16.01.12012, 19:30
Mit einer großangelegten Übung will sich Russlands Militär auf eine mögliche Attacke von Israel und den USA auf den Iran vorbereiten. Die strategische Übung „Kaukasus-2012“ wird im September in Südrussland aber auch in den Kaukasus-Staaten Abchasien, Südossetien und Armenien abgehalten werden, berichtet die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag.
Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, wird die diesjährige Übung größer als in den vergangenen Jahren sein sowie den sicherheitspolitischen Realitäten Rechnung tragen. Nach Angaben der Zeitung werden die Übungs- und Kampfaufgaben auf mögliche Konflikte im Raum des Kaspischen Meeres und des Südkaukasus zugeschnitten sein, vor allem auf einen eventuellen Krieg der USA und anderer Staaten gegen den Iran.
Russland führt regelmäßig Manöver im Kaukasus durch. Dank der Übung „Kaukasus 2008“, die vom 16. Juli bis 2. August an den Grenzen von Südossetien und Abchasien stattfand, konnte Russland im Krieg mit Georgien die Oberhand gewinnen, wenn auch mit unvertretbaren Verlusten.
An dem diesjährigen Manöver werden erstmals nicht nur das Heer, die Marine, die Luftwaffe und die Raketentruppen, sondern auch der Inlandsgeheimdienst FSB, das Innenministerium, der Katastrophenschutz und alle anderen Sicherheitsstrukturen teilnehmen.
Darüber hinaus sollen Methoden der so genannten vernetzten Kriegsführung (Einsatz von elektronischer und Satellitenaufklärung, Drohnen und Präzisionswaffen) trainiert sowie neue automatische Kampfführungssysteme erprobt werden.
Dies hatte Generalstabschef Nikolai Makarow bereits im Dezember bei einem Treffen mit ausländischen Attachés angekündigt. Nach amtlichen Angaben sind bereits zwei Dutzend modernisierte Glonass-gestützte Kommandofahrzeuge im Nordkaukasus eingetroffen. Mit Glonass-Navigationsgeräten sind zudem fast alle in der Region stationierten Kampfhubschrauber und Kampfflugzeuge sowie Artillerie und Luftabwehr ausgestattet.
Zudem haben die Truppen mit „Barnaul-T“ ein neues automatisches Luftabwehr-Führungssystem erhalten. Dieses System, das den Luftraum über Südrussland und dem ganzen Südkaukasus kontrolliert, ist insbesondere für den russischen Militärstützpunkt in Armenien von Bedeutung, der von den übrigen Truppen abgeschnitten ist.
Dass die Vorbereitungen auf den Manöver schon jetzt begonnen haben, sei mit den militärischen Spannungen im Persischen Golf verbunden, urteilt Anatoli Zaganok, Leiter des Zentrums für militärische Prognose.
Wenn ein Iran-Krieg ausbreche, könnten mehrere postsowjetische Staaten im Südkaukasus darin verwickelt werden. Um die Handlungsfähigkeit seiner Truppenkontingente im Ausland, vor allem in Armenien, sicherzustellen, konzipiere der Generalstab offenbar Vorbeugungsmaßnahmen, um unter kritischen Umständen den Nachschub für die Truppen zu organisieren, so der Experte.
Am Sonntag hatte der Sprecher des Militärbezirks Süd, Igor Gorbulja, bekannt gegeben, dass die russischen Rohrleitungs-Bautruppen bereits die Verlegung von Kraftstoff-Pipelines üben würden.
Rohrleitungs-Bautruppen existieren nur bei der russischen Armee. Bei einer Übung im Juni 2011 haben sie von Nordossetien über den Kaukasus nach Südossetien einen 75 Kilometer langen Strang gebaut.
Auch Leonid Iwaschow, Präsident der Moskauer Akademie für geopolitische Probleme, verbindet die Übung mit der militärpolitischen Lage im Kaukasus, „wo Russland bestimmte geopolitische Interessen hat“. „Um diese Interessen zu schützen, werden die Manöver organisiert.“
Allem Anaschein nach erregen die Lage an den südlichen Grenzen und vor allem die Gefahr eines Iran-Krieges bei der russischen Militärspitze tiefe Besorgnis.
