Benehmen bei Tisch
#21
Kulturvolle Essmanieren, also Etikette, jetzt auf die Natur zu projezieren, halte ich für etwas überzogen.

Zitat:Es soll ja Affen geben die Stöckchen ins Ameisenhügel stecken um die daran festhaltenden Ameisen zu verspeisen.

Und doch sitzen sie zum Essen nicht am Tisch. An meinem jedenfalls nicht! Biggrin
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#22
Zitat:Ich habe noch kein (Pan) Tier gesehen, das unanständig ißt!

Sogar ein Löwe frißt seine Beute mit einer gewissen Ordnung und Würde! Danach wird geputzt. Kann ich täglich bei meiner Katze beobachten.

Buschmänner und Hippie zu vergleichen finde ich unpassend.

Leg mir doch bitte keine Worte in den Mund.
Tiere essen sehr anständig, dem stimme ich ebenso zu, sie achten auch (im Gegensatz zum Menschen) strikt darauf, was sie essen.

Nur wenn ein MENSCH wie ein TIER is(s)t, ganz gleich wie reinlich das gewählte Tier is(s)t, wird man ihn zu den Tieren gehörig (zumindest in dem Punkt) ansehen.

Buschmänner leben nunmal in der Regel in der Natur. Und Hippies verneinen ja auch gerne mal die Errungenschaften der Zivilisation.
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#23
Zitat:Hier" auf dem Land ist es zumindest üblich, daß man noch weiß, wie man kocht und daß die Milch nicht aus dem Supermarkt kommt.... Was nützt Etikette, wenn dabei vergessen wird, wie man was zubereitet (abgesehen von Fertiggerichten aus der Mikrowelle) und woher es überhaupt kommt, wie es "produziert" wird, etc. Ein mit den Fingern essender Normalköstler ist mir persönlich dabei lieber als ein Fleischesser, der formvollendet sein Tierteil sezieren kann und sich vor jedem Schlückchen Wein dezent die Mundwinkel abtupft bevor er trinkt.

So ist das nicht gemeint. Es geht nur um kulturell anspruchsvolle Menschen vs. die, die das nicht sind. Natürlich gehört auch das Zubereiten der Nahrung mit dazu (zu dieser Kultur) und auch das, "was" man überhaupt als Nahrung betrachtet. Aber das würde jetzt den Rahmen des Themas "Benehmen bei Tisch" sprengen. Mir ist ein Normalköstler, der Kultur und Etikette kennt und beachtet, ein lieberer Zeitgenosse, als ein "wie auch immer Fehl-Geleiteter".
Tue was immer ich will!
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#24
Zitat:Ich denke, es gehört zur Etikette, vor anderen anständig zu essen, zum Beispiel im Restaurant, vor Kollegen usw. Das verlangt unsere Gesellschaft, und es ist unintelligent, sich anders zu benehmen.

Ja, so verstehe ich es auch.
Ein Salat wird in einem Restaurant mit Messer und Gabel gegessen.
Obst wird in mundgerechten Happen serviert und mit der Gabel gegessen.
Ein Etikette-Kurs hilft da wirklich.
Zu Hause geht es etwas robuster und entspannter zur Sache.

Aber wo wir schon mal bei Kinder und Benehmen bei Tisch sind. Mich nerven unerzogene, schreiende, herumrennende Kinder in einer Gaststätte mehr, als ein Mensch, der sich beim Essen bekleckert.
Und noch schlimmer sind Eltern, die böse rübersehen, wenn man sie ermahnt, ihre Gören zur Vernunft zu bringen.
Also liebe Eltern, viel Spaß bei der Erziehung eurer Kinder. Pfeif
Lebe für Deine Ideale!
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#25
Zitat:Ein Salat wird in einem Restaurant mit Messer und Gabel gegessen.

Eigentlich nur mit der Gabel.
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#26
Benu:

Zitat:Nur wenn ein MENSCH wie ein TIER is(s)t, ganz gleich wie reinlich das gewählte Tier is(s)t, wird man ihn zu den Tieren gehörig (zumindest in dem Punkt) ansehen.

