Paganlord schrieb:Die Fehlschlußfolgerung liegt hier darin: Auch Gras und Wiese muß angebaut, bewirtschaftet und gepflegt werden;
Also in der argentinischen Pampa wächst das Gras ganz von alleine. In meinem Garten eigentlich auch.
Bei letzterem besteht die Pflege in gelegentlichem Rasenmähen - das hat aber eigentlich nur optische Gründe.
Paganlord schrieb:d. h. die Wiesen und Weiden gehören eben irgendwelchen Leuten. Man kann da nicht einfach raufgehen und sich sein "Essen" holen. Früher nicht und heute auch nicht. Das ist dann Diebstahl, ebenso wie Wilderei (Wilddiebstahl). Und der Acker wurde zur Erntezeit eben besser bewacht, als der Wald.
Ich stelle mir mal vor ich wäre ein hungriger ackerloser Bauer im Mittelalter.
Nun kann ich entweder herumwandern ob ich irgendwo eine unbewachte Wiese finde und dann Gras und Blumen pflücken und diese natürlich auch sofort verspeisen.
Ich bin ja schließlich ziemlich hungrig.
Das ganze ist relativ risikolos, denn wenn der "Wiesenwächter" mich sehen kann dann sollte ich auch ihn sehen.
Und er muß mich ja in Flagranti erwischen um zu beweisen, dass ich Blümchen von SEINER Wiese esse.
Ist das Blümchen erstmal gegessen bin ich schon wieder sicher.
Noch klüger wäre es, bei Dunkelheit "grassen" zu gehen.
Vorteile der Methode:
- nahrhafte gesunde Kost
- kaum vom Zufall abhängig, da es überall Wiesen gibt und die nicht weglaufen
- minimales Bestrafungsrisiko, wenn man sich nicht allzu blöde anstellt.
- überhaupt sehr unwahrscheinlich, dass Wiesen früher regelmäßig bewacht wurden. Gibt es da Quellen?
Oder aber:
ich verlege mich aufs Wildern.
Zum Glück stehen auch im Wald nicht überall Wachen rum - allerdings mache ich mich als mittelloser Bauer schon reichlich verdächtig wenn ich im Wald mit "Falle, Pfeil und Bogen oder Schießgewehr" angetroffen werde.
Das hat früher bereits locker gereicht um als Wilderer bestraft zu werden.
Andererseits muß ich Pfeil und Bogen oder das Schießgewehr bei mir haben wenn ich ein Wildtier erlegen will.
Also darf mich während der gesamten Zeit eigentlich keiner sehen.
Da der Wald aber viel unübersichtlicher ist wie eine Wiese kann ich auch eventuelle Wächter/Förster viel schwieriger erkennen.
Ich weiß also im Gegensatz zum Wiesendiebstahl nie, ob ich beobachtet werde oder nicht.
Sollte es mir aber dennoch gelingen, tatsächlich unbeobachtet ein Reh zu erlegen so müßte ich es entweder vor Ort roh verspeisen
(ein Feuerchen mit gemütlichem Grillen wäre ja hochriskant, da man der Rauch ja sehr weit sieht und riecht und die ganze Braterei auch noch ewig dauert)
oder aber schauen wie ich das Reh unbeoachtet nach Hause schleppe.
Sollte mir beim mühsamen Rücktransport des Wilds irgend jemand über den Weg laufen habe ich ein echtes Problem - Ausreden gibt es ja praktisch keine ;-)
Endlich zu Hause angekommen kann ich nun mein Reh braten und verzehren.
Da aber der Mensch ja kein Fleisch verwerten kann habe ich dann zwar einen vollen Magen aber bin eigentlich aber trotzdem hungrig.
Die fehlende Nahrung läßt sich schließlich nicht auf Dauer durch ein Völlegefühl im Magen kompensieren.
Also ich kann mir kaum vorstellen, warum jemand tatsächlich Wildern gegangen wäre, nur um ein auf Dauer nutzloses Völlegefühl im Magen zu erzeugen,
wenn es doch eine weit weniger riskante Alternative gibt, die noch dazu den enormen Vorteil hat tatsächlich satt zu machen.
