verdandi
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Es gibt viele Bäume, die tragen fleißig Früchte, und niemanden interessiert es. So entdeckte ich kürzlich eine Birnbaum-Allee. Man muss nicht einmal eine Leiter mitnehmen, um an die oberen Exemplare zu kommen, denn "Rüttel mich, schüttel mich" funktioniert nicht nur im Märchen! Eine Birne ist sogar direkt in die Tasche gefallen, doch auch die anderen wurden freigiebig losgelassen. Natürlich, denn sie gammeln schon am Baum, was eine echte Schande ist.
Bei meiner Nachbarin ist es ähnlich, die hat sehr leckere, leicht saure kleine Äpfel, die sie nicht erntet, aber mich gern ernten lässt. Nachdem ich Kompott für den Vorrat eingekocht habe, blieben noch genügend Früchte für ein Experiment, und das war so lecker, daß ich es teilen möchte.
Ich hatte ungefähr 20 kleine, saure Äpfel und 10 leckere, süße Birnen, habe sie geschält (das Kompott hatte ich mit Schale gekocht), zerkleinert und mit 7 Löffeln Bio-Rohrohrzucker und einem halben Liter Wasser in einen Topf gegeben. Dazu fügte ich eine Handvoll Duft-Rosenblüten, ein paar Blüten Lavendel und eine Handvoll Minze, alles Bio weil aus dem eigenen Garten, und köchelte es ein. Als das Obst weich war, goß ich den Saft ab, zerkleinerte es zu Mus, füllte es in Gläser und stellte es auf den Kopf, damit auch die Bakterien am Deckel durch die Hitze zerstört werden (ich recycle meine Gläser aus dem Supermarkt). Der Saft ist unglaublich lecker, und das Mus ein Gedicht. Die Rosen, der Lavendel und auch die Minze geben dem Ganzen ein wunderbares Aroma. Vielleicht habt ihr Lust, es auszuprobieren.
verdandi
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Beim Thema "kostenlos" fällt mir noch etwas ein, was der eine oder andere für die Krisenküche interessant finden könnte.
Manchmal sieht man auf einem Feld einen Berg Rüben und nimmt eventuell zwei oder drei mit. Schneidet man diese nun auf und sie sind rot, handelt es sich um Futterrüben. Diese schmecken nur den Tieren. Ist das Innere jedoch weiß, dann sind es Zuckerrüben. Aus ihnen kann man, wenn man mag, selbst einen Sirup herstellen, was ich persönlich umständlich und unnötig finde. Allerdings kann man diese Rüben auch braten! Ich habe sie klein gewürfelt, damit sie beim Garen etwas weich werden und in Öl mit Zwiebeln und etwas Gewürzen schön gebraten. Der Geschmack war sehr gut, einerseits etwas süß und andererseits etwas erdig wie Rote Bete.
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Ich kenne aus meiner Kindheit noch den Sirup als Hustensaft? Man höhlt die Rübe leicht aus, kippt Zucker rein, und dann bildet sich nach einiger Zeit eine Flüssigkeit, die dann ins Glas tropft. Das kann man auch mit Zwiebeln machen.
Achte auf deine Gedanken - sie sind der Anfang deiner Taten
verdandi
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Das waren Runkelrüben, so weit ich weiß.
Cleopatra
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(21.10.12018, 19:38)verdandi schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53992.html#pid53992... füllte es in Gläser und stellte es auf den Kopf, damit auch die Bakterien am Deckel durch die Hitze zerstört werden (ich recycle meine Gläser aus dem Supermarkt).
Klingt toll, vielen Dank für das Rezept, allerdings ist es nicht empfehlenswert, die Gläser auf den Kopf zu stellen. Ich zitiere mal aus meiner Einkochgruppe:
Warum man Gläser (Twist-off/Schraubdeckel) NICHT auf den Kopf stellt!
Gleich vorweg, ich habe noch niemals ein Marmeladeglas oder ein Glas mit Eingekochtem auf den Kopf gestellt. Meine Oma hat das nicht gemacht, meine Mama auch nicht, und ich ebenso nicht. Von daher kenne ich das auch gar nicht.
Allerdings habe ich mich nach vielen Argumenten mit der Thematik beschäftigt und Fazit daraus wie folgt:
1. Verklebt der Deckel beim Umdrehen, durch die Hitze ist der Metalldeckel ja noch nicht so fest, er zieht sich erst zusammen. Darin setzt sich dann Marmelade fest, und das kann dazu führen, daß Schimmelbakterien und Keime erst recht eindringen können und so das Einkochgut gefährden.
2. Lösen sich durch die Hitze und besonders durch Fette und Öle die Weichmacher aus der Deckelbeschichtung, welche ich in meinem guten Eingekochten nicht haben möchte, denn genau deshalb kocht man ja ein auch.
