Natürliche Textilien
#1
Natürliche Materialien sind Teil unserer Lebensweise. Wir wissen, daß ein Gegenstand oder ein Kleidungsstück aus künstlichen/chemischen Materialien Einfluß auf unseren Körper und Wesenszustand haben kann. Wir wählen also unsere Textilien und unsere Einrichtung bewußt aus.

Textilien sind aus folgen Materialien zu bevorzugen:

Baumwolle
   

Seide
   

Leinen
   

Hanf
   

Brennessel
   

Es gibt einige Stoffe, die aus einem natürlichen Ausgangsstoff wie Cellulose hergestellt werden. Dazu zählen:

Viskose
Modal
Lycocel

Von diesen Stoffen sollte man abraten. Auch wenn dieser Stoff einen natürlichen Ausgangsstoff hat, sollte man jedoch das Verfahren genauer betrachten:

Gewinnung von Zellulose:
Als Zellstoff bezeichnet man die beim chemischen Aufschluß von Pflanzenfasern entstehende faserige Masse, die vorwiegend aus Cellulose besteht.

Anmerkung: Hier wird also ein natürlicher Ausgangsstoff (z.B. Holz) chemisch behandelt, um die Grundlage des neuen Materials zu schaffen.

Herstellung Lycocell:
Die Zellulose wird aus dem Rohstoff Holz extrahiert. Der so gewonnene Zellstoff wird anschließend in N-Methylmorpholin-N-oxid (NMO), einem nicht-toxischen Lösungsmittel, durch Wasserentzug ohne chemische Modifizierung gelöst, filtriert und anschließend durch Spinndüsen gepreßt. Die so geformten Filamente werden in einem Bad mit wässriger NMO-Lösung ausgefällt und als Faserkabel zusammengefaßt. Je nach Anwendung folgen weitere Behandlungsschritte, wie Reinigen, Avivieren und Trocknen, Kräuseln und Schneiden. Gegenüber anderen Regeneratfasern wie Viskose gilt der Herstellungsprozess aufgrund des umweltschonenden Lösungsmittels und eines geschlossenen Stoffkreislaufs als deutlich weniger umweltbelastend.

Anmerkung: Ein so hergestellter Stoff kann nicht als natürlich eingestuft werden. Was in diesem Maß chemisch behandelt wird, hat auch keine harmonische Schwingung. Und man sollte sich bei den Herstellungsverfahren auch immer die Frage stellen, welche chemischen Rückstände man an seinen Körper läßt.

Kunststoffe, wie Polyester, Polyacryl und auch Mischgewebe, gilt es grundsätzlich zu meiden.
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#2
Eigentlich ist es ein ziemliches Dilemma, denn natürliche Materialien zu wählen, ergibt im Fall von Baumwolle wenig Sinn. Es handelt sich nicht nur im eine extrem durstige Pflanze, die sehr viel Wasser verbraucht, sie ist auch sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten und wird darum mit diversen Giften behandelt.

Zitat:
Pro Saison wird Baumwolle durchschnittlich 20 Mal mit Ackergiften aller Art besprüht. Überall dort, wo die Baumwolle maschinell gepflückt wird, kommt kurz vor der Ernte auch noch einmal ordentlich Gift auf das Feld. Denn um die Pflückmaschinen effektiv einsetzen zu können, müssen die Pflanzen chemisch entlaubt werden. Außerdem provoziert eine chemische Entlaubung ein schnelles Reifen der bis dahin noch unreifen Kapseln.

Obwohl Baumwolle nur auf 2,5 Prozent der weltweit verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche angepflanzt wird, werden 16 Prozent aller Insektizide auf Baumwolläckern verspritzt. In Indien, dem zweitgrößten Baumwollproduzenten der Welt, gehen mehr als die Hälfte aller Pestizide in den Baumwollanbau, obwohl dieser nur fünf Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche einnimmt. Für kein anderes landwirtschaftliches Anbauprodukt werden so viele Pflanzengifte eingesetzt.

