01.01.12007, 19:38
Ehrenbekundende Zeilen für den Stallmeister Emanuel von Froben, der 1675 bei der Schlacht in Fehrbellin gegen die tapferen Schweden voller Heldentum sein Leben ließ.
Emanuel von Froben.
„Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kriegsheld,
Seht, wie er auf dem Schimmel vor den Geschützen hält!
Das war ein rasches Reiten vom Rhein bis an den Rhin,
Das war ein hartes Streiten am Tag von Fehrbellin.
Wollt ihr, ihr trotz’gen Schweden, noch mehr vom deutschen Land?
Was tragt ihr in die Marken den wüt’gen Kriegesbrand?
Herr Ludwig von der Seine, der hat euch aufgehetzt,
Daß Deutschland von der Peene zum Elsaß wird’ zerfetzt.
Doch nein, Graf Gustav Wrangel, hier steh nun einmal still;
Dort kommt Herr Friedrich Wilhelm, der mit Dir reden will.
Gesellschaft aller Arten bringt er im raschen Ritt,
Samt Fahnen und Standarten zur Unterhaltung mit.“
„Nun seht ihn auf dem Schimmel, ein Kriegsg*tt ist es, traun!
Den Boden dort zum Tanze will er genau beschaun.
Und unter seinen Treuen, da reitet hinten an
Zuletzt doch nicht aus Scheuen, Stallmeister Froben an.
Und wie Herr Wrangel drüben den Schimmel nun erblickt,
Ruft er den Kanonieren: „Ihr Kinder zielt geschickt!
Der auf dem Schimmel sitzet, der Große Kurfürst ist’s;
Nun donnert und nun blitzet! Auf wen’s geschieht, ihr wißt’s.“
Die donnern und die blitzen und zielen wohl nichts Schlecht’s,
und um den Herren fallen die Streiter links und rechts.
Dem Derfflinger, dem alten, fast wird es ihm zu warm;
Er ist kein Freund vom Halten mit dem Gewehr im Arm.
Und dicht und immer dichter schlägt in die Heeresreihn
Dort in des Schimmels Nähe der Kugelregen ein.
Um Euch, Herr Kurfürst, weichet! Der Kurfürst hört es nicht:
Es schaut sein Blick, der gleiche, dem Feind ins Angesicht.
Der Schimmel mocht’ es ahnen, wem dieses Feuer gilt;
Er steigt und schäumt im Zügel, er hebt sich scheu und wild.
Die Herren alle bangen, doch ihm sagt’s kein an;
Wär’ doch nicht rückwärts gangen, der fürstlich große Mann.“
Da reitet zu dem Fürsten Emanuel Froben her:
„Herr Kurfürst, Euer Schimmel, er scheut sich vorm Gewehr.
Das Tier zeigt seine Launen; Ihr bringt’s nicht ins Gefecht!
So reitet meinen Braunen; ich reit’s indes zurecht.“
Der Herr schaut ihm herüber: „Es ist mein Lieblingsroß.
Doch das verstehst Du besser; so reit es nur zum Troß.“
Sie wechseln still; dann sprenget rasch, ohne Gruß und Wort,
Den Zügel lang verhänget, der edle Froben fort.
Und weit von seinem Herren hält er zu Rosse nun;
Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruhn.
Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt,
Und: „Wacker war’s gemeinet der alte Derffling brummt.“
Da plötzlich donnert’s wieder gewaltig übers Feld;
Doch nur nach einem Punkte war das Geschütz gestellt.
Hoch auf der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand,
Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land.
Die Ritter alle schauen gar ernst und treu darein.
O Froben dort am Boden, wie glänzt Dein Ruhmesschein!
Der Kurfürst ruft nur leise: „Ha, war das so gemeint?“
Und dann nach Feldherrnweise: „Nun vorwärts in den Feind!“
Emanuel von Froben.
„Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kriegsheld,
Seht, wie er auf dem Schimmel vor den Geschützen hält!
Das war ein rasches Reiten vom Rhein bis an den Rhin,
Das war ein hartes Streiten am Tag von Fehrbellin.
Wollt ihr, ihr trotz’gen Schweden, noch mehr vom deutschen Land?
Was tragt ihr in die Marken den wüt’gen Kriegesbrand?
Herr Ludwig von der Seine, der hat euch aufgehetzt,
Daß Deutschland von der Peene zum Elsaß wird’ zerfetzt.
Doch nein, Graf Gustav Wrangel, hier steh nun einmal still;
Dort kommt Herr Friedrich Wilhelm, der mit Dir reden will.
Gesellschaft aller Arten bringt er im raschen Ritt,
Samt Fahnen und Standarten zur Unterhaltung mit.“
„Nun seht ihn auf dem Schimmel, ein Kriegsg*tt ist es, traun!
Den Boden dort zum Tanze will er genau beschaun.
Und unter seinen Treuen, da reitet hinten an
Zuletzt doch nicht aus Scheuen, Stallmeister Froben an.
Und wie Herr Wrangel drüben den Schimmel nun erblickt,
Ruft er den Kanonieren: „Ihr Kinder zielt geschickt!
Der auf dem Schimmel sitzet, der Große Kurfürst ist’s;
Nun donnert und nun blitzet! Auf wen’s geschieht, ihr wißt’s.“
Die donnern und die blitzen und zielen wohl nichts Schlecht’s,
und um den Herren fallen die Streiter links und rechts.
Dem Derfflinger, dem alten, fast wird es ihm zu warm;
Er ist kein Freund vom Halten mit dem Gewehr im Arm.
Und dicht und immer dichter schlägt in die Heeresreihn
Dort in des Schimmels Nähe der Kugelregen ein.
Um Euch, Herr Kurfürst, weichet! Der Kurfürst hört es nicht:
Es schaut sein Blick, der gleiche, dem Feind ins Angesicht.
Der Schimmel mocht’ es ahnen, wem dieses Feuer gilt;
Er steigt und schäumt im Zügel, er hebt sich scheu und wild.
Die Herren alle bangen, doch ihm sagt’s kein an;
Wär’ doch nicht rückwärts gangen, der fürstlich große Mann.“
Da reitet zu dem Fürsten Emanuel Froben her:
„Herr Kurfürst, Euer Schimmel, er scheut sich vorm Gewehr.
Das Tier zeigt seine Launen; Ihr bringt’s nicht ins Gefecht!
So reitet meinen Braunen; ich reit’s indes zurecht.“
Der Herr schaut ihm herüber: „Es ist mein Lieblingsroß.
Doch das verstehst Du besser; so reit es nur zum Troß.“
Sie wechseln still; dann sprenget rasch, ohne Gruß und Wort,
Den Zügel lang verhänget, der edle Froben fort.
Und weit von seinem Herren hält er zu Rosse nun;
Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruhn.
Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt,
Und: „Wacker war’s gemeinet der alte Derffling brummt.“
Da plötzlich donnert’s wieder gewaltig übers Feld;
Doch nur nach einem Punkte war das Geschütz gestellt.
Hoch auf der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand,
Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land.
Die Ritter alle schauen gar ernst und treu darein.
O Froben dort am Boden, wie glänzt Dein Ruhmesschein!
Der Kurfürst ruft nur leise: „Ha, war das so gemeint?“
Und dann nach Feldherrnweise: „Nun vorwärts in den Feind!“
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!