Eßbare Wildpflanzen
#11
Noch ein bißchen was zum Gundermann:

Blätter und Triebspitzen: werden gerne als Aromaspender verwendet. Sie können roh zur Erfrischung des Atems gegessen oder zum Würzen von Tee verwendet werden oder als Aroma für Würzöle.
Zarte Blätter und zarte Triebspitzen sind von März bis Mai eine gute Zutat für Salate, Suppen, Eintöpfe, Kräuterkäse, Kräuterbutter oder Kräuterquark.

Blüten: Diese können auch für das Aroma von Gemüse und Speiseöl verwendet werden.

Geschmack: Der Geschmack der beim Zerreiben sehr wohlaromatisch und appetitanregend duftenden Pflanze ist herb-aromatisch. Die Blüten schmecken zart süßlich.

Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Saponine, Vitamin C und Kalium.

Heilwirkungen: Volksmedizinisch bei Magen- und Darmkatarrhen, Blasenleiden, Leberbeschwerden einsetzbar. Dem Gundermann werden ferne ausgleichende Wirkungen auf den Stoffwechsel nachgesagt. Vorzugsweise sollte die frische Pflanze genutzt werden. Man kann sie auch in Pflanzenöl einlegen und das so hergestellte Öl zur Behandlung von Wunden oder zur Hautpflege werden.
Tue was Du willst, aber wisse was Du willst!
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#12
Hat Ähnlichkeit mit der Gundelrebe

   
Quelle: Internet

Taubnessel
Eine von April bis Oktober blühende Pflanze, die der Brennnessel sehr ähnlich sieht. Allerdings hat sie keine Brennhaare. Man findet sie am Waldrändern und auf Ödland.

Verwendung:

Die jungen Blätter und Blüten können roh gegessen werden. Die ganze Pflanze als Gemüse gekocht, ist wie die Brennnessel verwendbar. Härtere Wurzelteile werden gekocht. Die zarten weißen Teile können roh gegessen werden. Um an sie zu gelangen, muss man vorsichtig danach graben. Auch den Nektar kann man aus den Blüten saugen.

Stängel und Blätter:

Die Blätter sind oval, grob gezähnt und spitz zulaufend. Der Stängel ist kantig.

Blüten:
Je nach Art blüht sie geblich, rötlich oder weiß. Die Blüten sind kleine Mäulchen, die zu mehreren in den Blattachseln der oberen Blattpaare sitzen.

Heilwirkung:
Tee von den Blüten soll bei unregelmäßiger Periode und Erkältungskrankheiten helfen. Äußerlich dient es bei leichten Verbrennungen und Hautreizungen.

Vorsicht: Verwechselnbar ist die weiße Taubnessel mit dem ungenießbaren Wolfstrapp
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#13
   
Haselwurz (wilder Ingwer)
Eine von März bis Mai grünlich blühende Pflanze die in Gehölz zu finden ist.

Verwendung:
Seine Wurzel schmecken scharf und pfeffrig. Wenn man sie zerreibt kann man sie auch als Gewürz verwenden.

Stängel und Blätter:
Die Blätter sind nierenförmig und glänzend, zerreibt man sie, kann man einen scharfen Geruch wahrnehmen.

Blüten:
Sie ragen knapp aus dem Boden und die Blüten sind kaum erkennbar.

Zu viel von dieser Pflanze sollte man nicht essen, da die stark reizenden ätherischen Öle (Asaron) zum Erbrechen und Übelkeit führen können.
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#14
Scharbockskraut. Die ganze Pflanze ist giftig!
Jedoch: Die jungen Blätter sind essbar und hoch Vitaminreich. Wenn das Scharbockskraut zu blühen startet, nichts mehr davon verzehren.
Leicht zu erkennen sind auch die Knollen die es bildet.
Es war im Mittelalter eine wichtige Möglichkeit um den winterlichen Skorbut (=Scharbock) auszutreiben.
Der Geschmack ist sehr neutral, Biss ist salatig aber ohne Geschmack, es harmoniert somit sehr gut mit andren Speisen.
Es zeigt sich im frühen Vorfrühling und zieht sich dann Ende Mai bis Juni wieder in den Boden zurück.
   
Die jungen Blätter
   
Die Knolle eines jüngeren Exemplars. werden länglicher oval im alter, bis zu 3 cm lange hab ich bisher gefunden.
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#15
Zitat:Scharbockskraut. Die ganze Pflanze ist giftig!

Es irritiert, wenn Du schreibst, sie sei giftig, jedoch die Blätter sind genießbar.

Vor der Blüte kann man die jungen, glänzenden Blätter essen. Sie eignen sich als Salatbeigaben, in Kräutermischungen und Salatsoßen.
Wegen des enthaltenen Protoanemonins sollte man die Pflanze v.a. frisch nicht in großen Mengen konsumieren. Besonders Wurzelstock und Brutknöllchen können bei Überdosis Erbrechen und Übelkeit auslösen (ein eindeutiger Indikator).
Nach der Blüte nimmt der Gehalt in den Blättern zu. Sie sollten dann nicht mehr verzehrt werden, da es zu Reizungen der Schleimhäute kommen kann.
Lebe für Deine Ideale!
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#16
Das Scharbockskraut (Feigwurz) ist reich an Vitamin C und besitzt einen scharfen Geschmack. Die Wurzeln sind sehr stärkehaltig und ebenfalls wie schon erwähnt essbar. In Notzeiten wurden sie getrocknet und zu Mehl gemahlen.