Auch die genetische Manipulation ist bei Baumwolle an der Tagesordnung:
Mittlerweile stammen knapp 70 Prozent der weltweit erzeugten konventionellen Baumwolle von genmanipulierten Pflanzen.

Die Lösung:
Nur bei zertifizierter Biobaumwolle kann man sicher sein, dass sie frei von diesen Dingen ist. Der höchste Standard ist hier GOTS (Global Organic Textile Standard).

Eine gute Alternative können Textilien aus 2. Hand sein, wenn sie spirituell gereinigt werden. Denn chemische Rückstände sind bereits herausgewaschen, und es ist nachhaltig, sie weiter zu verwenden.
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#3
Zitat:Eigentlich ist es ein ziemliches Dilemma, denn natürliche Materialien zu wählen, ergibt im Fall von Baumwolle wenig Sinn. Es handelt sich nicht nur im eine extrem durstige Pflanze, die sehr viel Wasser verbraucht, sie ist auch sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten und wird darum mit diversen Giften behandelt.

Die Lösung:
Nur bei zertifizierter Biobaumwolle kann man sicher sein, dass sie frei von diesen Dingen ist. Der höchste Standard ist hier GOTS (Global Organic Textile Standard).

Verdandi spricht ein wichtiges Thema an. Bei Kleidungsstücken ist es leider auch wie bei Nahrungsmitteln. Man sollte grundsätzlich auf die Qualität der Ware achten.
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#4
Alleine der Umstand, daß Kleidung notwendig ist, sollte zum Nachdenken anregen, wer wo warum wohnt oder existiert.

Normalerweise kommt nur das auf die Haut, was auch eßbar ist ... also native Öle z.B.

Alles andere sind schon Kompromisse in irgendeiner Form.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#5
(23.10.12016, 21:45)THT schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51440.html#pid51440Normalerweise kommt nur das auf die Haut, was auch eßbar ist ... also native Öle z.B.

Entschuldige bitte, THT. Bei diesem Beispiel für Kleidung mußte ich jetzt doch etwas lachen. Ich weiß schon, was Du ausdrücken möchtest...

Aus der Natur etwas verarbeiten und auf dem Körper zu tragen, setzt für mich nicht voraus, es auch verspeisen zu können. Es geht mehr darum, sich mit natürlichen Stoffen (Natur = Harmonie) zu umgeben.

Es ist jedoch immer erst einmal wichtig, die innere Einstellung zu prüfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sich dann auch der richtige Weg findet bzw. Möglichkeiten eröffnen - egal in welchem Lebensbereich.
Finde Dich selbst!
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#6
Wir sind ja auch im Tal der Narren, da ist das normal - das mit dem Lachen und auch sonst noch ein paar Dinge.

Aber Du hast recht: Mein Einwand hat neben dem offensichtlich närrischen Anteil einen ernsten Kern:

Warum müssen wir uns überhaut was anziehen?
-> Falsche Lebensbedingungen, falscher Wohnort. Für die meisten.

Für andere: verlernte Fähigkeiten der Temperaturkontrolle. Daß es funktioniert, steht außer Frage.

Woher kommen die ganzen Züchtungen, auch Äpfel, Birnen etc.? Alles Handlungen aus der Not heraus, sich auch in für HS nicht freigegebenen Zonen durchzuschlagen. In Bezug auf "optimale Lebenräume" ist die Überbevölkerung schließlich noch viel schneller erreicht und nicht erst mit Millionen oder gar Milliarden Körpern.
Das gilt auch für die klimatischen Bedingungen in atlantischer oder vor-antlantischer Zeit.

Letztlich ist es wieder das leidige Thema: Die Überbevölkerung ist verantwortlich dafür, daß wir uns was anziehen müssen.

