Haelvard:
Genau so sehe ich das auch - in Bezug zur Etikette im privaten Umfeld wohlgemerkt. Je nach Gesellschaft würde ich mich dann schon möglichst an die meisten Knigge-Standards halten, auch an die, die mir "nicht schmecken". Mit ein wenig Übung sind die dann auch nicht mehr so belastend, sobald der Automatismus greift.
Da bin ich dann notgedrungen "heuchlerisch", denn für mich endet die echte Kultur in etwa zur Zeit der Antike. Alles folgende ist zwar nicht grundsätzlich schlecht, aber mit besonderer Vorsicht zu genießen.
Paganlord:
Und ob!
Paganlord:
Erstens versteht Stephan nicht mal ansatzweise, um was es geht, genauso wie er die Sitte mit den Schuhen nicht versteht (komme ich gleich dazu) Kann ich auch nicht verübeln - aber dann auf dicke Lippe zu machen...ohne Manieren diese Person! Aber dennoch witzig, wenn auch ein wenig plump für meinen Geschmack. :-)
Zweitens: ich habe die Löcher bei diesem Thema gestopft, das Recht für die Ornamente nehme ich mir natürlich raus.
Schlußendlich noch kann ich genauso sagen, daß die geistige Reinigung der Nahrung ein überkandierter Blödsinn ist. Dennoch machen es hier einige - und das aus triftigem Grund. Auf genau demselben "Wirkungs-Niveau" ist auch die mechanische Bearbeitung von Rohkost und noch als Steigerung die metallische Bearbeitung. Dessen Auswirkungen sind sogar mit der heutigen doch recht primitiven Wissenschaft/Technik nachweisbar.
Paganlord:
Gabel bzw. Besteck im allg. Einsatz ist relativ neu (19. Jahrhundert). Also fällt das flach mit "den Kulturvölkern und den Gabeln".
"Italienische Tischregeln vom Anfang des 17. Jahrhunderts:
„Unsere Mitglieder mögen von ihrem Tisch Gabeln und Löffel verbannen. Hat uns die Natur nicht fünf Finger an jeder Hand geschenkt? Warum wollen wir sie mit jenen dummen Instrumenten beleidigen, die eher dazu geschaffen sind, Heu aufzuladen als das Essen?""
Hilde Weiss. "Zurück zu den Fingern. Eine Geschichte der Eßkultur."
Ich kann dem nur zustimmen. Da habe ich auch sehr viel gelacht.
Wie so oft, ist der vernünftige Konsens auch bei dieser Diskussion auf halben Wege, denke ich.
Stephan:
Sobald man draußen ist, trampelt man im Dreck. Spucke, Kaugummis, Rotz, Haare und so weiter. Du denkst wohl nicht, daß Du dem entkommen kannst, indem einfach nur die offensichtlichen Fettnäpfchen gemieden werden?
Schuhe sind dreckig. Basta!
Will man ein Fest veranstalten, so gebe ich Dir hingegen recht. Da kann es sinnvoll sein, den Gästen das Schuhwerk zu belassen und nachträglich einfach nur gut zu putzen - vorausgesetzt es liegt nicht überall Teppich. Bei einfachem Besuch hingegen bleiben die Schuhe grundsätzlich weg, da kommt auch einfach zuviel geistiger Müll mit.
Ich drehe den Spieß um:
Wenn der Gast von selbst nicht die Schuhe auszieht oder zumindest nachfrägt, dann hat dieser Gast keinen Respekt oder keine Etikette! Der sollte dann auch grundsätzlich nicht mehr reingelassen werden!
Der eigene Wohnbereich ist schließlich auch sowas wie ein Tempel - gerade heutzutage (Überbevölkerung und Irrsinn auf den Straßen) ist diese Maßnahme aktuell wie noch nie.
Stephan:
Hier gehst Du mit Deiner Bakterienphobie eindeutig hausieren.
Sehr amüsant.
Gruß
Zitat:Und ob der ein oder andere nun sein Obst mit den frisch gewaschenen Fingern ißt oder ein Werkzeug zur Hilfe nimmt, spielt das eine Rolle, wenn man sich allgemeinhin ein Mensch benimmt? Ich denke nicht.
Genau so sehe ich das auch - in Bezug zur Etikette im privaten Umfeld wohlgemerkt. Je nach Gesellschaft würde ich mich dann schon möglichst an die meisten Knigge-Standards halten, auch an die, die mir "nicht schmecken". Mit ein wenig Übung sind die dann auch nicht mehr so belastend, sobald der Automatismus greift.
Da bin ich dann notgedrungen "heuchlerisch", denn für mich endet die echte Kultur in etwa zur Zeit der Antike. Alles folgende ist zwar nicht grundsätzlich schlecht, aber mit besonderer Vorsicht zu genießen.
Paganlord:
Zitat:Ist doch eine lustige Diskussion.
Und ob!
Paganlord:
Zitat: Wer mit Metall(-besteck) seine Probleme hat, der sollte auch seinen Rechner entsorgen, denn da ist auch Metall drin.
