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Wird auch Ihr Grundstück zwangsbejagt?
Sie können davon ausgehen, dass die Jagd auf Ihrem Grund und Boden ausgeübt wird, sofern Ihre Wiese, Ihr Feld oder Ihr Waldgrundstück außerhalb der Ortschaft liegen und nicht befriedet sind. Sie sind dann zwangsweise Mitglied in einer so genannten Jagdgenossenschaft und müssen dulden, dass bewaffnete Jäger Ihr Grundstück betreten, dort mehrere Meter hohe Schießplattformen errichten, Fallen aufstellen, Futterstellen anlegen, dort Gesellschaftsjagden abhalten, Wildtiere und Haustiere (Katzen und Hunde) totschießen.
Waldbauer untersagt Jagd auf seinem Land
Bielefeld (buck/nw). Grundbesitzer, die Flächen von weniger als 75 Hektar besitzen, waren bisher gesetzlich gezwungen, die Jagd auf ihrem Grundstück zuzulassen.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat nun im Fall eines Grundbesitzers in Baden-Württemberg geurteilt, dass die "Zwangsjagd" gegen den Schutz seines Eigentums verstößt - und er die Jagd nicht mehr dulden muss.
Dieses Urteil hat jetzt erste Auswirkungen in der Region: Der Bielefelder Waldbesitzer Alexander von Spiegel will keine Jäger mehr auf seinem Land dulden. Er besitzt Flächen von etwa 25 Hektar. Den Antrag auf Jagdbefreiung hat er bereits bei der Jagdbehörde gestellt. Die Jagd beeinträchtige sein ethisches Empfinden inzwischen erheblich, gibt von Spiegel, der selbst einen Jagdschein besitzt, als Erklärung an. Die Natur könne sich selbstständig regulieren. Jäger brauche man dafür nicht.
Siehe auch: http://www.zwangsbejagung-ade.de/zwangsbejagungade/index.html
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Agni
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Ein ganz heißes Eisen gerade. Bei uns haben sie schon seit Monaten (wohl in Erwartung des Gerichtsurteils) Plakate pro Jagd/Jäger aufgehängt. So nach dem Motto: "Ich mag meinen Jäger, weil er mir frisches Wild auf den Tisch bringt" oder "Ich mag meinen Jäger, weil er mir bei der Hundeerziehung hilft". Letzteres ist nicht nur blöd sondern auch noch zynisch.
Bleibt zu hoffen, daß die Zwangsbejagung keine Zukunft mehr hat. Ohne geht's der Natur deutlich besser. Und sollten dann wieder Wölfe und Bären vorbeischauen (das Schreckgespinst der Angstmanipulatoren), gibt's hoffentlich auch den einen oder anderen zweibeinigen Störenfried in der Natur weniger.
Al Manat
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Das sind ja wunderbare Nachrichten!!!
Ich bin selbst davon betroffen:
"Mein" Grundstück (eigentlich kann kein Mensch Land besitzen) wird nämlich auch von einem Hochsitz geschändet.
Leider ist die Lage bei mir etwas kompliziert:
Der Hochsitz steht exakt auf der Grenze zum Nachbargrundstück.
Mir war es schon immer ein Dorn im Auge, daß es mir nicht möglich ist, Tiere auf meinem eigenen Grund und Boden schützen zu können.
Vielleicht sollte ich dieses Urteil zum Anlaß nehmen, die Lage neu zu prüfen.
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Zitat:Der Hochsitz steht exakt auf der Grenze zum Nachbargrundstück.
Und in welche Richtung wird geschossen? Die dürfen halt Dein Grundstück nicht beschießen. Auf der Seite gibt es auch entsprechende Mustervordrucke inklusive Unterlassungserklärung usw.
Das Wort Zwangsbejagung hört sich schon grausam an, die Wirklichkeit ist aber noch viel eklatanter:
Es fing eigentlich alles ganz harmlos an: Zu der Winterweide, die uns gehört, haben wir noch eine Sommerweide (mit Vertrag) für unsere Pferde gepachtet.
