Aufbau der Darmflora
#1
Wenn man von vergiftetem Zombiefraß hin zu einer artgerechten Ernährung will, ist eine Darmsanierung überlebenswichtig. Zucker, Weißmehl, Milchprodukte, Alkohol, Antibiotika und diverse andere Medikamente zerstören die Darmflora. Wer kennt nicht den Heißhunger auf Weißmehl und Zucker, aber das sind nicht wir, die danach verlangen, sondern die schlechten Darmbakterien, die sich seit der Kindheit in unserem Darm angesiedelt haben, durch sie wird dieses Verlangen gesteuert, denn sie ernähren sich von zugefügtem Zucker in unseren "Lebensmitteln".
Das liest sich immer so dahergesagt, Darmflora, die Bedeutung ist enorm, denn hier sitzt nicht nur unser Immunsystem, sondern auch unser sogenanntes, zweites Gehirn. Nur so kann man dauerhaft gesund bleiben, nur so kann der Darm die Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen (ganz wichtig bei Umstellung auf vegetarische, vegane, oder rohköstliche Ernährung), nur so kann man dauerhaft Müdigkeit und Konzentrationsproblemen entgegen wirken und nur so funktioniert die Wahrnehmung der Instinkte und unser Bauchgefühl einwandfrei. Müdigkeit verschwindet und man startet ausgeruht und voller Energie in den Tag.
Ein gesunder Darm ist also hierfür wichtig:

Verarbeitung und Verdauung unserer Nahrung
Stärkung und Regulierung des Immunsystems
Versorgung mit Vitaminen (Folsäure, B1, B3, B6, B12, K)
Energieversorgung für Darmepithel ( Darmwand)
Anregung der Darmepithel
Entgiftung
Bekämpfung schädlicher Bakterien
Darmflora hat Einfluss auf Körpergewicht und spielt eine Rolle bei der Fettsucht

Es ist inzwischen bewiesen, dass u.a. Blasenentzündungen, Allergien, Asthma und andere Autoimmunerkrankungen,  und selbst psychische Probleme vom Zustand unserer Darmflora beeinflusst werden.

(Naheliegend ist, ob nicht eine gewisse Absicht dahinter steckt, dass es nahezu kaum Lebensmittel ohne zugefügtem Zucker gibt, die zum Großteil versteckt sind, z.B. wird in 1,5 %iger Milch extra Zucker hinzugefügt wird, ohne Angabe auf der Liste der Inhaltsstoffe, nur damit der Geschmack bewahrt wird. )
Hierbei ist es wichtig, die Darmflora mindestens 6 Monate lang aufzubauen, so lange dauert es im Durchschnitt, bis diese Bakterien ausgehungert und die förderlichen Darmbakterien dauerhaft angesiedelt sind. Erlaubt sind danach 1 bis 2 Tage im Monat, an denen man essen und trinken kann, was man möchte, in der Zeit schafft es der Darm nicht, sich wieder umzustellen.
Das Interessante ist: Man stellt sehr schnell fest, dass der Heißhunger irgendwann verschwindet und man lieber zu einer handvoll Nüsse, oder einem Apfel greift, als zu einem Stück Pizza, oder Kuchen. Nach einem großen Glas Fruchtsaft, man bedenke ohne extra zugesetztem Zucker, stellten sich nach 10 Minuten bei mir sofort Kreislaufprobleme, Übelkeit, aufgeblähter Bauch, Blähungen, Durchfall, große Müdigkeit, Unwohlsein und ein nebliges Gefühl im Kopf ein, der Körper reagiert wieder sehr sensibel auf das Gift Zucker.)
Hierbei kann ein Heilpraktiker, oder ein naturheilkundiger Allgemeinmediziner hilfreich sein, der die angesiedelten Bakterien im Labor prüfen lässt, mit einem großen, vernünftigen, aussagekräftigen Blutbild Mineralstoff und Vitaminmängel aufdeckt und gegensteuert.
Denn oft ist nicht nur die Darmflora daneben, sondern es fehlen Vitamine und Mineralstoffe durch eine unnatürliche Lebensweise, die durch die Ernährung nicht mehr ausgeglichen werden und der Mangel bereits sehr hoch sein kann. Der Zuckerentzug ist nach etwa einer Woche überstanden, hierbei kann man sich auf Bauchschmerzen, Übelkeit, leichtes Kopfweh bis hin zu Migräne, zittrig fühlen, Durchfall, Nebel im Kopf und Konzentrationsprobleme einstellen.