Meine Meinung! Das ist ein überkandidelter Blödsinn. „Ich schneide mein Obst nicht mit einem Metallmesser, denn das versaut mir die Schwingung." Das sind dann dieselben Leute, die ihr Obst in einer Plastetüte nach Hause getragen haben und außerdem ein Funktelephon besitzen. Bevor man den Eimer mit Ornamenten verziert, sollte man zunächst die Löcher stopfen.
Erstens versteht Stephan nicht mal ansatzweise, um was es geht, genauso wie er die Sitte mit den Schuhen nicht versteht (komme ich gleich dazu) Kann ich auch nicht verübeln - aber dann auf dicke Lippe zu machen...ohne Manieren diese Person! Aber dennoch witzig, wenn auch ein wenig plump für meinen Geschmack. :-)
Zweitens: ich habe die Löcher bei diesem Thema gestopft, das Recht für die Ornamente nehme ich mir natürlich raus.
Schlußendlich noch kann ich genauso sagen, daß die geistige Reinigung der Nahrung ein überkandierter Blödsinn ist. Dennoch machen es hier einige - und das aus triftigem Grund. Auf genau demselben "Wirkungs-Niveau" ist auch die mechanische Bearbeitung von Rohkost und noch als Steigerung die metallische Bearbeitung. Dessen Auswirkungen sind sogar mit der heutigen doch recht primitiven Wissenschaft/Technik nachweisbar.
Paganlord:
Zitat:Kulturvölker kennen das hingegen schon. Aber das hat Stephan ja schon ausgeführt.
Gabel bzw. Besteck im allg. Einsatz ist relativ neu (19. Jahrhundert). Also fällt das flach mit "den Kulturvölkern und den Gabeln".
"Italienische Tischregeln vom Anfang des 17. Jahrhunderts:
„Unsere Mitglieder mögen von ihrem Tisch Gabeln und Löffel verbannen. Hat uns die Natur nicht fünf Finger an jeder Hand geschenkt? Warum wollen wir sie mit jenen dummen Instrumenten beleidigen, die eher dazu geschaffen sind, Heu aufzuladen als das Essen?""
Hilde Weiss. "Zurück zu den Fingern. Eine Geschichte der Eßkultur."
Ich kann dem nur zustimmen. Da habe ich auch sehr viel gelacht.
Wie so oft, ist der vernünftige Konsens auch bei dieser Diskussion auf halben Wege, denke ich.
Stephan:
Zitat:Eine Unsitte bzw. ein Mem-Virus, vielleicht vom Islam gekommen; in der Wüste hat es noch ein wenig Sinn, die Staubpantoffeln nicht ins Haus zu nehmen.
Eine echte Dame wird nie ihre modischen Stöckelschuhe ausziehen und wie ein Dorftrampel durch die Wohnung schlurfen und sich dann auch noch beleidigen lassen mit der Aussage, sie trüge Straßendreck mit sich herum. Wenn Dir Dein Fußboden wichtiger ist, als Deine Gäste, dann läuft da irgendwas ziemlich falsch.
Übrigens: Nüchterne Menschen treten auf der Straße nicht in den Dreck.
Sobald man draußen ist, trampelt man im Dreck. Spucke, Kaugummis, Rotz, Haare und so weiter. Du denkst wohl nicht, daß Du dem entkommen kannst, indem einfach nur die offensichtlichen Fettnäpfchen gemieden werden?
Schuhe sind dreckig. Basta!
Will man ein Fest veranstalten, so gebe ich Dir hingegen recht. Da kann es sinnvoll sein, den Gästen das Schuhwerk zu belassen und nachträglich einfach nur gut zu putzen - vorausgesetzt es liegt nicht überall Teppich. Bei einfachem Besuch hingegen bleiben die Schuhe grundsätzlich weg, da kommt auch einfach zuviel geistiger Müll mit.
Ich drehe den Spieß um:
Wenn der Gast von selbst nicht die Schuhe auszieht oder zumindest nachfrägt, dann hat dieser Gast keinen Respekt oder keine Etikette! Der sollte dann auch grundsätzlich nicht mehr reingelassen werden!
Der eigene Wohnbereich ist schließlich auch sowas wie ein Tempel - gerade heutzutage (Überbevölkerung und Irrsinn auf den Straßen) ist diese Maßnahme aktuell wie noch nie.
Stephan:
Zitat:Und üblicherweise ißt man auch nicht im Waschzimmer. Also muß man die Türe öffnen und ins Eßzimmer gehen. Und an der Türklinke - Du ahnst das Malheur schon - hängen Milliarden hungriger, auf Rohkosthände geprägter Bakterien herum, die sich freuen, den Absprung zu schaffen.
Aber klar - die meditieren wir weg mit Holzgabel und Tonkrug.
Hier gehst Du mit Deiner Bakterienphobie eindeutig hausieren.
Sehr amüsant.
Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.