Graphologie und äußere Einflüsse - Teil 2
#2
Im Laufe der Zeit und im Laufe vieler Analysen ist mir aufgefallen, daß es gar nicht so viele Menschen gibt, deren Schrift sich nach rechts neigt, was natürlich wäre aufgrund der Schreibrichtung von links nach rechts. Viele schreiben steil, viele schreiben nach links geneigt, obwohl sie Rechtshänder sind.

Was bedeutet das?

Das bedeutet, daß ausschließlich eine Handschrift, deren Buchtaben nach rechts geneigt sind, als rhythmisch bzw. harmonisch eingestuft werden darf.
Anhand dieser Einschätzung ziehen sich viele weitere Deutungen durch die Analyse. So z. B. bedeutet eine drucklose harmonische Handschrift etwas ganz anderes als eine drucklose unrhythmische Schreibweise.

Die Fragen, die sich hier aufwerfen sind, warum ist das so? Also warum schreiben so viele Menschen entgegen der natürlichen Schreibbewegung?

Als erste Ursache sei hier das schulische Erlernen des Schreibens genannt (eher steil).
Wobei ich mich tatsächlich erinnern kann, daß wir eine minimale Rechtslage der Buchstaben berücksichtigen sollten. Als Schreibanfänger malt man aber anfänglich die Buchstaben, anstatt sie zu schreiben, was zwangsläufig steil wird durch die fehlende Schnelligkeit des "Zeichnens". Genau diese Schnelligkeit ist es aber, aus der sich eine rechtsgeneigte Schrift entwickelt.

In einem weiteren Beitrag werde ich kurz auf die Schulschrift der 80iger eingehen.

Daß es nun die drei verschiedenen Schriftneigungen gibt, bedeutet nicht, daß alle diejenigen, die nicht nach rechtsgeneigt schreiben, unnatürlicher sind. Sie sind einfach vom Wesen her anders, was auch durch gesellschaftliche Dogmen und Erziehungsformen der eigenen Eltern beeinflußt wird. Ich denke, daß die Charakterstärke des Schreibers aus psychologischer Sicht ebenfalls einen Einfluß auf den Menschen und somit auf dessen Handschrift ausübt.


Hier eine nach rechts geneigte Handschrift:

   

Allgemein kann gesagt werden, daß ein Schreiber, dessen Schrift sich nach rechts neigt, ambitioniert und ein schneller und flexibler Denker ist. Ein solcher Schreiber neigt auch zu Aggressionen, wenn er glaubt, seine Ziele nicht schnell genug zu erreichen. Er will halt fertig werden. Lächeln


Hier eine steile Handschrift:

   

Eine steile Schreibweise repräsentiert Besonnenheit und eine gute Auffassungsgabe. Aber, jemand, der steil schreibt, neigt auch dazu unflexibel oder gar starrköpfig zu sein. Er (be)steht quasi auf seinem Standpunkt fest! (Das Schriftbeispiel ist bereits leicht links geneigt.)

Bei der steilen Handschrift müssen Tendenzen beachtet werden. i-Punkte, die links oder rechts vom i stehen, t-Striche, die rechts- oder linkslastig sind. Bei diesem Schriftbeispiel ist eine eindeutige Tendenz nach links zu erkennen (i-Punkte).


Hier eine nach links geneigte Handschrift:

   

Der linksschräge Schreiber ist der Theoretiker. Introvertiertheit ist hier das Stichwort.


Generell können alle Schreibneigungen andersläufige Schriftmerkmale enthalten.
Betrachtet man dazu dann den Inhalt des Geschriebenen, wird es manchmal sehr interessant. Wir hatten ja das sehr ausführliche Beispiel mit dem Brief der Mutter an die Tochter.
https://www.pagan-forum.de/thread-6167-page-2.html
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Graphologie und äußere Einflüsse - Teil 2 - von Hælvard - 01.09.12023, 08:34

Möglicherweise verwandte Themen...
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Wozu Graphologie fähig ist! Hælvard 23 7.045 19.12.12024, 05:52
Letzter Beitrag: Hælvard
  Graphologie – praktische Beispiele Munin 11 3.781 26.11.12023, 16:38
Letzter Beitrag: Hælvard
  Graphologie und äußere Einflüsse Hælvard 1 2.730 23.01.12020, 12:06
Letzter Beitrag: Hælvard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste

Termine

Nächster Vollmond ist in 22 Tagen und 2 Stunden am 14.01.12025, 00:28
Letzter Vollmond war vor 7 Tagen und 11 Stunden
Nächster Neumond ist in 8 Tagen und 2 Stunden am 31.12.12024, 00:27
Letzter Neumond war vor 21 Tagen und 14 Stunden