13.05.12020, 20:38
Da sitzt man nun bei Hamburger Freunden und will eigentlich nur etwas über das Hügelgrab vor der Türe im Park erfahren … und findet eine alte heidnische Kultstätte!
Ein kleiner Stein erinnert im Hamburger Stadtteil Sasel noch daran. Hier soll einst ein „Riesenstein“ oder „Opferstein“ für heidnische Rituale gedient haben. 4,5 m lang und 2,4 m breit soll er gewesen sein. Und er soll 2 m aus der Erde geragt haben.
Aus dem Jahre 1833 ist von Peregrinus Pedestris in seinem Buch „Der Holsteinische Tourist - oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg“ überliefert, daß jener Stein von Hünengräbern umgeben war. Bei Grabungen am Opferstein wurden Asche- und Knochenreste gefunden, und die Felsenmasse trage unverkennbare Spuren eines Opfersteines.
In der Oberfläche soll sich eine Mulde befunden haben, welche vermutlich als Opfer- oder Brandstelle diente. Peregrinus schreibt, daß der obere Teil des Steines „abgeschlagen“ war. Ob nun für die Nutzung als Opferstein oder durch spätere Einflüsse, ist nicht genau zu definieren.
Wilhelm Peter Melhop erwähnt 1839:
„Wir besuchten auch den Opferstein, einen großen Granitblock, der seit uralter Zeit seitwärts des Wegs auf einer Wiese ruht. Hieran knüpfen sich geschichtliche Erinnerungen aus der Zeit des Heidentums. Ein berühmter Götze unter dem Namen „Sater“ hatte hier vor der ch***tlichen Zeitrechung einen Opfertempel von großer Pracht, und blieb ihm später der große Stein geweiht, bis endlich die Einführung des Ch***tentums auch diesen Gebrauch abschaffte. Das Dorf soll nach jenem heidnischen Tempel seinen Namen führen. Uns diese Moment zurückrufen, schritten wir auf den Fleck zu, wo selbst dieses Überbleibsel grauer Vorzeit noch in die jetzige umgewandelte Welt herauf ragte. Taubenetzt und geisterartig blickend im bleichen Mondschein lag der alte Deckstein in einer Erdvertiefung da, gleichsam als wünsche er sich ein Grab, um in tiefe Ruhe zu versinken. Bei unserer Annäherung flatterten etliche große Vögel aus dem Gebüsche auf, womit der Granitblock umgrünt war. Wir dachten uns, es wären Geister aus dem heidnischen Priestertum; die hier noch einmal ungestört verweilen wollten.“
Sater, andererorts auch Crodo, Krodo
Er wird als älterer Mann, mit einem Korb voll Blumen in der rechten Hand dargestellt. In der linken Hand hält er ein achtspeichiges (Wagen-)Rad. Er steht auf einem Fisch und trägt ein enganliegendes Gewand. Der Opferstein wurde auch als „Gerichtsstein“ überliefert. Das achtspeichige Rad spricht für einen Richterg*tt. Es ist auch überliefert, daß noch bis ins 16. Jahrhundert hinein „wo zu Sasel“ Gericht gehalten wurde. Von den Volksdorfern wird erzählt, daß hinter der Saseler Grenze ein Gerichtsplatz gewesen sein soll. Einige erzählen, daß es zwei Steine gegeben hat. Der große Stein war der Richterstein und der kleinere Stein für den Angeklagten. In Volksdorf gab es einen „Gerichtsweg“, welcher nach Sasel führte. Alte Saseler nannten einen Weg „Gerichtssteig“. Ich muß ehrlich sagen, daß mich der Fisch irritiert … zu PL und den Mytho-Experten schaut…
Weitere Hinweise lassen auf ein Gebiet mit größerer Bedeutung schließen. In der Nähe des Opfersteines gab es ein Gebiet, das als Harkenkrog bezeichnet wurde. Wir erkennen hier unsere Frau Harke/Frau Holle/Hel. Der Ort Harkenkrog befand sich im Grenzgebiet von Sasel, Bergstedt und Volksdorf. Die genaue Lage ist leider nicht überliefert. Der Wald im Harkenkroggebiet wurde von der K**che als Spukwald bezeichnet. Man sprach von allerlei Schrecken. Werwölfe und gespenstische Leichenzüge sollten einem dort begegnen. Man wollte verhindert, daß das Volk diesen Ort aufsuchte. Findet man hier den Hinweis auf einen alten heiligen Hain?
Es wurden Überreste von Wegen gefunden, welche teilweise die Hügelgräber an den Wöhlbergen und auch die Lehmsaler Hügelgräber verband.
Die Stellungnahme eines Trittauer Amtmannes verleugnete die historische Kultstätte und die umliegenden Hünengräber. Eine Wahrung des alten Kulturgutes ist somit nicht gegeben.
1852 ist er daraufhin verkauft und gesprengt worden. Er wurde zu Werksteinen verarbeitet und entweder als Sielbrücken auf dem Gutshof Berne oder als Brückensteine für die Berner Au verwendet.