Quelle: http://de.rian.ru/politics/20120116/262467833.html
Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, wird die diesjährige Übung größer als in den vergangenen Jahren sein sowie den sicherheitspolitischen Realitäten Rechnung tragen. Nach Angaben der Zeitung werden die Übungs- und Kampfaufgaben auf mögliche Konflikte im Raum des Kaspischen Meeres und des Südkaukasus zugeschnitten sein, vor allem auf einen eventuellen Krieg der USA und anderer Staaten gegen den Iran.
Russland führt regelmäßig Manöver im Kaukasus durch. Dank der Übung „Kaukasus 2008“, die vom 16. Juli bis 2. August an den Grenzen von Südossetien und Abchasien stattfand, konnte Russland im Krieg mit Georgien die Oberhand gewinnen, wenn auch mit unvertretbaren Verlusten.
An dem diesjährigen Manöver werden erstmals nicht nur das Heer, die Marine, die Luftwaffe und die Raketentruppen, sondern auch der Inlandsgeheimdienst FSB, das Innenministerium, der Katastrophenschutz und alle anderen Sicherheitsstrukturen teilnehmen.
Darüber hinaus sollen Methoden der so genannten vernetzten Kriegsführung (Einsatz von elektronischer und Satellitenaufklärung, Drohnen und Präzisionswaffen) trainiert sowie neue automatische Kampfführungssysteme erprobt werden.
Dies hatte Generalstabschef Nikolai Makarow bereits im Dezember bei einem Treffen mit ausländischen Attachés angekündigt. Nach amtlichen Angaben sind bereits zwei Dutzend modernisierte Glonass-gestützte Kommandofahrzeuge im Nordkaukasus eingetroffen. Mit Glonass-Navigationsgeräten sind zudem fast alle in der Region stationierten Kampfhubschrauber und Kampfflugzeuge sowie Artillerie und Luftabwehr ausgestattet.
Zudem haben die Truppen mit „Barnaul-T“ ein neues automatisches Luftabwehr-Führungssystem erhalten. Dieses System, das den Luftraum über Südrussland und dem ganzen Südkaukasus kontrolliert, ist insbesondere für den russischen Militärstützpunkt in Armenien von Bedeutung, der von den übrigen Truppen abgeschnitten ist.
Dass die Vorbereitungen auf den Manöver schon jetzt begonnen haben, sei mit den militärischen Spannungen im Persischen Golf verbunden, urteilt Anatoli Zaganok, Leiter des Zentrums für militärische Prognose.
Wenn ein Iran-Krieg ausbreche, könnten mehrere postsowjetische Staaten im Südkaukasus darin verwickelt werden. Um die Handlungsfähigkeit seiner Truppenkontingente im Ausland, vor allem in Armenien, sicherzustellen, konzipiere der Generalstab offenbar Vorbeugungsmaßnahmen, um unter kritischen Umständen den Nachschub für die Truppen zu organisieren, so der Experte.
Am Sonntag hatte der Sprecher des Militärbezirks Süd, Igor Gorbulja, bekannt gegeben, dass die russischen Rohrleitungs-Bautruppen bereits die Verlegung von Kraftstoff-Pipelines üben würden.
Rohrleitungs-Bautruppen existieren nur bei der russischen Armee. Bei einer Übung im Juni 2011 haben sie von Nordossetien über den Kaukasus nach Südossetien einen 75 Kilometer langen Strang gebaut.
Auch Leonid Iwaschow, Präsident der Moskauer Akademie für geopolitische Probleme, verbindet die Übung mit der militärpolitischen Lage im Kaukasus, „wo Russland bestimmte geopolitische Interessen hat“. „Um diese Interessen zu schützen, werden die Manöver organisiert.“
Allem Anaschein nach erregen die Lage an den südlichen Grenzen und vor allem die Gefahr eines Iran-Krieges bei der russischen Militärspitze tiefe Besorgnis.
Quelle: http://de.rian.ru/politics/20120116/262467833.html