Von Alkoholismus gezeichneter Indianerstamm verklagt Brauereien
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Von Alkoholismus gezeichneter Indianerstamm verklagt Brauereien

Bei den Oglala-Sioux im US-Bundesstaat South Dakota grassiert der Alkoholismus. Die Indianer-Gemeinschaft verklagt nun Brauereien auf eine halbe Milliarde Dollar.

Seit 180 Jahren ist Alkohol im Indianerreservat Pine Ridge (US-Bundesstaat South Dakota) strikt verboten. Dennoch kämpfen die dort lebenden Oglala-Sioux mit den Folgen chronischer Alkoholabhängigkeit vieler Stammesmitglieder. Nach Jahren erfolglosen Protests und Einredens auf Politiker verklagt der Stamm nun einige der weltweit größten Bierbrauereien sowie Spirituosenhändler.

Nach Meinung der Oglala-Sioux haben die Unternehmen wissentlich zum Alkoholkonsum und seinen Folgen in Pine Ridge beigetragen. "Wir sind ein souveräner Staat und handeln wie die US-Regierung in ihren verschiedenen Klagen gegen die Tabakkonzerne", sagt John Yellow Bird Steele, Präsident der Oglala-Sioux.

Der Stammesrat habe der Klage zum Schutz der Jugend zugestimmt, so Steele. Die Indianer wollen von den Brauereien 500 Millionen Dollar (380 Millionen Euro) Kompensation für Gesundheitsschäden und andere Folgen. "Der Alkohol zerstört unsere Gemeinschaft", sagt Steele. Vier von fünf Familien kämpfen laut der Klageschrift mit Alkoholismus.

Das Reservat, rund zehnmal so groß wie Berlin, umfasst einige der ärmsten Landstriche der USA. Die Lebenserwartung liege in der Stammesgemeinschaft "zwischen 45 und 52 Jahren", heißt es in der Klageschrift - und damit weit unter dem US-Durchschnitt von 77,5 Jahren. Jedes vierte Kind leide an Spätfolgen wegen des Alkoholkonsums von Frauen während der Schwangerschaft.

Der Verkauf und Konsum von Alkohol ist in dem Reservat seit 1832 verboten. Doch wer trinken will, muss nur die nahe Grenze zu Nebraska überschreiten: Dort finden sich im winzigen Dorf Whiteclay, das nur eine handvoll Einwohner hat, gleich vier Getränkeläden. Die Händler hätten allein 2010 zusammen fast fünf Millionen Dosen Bier verkauft, also mehr als 13 000 pro Tag, sagt der Anwalt des Stammes, Tom White. Der Großteil gelange ins Indianerreservat.

"Ich habe den Gouverneur und die Abgeordneten Nebraskas getroffen, doch die sind alle machtlos", sagt Stammespräsident Steele. Für die Oglala-Sioux sei das auch finanziell ein großes Problem: "95 Prozent der Kosten unseres Gesundheitssystems und 90 Prozent der Fälle vor Gericht sind auf Alkoholismus zurückzuführen."

In ihrer Verzweiflung, so die Argumentation, bleibe ihnen nur noch der Weg über die Justiz. Die Bierbrauer und Händler täten nichts, um den Alkoholschmuggel zu unterbinden. "Es ist, als gebe man einer Person einen Baseballschläger in die Hand - wohlwissend, dass er damit gleich jemandem eins über den Schädel geben wird", sagt White. "Sie wissen genau, welche Konsequenzen ihre Profitmacherei für die Gemeinschaft hat."

Die verklagten Unternehmen und Ladenbesitzer nehmen zu den Vorwürfen keine Stellung. "Wir kommentieren diese Klage nicht", heißt es beim Unternehmen SAB Miller. Auch Anheuser-Busch, Molson Coors, Miller Coors und Pabst Brewing Company stehen im Visier. Ob die Klage, die vor dem Bundesgericht in Nebraska eingereicht wurde, überhaupt Erfolg haben kann, darüber sind Juristen uneins.

