarence Washington, Führung der dritten Sicherheitskräfte des PRT Zabul, die vom 110. Infanteriebataillon der Pennsylvania National Guard in Connellsville, Pennsylvania, eingesetzt werden. "Hoffentlich können wir seinen Aussichtspunkt nutzen, um unsere Operationen in dieser Provinz zu sichern."

Laut örtlichen Beamten wurde die Festung vor mehr als 2.000 Jahren vom legendären Eroberer und griechischen Heerführer Alexander dem Großen während seines Vorstoßes nach Indien erbaut. Seitdem hat es fast jede Militärmacht eingesetzt, darunter die Briten, die Russen, die Taliban und jetzt Soldaten der amerikanischen und afghanischen Nationalarmee.

„Dieser Ort wird seit Jahrtausenden für militärische Zwecke genutzt“, sagte „Craft“, der Dolmetscher von PRT Zabul. „Vielleicht kann es eines Tages ein Ort sein, den die Leute einfach besuchen, um über unsere Geschichte zu lernen.“

Während Touristenbesuche noch in der Zukunft liegen, hoffen die Soldaten hier jetzt, die Steinstruktur, die die mehr als 10.000 Einwohner von Qalat City überragt, zu nutzen, um dem PRT dabei zu helfen, seine drei Ziele zu erreichen – Verbesserung der Sicherheit, Ausbau der Autorität und Glaubwürdigkeit der afghanische Regierung und schließlich den Wiederaufbau zu erleichtern.

"Hier zu sein kann uns helfen, den Highway 1 [die Hauptstraße, die Kabul mit Kandahar verbindet] besser zu sichern und meine Soldaten und Flieger zu schützen, während wir unsere Mission hier durchführen“, sagte Army Sergeant Washington. „Für mich hat es höchste Priorität, alle sicher nach Hause zu bringen und die lokale Bevölkerung zu schützen, während diese Mission durchgeführt wird.“

Auf „The Castle“ steht ein gläsernes Teehaus. Von der Umgebung des Teehauses bietet eine Seite einen vollständigen Überblick über Qalat City, während die andere einen fast endlosen Blick auf das die Stadt umgebende Wüstengelände bietet.

„Die Aussicht ist ziemlich beeindruckend, sagte Pfc. Scott Gaydos, Kampfingenieur von PRT Zabul. Qalat ist ein persisches Wort und bedeutet „treuer Ort“. Seit mehr als 2.000 Jahren nutzen Soldaten diesen treuen Ort, um Militäroperationen in der gesamten Provinz Zabul durchzuführen. Flieger und Soldaten des Provincial Reconstruction Teams Zabul und afghanische Regierungsbeamte hier arbeiten daran, dass dies eines Tages ein Ort für Touristen aus der ganzen Welt sein kann. Vorerst bietet es noch einen militärischen Zweck.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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