Zitat:Der Geschmack ist sehr neutral, Biss ist salatig aber ohne Geschmack, es harmoniert somit sehr gut mit andren Speisen

Also aus eigener Erfahrung würde ich auch sagen, dass das Scharbockskraut scharf schmeckt.
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#17
Danke für Ergänzungen, aus den Wurzeln werd ich wohl kein Mehl machen Fettes Grinsen
Ja, also das Scharbockskraut das bei uns im Garten fast überall wächst schmeckt sehr neutral. Heut gehts Donauauen zum Sammeln und flanieren, mal sehen ob es woanders anders schmeckt. Vlt hast es die Blätter aber auch mit dem weiter obengenanntem Haselwurz verwechselt? Die schaun sich ziemlich ähnlich, das eine ist pfeffrig, das andre mild (meiner erfahrung nach)

Nun, jetz da ich schonmal noch einen Beitrag gemacht hab, kann ich gleich auch ne neue aktuelle essbare Wildpflanze dazutun:

Huflattich:
Eine Pionierpflanze, also meist auf offenen, gerne feuchten Flächen zu finden.
z.B. durch menschlichen Einfluss gestört, z.b. bei Bahntrassen oder bei Bächen ("Bachblümlein"). Die Blüte zeigt sich im Vorfrühling, die Blätter kommen erst, wenn die Blüten verblüht sind.

Verwendung: Üblicherweise als Tee oder Tinktur eingenommen. Wirkt schleimlösend, antibakteriell, potentes Hustenmittel ("Tabakkraut" - dem Bauerntabak zugesetzt). Für medizinischen Zweck seien die Blätter potenter als Blüten. Letztere machen sich aber hübscher im gemischtem Tee find ich.
Blätter können getrocknet auch geräuchert werden mit ähnlichen Effekt.
Huflattich ist aber auch genausogut essbar.
Im Fußbad gegen geschwollene Füße

Wie bei allen Heilkräutern sollt man aber von Langzeiteinnahme absehen. Spätestens nach 6 Wochen 6 Wochen Pause.

   
Blütenstand. Bitte nicht alle reifen Blüten sammeln! Es ist wichtige Nahrung für die Fauna. Ich nehm immer nur eine pro Pflanze, maximal 2, wenn sie kräftig ist, und gar keine, wenn sie jung ist (nur eine Blüte sichtbar).

   
die Blätter. Nur sammeln, wenn der Längsschnitt einigermaßen symetrisch ist und das U bildet, sonst ist es was andres. Sie sind etwa 10-20cm groß. Der Pestwurz hat ähnliche Blätter, aber viel größer (Quelle des 2. Bildes: heilkräuter.de)

Nachtrag: Hab das Scharbockskraut nochmal probiert, sowohl aus dem Garten, als im Nationalpark. Es war wieder anfangs neutral, dann kam aber eine senfartige und doch milde schärfe durch. Vermutlich ist das einfach der Unterschied zwischen ganz jung (wo ichs letzt mal gesammelt hab) und schon ein paar Wochen alt. Jetz beginnen sich wohl die Säfte zu konzentrieren.
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#18
Wilder Frauenmantel

   
Quelle: Internet

Charakteristische Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Bitterstoffe, Glykoside, ätherisches Öl und Flavonoide. Außerdem enthält er Phyto-Progesteron.

Heilwirkung: Der Frauenmantel wurde schon immer mit der Frauenwelt in Verbindung gebracht. Er hilft bei Menstruationsstörungen, Eierstockbeschwerden und Weißfluss. Er stärkt die großen und kleinen Beckenorgange der Frau und wirkt hamonisierend auf den ganzen weiblichen Oganismus. Dank des pflanzlichens Progesterons hilft er wirksam bei Wechseljahresbeschwerden.
Doch der Frauenmantel ist nicht nur etwas für Frauen. Dank seiner Bitterstoffe wirkt er äußerlich und innerlich wundheilend und blutstillend und ist hilfreich bei Geschwüren. Er hilft bei Durchfall und Darmbeschwerden und wird auch zur Entschlackung bei Übergewicht empfohlen.

Tipps zum Sammeln: Der Frauenmantel findet sich auch häufig als Kulturpflanze in den Gärten. Besser jedoch ist der wilde Frauenmantel, da mehr Heilwirkung. Geerntet werden die jungen Blätter und die Blüten. Für Salate oder Dicksäfte geeignet.
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#19
Die Wassertropfen, die man auf einem Frauenmantelblatt immer sieht, sind übrigens keine Tautropfen, sondern eine Art Blattsekret. Das kommt also von innen, nicht von außen auf das Blatt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#20
Zitat: Die Wassertropfen, die man auf einem Frauenmantelblatt immer sieht, sind übrigens keine Tautropfen, sondern eine Art Blattsekret. Das kommt also von innen, nicht von außen auf das Blatt.

Ja genau, die Wassertropfen nennt man Guttationswasser.

Guttation ist die Abgabe von flüssigem Wasser bei Pflanzen und Pilzen. Dabei wird bei reichlicher Wasserversorgung und hoher Luftfeuchte Wasser über Öffnungen an den Blattzähnen bzw. Blattspitzen in Tropfenform abgegeben. Guttationen treten besonders auf, wenn der Boden sehr feucht und wärmer als die Luft ist und zudem noch eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht. Für die Pflanzen ist es dann unmöglich, Wasser zu verdunsten. Sie drücken dann überschüssiges Wasser durch die Spaltöffnungen nach außen.

Quelle: bienenwiki.de
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