Es ist Frühling. Die Osterferien sind gerade vorbei. Die beste Zeit um einen Zaun zu machen. Wir hatten gerade alle Pfähle eingeklopft. Ich hatte die Pferde gestriegelt und versorgt und wollte mich eigentlich auf den Rückweg machen. Eigentlich. Denn mich erwartete, wieder mal, eine ungeplante Debatte mit dem zuständigen Jäger. Ich erkannte den Jeep schon von weitem und war nicht gerade überrascht, als er, wie so oft, zwei Zentimeter neben meinem Fuß anhielt und die Fensterscheibe langsam heruntergekurbelte. Und mal wieder fuhr mich die altverhasste Stimme, noch bevor ich “Hallo” sagen konnte, an: “Was passiert denn hier?” - “Ein Zaun wird gemacht”, sagte ich prompt. “Kommt nicht in Frage”, war die Antwort.
Ich wollte ihm gerade klarmachen, dass das schon in Frage kommt, da die 300 Pfähle ja bereits eingeklopft waren, als er noch hinzufügte: ”Sonst kann ich ja nicht mehr jagen.”
Ich muss dazu sagen, dass ich bis jetzt nur schlechte Erfahrungen mit Jägern generell, speziell mit diesem gemacht habe. Kurz: Neben Diskussionen über den Sinn (oder Unsinn) der Jagd im Allgemeinen, wurden auch solche geführt, ob die Pferdehufe oder der Jeep die Natur mehr zerstört, als er uns aufgrund der Flurschäden durch Pferde und deren Reiter verbieten wollte, durch einen Wald (auf dem Feldweg!) zu reiten.
Nebenbei ist eine Katze aus einem nahegelegen Ort in eine Jägerfalle gegangen, wo sie nach zwei Wochen tot gefunden wurde. Die Falle war angeblich schon längst nicht mehr in Betrieb (warum also gespannt?). Und ein Fohlen meiner Mutter wurde auf der Weide ins Auge geschossen und starb. (vorausgegangen war ein Streit, in dem der Jäger darauf bestand, dass die Pferde aufgrund einer Treibjagd am nächsten Morgen weg müssten- nur wohin so schnell?)
...
http://www.zwangsbejagung-ade.de/erfahrungsberichte/toetenistseinhobby/index.html
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Agni
Gast
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Obiger zitierter Bericht ist emotional, deshalb zweifle ich mal an der Objektivität. Die Frage der Bejagung von Wild auf einer Pferdeweide auf der sich in dem Moment gerade Pferde befinden, geistert auch durch sämtliche Foren. Ein Aufreger schlechthin mit entsprechenden Kommentaren in alle möglichen extremen Richtungen.
Ohne explizit die gesetzliche Lage zu kennen, sagt mir die Logik, daß ein Jäger es sich verkneifen wird "zwischen Pferden durchzuschießen", da er sich sehr viel Ärger aufhalst wenn er ein Pferd/Rind usw. treffen würde (Schadensersatz - so viel ist kein Reh/Wildschwein oder was auch immer, materiell gesehen wert - und u.U. riskieren des Jagdscheins - Pferde werden eher selten beim Wildern erwischt ). Mal ganz abgesehen davon, daß sich Rehe im allgemeinen nicht unter Pferde (oder andere Haus-/Nutztiere) mischen. Zwar kann da in seltenen Fällen (mit sehr viel Respekt und Sicherheitsabstand) mal ein Fuchs durch die Weide schleichen - aber deswegen wird wohl kein Jäger extra wochenlang ansitzen, Füchse bekommt er auf andere Art leichter vor die Flinte.
Wenn ein Jäger heutzutage einen Hund erschießt, hat er mit großem Ärger zu rechnen. Zum einen juristisch (auch wenn er Recht bekommen sollte), zum anderen über die Medien (die häufig für den Hundebesitzer Partei ergreifen) und eventuell auch von der ihn umgebenden Hundebesitzer-Lobby.
