26.09.12011, 10:31
In der Bretagne (die Gallier nannten das Land Armorica - Land am Meer) finden sich viele Zeugnisse aus vergangenen Zeiten. Menhire, Dolmen und lange Steinreihen sind seit vielen tausend Jahren unveränderlich an ihrem Platz. Auch die Römer hinterließen ihre Spuren...
In Quinipily, etwas außerhalb von Baud, einer kleinen Stadt im Süden der Bretagne, findet man ein kleines Hinweisschlid zur Venus von Quinipily.
Die 2,2 Meter große Venus steht auf einem Sockel aus Granit über einem monumentalen Brunnen mit einem Brunnenbecken von 3.500 Litern Fassungsvermögen.
Bis in das 17. Jahrhundert stand die Venus auf einem Hügel 12 km nördlich ihres heutigen Standortes, nämlich dem römischen Oppidums Castennec (Castell-nackt) bei Bieuzy-les-Eaux. Diese leicht zu verteidigende Erhebung inmitten einer engen Flußschleife des Blavet ist seit ältesten Zeiten ein bedeutender Kultort gewesen. Historische Abbildungen zeigen hier noch zwei große Menhire, die mittlerweile verschwunden sind.
Später befand sich an dieser Stelle die gallische Siedlung Sulim. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung errichteten die Römer hier eine Tempel- und Befestigungsanlage. Die Ortsbezeichnung war von der keltischen Göttin 'Sul' abgeleitet. Sie wird häufig als 'gallische Minerva' oder 'Göttin der Quellen' bezeichnet und entsprach der römischen Minerva, in deren Tempel eine ewige Flamme loderte.
Ursprünglich wurde sie Ar Gwreg houarn (eiserne Frau / Wächterin) genannt. Jahrhundertelang wurde sie von den ansässigen Bauern als eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrt. So versprach ein Bad in dem Brunnenwasser den jungen Frauen Fruchtbarkeit.
Dieser alte Kult beunruhigte den Klerus sehr, und so wurde die Statue im Jahre 1661 auf Geheiß des Bischofs Charles de Rosmadec in den Blavet geworfen.
Drei Jahre später wurde die Statue von den Bauern wieder aus dem Fluß geholt und erneut aufgestellt. Der Fruchtbarkeitskult wurde fortgeführt.
Der Bischof war deswegen wütend und beauftragte den Grafen Claude de Lannion, die Statue zu zerstören. Dieser ließ die Statue verstümmeln, die Handwerker begannen ihr Werk, bekamen dann aber so eine große Angst, daß sie ihr schändliches Tun abbrachen und die Statue erneut in den Fluß warfen.
Im Jahre 1696, als Claude de Lannion verstorben war, ließ sein Sohn Pierre de Lannion die Venus bergen und an ihrem heutigen Platz im Park des Schlosses von Quinipily bringen.
Die Bauern protestierten, doch Pierre de Lannion gewann den folgenden Gerichtsstreit, und die Statue durfte auf seinem Grund und Boden bleiben.
Auch in den Wirren der Revolution blieb die Statue erhalten und steht bis heute dort.
Der Ursprung ist nicht geklärt, denn die ägyptisch anmutende Figur könnte eine Isis-Statue der Römer sein oder auch eine Fruchtbarkeitsgöttin der Gallier. Die Göttin ist unbekleidet, bis auf den Schal, den sie trägt. An dem Sockel sind römische Inschriften, die leider nicht entzifferbar waren.
Interessant ist, daß trotz mehrmaligen Versuchen die Statue der Göttin nicht zerstört werden konnte!
Doch leider steht die Venus heute unterhalb eines Chr*stlichen Brunnens, der einen Michael zeigt, welches einen Pan ersticht. Die Quelle scheint versiegt zu sein.
Die Informationen sind aus dem Infoblatt aus Quinipily und dem Reiseführer.
