Die Goji-Beere
#1
Die Goji-Beere

Sie heißt auf Deutsch auch Bocksdorn, Wolfsbeere, Teufelszwirn oder Hexenzwirn und hat damit mein Interesse geweckt.

Sie ist beheimatet von Südosteuropa bis China. Inzwischen findet man sie auch überall in Deutschland verwildert, sie gilt im Grunde als invasiv und verdrängt heimische Pflanzen. Sie vermehrt sich leicht über ihre Wurzelausläufer und auch über Absenker, also herabhängende Zweige wurzeln sich ein.

Baut man sie an, also entweder mit einer Wurzelsperre versehen (60 cm breit, 30 cm tief) oder gleich in einem Kübel, das sind ja keine ausladenden oder ungewöhnlichen Maße.

Sie kann über drei Meter hoch bzw. lang werden und auch sehr breit, verträgt aber einen Rückschnitt gut. Es ist ein Strauch mit langen Zweigen, den man über einen Zaun oder eine Mauer hängend wachsen lassen könnte. Sie ist winterhart.

Eine kleine Geschichte zur Goji-Beere:

Es wird berichtet von einem Chinesen, Li Ching-Yuen, der zwischen 200 und 250 Jahre alt geworden sein soll, die Angaben sind da unterschiedlich. Sein hohes Alter und in guter Verfassung wird u. a. auf den Verzehr von Goji-Beeren zurückgeführt. Und natürlich auch auf seine sonstige Lebensweise. Er soll sich auch viele Jahre nur von Kräutern und Beeren ernährt haben.
Als er starb, soll er unmittelbar zuvor gesagt haben: „Ich habe alles getan, was ich in dieser Welt zu tun habe. Ich werde jetzt nach Hause gehen.“

Ich finde das eine hübsche Anekdote im Zusammenhang mit dieser Beere.

Jedenfalls werden der Goji-Beere auch viele gute, gesunde Eigenschaften zugeschrieben. Was ja für viele Beeren und auch Gemüse und Kräuter gilt.

Warum sollte man jetzt ausgerechnet die Goji-Beere anbauen? Die Antwort lautet: wenn man sie essen möchte.
Goji-Beeren sind teuer, sie kommen oft aus China und können sogar ein Bio-Siegel haben. Wie vertrauenswürdig ist das EU-Biosiegel, und wie jenes aus China?
Wenn man also Goji-Beeren essen möchte und den Platz hat, dann kann man sie sich irgendwo in den Garten stellen oder auf den Balkon sogar, und dann weiß man, was man hat. Sie ist selbstbefruchtend, man braucht also nur eine Pflanze.

Sie ist anfällig für Mehltau, also nicht unbedingt genau neben Rosen stellen. Außerdem für die Kräuselkrankheit, Pfirsiche oder Aprikosen sind also auch nicht unbedingt die besten Nachbarn.

Sie ist recht schnellwüchsig und trägt nach etwa drei Jahren Beeren, vielleicht sogar früher. Manche sagen, auch die Blätter seien eßbar, das kann ich nicht beurteilen.

Die Beeren sollten sehr reif geerntet werden, sonst sind sie auch mal recht bitter. Am besten erntet man, wenn sie selber schon abfallen, also Tuch drunter legen und einfach schütteln. Das Trocknen macht sie ebenfalls süßer und milder.
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#2
Ich hatte im Frühjahr zwei solche Pflanzen gekauft gehabt (bei Rühlemann's). Eingetopft in Töpfe mit 60 cm Durchmesser.
Sie sind sehr gut gewachsen, es ist eine schnellwüchsige Pflanze.

Und eine hat geblüht und hat inzwischen die ersten Beeren.
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#3
Noch zwei Fotos:

   
Blüte

   
Beeren

Ich habe die Pflanze nicht weiter gepflegt, allerdings gegossen, wenn es länger nicht regnete.
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#4
Die ersten Beeren wurden von Vögeln gefressen. Na, ich gönn's ihnen ja.
Die zweite Runde habe ich heute in sehr reifem Zustand dann mal geerntet und gekostet.

   

Sehr dekorativ sehen sie ja aus. Sie sind recht klein, sehr weich, wenn sie reif sind und schon fast von allein abfallen und matschen dann schon leicht beim Pflücken.
Geschmacklich sind sie ganz leicht fruchtig, vor allem aber etwas bitterlich (nicht richtig bitter, finde ich) und mehlig, und ansonsten nahezu ohne Geschmack. Getrocknet soll sich der Geschmack verbessern.

Man kann sie schon gut essen, finde ich. Es muß ja nicht alles einen besonders intensiven Eigengeschmack haben.
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