26.06.12018, 11:02
Das Wort Sklaverei zu benutzen, ist auch in der heutigen Zeit angebracht. Zum einen könnte man Fanatiker jeder Art als Sklaven ihrer eigenen Sucht interpretieren. So gibt es Finanzsklaven, Wirtschaftssklaven (auch Kaufsucht/Kaufzwang), Kreditsklaven, Religionssklaven, allerdings auch Hysterie-Sklaven > Fanatiker, die jeder Emotion pro oder kontra gegen irgendetwas/irgendjemand zum Opfer fallen.
Das einflußreiche Washingtoner Politmagazin Politico hat am 13. Februar ein Meinungsstück des marktradikalen Chicagoer Juraprofessors Eric Posner und des "Principal Researchers" von Microsoft Glen Weyl veröffentlicht. Darin plädieren sie dafür, jedem Amerikaner zu erlauben, Einwanderer ins Land zu holen und ökonomisch auszubeuten. So wollen sie dazu beitragen, daß einfache Leute die Vorteile der Einwanderung sehen und genießen können und sich nicht mehr dagegen stellen.
Diese Ideologie ist kein schlechter Scherz, sondern wurde allen Ernstes abgedruckt: "Was, wenn Sie Ihren eigenen Einwanderer (als Sklave) haben könnten? Ja, wirklich: eine neue Art Visum würde normale Amerikaner, statt nur Unternehmen, die Vorteile von Einwanderung genießen lassen."
Was diese Ideologie verfolgt ist die extreme Form des Minimaleinkommens auf dem Arbeitsmarkt, bei dem jeder "Taglöhner", wie noch vor einigen Jahrzehnten/Jahrhunderten, seine Arbeitskraft verkauft und quasi die Schuldknechtschaft akzeptiert.
Oder auch Amerikaner, die sich Arbeiter oder Arbeiterinnen aus einem armen südamerikanischen Land holen und in einem Kellerzimmer oder dem Dachboden unterbringen. Das wäre die Basis für ein Visum. Der Amerikaner könnte dann diese Einwanderer entweder selbst beschäftigen oder in niedrig bezahlte Tätigkeiten weitervermitteln.
Posner und Weyl plädieren schon seit rund drei Jahren und offenbar zuweilen auch ganz offen für das Recht der Migranten, sich in die Sklaverei zu verkaufen. In Drittländern, also Billigeinkommen-Ländern, ist der Verkauf der Kinder in die Sklaverei von gut bezahlenden Kunden eine leider übliche Tradition.
Hier wird auch an Lebensumstände appelliert, in denen man sich irgendeine Form von Helfer mietet oder mit einem Monatsgehalt einkauft. Dieser Gedankengang ist weder rassistisch noch abartig (so wird jedenfalls argumentiert), nur daß man vergleichsweise wenig Geld pro Tag und pro Arbeitskraft dafür bezahlen müßte. Man kann diesen Gedankengang auch mit dem sogenannten 1-Euro-Job vergleichen, wo jemand für 8 Euro pro Tag sonstige Tätigkeiten verrichten muß.
In Mexiko habe ich gesehen, daß ganz normale Leute über mehrere Hausangestellte verfügen. Die schlafen auf dem Dachboden, im Speicher oder an sonstigen Abstellstätten. Wohl in der Tradition mexikanischer Landarbeiter der amerikanischen Südstaaten. Der Hausbesitzer zahlte "seinen" Maya 5 Dollar pro Tag + Unterkunft und Essen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!