Frank Pommersheim, Rechtsprofessor an der Universität South Dakota, glaubt nicht daran. "Es besteht kein Zweifel, dass das Handeln in Whiteclay unglaublichen Schaden anrichtet", sagte er der Zeitung "USA Today". "Doch die Frage ist, ob die Forderungen vor einem Bundesgericht einklagbar sind." Sein Kollege Thomas Horton dagegen sagte dem Blatt, dass die Klage durchaus ernst zu nehmen sei. "Ich glaube, das wird ein spektakulärer Kampf."

dpa


Quelle: http://de.nachrichten.yahoo.com/von-alkoholismus-gezeichneter-indianerstamm-verklagt-brauereien.html


Persönlicher Kommentar von Benu:

Es ist immer dasselbe Prinzip zur Unterwerfung eines Volkes,
erst wird die ursprüngliche Führung ermordet und abgeschlachtet,
dann wird der kümmerliche Rest mit Drogen und Unkultur gefügig gemacht.

Man betrachte nur die Opiumkriege, wo die East India Company nur durch Vergiftung der Bevölkerung durch Opium den Widerstand so sehr schwächen konnte, daß trotz großer Mehrheit der riesige Landstrich China besetzt werden konnte.

Den Indianern gab man Feuerwasser und das Chr*stenkreuz und zerstörte damit ihre Naturverbundenheit. Dekadenz und Abhängigkeit waren die Folgen, und Fesseln wurden geschmiedet.

Daher ist die Klage durchaus berechtigt,
wäre das richterliche System gerecht, könnten die Indianer ganz Amerika als ihren Besitz zurückverklagen.
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#2
...

Hi Benu,

es ist richtig, dass die Indianer versuchen die Brauereien zu verklagen - meiner Meinung nach wäre es jedoch richtiger sich selbst den Fehler einzugestehen - dann kann man weiter sehen. Leider klingt es für mich so "Schuld sind die anderen" - keine Erkenntniss = keine Fehlerverbesserung. Sehr schade das eine eng mit der Natur in der Symbiose lebende Gemeinschaft den offensichtlichsten aller Verführungen anfällt (aber halt, als Überlegung fällt mir ein - vielleicht gerade deshalb ist so eine Gemeinschaft am empfindlichsten?)

Grüße Waldläufer
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#3
Waldläufer schrieb:... (aber halt, als Überlegung fällt mir ein - vielleicht gerade deshalb ist so eine Gemeinschaft am empfindlichsten?)

Ich denke, genau das Gegenteil ist der Fall. Ist eine Gemeinschaft "gesund", ist sie stark gegen Manipulationen von Außen. Wenn es allerdings nur eine einzige "faule Stelle" gibt, kann dort angesetzt werden.

Ansonsten sehe ich es genauso wie Waldläufer. Wer zwingt die Indianer Alkohol zu trinken?

Ich glaube, die echten Ureinwohner Nordamerikas haben sich größtenteils schon lange verabschiedet und das, was da heute noch existiert, ist ein schwacher Abklatsch, Zombies, leere Hüllen bzw. gesteuerte Sklaven. Da ist es auch nicht anders als global gesehen: es gibt nur noch wenige echte. Der Rest dient nur noch den Zwecken ihrer Beherrscher/Manipulatoren.

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#4
Zitat:Wer zwingt die Indianer Alkohol zu trinken?

Die Sucht.

Man kann die Nutznießer solcher Süchte nicht freisprechen, indem man sagt: "Es zwingt sie ja niemand dazu Alkohol zu trinken, Brot zu essen oder Windows zu benutzen."


Zitat:Ich glaube, die echten Ureinwohner Nordamerikas haben sich größtenteils schon lange verabschiedet und das, was da heute noch existiert, ist ein schwacher Abklatsch, Zombies, leere Hüllen bzw. gesteuerte Sklaven. Da ist es auch nicht anders als global gesehen:

Ja, so wie überall. Alkoholabhängige Marionetten hier, verfettende Westler dort, nicht mehr selbst denkende Zweibeiner überall.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Wer zwingt einen zur Sucht?
Das kann niemand außer die eigene Disziplinlosigkeit. Wobei man wieder bei sich selbst ist: man ist immer für sich selbst verantwortlich. Da hilft kein Jammern und mit dem Finger auf andere zeigen, man hat es ja selbst zugelassen, daß es so weit kommen kann. Nichts anderes als fehlgesteuerte Logik, die nach Auswegen sucht ("die anderen sind schuld....") um ja keine Eigenverantwortung für das eigene Verhalten übernehmen zu müssen.