Hier ist noch ein Link zu dem Thema:
http://www.heilige-quellen.de/Land_Frankreich/Baud_Venus-Quinipily_Ordner/Baud_Venus-Quinipily_Seite.html
In Quinipily, etwas außerhalb von Baud, einer kleinen Stadt im Süden der Bretagne, findet man ein kleines Hinweisschlid zur Venus von Quinipily.
Die 2,2 Meter große Venus steht auf einem Sockel aus Granit über einem monumentalen Brunnen mit einem Brunnenbecken von 3.500 Litern Fassungsvermögen.
Bis in das 17. Jahrhundert stand die Venus auf einem Hügel 12 km nördlich ihres heutigen Standortes, nämlich dem römischen Oppidums Castennec (Castell-nackt) bei Bieuzy-les-Eaux. Diese leicht zu verteidigende Erhebung inmitten einer engen Flußschleife des Blavet ist seit ältesten Zeiten ein bedeutender Kultort gewesen. Historische Abbildungen zeigen hier noch zwei große Menhire, die mittlerweile verschwunden sind.
Später befand sich an dieser Stelle die gallische Siedlung Sulim. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung errichteten die Römer hier eine Tempel- und Befestigungsanlage. Die Ortsbezeichnung war von der keltischen Göttin 'Sul' abgeleitet. Sie wird häufig als 'gallische Minerva' oder 'Göttin der Quellen' bezeichnet und entsprach der römischen Minerva, in deren Tempel eine ewige Flamme loderte.
Ursprünglich wurde sie Ar Gwreg houarn (eiserne Frau / Wächterin) genannt. Jahrhundertelang wurde sie von den ansässigen Bauern als eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrt. So versprach ein Bad in dem Brunnenwasser den jungen Frauen Fruchtbarkeit.
Dieser alte Kult beunruhigte den Klerus sehr, und so wurde die Statue im Jahre 1661 auf Geheiß des Bischofs Charles de Rosmadec in den Blavet geworfen.
Drei Jahre später wurde die Statue von den Bauern wieder aus dem Fluß geholt und erneut aufgestellt. Der Fruchtbarkeitskult wurde fortgeführt.
Der Bischof war deswegen wütend und beauftragte den Grafen Claude de Lannion, die Statue zu zerstören. Dieser ließ die Statue verstümmeln, die Handwerker begannen ihr Werk, bekamen dann aber so eine große Angst, daß sie ihr schändliches Tun abbrachen und die Statue erneut in den Fluß warfen.
Im Jahre 1696, als Claude de Lannion verstorben war, ließ sein Sohn Pierre de Lannion die Venus bergen und an ihrem heutigen Platz im Park des Schlosses von Quinipily bringen.
Die Bauern protestierten, doch Pierre de Lannion gewann den folgenden Gerichtsstreit, und die Statue durfte auf seinem Grund und Boden bleiben.
Auch in den Wirren der Revolution blieb die Statue erhalten und steht bis heute dort.
Der Ursprung ist nicht geklärt, denn die ägyptisch anmutende Figur könnte eine Isis-Statue der Römer sein oder auch eine Fruchtbarkeitsgöttin der Gallier. Die Göttin ist unbekleidet, bis auf den Schal, den sie trägt. An dem Sockel sind römische Inschriften, die leider nicht entzifferbar waren.
Interessant ist, daß trotz mehrmaligen Versuchen die Statue der Göttin nicht zerstört werden konnte!
Doch leider steht die Venus heute unterhalb eines Chr*stlichen Brunnens, der einen Michael zeigt, welches einen Pan ersticht. Die Quelle scheint versiegt zu sein.
Die Informationen sind aus dem Infoblatt aus Quinipily und dem Reiseführer.
Hier ist noch ein Link zu dem Thema:
http://www.heilige-quellen.de/Land_Frankreich/Baud_Venus-Quinipily_Ordner/Baud_Venus-Quinipily_Seite.html