3. Dehnen sich verschiedene Gegenstände unterschiedlich aus bei Hitze, wissen wir ja aus der Physik, wenn wir gut aufgepaßt haben. Somit liegt klar auf der Hand, daß sich Metall natürlich mehr dehnt als Glas. Demzufolge ist man auf der sicheren Seite, wenn man nach ein paar Minuten die Deckel nochmals nachzieht. So merkt man auch, wenn ein Deckel nicht mehr gut schließt und kann diesen noch austauschen. Das wäre beim Umdrehen dann nicht der Fall, weil das Einkochgut ja sich festsetzt und den Deckel eben verklebt.
4. Steigt die Luft beim Umdrehen zum Boden auf und behindert somit das richtige Bilden eines Unterdrucks im Glas, es behindert sozusagen, daß der Deckel beim Erkalten richtig einzieht und eine Wölbung nach innen ist, die anzeigt, daß das Glas auch gut zu ist.
5. Sitzt ein Deckel nicht richtig, kann er beim Umdrehen auch abgehen, und dann klebt die heiße Marmelade überall, und auch das Verbrennungs- und Verletzungsrisiko ist dadurch nicht außer Acht zu lassen. Abgesehen davon, wie dann die Küche aussieht und bis man das klebrige Zeug wieder entfernt hat.
Meine Oma war Jahrgang 1911, meine Mama 1942 und ich 1961. Meine Oma hat vielfach die Gläser noch mit Cellophan/Einsiedehaut und Gummiringen verschlossen, und ja, das hab ich auch noch gemacht, und ich hab sogar für Notfälle Cellophan zum Verschließen daheim. Gläser, die mit Cellophan verschlossen werden, die konnte man gar nicht auf den Kopf stellen, weil da das Cellophan schon geplatzt wäre, verschmutzt und so weiter. Wer hat je diese schöne Einbuchtung in der Einsiedehaut gesehen, wenn das Glas einen schönen Unterdruck hatte? Daher mußte man die auch richtig fast voll füllen, damit es nicht zuviel Unterdruck gibt und die Haut dadurch platzt.
Als Abschluss noch ein Link zu den Weichmachern: http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=3&ID=443&Pdf=No
Die Deckel läßt man am besten bis zur Benutzung in heißem Wasser liegen, dem man zur Sicherheit auch noch einen Schuß Essig zufügen kann. Ein Auskochen der Gläser und/oder Deckel vorab ist nicht nötig, da man nicht in einer keimfreien Umgebung arbeitet. Statt dessen ist auf peinliche Sauberkeit beim Einfüllen zu achten.
Mus, welches weniger als ca. 80 % Zucker enthält (und nicht mit zusätzlichen Konservierungsmitteln hergestellt wird) sowie Kompott (stückiges Obst in Flüssigkeit) muß unbedingt zusätzlich eingekocht werden, 30 Minuten bei 90° im Einkochautomaten oder großem Topf auf dem Herd. Heiß abfüllen garantiert keine Haltbarkeit!
Bei Fragen kann man sich gern an mich wenden, ich bin mittlerweile ein kleiner Experte, auch beim Einkochen von fertigen Gerichten
verdandi
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Alles klar! Das Kompott habe ich auch eingekocht, dann werde ich das mit den Schraubdeckelgläsern auch machen. Geht das einfach so im Topf? Für die großen Einmachgläser habe ich einen richtigen Einkochtopf mit Thermometer. Der wäre für die kleinen Dinger aber etwas übertrieben
Cleopatra
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Ja, ich besitze noch keinen EKA, habe bisher auch nur in großen Töpfen eingekocht. Da ich hauptsächlich Portionen für mich alleine mache, brauchte ich die ganz großen Weckgläser, die noch von meiner Mutter hier stehen (1 l, 1,5 l, 2 l) noch nicht zu verwenden; mit denen wird es wegen der Höhe schwierig.
Ich nutze kleinere Weckgläser oder Gläser mit Schraubdeckel aus dem Supermarkt, so wie Du. Man kann die im Topf auch stapeln; die unterste Lage steht dann komplett unter Wasser, die obere muß zu ca. 2/3 bis 3/4 bedeckt sein. Und die Gläser nie zu voll machen, immer ein paar Zentimeter Rand zum Deckel lassen, damit das Einkochgut sich ggfls. noch ein bißchen ausdehnen oder hochblubbern kann. Wichtig ist, daß der Topf so hoch ist, daß man den Deckel noch draufmachen kann; die Gläser dürfen also nicht höher als der Topfrand sein oder gestapelt werden. Und man muß auf den Boden ein kochfestes Tuch, ein Kuchengitter oder sowas legen, damit die Gläser nicht auf dem Topfboden stehen.
Wegen der Temperatur; 90° (Bsp. Apfelmus) ist ohne Einkochthermometer natürlich nicht so präzise zu bewerkstelligen; ich handhabe das nach der Methode "bissl mehr geht immer", indem ich das Wasser einfach konstant simmern lasse. Dann hat es halt eher 100°, aber das schadet nicht. Zu kalt oder zu kurz eingekocht wäre schlimmer.
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