Zum Darmaufbau benötigt man folgende, lebende Bakterienstämme:

Enterococcus faecalis
ist ein im Darm von Menschen und Tieren vorkommendes grampositives Bakterium

Escherichia coli
in der menschlichen Darmflora ist E. coli als Vitaminproduzent, insbesondere Vitamin K

(Nachtrag: die beiden oberen Bakterienstämme sind einzeln z.B. in Tropfenform erhältlich, die unteren als Kombipräparat)

Bifidobakterium bifidum und Bifidobakterium lactis sind im Darm natürlich vorkommende Bakterien, welche Essigsäure und Milchsäure produzieren.

Bifidobakterium infantis zählt zu den natürlichen Bakterien des Dickdarms. Gemeinsam mit den anderen Bifidobakterien gehört es zu den ersten Mikroorganismen, die nach der Geburt den Verdauungstrakt eines Säuglings besiedeln.

Bifidobakterium longum ist ein Milchsäurebakterium, das vor allem im Dickdarm in großer Zahl vorkommt. Milchsäurebakterien wandeln Kohlenhydrate zu Milchsäure um.

Bifidobakterium breve ist in der Lage, Vitamine im Darm zu bilden. Es gelangt sowohl über den Vaginaltrakt als auch die Muttermilch in den Darm des Neugeborenen

Lactobacillus acidophilus besiedelt vor allem den Verdauungs- und Vaginaltrakt.

Lactobacillus casei kommt natürlicherweise in der Darmflora vor. Es produziert spezielle Enzyme wie Lactocepin oder solche, die Casein und Gluten abbauen können. Es kann die Transitpassage durch den Magen überstehen, wenn es mit anderen Nahrungsmitteln verzehrt wird

Lactobacillus plantarum wurde ursprünglich im menschlichen Speichel entdeckt und ist ein natürlicher Bewohner des Verdauungstraktes.

Lactobacillus paracasei kommt natürlicherweise in der Darmflora vor.

Lactobacillus rhamnosus kommt natürlicherweise sowohl im Verdauungs- als auch im Urogenitaltrakt vor. Im Gegensatz zu anderen Milchsäurebakterien ist es allerdings kein dauerhafter Bewohner, sondern tritt nur vorübergehend auf.

Lactobacillus salivarius besiedelt den Verdauungstrakt. Es kann Milchsäurebakterium Bacteriocine produzieren.

Lactococcus lactis findet sich normalerweise im Verdauungstrakt und der Vagina und ist das am häufigsten anzutreffenden Bakterium im Darm von Neugeborenen.

Hierbei noch der Hinweis: Aus Deutschland sind keine hochwertigen Präparate zu bekommen (wen wundert es?), hierbei auf Präparate aus Österreich, oder der Schweiz zurückgreifen.

Erlaubte Lebensmittel: Als Süßungsmittel ist ausschließlich Stevia erlaubt (allgemein auf zugefügten Zucker achten, auch gekaufte Obstsäfte streichen) Vollkornlebensmittel (hierbei Weizen meiden), fermentiertes Gemüse, Rohkost, Obst, Eier, Pflanzenmilchvarianten, verschiedene Öle, Nüsse, Saaten. Trockenobst ist in Maßen erlaubt.  Bioqualität versteht sich von selbst.

Meine Grüße

Lohe
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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#2
Meine Gefährtin ist aktuell in dieser Situation, daher vielen Dank für diesen Beitrag.
Dazu ein kurzer Einblick:
Symptome wie sehr schneller Stuhlgang nach der Mahlzeit, geringe oder keine Gewichtsveränderung 
trotz sportlicher Aktivität und dezenter Mundgeruch welchen außer mir keiner wahrnahm.
Der behandelnde Arzt sagte dazu: nur wenige Menschen seine in der Lage dies zu erkennen/ riechen. 
Es sei ergänzend gesagt, dass die Gallenblase schon vor langer Zeit entfernt werden musste und ich es darauf schob.