Niemand hat gesagt, daß der Mensch wie ein Tier essen soll, schließlich hat nur der Mensch das exquisite Tast- und Universalwerkzeug "Hand" (von Menschenaffen mal abgesehen) zur Verfügung.
Mit solch einem Werkzeug ausgestattet, ist es nunmal schon etwas "unpassend", sich eine Metallgabel in den Mund zu schieben.
Wie schon vorher angesprochen, werden ein paar der Tischmanieren bei Rohkost teilweise bis gänzlich überflüssig - im essenziellen Sinne (jede Tischetikette hat normalerweise auch ihren praktischen Nutzen). Dieser praktische Nutzen verliert sich mit der rohkostreichen Ernährung - es bleibt nur noch der gesellschaftliche Zwang bzw. die Etikette als Selbstzweck oder Zugeständnis an die westliche Kochgesellschaft.

Essenzielle Gründe für Essen mit den Händen:
1. Metall (jeglicher Art, auch Silber) hat in der Nähe von Lebensmitteln nichts verloren. Die Lebensenergie der Nahrung wird durch Metallbesteck vermindert/gestört. Nur bei Kochkost ist ein (Silber-)Besteck in Ordnung.
2. Mit Händen zu essen führt zu einer bewußteren Nahrungsaufnahme. Es bereichert die Sinne und den Appetit.
3. Meistens ist es auch einfacher mit den Händen und lenkt weniger ab (weniger Streß = bessere Verdauung).

Essenzielle Gründe für andere Etikette, wie z.B. aufrecht zu sitzen: Verdauung optimal bei aufrechter Haltung -> also vollkommen gerechtfertigt auch bei Rohkost.

Nicht mit vollem Mund reden: Erinnert uns daran, daß das Essen im Vordergrund stehen sollte und nicht das Gerede.

Und so weiter.
Nur als Beispiel.

Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#27
Zitat:Aber wo wir schon mal bei Kinder und Benehmen bei Tisch sind. Mich nerven unerzogene, schreiende, herumrennende Kinder in einer Gaststätte mehr, als ein Mensch, der sich beim Essen bekleckert.
Und noch schlimmer sind Eltern, die böse rübersehen, wenn man sie ermahnt, ihre Gören zur Vernunft zu bringen.
Also liebe Eltern, viel Spaß bei der Erziehung eurer Kinder. Pfeif

Vulcan
Es ist eine vollkommen logische Gleichung, daß unkontrolliertes Brüten von unkontrollierten Eltern zu unkontrollierten Kindern führt.
Updown
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#28
(27.11.12012, 15:46)Saxorior schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-43761.html#pid43761Ja, so verstehe ich es auch.
Ein Salat wird in einem Restaurant mit Messer und Gabel gegessen.
Obst wird in mundgerechten Happen serviert und mit der Gabel gegessen.
Ein Etikette-Kurs hilft da wirklich.

Werter Saxorior,

ein Kurs ist wieder mal so ein "Zivilisations-Ding" halte ich für absolut unnötig. Ich persönlich brauche niemanden der mir das Nichtschmatzen bzw. Nichtmitlautengeräuschenessen in der Öffentlichkeit beibringt.

(wobei ich dir Recht gebe, dass es bestimmt Restaurantbesucher gibt, denen ein Benimmkurs wirklich gut tun würde und nicht nur bezüglich des Essens).

Für laute Essensnachbarn, kassiert der Besitzer/Leiter von mir eine Beschwerde mit der Forderung auf eine geräuscharmere Umgebung oder das Abbrechen des Restaurantsbesuch.

Meine Ausnahme: in einen Apfel, Birne & Co. wird reingebissen wenn als Ganzes serviert. Bei Tomate wirds etwas schwieriger.

Was Reihenfolge von Besteck betrifft, da halte ich es für normal, das man sich auf das Essen vorbereitet. Sprich Fischgabel etc. aber da haben ja die Normalköster einen zusätzlichen großen Vorteil gegenüber Leichenfressern (habe ich sagen hören).

Lächeln

grüße Löwe
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#29
THT schrieb:1. Metall (jeglicher Art, auch Silber) hat in der Nähe von Lebensmitteln nichts verloren. Die Lebensenergie der Nahrung wird durch Metallbesteck vermindert/gestört.

Ein wichtiger Punkt, der heutzutage vollkommen untergegangen ist. Die alten Heiler/Kräutersammler wußten dies noch: Metall zerschneidet, zerstört. In diesem Kontext: schwächt die Energie bzw. ändert sogar die Frequenz des Abge-/Zerschnittenen im Extremfall.

Ich gebe THT da recht, das ist ein eindeutiges Pro für die Hände. Auch die ersten Eßhilfen/-werkzeuge waren nicht aus Metall, sondern aus Holz. Später dann, als die Dekadenz weiter fortgeschritten ist, kamen Metalleßwerkzeuge in Mode.