Lage: südwestlich der Koppel Lehmkamp hinter der Straße „Am Riesenstein“ und dem Tümpel „Mergelgrund“
Ein kleiner Stein erinnert im Hamburger Stadtteil Sasel noch daran. Hier soll einst ein „Riesenstein“ oder „Opferstein“ für heidnische Rituale gedient haben. 4,5 m lang und 2,4 m breit soll er gewesen sein. Und er soll 2 m aus der Erde geragt haben.
Aus dem Jahre 1833 ist von Peregrinus Pedestris in seinem Buch „Der Holsteinische Tourist - oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg“ überliefert, daß jener Stein von Hünengräbern umgeben war. Bei Grabungen am Opferstein wurden Asche- und Knochenreste gefunden, und die Felsenmasse trage unverkennbare Spuren eines Opfersteines.
In der Oberfläche soll sich eine Mulde befunden haben, welche vermutlich als Opfer- oder Brandstelle diente. Peregrinus schreibt, daß der obere Teil des Steines „abgeschlagen“ war. Ob nun für die Nutzung als Opferstein oder durch spätere Einflüsse, ist nicht genau zu definieren.
Wilhelm Peter Melhop erwähnt 1839:
„Wir besuchten auch den Opferstein, einen großen Granitblock, der seit uralter Zeit seitwärts des Wegs auf einer Wiese ruht. Hieran knüpfen sich geschichtliche Erinnerungen aus der Zeit des Heidentums. Ein berühmter Götze unter dem Namen „Sater“ hatte hier vor der ch***tlichen Zeitrechung einen Opfertempel von großer Pracht, und blieb ihm später der große Stein geweiht, bis endlich die Einführung des Ch***tentums auch diesen Gebrauch abschaffte. Das Dorf soll nach jenem heidnischen Tempel seinen Namen führen. Uns diese Moment zurückrufen, schritten wir auf den Fleck zu, wo selbst dieses Überbleibsel grauer Vorzeit noch in die jetzige umgewandelte Welt herauf ragte. Taubenetzt und geisterartig blickend im bleichen Mondschein lag der alte Deckstein in einer Erdvertiefung da, gleichsam als wünsche er sich ein Grab, um in tiefe Ruhe zu versinken. Bei unserer Annäherung flatterten etliche große Vögel aus dem Gebüsche auf, womit der Granitblock umgrünt war. Wir dachten uns, es wären Geister aus dem heidnischen Priestertum; die hier noch einmal ungestört verweilen wollten.“
Sater, andererorts auch Crodo, Krodo
Er wird als älterer Mann, mit einem Korb voll Blumen in der rechten Hand dargestellt. In der linken Hand hält er ein achtspeichiges (Wagen-)Rad. Er steht auf einem Fisch und trägt ein enganliegendes Gewand. Der Opferstein wurde auch als „Gerichtsstein“ überliefert. Das achtspeichige Rad spricht für einen Richterg*tt. Es ist auch überliefert, daß noch bis ins 16. Jahrhundert hinein „wo zu Sasel“ Gericht gehalten wurde. Von den Volksdorfern wird erzählt, daß hinter der Saseler Grenze ein Gerichtsplatz gewesen sein soll. Einige erzählen, daß es zwei Steine gegeben hat. Der große Stein war der Richterstein und der kleinere Stein für den Angeklagten. In Volksdorf gab es einen „Gerichtsweg“, welcher nach Sasel führte. Alte Saseler nannten einen Weg „Gerichtssteig“. Ich muß ehrlich sagen, daß mich der Fisch irritiert … zu PL und den Mytho-Experten schaut…
Weitere Hinweise lassen auf ein Gebiet mit größerer Bedeutung schließen. In der Nähe des Opfersteines gab es ein Gebiet, das als Harkenkrog bezeichnet wurde. Wir erkennen hier unsere Frau Harke/Frau Holle/Hel. Der Ort Harkenkrog befand sich im Grenzgebiet von Sasel, Bergstedt und Volksdorf. Die genaue Lage ist leider nicht überliefert. Der Wald im Harkenkroggebiet wurde von der K**che als Spukwald bezeichnet. Man sprach von allerlei Schrecken. Werwölfe und gespenstische Leichenzüge sollten einem dort begegnen. Man wollte verhindert, daß das Volk diesen Ort aufsuchte. Findet man hier den Hinweis auf einen alten heiligen Hain?
Es wurden Überreste von Wegen gefunden, welche teilweise die Hügelgräber an den Wöhlbergen und auch die Lehmsaler Hügelgräber verband.
Die Stellungnahme eines Trittauer Amtmannes verleugnete die historische Kultstätte und die umliegenden Hünengräber. Eine Wahrung des alten Kulturgutes ist somit nicht gegeben.
1852 ist er daraufhin verkauft und gesprengt worden. Er wurde zu Werksteinen verarbeitet und entweder als Sielbrücken auf dem Gutshof Berne oder als Brückensteine für die Berner Au verwendet.
Lage: südwestlich der Koppel Lehmkamp hinter der Straße „Am Riesenstein“ und dem Tümpel „Mergelgrund“
Finde Dich selbst!