Muttersprache und Anglizismen
#1
geteilt aus: http://www.pagan-forum.de/die-droge-im-wohnzimmer-t24700.html

Zitat:hab viele Worte für gewisse Sachen in Umlauf gebracht.
Hatte nen Job mit viel Kontakt zu den Dorfbewohnern.

Was aber meiner Ansicht nach Vorrang hat ist die eigene Ausdrucksweise.
Mal ein Beispiel nach einer wahren Begebenheit: Blinzeln
Unsere Muttersprache, die Sprache der Dichter und Denker wird heute zersetzt und verliert an ihrem Kulturgehalt und ihre ihr innewohnende ureigene Kraft.
Wovon ich rede ist nicht nur das Sprachniveau in ihrem Ausdruck, sondern vielmehr meine ich die Zerstörung dieser durch Anglizismen.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Ein besseres Wort für Fernseher? Klare Sache: Gedankenkontrollmaschine!
So nenne ich das Teil schon seit Jahren.

Und Haelvard: Als jemand, der selber der deutschen sowie der englischen Sprache mächtig ist, kann ich nur sagen: Niemand kann den Wandel der Sprache aufhalten - vor 100 Jahren haben die Menschen auch vollkommen anders gesprochen, als heutzutage.

Und was ist mit den unzähligen französischen, lateinischen und griechischen Worten, die in den Jahrhunderten einzug ins Deutsche gefunden haben?

Englisch ist eine germanische Sprache, genauso wie z.B. Norwegisch, Schwedisch und diverse Andere.

Aber bevor du jetzt glaubst, ich will damit jeden Blödsinn, der inzwischen durch englische Wörter ersetzt wird, verteidigen, dann irrst du!

Wenn ich Begriffe wie "Winter Close Out Sale" anstelle von "Winterschlußverkauf" in Schaufenstern lese, dann habe ich das Gefühl, etwas ist sehr faul im Staate Dänemark... ist es auch, aber die Kids von heute sind viel zu cool und mehr damit beschäftigt, trendy zu sein, anstelle sich um die Sprache, die ihnen durch die Medien indoktriniert wird, zu kümmern.

[Bild: Denglish.jpg]
...ein dreisprachiges Schild in einem Shopping Center... verzeihung, Konsumtempel...

Und was ist mit Althochdeutsch? Das ist ja kaum noch verständlich für einen Menschen des 21. Jahrhunderts. Warum die Niederländer etwas sprechen, das wie ein seltsamer deutscher Dialekt klingt, erschließt sich mir übrigens auch nicht. Und solltest du mal nen typischen Allgäuer schwätzen hören, dann wäre ich gespannt, ob du überhaupt verstehst, was der sagt (so geht es mir ja mit Plattdeutsch).

Worauf ich hinaus will: Warum sprechen wir dann nicht alle noch die indogermanische Ursprache? Oder Germanisch? Oder Althochdeutsch?
Und ich wage sogar zu behaupten, selbst wenn wir nicht ein englisches Wort in unsere Sprache integrieren, wird die deutsche Sprache in 100 oder mehr Jahren vollkommen anderes sein.

Eine der absoluten Konstanten im Universum - der Natur - ist der Wandel. Viel wichtiger, so finde ich, ist Intelligenz und Weisheit und etwas, dass aufgrund seiner Seltenheit geradezu eine Superkraft ist: Gesunder Menschenverstand!
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#3
Zitat:Englisch ist eine germanische Sprache, genauso wie z.B. Norwegisch, Schwedisch und diverse Andere.

Bei Schwedisch wäre ich mir da nicht so sicher. Ich persönlich glaube, daß Schwedisch eine aus der slawischen Sprachfamilie herstammende lingua ist.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Lord, kann es sein, dass du Schwedisch mit Finnisch verwechselst?

http://de.wikipedia.org/wiki/Finnische_Sprache
Zitat:Finnisch (Eigenbezeichnung suomi) gehört zum ostseefinnischen Zweig der finno-ugrischen Sprachen, die eine der beiden Unterfamilien des Uralischen darstellen. Damit ist es entfernt mit dem Ungarischen und eng mit dem Estnischen verwandt.

Finnisch ist in der Tat nicht wirklich eine germanische Sprache - Schwedisch ist jedoch definitiv eine germanische! Es unterscheidet sich vom Dänischen und Norwegischen so minimal, dass die sich jeweils sogar verstehen können, wenn sie langsam sprechen. Ein Schwede, der einen Norweger reden hört, empfindet es wohl so, wie ein Bayer, wenn er einen Sachsen reden hört. Selbe Sprache, nur sehr komischer Dialekt... :-D

Aus Wikipedia:
Zitat:Schwedisch (Eigenbezeichnung: svenska?/i) ist eine der skandinavischen Sprachen und gehört zu den germanischen Sprachen. Damit ist das Schwedische auch Teil der indogermanischen Sprachfamilie.
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#5
Nein. Finnisch ist wie ungarisch eine mongolische Sprache. Also hier überhaupt nicht einheimisch. Ich meine schwedisch.

