Grenzen
#1
(Thema geteilt, vorher: Alkohol)
Zitat:Das was einige hier versuchen, das kenne ich. Man nennt es „Grenzen aufweichen“. Grenzen haben aber durchaus ihren Zweck und ihre Daseinsberechtigung. Die heutige geistige Orientierungslosigkeit ist nämlich genau darauf zurückzuführen, daß es kaum noch Grenzen gibt. Grenzen werden absichtlich verwischt, um die Menschen zu verwirren und ihnen ihren Halt zu rauben. Das gibt dann haltlose und verwirrte Menschen, also genau das, was wir in einer Vielzahl heute auf dem Planeten antreffen.

Das was andere versuchen, das kenne ich ebenfalls. Das nennt man Grenzen aufbauen, abgrenzen, ausgrenzen und abkapseln.

Diese Grenzenbauer suchen nach klaren Richtlinien und schließen sich oft fanatischen Sekten oder extremen Parteien an oder üben sich in der Ausgrenzung der Nachbarn, Ausländer oder aller Menschen, die nicht die selben Richtlinien wie sie selbst bevorzugen. Aus den Richtlinien leiten diese Leute also ihren Lebenssinn her und gehen teilweise soweit, anderen ein Lebensrecht abzusprechen, die nicht in der identischen Religion angehören.

Also entsteht aus Richtlinien und Grenzen schlimmstenfalls Dogmatismus und Fanatismus und aus dem „Grenzen verwischen“ entsteht in der Übertreibung Chaos und Orientierungslosigkeit, Sinnentleerung und deswegen Flucht in Drogen aller Art.

Das ist ein soziales Phänomen. Ich habe mich gerade bemüht, es in wenigen Worten so gut wie mir möglich zu beschreiben.

Ein interessantes Thema, wie ich finde.

Grenzen verwischen:
Es kann doch nicht im Interesse des einzelnen Menschen liegen Grenzen zu verwischen. Derjenige nimmt sich doch selbst damit den Halt, wie Du es beschreibst. Oder willst Du sagen, daß diejenigen zu verwirrt oder fremdgedacht sind, ergo zu viele Gedanken in ihrem Kopf tragen, als daß die Schlüssigkeit und der Sinn bestehender Grenzen erfaßt werden könnte?
Daß diese Grenzverwischung die Menschheit ziellos werden läßt, sie verwirrt, ist sicher im Interesse einiger weniger, die diese Welt und ihre Bewohner beherrschen wollen. Schließlich lassen sich ziellose Menschen wesentlich leichter lenken und manipulieren.
Kein Wunder also, daß sich ziellose und verwirrte Zweibeiner dann oft im Drogensumpf oder sonstiger Betäubung wiederfinden. Der fehlgeschlagene Versuch, sich dieser Ziellosigkeit und Verwirrtheit zu entziehen.

Grenzen aufbauen:
Meines Erachtens nach liegt hier das Urteil zu schnell nahe, man würde die Ziellosen und Verwirrten durch eine Art Ausgrenzung deklassieren. Das aber bewerkstelligen sie bis zur Perfektion von selbst, auch ohne das Dazutun anderer.
Die Ausgrenzung der Verwirrten also zu pauschalisieren, halte ich für 98% durchaus für zutreffend, aber nicht für allgemeingültig.
Schließlich grenzen wir die Verwirrten und Ziellosen ebenfalls aus, wenn auch mehr oder weniger unbewußt. Allein durch die hier diskutierte Lebensphilosophie und das generelle Umsetzen dieser Philosophie in die Praxis, grenzen wir andere, die dazu nicht befähigt sind – warum auch immer – schon aus.
Der feine Unterschied zu denen, die Grenzen aufbauen, um andere bewußt auszugrenzen, und den übrigen 2% liegt darin, daß jene 2% alle anderen so sein lassen, wie sie es möchten oder eben meinen zu möchten. Wo wir wieder beim Thema Respekt angekommen sind. Man respektiert den gewählten Lebensweg der anderen, selbst wenn es sich dabei um ein Dahinvegitieren handeln sollte.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Grenzen sind wichtig und ebenso wichtig ist es, diese Grenzen nicht zu überschreiten. Das nötigt mir der Respekt vor anderen Menschen, Sitten und Gebräuchen ab. Ich denke, daß die im Zusammenhang mit "Grenzbauern" beschriebenen Auswüchse im Grunde nicht die Auswüchse eines Menschens sind, der Grenzen beachtet, sondern eine Form von Grenzverwischung, da man ja allen anderen die eigenen Normen aufzwingen will, die Grenzen also gerade nicht respektiert.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.

Cosima Wagner
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#3
Grenzen sind Sicherheit. Und Sicherheit ist sehr bequem.
Mögen sie richtig und wichtig sein, sie sollen mich jedoch nicht daran hindern zu lernen.
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#4
Für mich bedeutet eine Grenze, daß ich mich entscheiden kann so oder so zu leben – aber daß beide Dinge (Grenzgänger) meistens nicht lange gut gehen.

Meistens geht es darum, eine alte Sache (Glauben, überholtes Wissens) hinter sich zu lassen und sich sozusagen ein neues Land zu erschließen. Manchmal geht es aber auch darum, bei etwas Altbewährtem zu bleiben, und sich nicht von der Glitzerschrift und den großen Versprechungen von jenseits der Grenze irritieren zu lassen. Dann weiß ich, was ich habe und bleibe mit beiden Beinen auf meiner Seite des Schlagbaumes.
Sei!
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#5
Wenn ich nie über die Grenze "geschaut" habe, geschweige den übertreten. Woher will ich wissen wo die Grenze ist?

