Das Edda-Frieze
#1
Auf der Suche nach einem historisch interessanten Ort in Niedersachsen, begegnete mir der Bildhauer Wilhelm Friedrich Engelhard. Dieser wurde im September 1813 im damaligen Grünhagen geboren und starb 1902 in Hannover. Er war ein deutscher Porträtmaler und Bildhauer. Sein Lebenswerk ist das sogenannte Edda-Frieze, das seinen Platz in der Eingangshalle des Schloßes Marienburg (bei Hannover) fand.

In diesem Schloß gab es zwei Architekten bzw. Baumeister namens Conrad Wilhelm Hase und Edwin Oppler. Letztgenannter veränderte die gestaltete Inneneinrichtung von Conrad Hase, weil ihm der deutsche neugotische Stil mißfiel, bei dem viel mit den Materialien Gips und Gußeisen gearbeitet wurde. Ein erster Hinweis, daß das Eddafrieze dem Oppler zum Opfer gefallen sein könnte, denn selbst ein Telefonat mit der Schloßführerin konnte mir keine Auskunft darüber geben, wo das Eddafrieze abgeblieben ist. Die Dame vom Schloß wußte sehr wohl etwas mit dem Begriff Edda anzufangen, kannte jedoch das Werk von Wilhelm Engelhard nicht, erst recht nicht im Zusammenhang mit dem Schloß Marienburg, dem Neuschwanstein des Nordens, wie man sagt. Aber sie gab mir die Information, daß es zwei Baumeister für das Schloß gab, nämlich die oben genannten.

Wie sich dann noch herausstellte, war es Oppler, der nachträglich unter seiner Anleitung eine Schloßkapelle errichten ließ, was für mich ein weiteres (religiöses) Motiv darstellt, die alten Göttersagen zu entfernen.  

Ich finde, dieses Werk von Wilhelm Engelhard ist einfach grandios herausgearbeitet ...


   
Die Göttin-Saga


   
Bragi der Skalde, der die Krieger mit Gesang und Geschichten inspiriert ...


   
Germanische Krieger stürmen in die Schlacht und werden von einer Walküre angeführt.


   
Ein anderes Schlachtmädchen, bereits auf dem Feld, neigt sich zu den Verwundeten.


   
Ein gefallener Krieger steigt nach Walhalla auf. Eine Walküre, die den gefallenen Helden auf einem Schild trägt. Hermod und Bragi begrüßen den neuen Einherjar.


   
Bragi stellt einen Helden in Walhall vor, wo Odin auf seinem Thron sitzt. Zu seiner Rechten hält Iduna die Äpfel der Unsterblichkeit, und neben ihr steht Frigga, Odins Frau.


   
Festmahl in Walhalla mit Wildschweinbraten und Met. Die Krieger Odins werden von den Walküren umsorgt.


   
Der Tag, an dem Heimdall ins Gjallarhorn bläst und die Einherjar in die letzte Schlacht ruft.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Saxorior , Paganlord , Ajax
#2
   
Odin kämpft gegen den Fenriswolf und Thor gegen die Midgardschlange.


   
Auch die Riesen schließen sich dem Kampf gegen die Götter an (normalerweise wäre das Relief wohl in einem Stück nebeneinander zu betrachten, wie man an den beiden vorhigen Bildern gut erkennen kann).


   
Die Frostriesen kommen im Schiff Nagalfari, ihnen folgt Surt und seine Feuerriesen.


   
Surt schleudert Feuer auf die Erde.


   
Die drei Nornen, die dreifaltige Göttin, die das Eddafrieze abschließen.


Es soll eine zweite Ausgabe dieses Reliefs im Besitz der Familie Tiele-Winckler existieren, ein mecklenburgisches, später auch oberschlesisches Adelsgeschlecht. In dieser Familie befand sich auch die Diakonisse Eva von Thile-Winckler, nach der heute in Berlin und anderen Städten Einrichtungen der Diakonie benannt sind. Es ist leider kein Zufall, daß die Diakonie als chr. Einrichtung die Hand auf dem Eddafrieze zu haben scheint ...

Das letzte Bild zeigt das Haus in der ehemaligen Regentenstraße von Berlin, das im Zusammenhang mit dem Relief auftaucht, allerdings wurde die Regentenstraße namentlich durch die Hitzigallee ersetzt. Dieses abgebildete Haus konnte ich anhand der Panoramabilder der Hitzigallee nicht sichten ...

   
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Inara , Lohe , Saxorior , Paganlord , Waldschrat , Erato , Pamina , Andrea


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