Paganlord schrieb:Mit Falle, Pfeil und Bogen oder Schießgewehr, so gut wie gar keine Energie.
Wenn man den das Glück hat, schnell auf ein Wildtier zu treffen das sich erlegen läßt.
Nur laufen selbst erfahrene Amazonas-Indianer oft tagelang mit Pfeil und Bogen bewaffnet durch den Urwald bis ihnen das Jagdglück hold ist.
Es ist in der Realität verflucht schwer, ein Wildtier mit Pfeil und Bogen zu erlegen, da es alles andere als einfach ist dicht genug an das Wild heranzukommen.
Und dann muß man auch noch so genau treffen, dass einem das Tier nicht verletzt doch noch davon läuft und unauffindbar ist.
Und wenn man als Wilderer unterwegs ist und nicht entdeckt werden darf macht das die Sache noch wesentlich komplizierter.
Das ganze ist also sehr zeitaufwendig und der Erfolg ist alles andere als garantiert.
Häufig wird man leer ausgehen und hat umsonst Energie verschwendet.
Die Alternative "Schießgewehr" konnte sich ein armer ackerloser Bauer schon gar nicht leisten (nur in Heimatfilmen).
Davon abgesehen hätte er sich dann auch gleich ein Schild umhängen können "Verhaftet mich - ich bin ein Wilderer"
Paganlord schrieb:Zitat:Sind die Armen Ackerlosen am Ende gar aus religösem "Zwang" wildern gegangen?
Obwohl Sie wußten, dass sie das Fleisch sowieso nicht verwerten können?
Du unterstellst, daß die etwas wußten. Dummheit und Armut gehen leider oftmals Hand in Hand. Warum sollten die also etwas über Ernährung gewußt haben? Dann wären ja die Kräuterfrauen und Heilmännlein arbeitslos gewesen - so wie heute die Medizinerschar. (Jaja, gesunde Ernährung und Bewegung ist des Arztes größter Feind.) Immer wieder argumentierst Du mit "Vernunft" und "man müßte doch so und so, weil ... " Der Mensch ist aber (leider) nicht vernünftig, denn sonst gebe es ja keine Raucher, Alkohliker, Drogensüchtige und Fleischesser.
Also um zu bemerken, dass Fleisch zwar den Magen füllt aber nicht satt macht (wir erinnern uns: Der Mensch kann Fleisch nicht verwerten) und man daher immer hungriger wird muß man eigentlich überhaupt nichts von Ernährung verstehen.
Paganlord schrieb:Zitat:"Doch trotz diesen deutlichen Ausführungen sind längst nicht alle Buddhisten, wie häufig angenommen, Vegetarier. Im Gegenteil, viele Buddhisten essen Fleisch mit der Begründung, dass der Buddha das Essen von Fleisch erlaubt habe, wenn das Tier nicht speziell für sie getötet worden sei. "
Die neuen Religionen erfinden haufenweise Ausreden. So wie Du das mit den Chr*sten und den Fischen weiter oben schon geschildert hast. Die haben halt keine Disziplin mehr und wollen nicht mal einen einzigen Tag ohne Fleischkonsum sein. Die Moslems betrügen während des Ramadans ja auch ihren G*tt, wenn sie abends essen, weil es der G*tt im Dunkeln angeblich nicht sieht usw. Warum sollten es die Buddhisten da anders halten? Auch der Buddhismus ist eine monotheistische neumodische Religion, der von den Ursprüngen kaum noch etwas weiß und beinhaltet. Ich habe auch nicht behauptet, daß alle Buddhisten Normalköstler wären, denn sonst hätte ich den Querverweis oben nicht reingestellt. Es ist jedoch so, daß die Normalkost im Buddhismus sehr verbreitet und allgemein anerkannt und praktiziert wird, ganz im Unterschied zum heutigen Europa.
Also essen viele Buddhisten doch Fleisch (wenn auch mit mehr oder weniger fadenscheinigen Ausreden).
Und in Asien gibt es bekanntermassen reichlich Buddhisten.
Da fällt mir dann wieder Deine Behauptung ein:
"Das Fleischessen ist gerade mal in Europa und in Nordamerika verbreitet."
und ich erlaube mir, dass entschieden zu bezweifeln.