Die von den Versicherungen bezahlten ärztlichen Leistungen blieben ohne Erfolg. Einige Lebensmittel weg lassen um dies einzugrenzen und nacheinander die Lebensmittelgruppen zu überprüfen auch.
Die notwendigen Untersuchungen und der benötigte Zeitaufwand durch einen Mediziner, ist nur mit privater Leistung umzusetzen. 
Die behandelnde Ärztin hat sich wirklich viel Zeit genommen und eine lange Liste von Test angeordnet. Nach dem alle Test durchgeführt und im Labor ausgewertet wurden, wurde eine komplette Darmsanierung gestartet. Allein für die Auswertung und den Ablaufplan, wurde von der Ärztin eine Stunde Zeit investiert.
Die für den Anfang benötigten Medikamente sind teilweise nur über das Internet zu erhalten.
Seit dem Start der Sanierung sind nun 3-4 Wochen vergangen und es stellt sich eine fühlbare Leichtigkeit ein, eine erkennbare Gewichtsveränderung,weniger Müdigkeit und der oben genannte Mundgeruch ist weniger geworden.

Auch wenn wir bereits eine (wie ich behaupte) gute Ernährung haben, so hat dieser Umstand erneut aufgezeigt wie viel da noch geht. Alles in unserer Küche wurde kurzerhand ausgeräumt und vieles entsorgt. Alle Lebensmittel werden nun mit großer Sorgfalt ausgesucht und auf ihre Inhaltsstoffe überprüft.
In 4 Wochen ist der nächste Termin bei der Ärztin, ich bin schon gespannt und werde gerne berichten.


Grüße
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#3
(18.08.12020, 10:21)Holmr schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-58203.html#pid58203Auch wenn wir bereits eine (wie ich behaupte) gute Ernährung haben, so hat dieser Umstand erneut aufgezeigt wie viel da noch geht. Alles in unserer Küche wurde kurzerhand ausgeräumt und vieles entsorgt. Alle Lebensmittel werden nun mit großer Sorgfalt ausgesucht und auf ihre Inhaltsstoffe überprüft.
In 4 Wochen ist der nächste Termin bei der Ärztin, ich bin schon gespannt und werde gerne berichten.


Grüße

Vielen Dank wiedermal für diese Offenheit und den Bericht. Ein paar Fragen bleiben aber für mich derzeit noch offen:
Du schreibst, ihr habt bereits eine gute Ernährung.
Darf ich fragen, wie sich die zusammensetzt?
Eßt ihr ausschließlich bio oder auch konventionelles Zeug?
Wie ist der Speiseplan aufgebaut? Vegetarisch, vegan oder Fleischverzehr?
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Beim Erwerb der Lebensmittel wird Bioware gekauft. 
Da wir demnächst einen eigenen Garten haben, wird die Qualität dann noch gesteigert Biggrin
Die Ernährung ist komplett vegetarisch.


Unser Brot und Brötchen wird selbst gebacken, in der Vergangenheit auch noch mit Weizenmehl, welches nun gänzlich vom Speiseplan gestrichen ist.
Kuhmilch ist mittlerweile auch vom Speiseplan verbannt und durch Hafermilch, Reismilch, Mandelmilch und Cashewmilch ersetzt worden.
Auch Käse, Butter und Joghurt aus Kuhmilch finden nicht mehr den Weg zu uns. Dafür Ziegenkäse Schafskäse und pflanzliche Margarine. 
In wie weit das optimal ist, muss ich noch ergründen.
Auf Zucker wird ( teilweise in geringen Mengen in Lebensmitteln enthalten, darauf wird geachtet) verzichtet.
Aktuell wird auf Grund der Darmsanierung zusätzlich auf Ei und Früchte mit Säure verzichtet, welche künftig in „vernünftigen“ Mengen wohl wieder möglich sind.


Zusammengefasst, eine vegetarische Bio-Ernährung jedoch mit zu viel Zucker, Weizen, Gluten und Kuhmilch. Durch die Darmsanierung wurde sozusagen erneut ein Impuls gegeben, sich deutlich mehr mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen.

Grüße
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