Kann man andererseits, einen Grenzübertritt rückgängig machen? bzw. zu der alten Grenze zurückkehren?

(jetzt extreme Situationen ausgeschlossen wie Gewalttaten etc. bzw. die Menschen die professionelle Killer sind, halten sich nach meiner Meinung eher zurück bei Provokateuren oder Aggros - als Menschen die sich nicht auskennen)

Ich denk mal Grenzen zu verwischen oder sich neue Grenzen zu setzen sind zweierlei Dinge. Wobei es leichter ist etwas in Frage zu stellen z.B. eine altgediente Theorie zu widerlegen, als etwas Neues behaupten oder durchsetzen zu können.

Oder noch ein Beispiel, sich überwiegend vegetarisch zu ernähren - ohne ab und zu auf einen Steak (ca. 2 x im Monat) verzichten zu müssen... wäre das ein Grenzgänger?

oder bei Rollenspielen, gibt es den "chaotisch-guten" Charakter, d.h. ein Schlingel bzw. Schlawiner mit jedoch gutem Herzen - auch ein Grenzgänger?

Wichtig wäre die Balance, d.h. gutes maximal, schlechtes minimal?
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#6
Zitat:Wenn ich nie über die Grenze "geschaut" habe, geschweige den übertreten. Woher will ich wissen wo die Grenze ist?

Man spürt Grenzen und das "Übertreten" sehr genau! Auch ganz ohne logische Kenntnisse.


Zitat:Kann man andererseits, einen Grenzübertritt rückgängig machen? bzw. zu der alten Grenze zurückkehren?

Ist das Tabu gebrochen, muss die Suppe ausgelöffelt werden. Nichts kann jemals wieder ungeschehen gemacht werden, nicht mal ein winzig kleiner Gedanke.


Zitat:Ich denk mal Grenzen zu verwischen oder sich neue Grenzen zu setzen sind zweierlei Dinge. Wobei es leichter ist etwas in Frage zu stellen z.B. eine altgediente Theorie zu widerlegen, als etwas Neues behaupten oder durchsetzen zu können.

Warum sich mit lebensfremden Theorien überhaupt beschäftigen? Um sich zu infizieren?


Zitat:Oder noch ein Beispiel, sich überwiegend vegetarisch zu ernähren - ohne ab und zu auf einen Steak (ca. 2 x im Monat) verzichten zu müssen... wäre das ein Grenzgänger?

Nur weil ein Normalköstler, den du hier Vegetarier nennst, sich nicht jeden Dreck reinzieht, heisst das doch nicht, dass er verzichtet. Fällt dir der Verzicht auf Menschenfleisch schwer? Oder empfindest du es gar nicht als Verzicht? Mal aus kannibalischer Sichtweise gefragt?


Zitat:
Zitat:oder bei Rollenspielen, gibt es den "chaotisch-guten" Charakter, d.h. ein Schlingel bzw. Schlawiner mit jedoch gutem Herzen - auch ein Grenzgänger?

Wichtig wäre die Balance, d.h. gutes maximal, schlechtes minimal?

Niemand will sich heutzutage mehr an Regeln halten. Das ist das Problem der heutigen Welt!
Tue was immer ich will!
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#7
Jeder normale Mensch hat ein inneres Gespür für Grenzen jeglicher Art!
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#8
Ajax schrieb:Jeder normale Mensch hat ein inneres Gespür für Grenzen jeglicher Art!

So ist es werter Ajax; wer Grenzen austesten, ueberschreiten, aufweichen und "nur mal probieren" will, der hat bereits das Mem-Virus Intus, ist infiziert und somit aus der Gemeinschaft der "Kluegeren" ausgeschlossen.

Merke: Soviel kannst du naemlich gar nicht probieren, wie die erfinden koennen.
EigenSinnige Frauen
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#9
Irre springen ins Wasser, in dem es von Haien wimmelt. Sie klettern auf Berge, an deren Spitze man kaum mehr atmen kann. Sie springen an Gummiseilen von Brücken, Häusern, Kränen. Sie versuchen in einer Nußschale um die Welt zu segeln oder, oder, oder ...
Wozu das alles? Sie suchen den Nervenkitzel, wollen etwas Besonderes sein und riskieren für ihr maßlos übersteigertes Ego Kopf und Kragen. Es treibt sie dazu immer neue Grenzen zu überschreiten.

Kluge setzen sich unter einen Baum und genießen die Ruhe, Kraft und Schönheit der Natur. Sie halten sich fern von der Überbevölkerung, von dem Irrsinn dieser Welt, wozu meiner Ansicht nach auch das Grenzenüberschreiten gehört.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#10
Zitat:Kluge setzen sich unter einen Baum und genießen die Ruhe, Kraft und Schönheit der Natur. Sie halten sich fern von der Überbevölkerung, von dem Irrsinn dieser Welt, wozu meiner Ansicht nach auch das Grenzenüberschreiten gehört.

Das sehe ich identisch!


"Grenzen austesten und überschreiten" ist:

a) eine Strategie der Matrix-Elite, um die natürlich-göttliche Ordnung zu unterminieren und zu zerstören;
b) die emotionale Befriedigung von Personen, die Angst davor haben, übersehen zu werden, nicht für voll genommen zu werden – und deshalb unbedingt auffalllen und etwas Besonderes sein wollen. Kurz: Egoproblem.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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