Ich ergreife ausdrücklich keine Partei für die Jäger! (Ich denke, das habe ich meinem vorigen Beitrag deutlich gemacht.) Aber ganz so böse/jagdgeil oder wie auch immer, wie oft in emotionalen Berichten dargestellt, sind sie in der Regel auch nicht. Außerdem gibt es ja auch noch eine andere Seite der Medaille: viel zu viele Hunde und Katzen von viel zu vielen absolut unfähigen Besitzern! Und viel zu viele Zombies, die vornehmlich aus der Stadt kommend ohne Sinn und Verstand in der Natur rumtrampeln, mit ihrem Gestank und ihrem Müll alles verpesten und Chaos verbreiten. Ich plädiere dafür, letztere zum Abschuß freizugeben!
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Zitat:Ohne explizit die gesetzliche Lage zu kennen, sagt mir die Logik, daß ein Jäger es sich verkneifen wird "zwischen Pferden durchzuschießen", da er sich sehr viel Ärger aufhalst wenn er ein Pferd/Rind usw. treffen würde (Schadensersatz - so viel ist kein Reh/Wildschwein oder was auch immer, materiell gesehen wert –
(…)
Aber ganz so böse/jagdgeil oder wie auch immer, wie oft in emotionalen Berichten dargestellt, sind sie in der Regel auch nicht. Außerdem gibt es ja auch noch eine andere Seite der Medaille: viel zu viele Hunde und Katzen
Davon gehe ich auch aus, daß ein Jäger nicht versehentlich ein Pferd oder sogar einen Menschen treffen möchte, nicht einmal gefährden. Daher möchten sie ja im Vorfeld durchsetzen, daß ihre Jagdgebiete frei von allem Lebenden sind, das nicht von ihnen gejagt werden darf. Es ist für sie schon „schöner“, wenn sie einfach nur entspannt angespannt einem Lebewese auflauern können, und nicht gleichzeitig rücksichtsvoll Ausschau halten müssen nach jemandem, den sie nicht treffen dürfen. Das paßt nämlich psychologisch und von der Geisteshaltung her nicht zusammen, das in ihrer Vorfreude auf den Schuß und den Treffer angespannte Lauern und andererseits eine Rücksichtnahme gerade in der gleichen Sache. So ein Jäger will sich außerdem auch sagen können, daß er „nichts Unrechtes“ tut, sondern ganz legal und sogar mit „guten Rechtfertigungsargumenten“ tötet, versteht sich.
Das Argument der wildernden Hunde und im Wald streunenden unzähligen Katzen wird hierzu ja auch gerne angeführt, nur entbehrt es für mich schonmal jeder Logik. Wenn wildernde Hunde überhaupt in solcher Zahl vorhanden wären, daß sie „einen Schaden im Wildbestand“ anrichten, wie paßt das zusammen mit dem Argument, daß gejagt werden müsse, um den Wildbestand zu kontrollieren? Und Katzen haben meist nur einen Radius von gerade mal 100 Metern von ihrem Wohnort, wie kämen sie mitten in einen Wald? Sie werden wohl schon eher am Waldrand und nahe an Häusern geschossen, und übrigens werden auch die wenigen Wildkatzen abgeschossen, denn die kann man, meist nachts und in Entfernung, kaum von Hauskatzen unterscheiden. Auch diese „andere Seite der Medaille“ kann ich daher nicht als Rechtfertigung für die Jagd akzeptieren.
Böse, was heißt schon böse. Aber ohne Jagdgeilheit würde keiner abdrücken, jedenfalls nicht ohne Not. Und die besteht ja nicht auf einer freiwillig anberaumten Jagd.
Agni
Gast
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Andrea schrieb:Auch diese „andere Seite der Medaille“ kann ich daher nicht als Rechtfertigung für die Jagd akzeptieren.
Vielleicht sollte ich das nächste Mal "Vorsicht Ironie" dazuschreiben...
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