13.03.12018, 22:04
Die Steine vom Teufelsberg
Nach unserem Ausflug zum Königsgrab, findet man weitere Hinweise im Seddiner Umland. So verhält es sich mit dem Teufelsberg westlich von Wolfshagen:
Lageplan der Ausgrabungen 1932 - 1934 (Quelle: Waltraud Bohm, bearb. von Thomas Hauptmann)
Eine außergewöhnliche Steinsetzung in Schiffsform mit der darin befindlichen Urne. Foto: Waltraud Bohm
Sagen:
Die erste Sage könnte einen Hinweis auf ein zentrales Heiligtum in Seddin geben. Wenn man die zweite Sage mit dem Bewirtschaftungskreislauf eines Ackers vergleicht, hat der Bauer seine Ernte zu zeitig einholen wollen und sich damit den kompletten Reichtum bzw. der Fülle seiner Ernte versagt. Die Rute (Fruchtbarkeitssymbol) bleibt im Baum hängen, weil er die Pferde zu sehr fordert (Ausbeutung), und er öffnet zu zeitig seinen erhofften Lohn.
Quelle:
http://www.landkreis-prignitz.de/de/zu-gast-im-landkreis/tourismus/zao/zao_teufelsberg.php
http://www.landkreis-prignitz.de/de/zu-gast-im-landkreis/tourismus/zao/zao_sagen_teufelsberg.php
http://www.askanier-welten.de/ur-und-fruehgeschichte/wolfshagen-der-teufelsberg/
Nach unserem Ausflug zum Königsgrab, findet man weitere Hinweise im Seddiner Umland. So verhält es sich mit dem Teufelsberg westlich von Wolfshagen:
Zitat:Wie bei dem nahegelegenen Königsgrab von Seddin (mit der Sage vom König im dreifachen Sarge) ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch hier das Bewusstsein um den besonderen Charakter dieses vorgeschichtlichen Platzes nachklingt. Auf der heute etwa 5 m hohen und 75 x 50 m großen nacheiszeitlichen Düne befindet sich ein bedeutender jungbronzezeitlicher Kult- und Bestattungsplatz, der zur selben Zeit genutzt wurde, in der auch das Königsgrab entstand.
Bei Ausgrabungen in den 1930er Jahren konnte im Zentrum der Erhebung ein doppelter Steinkreis mit einem Durchmesser von etwa 7 m freigelegt werden. Er befand sich an der Stelle eines älteren Leichenverbrennungsplatzes (Ustrine). In der Umgebung dieser kultischen Anlage fanden sich zahlreiche Brandgräber. Die Toten wurden jedoch nicht, wie zu dieser Zeit üblich, in gleichförmigen Urnengräbern bestattet. Vielmehr fanden sich auf engem Raum sehr unterschiedliche Grabformen. Teilweise wurde der Leichenbrand in Tonurnen oder Behältnissen aus organischem Material bestattet. Mitunter vergrub man die gesamten Brandreste der Einäscherung in Brandgruben. Viele Bestattungen wiesen Steinbauten, wie große und kleine Steinkisten mit rechteckiger Umrahmung, schiffsförmige Steinsetzungen oder einfache Steinpackungen auf.
Sehr wahrscheinlich liegen auf der gesamten Düne, d. h. auf einer Fläche von ca. 4.000 m² noch zahlreiche Gräber verborgen ...
Lageplan der Ausgrabungen 1932 - 1934 (Quelle: Waltraud Bohm, bearb. von Thomas Hauptmann)
Zitat:Außer einer Bronzenadel fanden sich weder unter dem Ring noch sonst bei den Gräbern erwähnenswerte Beigaben. Eine interessante Information lieferte die Untersuchung der geborgenen Leichenbrände. Danach waren auf dem Teufelsberg ausschließlich junge Frauen und Kinder (vor Einsetzen der Pubertät ist eine Geschlechtsbestimmung an Skelettresten nicht möglich) beigesetzt.
