Beiträge: 10.793
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21537
198302x gedankt in 7738 Beiträgen
Ich finde im Internet immer wieder Diskussionen, die mich schockieren. In einem Asatru-Forum (Heidenforum) ging es um die Frage, ob und wie man sich enttaufen lassen sollte?
Ganz besonders schockiert bin ich von der Aussage eines Schreibers mit dem Namen "Alter Brockmann", der von einer Enttaufung abrät bzw. sie für sinnlos hält und tatsächlich schreibt:
Zitat:Kann doch nicht angehen, dass Leute ihr Leben lang noch diese Verbrecher finanzieren müssen, nur weil ihre Eltern mal dachten es sei eine gute Idee ihr eigenes Kind fast zu ersäufen oder es zumindest zu Tode zu erschrecken.
Zitat:Das Wort "Verbrecher" möchte ich hier nicht so verallgemeinernd hören! Ich arbeite seit mehreren Jahrzehnten auch archäologisch mit über 50 örtlichen "Pfarrern", die meine inneren Absichten und MEINEN Glauben durchaus kennen und teils sogar nachvollziehen können, obwohl sie es nicht von sich aus fördern würden, das dürfte klar sein... - da verberge ich nichts - zusammen (du würdest sie wahrscheinlich als "Schweinepriester" oder ähnliches bezeichnen, wie's klingt?)
Keine Sorge, im Verallgemeinern werden dir die "deutsche" Zeitung "Bild", oder andere "deutsche" Zeitungen, stets voraus sein.
und außerdem muss ich dir zwei Dinge attestieren:
1. Für einen "Fast ersäuften"
bzw.
2. "Zumindest zu Tode Erschreckten" (du erinnerst dich also an deine Taufe? Du scheinst etwas ganz Besonderes zu sein!!!)
hörst du dich noch ganz lebendig an...
Nach diesen beiden Aussagen deinerseits sehe ich mich erstens gezwungen
- das armselige Wort "Jammerlappen" zu gebrauchen
- zweitens nochmalig festzustellen, dass die sogenannte "Wassertaufe" bereits ein Bestandteil schon der ureuropäischen heidnischen Religionen, BESONDERS auch der germanischen war
- dass du wasserscheu zu sein scheinst, was die ALTEN GERMANEN niemals waren, wie bereits der alte Tacitus bezeugt, wozu ich dir gerne die betreffende Stelle liefere...
Gruß vom Alten Brockmann.
http://www.asatru-forum.de/board53-links/board33-sonstiges/4085-enttaufung-und-andere-rituale/
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Beiträge: 3.496
Themen: 175
Registriert seit: Jun 2006
Bewertung:
486
Bedankte sich: 21734
62482x gedankt in 2401 Beiträgen
Die Unwissenheit grassiert. Den Leuten fehlt Hintergrundwissen um gewisse Vorgänge, und deshalb sehen sie nicht durch und reimen sich in ihrer Fanatsie die haarsträubendsten Dinge zusammen. Das sehen wir ja manchmal sogar hier im Forum.
Tue was immer ich will!
Beiträge: 404
Themen: 51
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
329
Bedankte sich: 16768
6956x gedankt in 334 Beiträgen
Hallo!
Es scheint wohl in Mode gekommen zu sein, dass Angehörige verschiedenster Gruppierungen sich ein paar Brocken von jedem Misthaufen herauspicken, um diese dann zu ihrer eigenen neuen Version zu vermischen. Die Bereiche, die einem nicht in den Kram passen, zur Sicherheit mal einfach weglassen und ignorieren.
Das verhält sich bei Eso-Spinnern wie Schein-Heiden gleich. Hauptsache, man muss sich so wenig wie möglich verändern bzw. an sich arbeiten. In erster Linie zählt, dass sie sich mit dem neuen Bruchteilwissen wichtig machen können. Anstelle von Entwicklung rückt Egobefriedigung und Trotz. Hab auch mal einen kennengelernt, der behauptete ein eingeweihter Druide hohen Ranges zu sein, und dann stellte sich heraus, das er im ganzen Land die Kirchen besucht und mit den Pfaffen gemeinsame Sache macht. Und der fand das auch noch ganz normal und spannend. Naja, was soll man da noch sagen.
So ist es auch in vielen sogenannten Heidenkreisen üblich, ja sogar gewünscht, dass möglichst viele Kinder in die Welt gesetzt werden. Die (Ab)Rechnung macht aber immer noch der Wirt, und das ist in dem Fall Frau Erde.
Jemand der denkt, dass eine Enttaufung nicht notwendig sei, vergisst auch den Wirt. Dieser Wirt ist in dem Fall aber ein anderer, und der wird sein Eigentum nie freigeben. Ganz im Gegenteil. Da gehört schon einiges an Aufwand dazu, sich selbst wieder aus diesen Fängen zu befreien.
Voraussetzung dafür ist erstmal die Erkenntnis, dass man an einer oder sogar vielen Leinen hängt. Und am jeweils anderen Ende zieht jemand. Auch wenn der Käfig manchmal golden erscheinen mag, es ist immer noch ein Käfig.
Ein Heide, der mit Pfaffen verkehrt und glaubt, die wollen alle nur sein Bestes, unterschätzt die Situation und macht einen gravierenden Fehler. Ich kenne sogar ein gutes aktuelles Beispiel dafür was passiert, wenn sich ein Pfaffe unter Heiden mischt.
Meine Grüße
Benu
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Das ist ja ein richtiger Vorzeigeversager...
Hekaterina
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Von jenem Forum war ja auch nichts anderes zu erwarten.
