Rosen schneiden
#1
Wir sind vor rund einem Jahr umgezogen, und im alten Garten hatte ich eine Rose gepflanzt, die dann ohne jede Pflege, bis auf manchmal Gießen, wenn es mal lange nicht regnete, wunderbar gewachsen ist, in etwa 10 Jahren so auf zwei, drei Meter Höhe mal vier Meter Breite etwa, und hunderte Blüten trug jedes Jahr, meist zweimal.

Im neuen Garten sind 10 bis 15 Rosenstöcke, von denen ein paar etwas "merkwürdig" wachsen. Sie blühen wenig, haben lange dünne Triebe, die Blätter haben Flecken usw. Hinzukommt, daß unterhalb der Rosen viele andere Pflanzen wachsen, die auch in die Rosen hineinwachsen, nicht nur ranken sie in das Geäst oben, sondern sich auch mitten in die Rose wurzeln. Das kannte ich auch nicht, bei unserem Rosenstock im alten Haus wuchs da sonst nichts, bis auf etwas Gras. Ob diese Pflanzen hier mal extra hingepflanzt wurden, oder sich selbst eingesät haben, weiß ich nicht. Ich habe jetzt mal angefangen, diese Unterpflanzen rauszumachen. Natürlich mit entsprechendem Hinweis und einer Gabe an PAN.
Das hat übrigens schon mal dazu geführt, daß ich eine Zecke an einem Rosenast sitzen sah. Kürzlich wurde ich von einer gebissen, und jetzt konnte ich sie vorher unschädlich machen (ich habe sie abgeflämmt, eine Zecke gehört ja nicht zu PAN, - das ist doch richtig, oder?). Warum ich damals überhaupt von einer Zecke gebissen wurde, ist eine eigene Geschichte, ich erzähle sie noch an anderer Stelle. Denn es hat einen Grund, wenn man "Zeckenopfer" wird.

Und jetzt habe ich mich mit dem Rosenschneiden beschäftigt, denn diese Rosen hier wurden mit ganz anderem Denken gepflanzt, und ohne Pflege werden sie verkümmern. Und darum soll es jetzt gehen: Wie Rosen richtig schneiden.

Zunächst einmal, wenn man denn zur Schere greift: Keine Angst davor, einen Fehler dabei zu machen, zuviel zu schneiden etc. Sie werden immer wieder neu austreiben. Man kann kaum wirklich "zuviel" abschneiden.

Zunächst einmal entfernt man alle seitlichen Triebe, die neben einer Mutterpflanze aus dem Boden wachsen. Und zwar tief im Boden an der Wurzel, also man sollte sie etwas freigraben zunächst. Oft sind diese Bodentriebe "unbewehrt", also sie haben keine Stacheln. Auch sind ihre Blätter grün, statt rötlich. Sie können dünn aber auch ganz schön kräftig sein, und auch Knospen ausbilden, also dann Blüten tragen. Sie sollten trotzdem raus.

Wenn eine Rose am Stock selbst "ungesund" treibt, sind die Triebe lang und eher dünn und schwächlich. Sie können trotzdem Blüten tragen, halt eher nicht so viele. Wenn die Triebe dünner sind, biegen sie auch eher nach unten, weil sie die Blüte nicht gut tragen können.

Solche Triebe, die man ganz abschneidet, sehr nah am Stamm schneiden, keine "Stummel" stehen lassen. Auch wenn man trockene Äste abschneidet, nie solche Stummel stehen lassen, sondern nah am Stamm abschneiden.

Schneidet man einen stärkeren Trieb eher in der Mitte ab, also kürzt nur, und ist dieser innen bräunlich, noch weiter herunterschneiden, bis man Gesundes erreicht.

Idealerweise schneidet man oberhalb eines sog. "schlafenden Auges". Das sind die Stellen, an denen ein neuer Austrieb erfolgen wird. Es ist entweder ein Hubbel, manchmal treibt es dort sogar schon, oder einfach nur eine dunklere kleine Stelle. Bevorzugt sucht man dazu ein solches Auge aus, das nach außen zeigt, nicht nach innen in den Rosenstock. Man schneidet recht dicht darüber, so einen halben cm. Und bevorzugt schräg und nicht gerade abschneiden, so daß Regenwasser gut ablaufen kann.

Man kann einen Rosenstock auch von innen ausdünnen, wenn es viele alte Triebe aus dem Boden gibt. Dann würde man ein oder zwei der Inneren herausschneiden, möglichst nah am Boden. Also wenn man denn meint, daß sie sonst zuwenig Licht abbekommen würde.

Neue Triebe, die direkt seitlich aus dem alten Stock wachsen, beläßt man. Man kann sie jedoch auch kürzen.

Man schneidet im Frühjahr, als Merkzettel kann man die Forsythienblüte nehmen. Blühen diese, kann man loslegen. Und dann wieder im Juni, bzw. nach der ersten Blüte.

Was mir bisher nicht so klar ist: Hier ist ein Rosenstock, der ziemlich alt ist, und etwa fünf große und dicke "Grundtriebe" hat. Diese sehen schon ziemlich verholzt aus, klar. An diesen alten Grundtrieben treibt es neu aus, recht nah am Boden aber direkt an diesen Muttertrieben hervor. Diese alten verholzten Grundtriebe sind ungefähr einen Meter hoch, und offenbar wurde immer nur darüber dann geschnitten.
Kann man diese dicken alten Triebe auch mal kürzen? Oberhalb der neu ausgetriebenen frischen?

Wenn ich herausbekomme, wie das geht, stelle ich noch Bilder ein.

Übrigens macht mir das gar keinen Spaß, die Rosen zu beschneiden. Ich erkenne einfach nur, daß es leider "sein muß" bei diesen, wenn sie gesund weiterwachsen sollen. Die Rose vorm alten Haus, die so munter und so schön vor sich hingewachsen ist, hat mir viel mehr Freude gemacht.
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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