Saatgut
#1
Lebe für Deine Ideale!
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#2
In der heutigen Zeit sind viele alte Gemüsesorten und -arten verschwunden. Man behauptet sie wären krankheitsanfälliger und würden geschmacklich hinter den neueren Sorten zurückbleiben. Das ist natürlich Unfug, weil die Krankheiten ja aus dem Grund gemacht werden, damit das alte und bewährte nicht überleben kann bzw. damit sich die Gärtner automatisch davon abwenden. Neuerdings ist aber ein erfreulicher Werdegang zu beobachten.

Viele Hobbygärtner betrachten ihren Gemüsegarten mehr und mehr auch als Möglichkeit, diese fast vergessenen alten Sorten neu zu entdecken. So können auch heute noch eine Rote Bete mit dem Namen "Ägyptische Plattrunde" oder "Rouge Crapaudine" - was soviel wie rotes Krötchen heißt- mit ihrem feinen Geschmack überzeugen. Eine Tomate Tigerella verblüfft zum Beispiel mit ihren getigerten Früchten und der Hirschhornwegerich erlebt seine Rennaissance als italienische Salatspezialität. Dabei hilft er auch gegen Erkältung und Husten.

An Steckrüben hatten viele keine gute Erinnerung. Heute wird dieses vielfach immer noch zu Unrecht als Armeleutekost angesehene Gemüse von zahlreichen Spitzenköchen als Gourmet-Spezialität gereicht. Der riesen Winterspinat und der Poree Sankt Viktor stehen als Vitaminspritze auch noch im kalten Winter frisch im Garten bereit, wenn anderes Gemüse längst im Tiefkühlfach den Winter überdauert.

Wer auf diese Art und Weise die Artenvielfalt im Garten erhält und so auch hilft, ein Stück Kulturgeschichte zu bewahren, wird dafür mit manchem unerwarteten Genuß belohnt.
Sei!
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Es bedanken sich: Sirona
#3
Hallo Violetta,

stehender Beifall!

Grüße Saxorior Augenrollen
Lebe für Deine Ideale!
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#4
Hallo!

Zum Thema alte Sorten habe ich noch einen Tipp parat:

In Oesterreich gibt es in Niederoesterreich (das ist das Bundesland, das um Wien herum ist Blinzeln ) den Verein Arche Noah (ja ich weiss, der Name erinnert an was), der sich darauf spezialisiert hat, alte Sorten wiederzubeleben. Dort kann man auch Saatgut alter Sorten bekommen. Allerdings weiss ich die Preise dafuer nicht. Aber hier ist mal ein Link dorthin:

http://www.arche-noah.at/

Gruesse vom

Ritter
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#5
>Arche Noah

Der Name dünkt originell, wenn man ursprüngliches Saatgut verkaufen will. Aber er dünkt nur dem Uninformierten originell. Denn Arche Noah war wohl eher ein Genlabor, als eine humanitäre Einrichtung.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#6
Begriffserklärungen

F1-Hybride:

Hybride ist griechisch und bedeutet "aus einer Kreuzung hervorgegangenes Lebewesen". Man kreuzt eine männliche und weibliche Pflanze. Der Ausgang dieser Kreuzung, in Hinsicht auf Ertragserfolg, ist ungewiß. Gelingt eine Kreuzung so wird diese als F1 (erste Generation) verkauft.
Nun das Wichtige: Es ist sinnlos Samen von diesen Pflanzen zu nehmen. Die nächste Generation spaltet sich wieder auf und ist von minderer Qualität.


Züchtung:

Man sät 100 Samen aus. Nur von den größten und besten Pflanzen mit den schönsten Früchten nimmt man den Samen und sät ihn wieder aus. Dieses Spiel kann man so weit treiben wie man will.
Große Brauereien verdienen damit nebenbei ihr Geld.


Vegetative Vermehrung:

Das praktiziert man einfach durch Stecklinge, zum Beispiel beim Obst wie Wein und so weiter. Die Veredlung gehört auch dazu.
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#7
Zitat:Nun das Wichtige: Es ist sinnlos Samen von diesen Pflanzen zu nehmen. Die nächste Generation spaltet sich wieder auf und ist von minderer Qualität.

Ja so ist es. Der Engländer sagt dazu: cross and kill. Man will damit ausdrücken, dass der Same des Hybriden nicht zur Fortpflanzung taugt.
Sei!
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#8
Anfang des Jahres schrieb ich, das ich über den Erfolg und Geschmack meines gekauften Biosamens berichten will. Das möchte ich hiermit:

Paprika "Runde Ungarische" ein voller Erfolg, standen im Foliezelt, enorme Wuchsfreude und die Ernte hat mich überrascht. Von jeder Pflanze mindestens 10 faustgroße Früchte, Ausnahmen sogar 20 Früchte. Richtig ausgereift sind nur wenige, das heißt ihre volle rote Farbe. Grün haben sie auch geschmeckt!

Eisbergsalat Dublin ist viel zu empfindlich. Ich habe nach drei Aussaten auf drei verschieden Beeten aufgegeben.

Der Kopfsalat Cracoviensis war dagegen ein voller Erfolg. Wohlschmeckend, knackig und jetzt kommts: Sein Samen läßt gleichwertigen Salat wachsen.

Die Tomate "Kleines Ochsenherz" hatte es dieses Jahr schwer, es wirklich kein Tomatenjahr! Ein geringer Ertrag war die Folge. Es ist eine sensible Sorte für Mitteldeutschland. Früchte sehr wohlschmeckend, intensiver Geschmack.

Mangold "Lukullus" bescherte uns bis jetzt drei Ernten. Spitzenspinat hat der ganzen Familie geschmeckt!

Pastinake "Hammelmöhre" schmeckt roh überhaupt nicht. In Bratlingen allerdings ein Gedicht!

Die Möhre "Rothild" schmeckt süß und befriedigt alle Wünsche die man an eine Möhre hat.

Die Gründüngung habe ich noch in der Tüte. Blinzeln

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#9
Beim Mangold bahnt sich eine vierte Ernte an!
Bei dem Wetter, kein Wunder! Blinzeln
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#10
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