A. Cr. läßt grüßen ...
Beiträge: 5.039
Themen: 335
Registriert seit: Jan 2004
Bewertung:
743
Bedankte sich: 9162
32477x gedankt in 1697 Beiträgen
Zitat:Von jenem Forum war ja auch nichts anderes zu erwarten.
Ist das nicht bei den meisten Foren so?!
Zitat:Es scheint wohl in Mode gekommen zu sein, dass Angehörige verschiedenster Gruppierungen sich ein paar Brocken von jedem Misthaufen herauspicken, um diese dann zu ihrer eigenen neuen Version zu vermischen. Die Bereiche, die einem nicht in den Kram passen, zur Sicherheit mal einfach weglassen und ignorieren.
Das hat man schon praktiziert, als man die Bibi schrieb. Ganz gleich, ob nun Neues oder Altes T.
Zitat:Hab auch mal einen kennengelernt, der behauptete ein eingeweihter Druide hohen Ranges zu sein, und dann stellte sich heraus, das er im ganzen Land die Kirchen besucht und mit den Pfaffen gemeinsame Sache macht. Und der fand das auch noch ganz normal und spannend. O_O Naja, was soll man da noch sagen.
Jemand, der bewußt für die arbeitet! Ein aktiver TDK!
Zitat:So ist es auch in vielen sogenannten Heidenkreisen üblich, ja sogar gewünscht, dass möglichst viele Kinder in die Welt gesetzt werden. Die (Ab)Rechnung macht aber immer noch der Wirt, und das ist in dem Fall Frau Erde.
Was zeigt, daß sie nicht verstanden haben, was ein Leben im Einklang mit der Natur bedeutet. Daß es nicht zuträglich ist, Frau Erde und die gesamte Umwelt mit immer neuen Sklavenkindern zu belasten und zu belästigen.
Zitat:Jemand der denkt, dass eine Enttaufung nicht notwendig sei,
Der hat keine Ahnung von den Hintergründen bzw. handelt wieder im Auftrag. Eine Taufe = die Verbindungsschnur zur Kirche.
Zitat:Dieser Wirt ist in dem Fall aber ein anderer, und der wird sein Eigentum nie freigeben.
Eigentum ist das richtige Wort, denn die Taufe ist eine Markierung, wer hier der Vormund ist.
Zitat:Ganz im Gegenteil. Da gehört schon einiges an Aufwand dazu, sich selbst wieder aus diesen Fängen zu befreien.
Voraussetzung dafür ist erstmal die Erkenntnis, dass man an einer oder sogar vielen Leinen hängt. Und am jeweils anderen Ende zieht jemand. Auch wenn der Käfig manchmal golden erscheinen mag, es ist immer noch ein Käfig.
Egal wie groß oder golden der Käfig ist, Gefangenschaft = Gefangenschaft.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Beiträge: 2.421
Themen: 71
Registriert seit: Jan 2012
Bewertung:
462
Bedankte sich: 19594
54329x gedankt in 3294 Beiträgen
Ich habe mal einen chinesischen Film gesehen. Eine Sklavin mit Sklavenbrandmal auf der Stirn wurde befreit. Sie wollte aber nicht gehen, und verwies mutlos, irgendwie gebrochen auf ihre Stirn und das dortige Brandmal. Da sagte ihr der Befreier so in etwa: "Wenn Du diesem Zeichen Bedeutung beimißt, dann bleibst Du eine Sklavin."
Ich fand das sehr anschaulich dargestellt und finde es passend zum Thema.
Beiträge: 3.496
Themen: 175
Registriert seit: Jun 2006
Bewertung:
486
Bedankte sich: 21734
62482x gedankt in 2401 Beiträgen
Schöner Film, aber es ist ein Film. In der Realität zählt es leider nicht, ob wir fremden Dingen eine Bedeutung zumessen oder nicht. Nur bei unseren eigenen Unternehmungen spielt das eine Rolle. Eine Taufe wird von einer Religionsgemeinschaft durchgeführt, um nachfolgend Macht über den Getauften auszuüben. Bei Lebzeiten und auch danach ist der Getaufte das Eigentum dieser Religionsgemeinschaft. Ganz egal, ob er dem eine Bedeutung zumisst oder nicht. Wenn sich die Sklavin also befreien will, dann muss sie sich das Mal von der Stirn kratzen (und zwar ohne dass eine Narbe zurückbleibt), so wie der Täufling das ebenfalls tun muss, sonst bleibt er auf ewig körperliches & geistiges Eigentum eines anderen.
Tue was immer ich will!
Beiträge: 2.421
Themen: 71
Registriert seit: Jan 2012
Bewertung:
462
Bedankte sich: 19594
54329x gedankt in 3294 Beiträgen
Danke für Deine Ausführungen, Wishmaster!
Wie man sich ein Mal von der Stirn kratzt (naja, nicht "kratzt"), ohne daß eine Narbe zurückbleibt, wüßte ich ja. Wer das dann so umsetzen würde, und auch noch perfekt und richtig und damit erfolgreich, ist zwar eine andere Frage. Ich werd's hier auch nicht schildern, ich erwähne es nur, weil es sich im ersten Moment so unmöglich anhört, und das ist es meiner Meinung nach nicht.
Beiträge: 10.793
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21537
198302x gedankt in 7738 Beiträgen
Um ein solches Mal zu löschen, muß man das Mal zunächst einmal sehen können. Wer es nicht sieht/sehen kann, der wird auch niemals kontrollieren können, ob es vielleicht doch noch da prangt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
|