Ich persönlich finde es sehr interessant, wie mit fortschreitendem Verfall der alten Werte die sog. "Tischkultur" immer weiter verfeinert worden ist - unter Ingnoranz grundlegender Dinge. Zwar hat man entdeckt, daß man Kaviar (alles andere als Normalkost) am besten von einem Perlmuttlöffel oder dem äußeren Daumenballen (ist in jedem Feinschmeckerlokal erlaubt und gehört zur - möglichen - Etikette) ißt, dafür hat man aber vollkommen in Vergessenheit geraten lassen, welchen Einfluß Metall auf Lebensmittel hat.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: auch ich bin Anhänger von kultiviertem Essen, bin aber auch der Meinung, daß man den Verfall einer Gesellschaft durchaus auch an den (degenerierten) Etikettevorschriften bei Tisch ablesen kann. Das Argument "Metalleßwerkzeuge" (in unserer Kultur - hat schon mal jemand asiatische Eßstäbchen aus Metall gesehen?), das THT geliefert hat, ist dabei ein sehr gutes Beispiel.

Kleine Anekdote zum Abschluß: da, wo ich aufgewachsen bin, wurde in der Nähe ein "Freisaufkeller" eröffnet. Hieß: man konnte essen und trinken "wie im Mittelalter". Z.B. das unzerteilte Geflügel wurde mit den Händen auseinandergerissen und sich so in den Mund gestopft, für die fettigen Hände gab es selbstverständlich keine Servietten (sondern die Schürze, die man im Restaurant bekam - das einem mittelalterlichen Kellergewölbe nachempfunden war - diente zum Abwischen), Rülpsen und Furzen war erlaubt (erwünscht), man konnte sich besaufen, mit vollgestopftem Mund pöbeln, Essensreste auf den Boden fallen lassen.... Kurzum, man konnte sich so benehmen, wie man wollte unter Mißachtung jeglicher Kultur. Jetzt kommt der Haken: das Lokal war preislich derart hoch angesiedelt, daß es eher etwas für die gehobene Mittelschicht bzw. Oberschicht war. Und, es war nach kurzer Zeit bereits schon für Monate im voraus ausgebucht und ein Riesenerfolg.
Das hat mir damals schon sehr zu denken gegeben. Da waren Leute begeistert von diesem Lokal, die in jedem anderen Restaurant spöttisch auf die herabgeguckt haben, die nicht gewohnt waren, die Serviette beim Essen zu benutzen oder die Besteckreihenfolge nicht gekannt haben (etc.).
Daher: Lieber in Würde verwirrt am Tisch sitzen und nicht wissen, wie man was ißt (kann man ja lernen so man es für wichtig erachtet) als mit (vermeintlicher) Kultur und Etikette aufgewachsen und sich vollkommen würdelos einem derartigen Freßgelage hingeben.
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#30
Zitat:
Zitat:Ein Salat wird in einem Restaurant mit Messer und Gabel gegessen.

Eigentlich nur mit der Gabel.

Eigentlich belehren nur Männer mit ihrer immer alles besser wissenden Logik Frauen, um ihnen zu imponieren...

Es geht mir nicht um Details, und ich möchte hier auch keinen Etikettekurs halten, sondern es sollte jeder selbst wissen, in welcher Situation er wie ißt. Denn darum geht es:
Wie benehme ich mich in dieser Situation, so daß mein Verhalten mir zum Vorteil verhilft.


Zitat:ein Kurs ist wieder mal so ein "Zivilisations-Ding" halte ich für absolut unnötig.

Fachwissen ist nie unnötig und die persönliche Kultivierung eine Station auf dem Weg.
Wie das im Detail jeder praktiziert, ist seine Sache.

Na klar, esse ich den Apfel vom Baum, die Beeren vom Strauch und die Möhren vom Beet mit der Hand.
Ein Kohlrabi wird mit dem Messer geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten, wie andere Früchte auch.
Kein Metall bei Rohkost zu verwenden ist Detailverliebtheit und überhaupt nicht wichtig.
Menschen, die ihre Ernährung umstellen möchten, irritieren solche Aussagen.
Es ist viel wichtiger, sich überhaupt von frischem Obst und Gemüse zu ernähren bzw. den Anteil von Rohkost erhöhen.
Lebe für Deine Ideale!
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