Ist man selbst schwach, zieht das (konsequenterweise) Manipulatoren an, denn man gibt ihnen selbst einen Ansatzpunkt der auf sie wie eine Einladung wirken muß. Selbstverständlich spricht das die Manipulatoren nicht frei, aber auch sie verfahren nur der eigenen (oder übergestülpten) Bestimmung nach.
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#6
Zitat:Das kann niemand außer die eigene Disziplinlosigkeit.

Genau. Eigene Disziplinlosigkeit ist das Stichwort. Und nicht ohne Grund sind Worte wie "Disziplin", "Pflicht" oder "Regeln" heute negativ unterlegt. Dazu fehlt es an dementsprechenden Vorbildern, denen Heranwachsende in dieser Hinsicht nacheifern könnten. Man könnte regelrecht ein Schema, also eine absichtliche Erziehung zu Disziplin- und Pflichtlosigkeit/Pflichtbewußtsein vermuten. Hmm
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#7
(29.03.12012, 12:17)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-41381.html#pid41381Genau. Eigene Disziplinlosigkeit ist das Stichwort. Und nicht ohne Grund sind Worte wie "Disziplin", "Pflicht" oder "Regeln" heute negativ unterlegt. Dazu fehlt es an dementsprechenden Vorbildern, denen Heranwachsende in dieser Hinsicht nacheifern könnten. Man könnte regelrecht ein Schema, also eine absichtliche Erziehung zu Disziplin- und Pflichtlosigkeit/Pflichtbewußtsein vermuten. Hmm
Du meinst die/das natürliche(s)? Disziplin/Pflichtgefühl o.ä. aus sich selbst heraus? - also unvereinnahmend.

Denn gehen wir nur 50-60 Jahre zurück, waren diese Begriffe durchaus gewichtig, das Leben aber um keinen Deut besser/harmonischer/ausgeglichener/natürlicher ...
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#8
...die Antwort kam schnell & präzise (bin doch immer wieder darüber überrascht), wohlgemerkt in einem "alten" Schulbuch Ausgabe 96/97 die ich vor ca. 5-6 Jahren aufsammelte und nicht wegschmieß.

Das ist so ein Buch mit viel Text und wenig Bild.

Ich greif in Kiste, nehme ein Buch (das alte Schulbuch) heraus, schlage es auf und was lese ich:

nicht zu verkaufen

tja, da hat wohl auch die schnellste Suchmaschine der Welt - hat keine Chance Lol (ähm*hust*schulterklopf*)

möge jeder seinen Spaß daran haben! So wie eine Katze bei den Katzensticks ausflippt, flippt auch der Indianer bei Alkohol aus! So ist es für einen "wilden" Indianer nicht nachvollziehbar wie jemand Luft und Erde kaufen möchte. Selbstverständlich ist es aber keine Ausrede für den nenne ich mal "Selbstverlust"!

Waldläufer
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#9
Zitat:das Leben aber um keinen Deut besser/harmonischer/ausgeglichener/natürlicher ...

Wenn die Pflicht zur Freude wird, sage ich da nur. Wenn Pflichterfüllung jedoch Kopfschmerzen bereitet und Widerwillen hervorruft, dann ist das Virus bereits injiziert.


Zitat:Du meinst die/das natürliche(s)? Disziplin/Pflichtgefühl o.ä. aus sich selbst heraus? - also unvereinnahmend.

Was andere Leute uns erzählen, was unsere Pflicht wäre, läuft eher unter dem Stichwort: Manipulation und Sklavenhaltertum. Mit Pflichterfüllung ist die Loyalität zur eigenen Zielstellung und zu den persönlichen Vorhaben gemeint. Keine irgendwie gearteten gesellschaftlichen Pflichten.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.

Cosima Wagner
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#10
Ist die Freude an der Pflicht nicht die Vorfreude an der aus der Pflicht hervorgehenden Belohnung?
Ist diese Belohnung nicht ersichtlich, da von der Gesellschaft zerstört, macht die Pflicht einfach keinen Spaß mehr.
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