Eine außergewöhnliche Steinsetzung in Schiffsform mit der darin befindlichen Urne. Foto: Waltraud Bohm
Sagen:
Zitat:Ein Wolfshagener Bauer traf einst an jener Stelle einen Fremden, der ihn bat, er möge ihn gegen reiche Belohnung nach Seddin tragen. Obwohl die Last immer schwerer wurde, führte der Bauer diesen Auftrag aus. Als er den Fremden in Seddin absetzte, wies dieser ihn an, zurückzugehen bis zu dem Platz, wo er ihn aufgenommen habe. Wenn er dort nachgraben würde, so würde er einen großen Schatz finden, den er, ohne ein Wort zu sprechen, nach Hause bringen müsse.
Der Bauer tat, wie ihm geheißen wurde. Als er aber beim Nachgraben eine Truhe voll Gold fand, entfuhr ihm ein Ruf des Staunens. Sogleich war der Schatz verschwunden und an dieser Stelle erhob sich der Berg, der nun Teufelsberg heißt.
Zitat:In Wolfshagen lebte vor Zeiten ein Bauer, der hieß Schwarz. Er war ein freundlicher, gefälliger Mann, der seinen Mitmenschen selten eine Bitte abschlagen konnte.
Als er eines Abends mit seiner Frau in der Stube saß, ließ sich plötzlich am Fenster ein Klopfen vernehmen. Da sich auf die Frage "Wer ist da?" niemand meldete, schaute Schwarz heraus und sah vor dem Haus einen Fremden stehen, der ihn darum bat, ihn doch bis zum nächsten Dorf zu fahren, da er müde sei. Der Bauer war auch sofort einverstanden und spannte sogleich die Pferde an. Nun holte er zudem noch die Peitsche hervor, um die Fahrt etwas zu beschleunigen, doch der Fremde meinte, dass dies nicht nötig sei, die Pferde würden schon von allein schneller laufen. Als nun Schwarz trotzdem zum Schlag ausholte, verfing sich die Schnur im Geäst eines am Wege stehenden Baumes und blieb dort hängen. Es dauerte nicht lange, so war die Fuhre am Nachbardorf angekommen. Der Fremde verabschiedete sich vom hilfsbereiten Bauer und überreichte ihm als Dank eine recht schwere Kiepe, die dieser jedoch erst zu Hause öffnen durfte. Auf der Rückfahrt nun hielt der Bauer nach der verlorengegangenen Peitsche Ausschau. Wie erstaunte er aber, als er das Gerät an der höchsten Spitze einer uralten, großen Eiche, die zudem noch auf einem Hügel stand, hängen sah. Mit rechten Dingen konnte das nicht geschehen sein, zudem es bisher niemanden gelungen war, diesen Baum zu besteigen.
Voller Argwohn öffnete der Bauer nun die Kiepe - sie war bis zum Rand mit Pferdedung gefüllt. Voll Ärger schüttete der Mann nun den Behälter aus und begab sich auf den Heimweg. Zu Hause machte er sich gleich daran, den Gegenstand zu reinigen, staunte aber nicht schlecht, als ihm jetzt einige Goldstücke entgegenrollten. Eilends begab sich Schwarz nun zu der Stätte, an der er die Kiepe geleert hatte, doch weder Dung noch Gold waren aufzufinden.
Aber er wusste nun, was sich begeben hatte: er hatte den Teufel gefahren und war mit ihm durch die Lüfte gesaust - so konnte es auch geschehen, dass die Peitsche am höchsten Wipfel der Eiche hängen blieb.
Seit jenem Ereignis aber wurde der Hügel, auf dem besagter Baum stand, "Teufelsberg" genannt.
Die erste Sage könnte einen Hinweis auf ein zentrales Heiligtum in Seddin geben. Wenn man die zweite Sage mit dem Bewirtschaftungskreislauf eines Ackers vergleicht, hat der Bauer seine Ernte zu zeitig einholen wollen und sich damit den kompletten Reichtum bzw. der Fülle seiner Ernte versagt. Die Rute (Fruchtbarkeitssymbol) bleibt im Baum hängen, weil er die Pferde zu sehr fordert (Ausbeutung), und er öffnet zu zeitig seinen erhofften Lohn.
Quelle:
http://www.landkreis-prignitz.de/de/zu-gast-im-landkreis/tourismus/zao/zao_teufelsberg.php
http://www.landkreis-prignitz.de/de/zu-gast-im-landkreis/tourismus/zao/zao_sagen_teufelsberg.php
http://www.askanier-welten.de/ur-und-fruehgeschichte/wolfshagen-der-teufelsberg/
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