24.04.12009, 10:16
Ich hab überlegt ob ich das in die Gartenabteilung stelle oder hierher.
Nachdem es aber uns nicht im einzelnen betrifft, habe ich mich für dieses Eck hier entschieden, aber lest selbst.
Grüße vom
Ritter
Nachdem es aber uns nicht im einzelnen betrifft, habe ich mich für dieses Eck hier entschieden, aber lest selbst.
Zitat:Michelle Obamas Bio-Garten beunruhigt die Biotech-Lobby
Keine genveränderten Pflanzen, keine Pestizide und keinen Kunstdünger im Gemüsegarten des Weißen Hauses
US-Präsidentengattin Michelle Obama legte im Park des Weißen Hauses demonstrativ einen Gemüsegarten an. Das ist zwar eine Innovation gegenüber den vorherigen Bewohnern, aber an sich höchstens eine Nebenbemerkung wert, wäre dies nicht auch ein symbolischer Akt. Zumindest wird dies so in der Öffentlichkeit wahrgenommen, denn während Barack Obama mit der Klimapolitik von Bush bricht, wirbt Michelle Obama damit auch für die biologische Landwirtschaft.
Insgesamt 55 unterschiedliche Frucht-, Gemüse- und Kräuterpflanzen sollen in den Beeten, die Besucher von außen einsehen können, ohne Kunstdünger und Pestizide, dafür mit der Hilfe von zwei Bienenstöcken, heranwachsen und schließlich geerntet werden. Genveränderte Pflanzen sind offenbar nicht vorgesehen. Dazu kommt, dass sie den Amerikanern noch dazu vorführt, dass frisch geerntetes Gemüse besser und gesünder sein soll, als die abgepackten Lebensmittel oder gar Konserven aus den Supermärkten. Zudem sei es viel billiger. Mit Kosten von gerade einmal 100 Dollar zum Ansäen des Gartens, so erklärte die First Lady einer Schulklasse, könnte man damit nicht nur die Präsidentenfamilie, sondern auch alle Angestellten ernähren. Der Boden sei nur mit Kompost und natürlichen Mitteln angereichert worden, verwendet werden nur organische Dünger und Insektenschutzmittel.
Michelle Obama legt sich mit der Fast-Food-Nation an, vor allem aber mit der Lobby für industrielle Landwirtschaft. Begeistert sprechen schon einige von einer beginnenden Lebensmittelrevolution oder von Seeds of Change. Die Menschen sollen nicht nur selbst anpflanzen, sie sollen, so rät die First Lady, auch mal öfter Gemüse und Obst essen, öfter selber kochen und weniger vorgefertigte Lebensmittel kaufen.
Manchen Lobbygruppen gefällt das natürlich nicht. So hat die Mid-America CropLife Association (MACA) Ende März an Michelle Obama einen Brief geschickt und erst einmal darauf hingewiesen, dass die Landwirtschaft die größte Branche in den USA sei und 20 Prozent zum BIP beitrage. Zum großen Erfolg der Landwirtschaft habe vor allem die Technik beigetragen, so dass nun ein Farmer 144 Menschen ernähren könne.
Überhaupt seien die Farmer die ersten Umweltschützer gewesen, zudem würde die "Präzisionslandwirtschaft" mit Computern, GPS-Systemen und riesigen Traktoren die Effizienz enorm steigern und gezielt Düngung und Pestizide einsetzen, während genveränderte Pflanzen gegen bestimmte Schädlinge geschützt seien. Michelle Obama solle doch, so fordert der Verband, bei ihrem Gartenprojekt "die Rolle anerkennen, die die traditionelle Landwirtschaft in den USA" einnehme, sowie die "Bedeutung und Wichtigkeit von Amerikas modernen Landwirtschaftstechnologien". Schließlich hätten die meisten auch gar keine Zeit, einen Garten anzulegen. Man ist also aufgeschreckt. So viel kann schon eine kleine symbolische Geste bewirken.
Florian Rötzer 24.04.2009
http://www.heise.de/tp/blogs/8/136689
Grüße vom
Ritter