Nachtrag: Ich habe beim Antworten eben die verkehrte Taste gedrückt. Dadurch habe ich Deinen Beitrag, werter Kirthan, leider versehentlich editiert.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#6
Zitat:Und Haelvard: Als jemand, der selber der deutschen sowie der englischen Sprache mächtig ist, kann ich nur sagen: Niemand kann den Wandel der Sprache aufhalten - vor 100 Jahren haben die Menschen auch vollkommen anders gesprochen, als heutzutage.

Wer immer nur mit dem Strom schwimmt, kann nie zur Quelle gelangen.
Du kannst für Dich tun und lassen, was Du für richtig erachtest, aber ich persönlich verwehre mich gegen die Verschmutzung meiner Muttersprache im Hier und Jetzt.
Ich kann das sicher nicht aufhalten, da magst Du leider recht behalten, aber ich kann für mich persönlich entscheiden, ob ich 'denglisch' oder deutsch reden und schreiben möchte.
Was Dir letztlich aber entgangen scheint, ist die Tatsache, daß die Sprache absichtlich vermischt wird und dadurch zu einem farblosen Brei verkommt.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#7
Au contraire, Haelvard: Das alles ist mir nicht entgangen! Und ich sage ja auch, dass es da Grenzen geben muss (siehe das wirklich kranke Beispiel "Close out Sale" anstelle von Winterschlußverkauf)

Ich beherrsche Deutsch und Englsich, vermische die beiden Sprachen aber nicht (Computerbegriffe sind eine Ausnahme). Übrigens wollte ich mir eventuell auch noch die französische Sprache draufschaffen, da ich diese sowieso einige Jahre in der Schule hatte.

Eine Sache, auf die du keine Antwort gegeben hast, ist der Fakt, dass auch die Deutsche Sprache in den vielen Jahrhunderten immer wieder Wandlungen durchlaufen hat (siehe Althochdeutsch etc.)
Und was ist mit den Einflüssen aus Latein und Französisch?

Französische Worte im Deutschen, sogenannte "Gallizismen" Fettes Grinsen

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Gallizismen

War da auch schon eine "Sprachverunreinigungs-Agenda" am Start oder der Trend der Adligen und Gebildeten, sich auf französisch zu unterhalten (z.B. Friedrich der Große)?

Übrigens hat ein amerikanischer Blogger in seinem neuesten Podcast (Verzeihung, aber gibt es für Blog und Podcast deutsche Worte?) beklagt, dass die englische Sprache extra dafür geschaffen wurde, alles zu vereinfachen... das wäre dann ein sehr alter Plan.

Und hier noch eine Liste deutscher Worte, die im Englischen verwendet werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_W%C3%B6rter_im_Englischen

NOCHMAL: Ich kann dir, Haelvard, zustimmen, dass man die Sprache erhalten sollte. Schon die letzte Rechtschreibreform war ja wahrlich ein Schlag ins Gesicht, der ja wirklich nur dazu dienen sollte, mehr neue Wörterbücher zu verkaufen.
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#8
Zitat:Und was ist mit den Einflüssen aus Latein und Französisch?

Telephon = Fernsprecher
Boulette = Bratklops
Gardine = Vorhang
Sosse = Tunke

usw. Ich glaube, dass diese Dinge gemeint sind. Natürlich ist das ein Problem. Die erste Rechtschreibe- und Sprachenreform fand statt, als es noch die Runen gab. Bereits hier wurde reingefummelt. Es ist immer die identische Interessengruppe die reinfummelt und immer die identische, die bewahren möchte. Dazwischen stehen dann die Lemminge. Durch Schrift- und Sprachverfälschung soll immer Originalwissen reduziert werden. Heute können sich die Leute die Worte, die sie sprechen gar nicht mehr erklären, so fremd ist ihnen die eigene Sprache geworden. Das bedeutet auf deutsch: Sie wissen nicht, was sie reden.
Doch: Worte sind Magie, wie hier sicherlich allen bekannt ist. Deshalb wähle man selbige mit Bedacht. Das Identische trifft auf den TV-Konsum zu. Man wähle mit Bedacht, welche Filme und Informationen man in sein Bewusstsein lässt. Denn diese Informationen und Filme werden zu Gedanken und Emotionen, und auch die sind wiederum: Magie. Gedankenmanipulationsmaschine hast Du das Fernsehen genannt? Ich glaube das trifft es.
Tue was immer ich will!
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#9
Kirthan schrieb:Finnisch ist in der Tat nicht wirklich eine germanische Sprache - Schwedisch ist jedoch definitiv eine germanische! Es unterscheidet sich vom Dänischen und Norwegischen so minimal, dass die sich jeweils sogar verstehen können, wenn sie langsam sprechen. Ein Schwede, der einen Norweger reden hört, empfindet es wohl so, wie ein Bayer, wenn er einen Sachsen reden hört. Selbe Sprache, nur sehr komischer Dialekt... :-D

Ich kann bestätigen, daß die drei Sprachen sehr ähnlich sind. Ich habe mir neulich einen Film auf schwedisch anschauen wollen und hatte ausversehen norwegisch angewählt. Ich habe mich erst gewundert, daß die Darsteller einen Dialekt gesprochen haben, bis ich dann merkte, daß sie eigentlich norwegisch gesprochen haben. Verwirrthock: Verstanden habe ich es trotzdem sehr gut. Lächeln
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