So, und nun können wir wieder diskutieren, was wir uns denn nun anziehen in dieser Not. ;-)

Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#7
Zitat:Aus der Natur etwas verarbeiten und auf dem Körper zu tragen, setzt für mich nicht voraus, es auch verspeisen zu können. Es geht mehr darum, sich mit natürlichen Stoffen (Natur = Harmonie) zu umgeben.

So, jetzt weiter beim Thema:

2 Quellen der nat. Kleidung:

1. Tierisch: einmal nachhaltig (Wolle, Federn etc.), einmal mit nicht artgerechter Tötung: Leder, Fell mit schamanisch begleitetem Sonderstatus für native Völker. Schafzucht oder sonstige Pelztierhaltung erforderlich. Mäh? Mäh? Mäh?
Tierisch-insektoid:
Seide: Ideal als Wildsammlung (ohne Abkochen der Seidenraupen) -> aber selten, teuer, kostbar etc. und auch nicht überall verfügbar bzw. nicht oder eingeschränkt alltagstauglich.
2. Pflanzlich:
a Baumwolle: -> mühselig im Anbau und leicht verschlissen -> führt zur Idee der Sklaverei/Arbeitsroboter/Genmanipulation etc.
b Hanffaser: superrobust. Bequem ist aber anders. Außerdem führt das auch zur Felderwirtschaft: Muß das sein???
c Leinen: Lein/Flachsanbau notwendig. Für südliche Länder in Ordnung, ansonsten nicht warm genug.
3. Pilze ungeeignet.
4. Mineralisch (bzw. Antik-Bäume): Nur Rüstungen oder zu schwer.

Wir sehen:
Genausowenig wie Bratpfannen und Kochtöpfe, wachsen Unterhosen, Wolljacken oder Pelzmäntel auf Bäumen.

Immer und überall muß der Mensch sein Gehirn (insbesondere Logik) verwenden und technisch aktiv werden, sonst ist ein Überleben auf diesem Planeten nahezu unmöglich (Nahrungsversorgung und Schutz)!
Außer in den für Menschen angenehmen Optimalzonen karibischer Art (Kokosnüsse, Mandeln, Bananen, Mangos, Papayas etc., alles ohne Züchtung eßbar und vor allem in sättigender Menge verfügbar), kein Kleiderbedarf, kein Metall- und Technikbedarf etc.

Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#8
Kleidung aus Schurwolle

Vor 2 Monaten war man noch auf Zypern und hat die Sonne in vollen Zügen aufgenommen. Jetzt im November haben wir schon wieder die Minusgrade erreicht, und es wird Zeit für die dicken Wintersachen.

Über die letzten Jahre hinweg, habe ich den Teil meiner Kleidung, der aus Kunstfasern besteht, zum größten Teil auf Kleidung aus Naturprodukten umgestellt. Dazu gehört auch ein Pullover aus Schurwolle. Wenn man die feinen Hemden und Pullis aus einem hohen Baumwollanteil gewohnt ist, ist es schon eine Umgewöhnung, so einen kratzigen Pullover zu tragen. Die Vorteile von Kleidung aus Schurwolle überwiegen, wie bei allen Naturprodukten, bei weitem. Einige dieser besonderen Eigenschaften sind allgemein bekannt, andere wiederum (wie die Bildung von Antibiotika) waren mir neu.

Die positiven Eigenschaften von Wolle:

• Wolle hat eine so genannte natürliche Thermoregulations-Eigenschaft. Da Wollwaren (bezogen auf ihr Gesamtvolumen) aus bis zu 85 % Luft bestehen und das Gewebe verhindert, eignen sie sich als Wärmeisolatoren. Umgangssprachlich heißt es deshalb, dass Wolle gut „wärmt“, obwohl Wolle selbst eigentlich nur die Wärme des Körpers speichert.
• Wolle kann große Mengen an Wasserdampf aufnehmen, die Oberfläche stößt Wasser jedoch ab. Die Aufnahme kann bis zu 33 % des Trockengewichts der Wolle betragen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Außerdem leitet sie die Feuchtigkeit wesentlich schneller ab als beispielsweise die viel verwendete Baumwolle.
• Wolle nimmt Schmutz schlecht an, die elastische Faser knittert kaum.
• Sie ist sehr farbbeständig und schwer entflammbar. Sie brennt nicht, sondern verkohlt nur.
• Wolle nimmt im Gegensatz zu Kunstfasern wenig Gerüche (z. B. Schweiß) an und hat eine natürliche Selbstreinigungsfunktion – aufgenommener Geruch wird wieder an die Luft abgegeben, die Wolle riecht nach kurzem Lüften wieder neutral und frisch.
• Sie kann Schweiß chemisch binden und somit lange neutralisieren.
• Wolle neigt zum Fusseln(Pilling), was man durch Fusselfrei-Ausrüstungen oder Verarbeitungsqualität mindern kann.
• Wollkleidung kann als unangenehm bzw. kratzig empfunden werden. Dies lässt sich durch spezielle Behandlung mindern.
• Für technische Anwendungen eignet sich insbesondere Wolle vom Schaf als antistatisches und schwer entflammbares Material, z. B. in den Sitzen von Autos und Flugzeugen.
• Als traditionelles Hausmittel bei Erkältungen in Form eines Wollsocken-Halswickels: In den stinkenden Wollsocken, die man mit ungewaschenen Füßen in Schuhen getragen hat, bilden sich nach tagelangem Tragen Antibiotika.
• Aufgrund der wasserspeichernden und luftaufnehmenden Eigenschaften sind Wollsocken (mind. 70 % Anteil reiner Wolle) bestens geeignet, um warme Füße zu behalten. Nur ein feuchter Fuß wird kalt. Wollsocken sind deshalb effizienter als eine Doppelschicht (kühlender) Baumwollsocken.
• Ein Wollfaden, als Indikator von einem Fixpunkt in sonniger Lage im bewetterten Freien hängend, zeigt Wettererscheinungen an: Schattenwurf = Sonne oder Mond auf klarem Himmel. Nass = es gab Niederschlag, kein Frost. Bewegt = Wind, Richtung.

Schöne Grüße
Glück ist unsichtbare Planung.
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#9
Hallo Waldläufer,

vielen Dank für die tolle Zusammenfassung Lächeln

Ich kann viele Dinge aus eigener Erfahrung bestätigen. An das Krabbeln gewöhnt man sich bzw. kann Kernseife oder das Waschen mit Haarwäsche und Spülung das Krabbeln etwas mindern.


Zitat:• Als traditionelles Hausmittel bei Erkältungen in Form eines Wollsocken-Halswickels: In den stinkenden Wollsocken, die man mit ungewaschenen Füßen in Schuhen getragen hat, bilden sich nach tagelangem Tragen Antibiotika.

Ich frage mich gerade, ob Fußpilz eine Erkrankung ist, die mit dem Tragen von Kunststoff-Socken einherging?


Zitat:• Aufgrund der wasserspeichernden und luftaufnehmenden Eigenschaften sind Wollsocken (mind. 70 % Anteil reiner Wolle) bestens geeignet, um warme Füße zu behalten. Nur ein feuchter Fuß wird kalt.

Bei Mischgeweben sollte auch auf Kunstfasern verzichtet werden. Natürliche und chemische Stoffe "beißen" sich in der Zusammensetzung und wirken teilweise dadurch schädlicher, als ein reiner Kunststoff.
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#10
Bei Wolle ist auch auf den Ursprung zu achten. KbT heißt "kontrolliert biologische Tierhaltung" und bedeutet unter anderem, dass auf das blutige Mulesing verzichtet wird. Hierbei wird am Po ohne Betäubung Haut entfernt, was besonders bei Merinoschafen lange Zeit Standard war (und noch ist). Wollprodukte ohne Mulesing bekommt man auch von deutschen oder europäischen Schafen. Hier ist eine Liste mit Bezugsadressen:

http://www.bioland.de/im-fokus/ihr-fokus/detail/article/wolle.html

Winken
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